1 Uhr Nachts
01.00 Uhr – Mein Telefon klingelt. Ich schrecke hoch und schaue mich um und denke: ,,Nur mein Handy" Ich sehe, dass es meine Chefin ist. Ich lege mein Kopf genervt in mein Kissen, ich war gestern nach meiner langen Reise mit Àlvaro und Nico auf jeden Fall noch zu lange wach. Aber es muss ja wichtig sein, wenn sie so spät noch anruft, denke ich und hebe ab. Am anderen Ende der Leitung ist Monika ganz aufgelöst: „Der Alarm ist losgegangen! Bitte fahr sofort in die Agentur und lass die Polizisten rein!" Gut, ich wohne am nächsten und kann in wenigen Minuten dort sein, ich nehme einfach den Bus. Ich mache schnell mein Nachttischlicht an und ziehe mich leise an. Ich bin ein Jahr nicht bei meiner Arbeit, der Agentur, da ich ja ein kleinen Trip nach Australien gemacht hatte.
Ich knispe das Licht aus und schleiche aus meinem Zimmer in Nicos Flur, raus in das Treppenhaus und hüpfe die Treppen runter.
Auf der anderen Straßenseite steht genau mein Bus: ,,Komisch, dass er noch so spät fährt.",denke ich laut.
Es regnet immer noch und ich klopfe hastig an der Tür des Busses, der Busfahrer erschreckt sich, da er in seiner Zeitung vertieft war.
Er öffnete die Bustür langsam
KOMM SCHON GEHT ES NOCH LANGSAMER?!, denke ich.
,,Hallo, junge Dame wo geht es so spät noch hin?!"
,,Fahren Sie einfach zur Agentur!"
Ich steige in den Bus und als ich meine Arbeit erreichte, ist das Chaos groß.
Dort stehen drei Einsatzfahrzeuge, davon eines mit Hund. 4 Polizisten warten beim Aufzug auf mich. Ich gehe mit ihnen rein und denke mir: „Voll spannend eigentlich, vielleicht seh ich ja gleich einen Räuber mit Pistole ..." Doch es kommt anders.
Ein Polizist stachelt den Hund an und schreit „Such!" – Der Hund fetzt Richtung geschlossener Besprechungsraumtür und rennt mit voller Geschwindigkeit gegen den schmalen Glasstreifen neben der Tür. Ich versuche nicht über den armen Hund zu lachen, dieser verwirrt vor der Tür sitzt, die Polizisten haben da weniger Hemmungen und machen sich lauthals über den Hund lustig. Plötzlich hören wir ein Fenster zerbrechen aus dem hinteren Bereichs des Büros. Mit einem Schlag sind alle mucksmäuschenstill und der Hund beginnt zu knurren. Mir wird plötzlich ganz anders. Die Polizisten deuten mir, hier zu bleiben und gehen mit dem Hund voran. Eine gefühlte Ewigkeit vergeht, bis mich die Polizisten zu sich rufen und Entwarnung geben. Am Ende des Büros, ist ein Fenster , welches zerbrochen auf dem Boden zerstreut ist.
Ein Polizist hockt sich hin: ,,Hier muss er geflohen sein..."
Die Polizisten bitten mich raus und bedanken sich nochmal, dass ich so schnell da war.
Ich gehe raus und sehe ein Gewühr aus Blaulichtern. Ich nehme meinen Schal als Decke, um mich von dem kaltem Regen zu wärmen.
Ein Auto fährt quer über den Parkplatz, wo eigentlich abgesperrt ist und aus dem Auto steigt eine Person, diese ich erst nicht genau zu ordnen kann.
Als das helle Licht des Blaulichts kurz weg ist, sehe ich wer aufgelöst zu mir rennt.
,,Nico!", ruf ich und er nimmt mich in den Arm.
,,Was ist denn hier los?", fragt er besorgt
,,Wir wissen es noch nicht genau, aber jemand ist durch ein Fenster geflohen."
,,Und wie bist du so schnell hier her gekommen?"
,,Mit dem Bus!", sage ich mit einem heldenhaften Lächeln im Gesicht.
,,Sag bitte bescheid, wenn du das nächste Mal um 1 Uhr Nachts rausgehst und dich vielleicht in Lebensgefahr begibst!", sagt er leise und drückt mich mehr an sich.
,,Lebensgefahr.", äffe ich ihn laut nach mit einem frechen Grinsen.
Ich löse mich langsam von Nico und beantworte noch ein paar Fragen die ein Polizist mir stellt.
Als ich fertig bin, steige ich ohne etwas zu sagen bei Nico ein.
Wir fahren durch die dunklen Straßen Berlins, zwischen uns herrscht Totenstille bis er seine Hand auf meine legt:
,,Also was war jetzt genau?", fragt er besorgt und konzentriert sich weiter auf die Straße
,,Ich wurde von meiner Chefin angerufen und sie hatte mich gebeten die Polizisten in die Agentur reinzulassen, aber was jetzt genau passiert ist weiß ich nicht, aber wir denken alle es war ein Einbrecher, in der Agentur gibt es viele besondere Sachen, die man klauen könnte.", antwortet ich leise und schaue aus dem Autofenster.
,, Als ich dich aus der Wohnung rennen sah bin ich dir gefolgt und als ich ankam sah ich einen Rettungswagen, für eine Sekunde war ich geschockt, weil ich dachte dir ist etwas passiert, weißt du wenn dir was zugestoßen wäre...", er bricht kurz ab und schließt für eine Sekunde seine Augen: ,,Dann könnte ich mir das nie verzeihen!"
,, Aber du bist doch nicht dran Schuld, Nico!", sage ich zu ihm und greife seine Hand fester.
Er schaut mich traurig an und flüstert: ,,Du weißt ja nicht, wie viel du mir bedeutest!"
Ich schaue kurz zu ihm und dann auf den Boden des Autos:,,Geht mir genau so."
Wir sind da und er schließt ohne etwas zu sagen die Tür seiner Wohnung auf.
Ich gehe Richtung Gästezimmer, drehe mich aber nochmal zu Nico um, um zu schauen ob er sich ebenfalls zu mir umgedreht hat.
,,Gute Nacht, Emi.",flüstert er.
,,Nacht, danke für den kleinen Ausflug heute Nacht.", sage ich leise.
Ich merke wie er sich entspannt und leicht lächelt.
Ich verschwinde hinter meiner Zimmertür und schmeiße mich samt Sachen aufs Bett.
Ich gucke gegen die kahle Wand und denke nach, über Nico...
,,Morgen wird es besser sein, ich bin einfach nur erschöpft!", rede ich mir ein und schlafe ein.
Morgens öffne ich meine Augen. Ich sehe mich grob um, und erinnere mich an gestern mit der Polizei. Ich stöhnte. Mein Kopf war ganz schwer vor müdigkeit.
Ich setze mich in mein Bett, als ob ich die ganze Nacht getrunken hätte.
Mein Handy blinkt auf:,, Nicht schon wieder meine Chefin.", keuche ich
"Hey Emely, es tut mir leid aber du musst heute für einen Mitarbeiter einspringen, wir haben heute nicht genug Leute.
Komm bitte um 10 Uhr!"
Ich habe nun die Nachricht gelesen und schaue oben auf die Uhr des Handys. Gut ich hab noch 1½ Stunden Zeit, also brauche ich eine Menge Kaffee um wach zu werden.
Ich schlurfe durch den Flur und dann zur Küche. Am Esstisch sitzt Álvaro und schaut mich müde an.
Ich grinse: ,,Wie siehst du denn aus?!"
,,Ich konnte nicht schlafen.", gibt er stumpf zurück
Mir fällt die Sache mit seiner Freundin wieder ein:
,,Wegen deiner Ex?".
Er sieht zu mir und nickt leicht.
Ich gucke Àlvaro länger an und sehe, dass er einen Kaffee hat. Ich schnappe ihm den Kaffee aus der Hand und trinke ihn, ich muss aufpassen, dass ich es nicht wieder ausspuckte, da so viel Koffein dort drinne ist und es total ekelhaft schmeckt.
Àlvaro schaut mich verstört an:
,,He, dass war mein Kaffee!"
Ich trinke die letzten Schlucke aus und fange an zu reden:,, Ich brauche den Kaffee mehr als du, ich muss noch arbeiten!"
Ich stelle dem Spanier eine warme Milch hin:
,,Hier, damit du müde wirst und versuch an was anderes zu denken.",sage ich und zwinkere ihm zu.
,,Danke.",sagt er zögernd.
,,Oh und sag Bescheid wenn du dich schlafen legst ich lese dir eine gute Nacht Geschichte vor!", ruf ich belustigt und verschwinde hinter der Tür.
Da ich noch in die Küche geschaut habe und erst jetzt nach vorne gucke, knalle ich voll gegen Nico:
,,Au, Guten Morgen, Nico.", ich reibe mir schmerzhaft die Stirn.
,,Hey, bist ja ganz schön wach nachdem Trip gestern Nacht noch."
,,Ehm, ja, Kaffee!", grinse ich.
Er lächelt nur zurück.
Ich gehe ins Badezimmer und fange an heiß zu duschen, dass tut gut. Fertig! Und möchte fragen, wer mich zur Arbeit fährt. In der Küche sitzt niemand mehr außer Nico.
Ich schaue ihn an: ,,Kannst du mich bitte zur Arbeit fahren?"
,,Klar!",gibt er zurück. Nico stopft sich noch sein Nutella Brot hinein und schnappt seine Autoschlüssel.
Als wir am Wohnzimmer vorbei gehen, deutet er mir an leise zu sein. Ich schaue ihn schief an und er zeigt auf die Couch.
Ich muss aufpassen, kein "aww" zu sagen...
Ich schleiche schnell in das Wohnzimmer und mache ein Foto ich stecke mein Handy wieder ein und sehe weiter auf dieses Schlafene etwas, es ist schon süß aber auch witzig!
Nico und ich sind im Treppenhaus angekommen und ich hüpfe freudig die Treppen herunter. Nico lacht hinter mir: ,,Anscheinend ist mein Kaffee gut!"
,,Ja, jetzt komm schon!", ruf ich von ganz unten.
,,Komme!",ruft Nico und spurtet die Treppen runter.
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