09. Pläne


♪ Everybody wants to rule the world – Tears for Fears


N I A L L


Seufzend stand ich vor dem Spiegel im Badezimmer, der über dem Waschbecken angebracht war und betrachtete mein blaues Auge, das nunmehr in sämtlichen Farben erstrahlte. Grün, blau, gelb, nur rosa fehlte, eine Nuance, die ich so gar nicht mochte.

Zu dumm, dass ich mir den Besenstil in der kleinen Kammer ins Gesicht gerammt hatte, als ich versehentlich auf das Kehrgerät trat, das auf dem Boden gammelte, weil jemand es nicht für nötig hielt, es ordentlich hinzustellen.

„Niall?" Louis' Stimme drang durch die geöffnete Badezimmertür und ich äußerte mich sofort: „Ja, was ist?"

Der braune Haarschopf meines Kumpels erschien im Türspalt und Sekunden später blickte ich in sein grinsendes Antlitz.

„Machst du dich schon wieder über mein blaues Auge lustig?", empörte ich mich im Spaß.

„Nein, würde ich nie machen, obwohl die Story dahinter genauso abenteuerlich klingt, wie der Rest, den du erlebt hast."

Das stimmte wirklich. Schließlich standen die Chancen, dass man von einem Barbesitzer, der Leuten Live-Auftritte anbot, auf der Straße angesprochen zu werden, eins zu hunderttausend. Aber gerade mich traf es aus heiterem Himmel.

Zuerst warf Chuck mir den hundert Dollar Schein in den Hut und Tage später machte er mir ein sehr verlockendes Angebot, zu dem ich nicht nein sagen konnte.

Jede Donnerstag in seinem Etablissement mit meiner Gitarre auftreten zu dürfen und auch noch Geld dafür zu erhalten, klang fast wie ein Traum.

Dass mir am ersten Abend ein kleines Missgeschick passierte, konnte keiner ahnen, denn gut drauf wie ich war, bot ich an, beim Saubermachen behilflich zu sein, als der Laden seine Pforten schloss. Leider schienen der Besen und ich keinen Freundschaftsvertrag zu haben, denn das dumme Dinge lag im Weg, im Dunkeln sah ich ihn nicht und als meine Füße die Borsten berührten, war es bereits zu spät. Der Stil knallte mir voll ins Gesicht, erwischte mein linkes Auge, das ich gerade mühsam versuchte zu überschminken.

Nicht, dass Make-Up zu einem festen Bestandteil der Grundausstattung meiner Gesichtspflege gehörte, aber ich hatte es mir an diesem Tag gekauft, um nicht wie Frankenstein auszusehen, wenn ich Gillian und ihrem Verlobten einen Besuch abstattete.

Ausgerechnet heute wollten die beiden sich mit mir über die Hochzeit unterhalten. Absagen war nicht, denn wir brauchten diesen verdammten Job und vor allem das Geld, das dieser abwarf.

Gott, wie machten die Frauen das nur? Ich bekam es echt nicht auf Reihe, sondern sah eher aus wie ein über und über verschmierter Fleischklops mit Bartstoppeln.

„So kannst du nicht gehen", straften mich Louis' Worte, der schmunzelnd im Türrahmen stehengeblieben war, um mich zu beobachten.

Ungelenk stellte ich die kleine Make-Up Flasche auf dem Rand des Waschbeckens ab. „Dann versuche du es doch, wenn du es besser hinkriegst", lautete meine gehässige Antwort.

Nachdenklich kratzte Louis sich am Kinn und sprach: „Ich glaube, ich habe eine Lösung für dein Problem." Dann ließ er mich alleine im Bad zurück und ich hörte ihn telefonieren. Wortfetzten wie „Du kennst ja die Adresse" und „Bis gleich" drangen in meine Ohren und besserten meine Laune keineswegs.

Seufzend wusch ich meine Hände und warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel. besser bekam ich es einfach nicht hin.

Ich verließ das Badezimmer und ging direkt in die Küche, wo ich den Kühlschrank als Ziel ins Visier nahm. Wie so oft verweigerte die Klimaanlage den Dienst und die abgestandene, miese Luft hing wie eine Dunstwolke in der kleinen Wohnung. Ich konnte gar nicht so viel trinken, wie ich schwitzte und schüttete die Dose Cola auf ex ab.

„So ist es brav, Niall. Mach dich locker, deine Erlösung wird gleich erscheinen."

Von was auch immer Louis gerade redete, ich verstand nur Bahnhof, scherte mich aber auch nicht darum, näher darauf einzugehen. In einer halben Stunde musste ich los, Isabella abholen und dann zu den Dearings fahren. Bis dahin wollte ich versuchen, ein wenig zu relaxen, denn ich war so aufgeregt wie schon lange nicht mehr.

Tausend Fragen schwirrten in meinem Kopf. Was, wenn ihr Verlobter mich nicht mochte und mir aufgrund dessen den Auftrag entriss? Immerhin gehörten zwei Personen zu einer Hochzeit und als Bräutigam besaß er sehr wohl das Recht, seine Meinung diesbezüglich darzulegen. Ich wollte einen möglichst guten Eindruck hinterlassen aber mein blaues Auge machte mir da einen dicken Strich durch die Rechnung.

„Morgen werde ich zwei große Steaks einkaufen und dir ein tolles Essen vorsetzen, Niall", versuchte Louis mich aufzumuntern. Kohle genug dafür hatten wir im Moment, da Chuck, der Barbesitzer, mich gut bezahlte hatte. Jede Woche einen Auftritt garantierte uns ganz sicher einen abwechslungsreicheren Speiseplan als in der Vergangenheit, worüber mein Gaumen sich zweifelsohne freuen würde. Aber nicht nur der Gaumen, sondern auch der Magen.

Ich nahm noch eine zweite Cola aus dem Kühlschrank, pflanzte mich auf das verschlissene Sofa und sah zu Louis, der in der offenen Küche stand und eine Banane schälte. Seit wann aß er denn so gesundes Zeug?

„Mit wem hast du eigentlich telefoniert?", wollte ich wissen.

Er lächelte wissend, ohne eine Antwort zu geben und das brauchte er auch gar nicht mehr, denn just in diesem Moment ertönte die Klingel.

„Wir kriegen Besuch?" Perplex starrte ich meinen Kumpel an, der vielsagend grinste.

„Ja, deine Rettung."

Was immer er damit meinte, innerhalb der nächsten Minute erfuhr ich es und ich fühlte mich dabei weiß Gott noch schlechter als zuvor. Eine junge Frau mit langen schlanken Beinen, braunen Haaren und braunen Augen betrat unser Apartment.

„Hey, Louis, schön dich zu sehen." Küsschen links, Küsschen rechts und der Angesprochene strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

„Hi, Eleanor, schön, dass du kommen konntest."

Scheiße!

Nicht nur, dass er die hübsche Frau aushorchte, damit wir auf einen grünen Zweig kamen, nun wurde ich auch noch mit hineingezogen.

Bevor ich etwas sagen konnte, kam Eleanor auf mich zu und reichte mir zur Begrüßung die Hand: „Hey, du musst Niall sein. Louis hat mir schon einiges von dir erzählt."

Kurz schluckte ich, wusste nicht, was ich erwidern sollte und schaute sie nur wie ein hypnotisiertes Kaninchen an. Ihr nächster Satz trug ebenso wenig dazu bei, mein Wohlbefinden zu verbessern, denn sie musterte mich gründlich und sprach: „Das sieht übel aus, aber wir kriegen das hin. Wäre doch gelacht, wenn dein Date sich nicht in dich verknallt."

Welches Date? Louis hatte vollkommen einen an der Klatsche und als ich ihn mit einem mörderischen Blick beglückte, da grinste er süffisant drein.

Lügen tat er wie gedruckt, flirten wie ein Weltmeister und zu allem Übel schien er damit Erfolg zu haben, denn Eleanor wirkte durchaus angetan von meinem Geschäftspartner.

Ohne Umstände öffnete sie ihre große Umhängetasche und holte diverse Pinsel sowie Puder hervor. „Wo seht das Make-Up, das du benutzt hast?"

„Im Bad", erwiderte ich noch immer leicht schockiert.

Louis eilte ins Badezimmer und kehrte binnen kürzester Zeit mit der kleinen Flasche zurück, die Eleanor sehr genau in Augenschein nahm.

„Das ist nicht gerade das beste Produkt. Es deckt nur mäßig ab, aber ich habe zum Glück mein eigenes mitgebracht. Damit werden wir weitaus bessere Ergebnisse erzielen."

Ohne einen Ton zu sagen, ließ ich sie machen, wunderte mich, wie schnell das bei ihr ging und das sie mit verschiedenen Pinseln arbeitete. Zum Schluss puderte Eleanor mein Gesicht ein wenig ab. „So, ich bin fertig, Niall."

„Okay, dann schaue ich mal." Langsam schritt ich ins Badezimmer, um einen Ton der Verwunderung herauszubringen. Man sah das blaue Auge so gut wie gar nicht mehr. Höchstens, wenn man es wusste, erahnte man es.

„Wow! Ich danke dir. Wie kann ich das denn gutmachen?"

„Gar nicht, das geht schon klar." Die Brünette räumte ihre Tasche wieder ein und schaute dann zu Louis. „Wie sieht es aus, gehen wir noch was trinken?"

„Von mir aus gerne."

Meinen leicht wütenden Blick ignorierte er geflissentlich, dieser Faulpelz. Ich durfte mal wieder die Arbeit machen und er gönnte sich das Vergnügen. Ich nahm mir fest vor, dass sich das ändern würde und verabschiedete mich galant von Eleanor. „Ich danke dir vielmals und hoffe, wir sehen uns bald mal wieder. Wenn du möchtest, kannst du gerne mal ins Hemingway kommen, da spiele ich jeden Donnerstag Gitarre."

„Echt? Oh Louis, da müssen wir unbedingt hin."

Mein Kumpel grinste schwach. „Können wir gerne machen."

Nach diesen Worten verschwanden die beiden und ich zog mir ein Jeanshemd über das weiße Bodyshirt, um wenigstens einigermaßen ordentlich auszusehen. Seit ich Gillian in diesem ölbefleckten Overall zu Gesicht bekommen hatte, war mir der Anzug nämlich vollkommen schnuppe.

Isabella ein weiteres Mal zu bekommen war kein Problem und als ich dem alten Tom versprach, sie später zu tanken, zeigte er sich sehr erfreut. Ein wenig vertrauter waren das alte Vehikel und ich nun schon miteinander und seit ich ihren Wert kannte, behandelte ich sie wie ein rohes Ei.

Wenn ich nur die Kohle besitzen würde, um sie zu kaufen. Isabella hatte es mir irgendwie angetan, sie war ein Schmuckstück zwischen all den normalen, nichtssagenden Autos. Im Geiste verglich ich sie mit einer alten, wundervoll klingenden Gitarre, deren wahren Wert nur ein Kenner zu messen vermochte.

Auf dem Dearing-Grundstück angekommen, parkte ich das Auto direkt neben einem bulligen Pick-Up, dessen Schatten sie sicher wunderbar geschützt hätte, wenn es nicht schon dunkel gewesen wäre.

Dass Gillian mir solch einen späten Termin vorgeschlagen hatte, fand ich nicht weiter schlimm, schließlich war der Kunde König. Laut ihrer Aussage arbeitete ihr Verlobter sehr lange und irgendwie machte mich das neidisch. Ich wünschte mir nichts mehr als eine regelmäßige Arbeit, an der ich Spaß hatte und noch dabei Geld verdiente. Wenn die Nummer mit dem Hochzeitsplaner durch war, würde ich mir etwas seriöses suchen, darauf konnte Louis einen lassen und sollte es ihm nicht gefallen, würde ich ihm vorschlagen, Eleanor als Partnerin für seine Wedding Planner Agentur mit ins Boot zu nehmen.

Innerlich grinsend stieg ich aus dem Wagen, schloss vorsichtig die Tür, schnappte mein Handy und begab mich zur Eingangspforte, um die Klingel zu betätigen. Von einem Bein auf das andere tretend, wartete ich, bis man mir öffnete und dieses Mal war die Überraschung auf meiner Seite.

Ein junger Typ, schätzungsweise in meinem Alter, mit braunen lockigen Haaren, grünen Augen und einem Oberkörper voller Tattoos stand grinsend vor mir.

„Hi, ich bin Harry. Du musst der Wedding Planner sein, richtig?"

„Richtig." Neugierig musterte ich ihn und fragte mich, in welcher Beziehung er wohl zu Gillian stand, da tauchte Flora plötzlich im Hintergrund auf.

„Hallo Niall, schön, Sie zu sehen. Wie ich feststelle, haben Sie sich schon mit meinem Mann bekannt gemacht."

Mann? Mit aller Macht kämpfte ich dagegen an, dass meine Kinnlade nicht nach unten klappte, denn die beiden trennten locker zwanzig Jahre, vielleicht auch mehr. Aber Flora wusste mit Sicherheit genau was sie wollte und war zudem für ihr Alter äußerst attraktiv. Und wenn Harry auf Ältere stand, warum nicht? Ich sah das ganz locker, denn irgendwelche Regeln waren mir sowieso zuwider.

„Ja, er hat sich mir gerade vorgestellt, wenn auch nicht als Ihr Mann", erwiderte ich lächelnd und passierte die Tür, die Harry inzwischen freigegeben hatte.

„Ich hatte ja keine Ahnung, dass ihr beiden euch kennt", sprach Harry grinsend, „aber eigentlich hätte ich wissen müssen, dass meine Frau Gills Wedding Planner genau ins Visier nimmt, wenn sie ihn schon aussucht."

„Kommen Sie bitte mit, Niall, ich bringe Sie zu Gillian", wies Flora mich an und in diesem Moment konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen: „Wollen wir hoffen, dass sie den Termin nicht wieder vergessen hat."

„Oh nein, heute nicht. Schließlich ist auch Milo dabei."

Meine Neugierde wuchs ins Unermessliche, als Flora vor einer Tür stehenblieb, die durch einen Code gesichert war, wie man unschwer an der Nummerntafeln zu erkennen vermochte. Auch befand sich eine Klingel daneben, die Flora nun betätigte und kurz darauf wurde die Tür geöffnet.

Ein großer dunkelhaariger Mann mit beeindruckenden grünen Augen blickte mich direkt an. „Ah, der Wedding Planner. Endlich lernen wir uns mal kennen. Ich bin Milo Collister, Gillians Verlobter."

„Niall Horan." Er musterte mich ebenso neugierig wie ich ihn und als er mich hineinbat, verabschiedete sich Flora von uns.

„Gill, bist du fertig? Niall ist hier!", rief Milo nach seiner Verlobten. Ich musste erstmal verdauen, wie verdammt attraktiv er war und spürte wie die Nervosität von mir Besitz ergriff. Hoffentlich ging alles gut, hoffentlich konnte ich Milo in meiner Eigenschaft als Wedding Planner überzeugen.

Immerhin schien er zu wissen, wie es im Geschäftsleben vonstattenging, denn als Gillian endlich mit frisch gewaschenen, feuchten Haaren auftauchte, sprach er das Thema direkt an, das mir am Herzen lag.

„Wir wollten heute gerne den ersten Scheck ausstellen. Sind zehntausend Dollar genug für den Anfang?"

Zum zweiten Mal an diesem Abend drohte meine Kinnladen den Boden zu berühren, weshalb ich mit aller Macht versuchte, cool zu bleiben: „Ja, ich denke, das reicht fürs Erste."

Gott, ich klang wie ein abgebrühter Geschäftsmann, der das schon hundertmal gemacht hatte, dabei ging mir die Düse ab jetzt noch stärker als sonst. Zehntausend verdammte Dollar! Was man damit alles anstellen konnte, außer der Planung einer Hochzeit. Das war genau die Hälfte von Isabellas Wert, unvorstellbar. Louis würde sicher vor Freude austicken, aber von mir erwartete man nun, dass ich meine Arbeit zu hundert Prozent korrekt durchzog. Und ab jetzt war ich mehr als nur gewillt, das zu tun.

Nachdem Milo den Scheck ausgestellt und mir überreicht hatte, verstaute ich diesen sorgsam in meinem Portemonnaie. So viel Geld hatte ich noch niemals besessen und der Gedanke daran mutete seltsam an.

„Möchtest du etwas trinken, Niall?", erkundigte sich Milo liebenswürdig und ich nickte. „Ja, ein Wasser oder eine Cola, wenn du hast."

„Mit Cola kann ich dienen."

Während Gillian drei Gläser bereitstellte, holte Milo eine große Flasche aus dem Kühlschrank, inklusive einer Ladung Eiswürfel. Abwechselnd betrachtete ich die beiden, ein wunderschönes und sehr harmonisches Paar. Jeder auf seine Art und Weise attraktiv, denn auch von Gillian, die heute ein leichtes Sommerkleid trug, das ihre Rundungen zur Geltung brachte, bekam ich heute ein anderes Bild. Ohne diesen Overall wirkte sie sehr viel weiblicher und zarter.

Ich verglich sie mit Milo, der den Beschützertyp schlechthin darstellte. Groß, gut trainierter Körper, maskulin und doch liebevoll. Langsam erinnerte ich mich an die Worte, die Louis mir mitgegeben hatte und die Eleanors Gedanken entsprangen: Du musst dir das Paar in der entsprechenden Location vorstellen können, es muss zu ihnen passen.

Aber was würde solch einem Traumpaar gerecht werden? Da kam echt jede Menge Arbeit auf mich zu.

„Niall", sprach Gillian mich plötzlich an und ich reagierte sofort: „Ja?"

„Also Milo und ich haben die Gästeliste fertig. Sie umfasst hunderteinundsechzig Personen." Ein wenig schüchtern schob sie mir ein Blatt Papier zu, dessen Inhalt auf einem Computer getippt worden war und ich sah die unterschiedlichsten Namen, wobei mir einer sofort ins Auge fiel.

„Tarzan?" Irritiert blickte ich auf und Milo begann zu lachen. Selbst sein Lachen klang sympathisch, genau wie Gillians, die miteinstimmte.

„Tarzan ist sein Spitzname, aber die ganze Ölbranche kennt ihn darunter. Er bekam diesen Namen, weil er auf einem Kostümfest als Tarzan verkleidet auftauchte und seine Rolle wohl sehr überzeugend spielte", erklärte Milo schmunzelnd. „Allerdings haben Gilly und ich das nie gesehen, da wir damals noch zu jung waren, um an solchen Events teilzunehmen."

Er nannte sie Gilly, wie niedlich war das denn?

„Wir haben auch schon einen Plan, was die Location angeht", drang Milos Stimme in meine Gedanken und prompt horchte ich auf.

„Ja? Das ist cool. Was habt ihr euch ausgedacht?"

„Es war Milos Idee aber ich finde sie echt toll. Wir wollen auf einem Kreuzfahrtschiff feiern."

Im ersten Moment fehlten mir die Worte, doch dann sickerte es in mein Bewusstsein. Diese Leute waren stinkreich, Geld spielte bei der Hochzeit keine Rolle und ein Schiff oder Teile davon zu mieten, stürzte niemanden hier in die Insolvenz.

„Um es kurz zu machen, Niall, wir würden es gerne sehen, wenn du uns einige geeignete Schiffe sowie Routen präsentierst. Die Reise sollte maximal eine Woche dauern, vielleicht geht es auch kürzer."

Immerhin setzte Milo die Eckpunkte und ich wusste, was ich als nächstes zu tun hatte: Einen Abstecher nach Houston machen. Dort befand sich ein riesiger Hafen, in welchem auch regelmäßig Schiffe zu einer Kreuzfahrt in See stachen und mit Glück würde ich schnell das Passende finden.

Ein Plan reifte in meinem Kopf heran und ich tat einen Teil davon sogleich kund: „Ich werde gleich morgen nach Houston reisen, um mich darum zu kümmern."

„Das nenne ich mal einen guten Service. Niall, du gefällst mir." Milo klopfte mir brüderlich auf die Schulter, was ich mit einem Grinsen quittierte.

„Ich habe dir doch gesagt, dass er Ahnung hat und ihr euch sicher gut verstehen werdet", ließ Gillian sich vernehmen, deren sanfte Stimme sich in meinen Ohren buchstäblich festsaugte.

Gillian hatte Recht. Ich verstand mich gut mit Milo, aber auch mit ihr und das waren beste Voraussetzungen, um das Geschäft zu einem perfekten Abschluss zu bringen, oder besser gesagt, die Hochzeit zu dem Event des Jahres zu krönen.

Es war halb elf, als ich mich von beiden verabschiedete und mit einem breiten Lächeln in den Borgward stieg, der gleich beim ersten Versuch ansprang. Louis würde Augen machen, wenn er den Scheck erblickte, aber er würde noch viel größere Augen machen, wenn ich ihm erzählte, dass ab morgen für ihn die Arbeit begann. Ich hatte es gründlich satt, immer alles alleine durchzuziehen und ich würde nicht mit mir diskutieren lassen.

Wie so oft lag Louis auf dem Sofa und schaute einen Film, als ich später unser Apartment betrat.

„Hey, Niall, alles fit?" Er wirkte total aufgekratzt, doch ich ging gar nicht auf ihn ein, sondern klärte ihn unmissverständlich über mein Vorhaben auf.

„Fang an zu packen, wir fliegen morgen nach Houston. Wenn du nein sagst, behalte ich die zehntausend Dollar für mich."

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Hallo meine Lieben, endlich wieder ein neues Update für Tüll & Tränen.

Nun, was denkt ihr? Wir Louis mit nach Houston fliegen? Oder hat er andere Pläne?

Wie findet ihr es, dass Niall und Milo sich so gut verstehen?

Und was sagt ihr zu Nialls Missgeschick mit dem Besen, seinem neuen Zweitjob und zu Elenaors Schminkkünsten?

Und die Frage aller Fragen, was wird in Houston passieren? Ich hoffe, ihr seid gespannt darauf.

Ich bin gespannt auf eure Kommentare und würde mich freuen, von euch zu hören.

Danke für den Support.

LG, Ambi xxx

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