Kapitel 18 | Legilimentik
Alles wurde dunkel um sie herum, ihr wurde schwindelig. Sie ging durch den dunklen Korridor. „Nachsitzen! Sie! Hermine Granger!"
Das Bild flackerte auf. Sie saß in Snapes Büro, spürte die Wut in sich hochkochen.
Wütend griff sie nach einer Feder und begann, die ersten Karteikarten neu zu beschriften. Lernen! Sie! Pah!
Sie sah Snape. Spürte, dass etwas nicht stimmte. Sah das merkwürdige, paradoxe Bild, als er die Beule in seiner Hose versuchte zu verstecken.
Ihre Gedanken schossen unweigerlich durch ihren Kopf.
Die plötzliche Erkenntnis seiner auftretenden Erektion, die er versucht hatte zu verbergen, hatte ein verstörendes Kribbeln in ihrem Schoß ausgelöst, dass sie nicht sofort hatte einordnen können. Es war ein berauschendes Gefühl gewesen, daran zu denken, dass SIE der Grund für seine plötzliche Erregung gewesen war, was auch immer ihn dazu getrieben hatte.
Das Bild begann wieder zu flackern, doch sie versuchte sich hartnäckig gegen sein Eindringen zu wehren. Ohne Erfolg. Er hielt sie gefangen. Kontrollierte, welche Gedanken er sehen wollte. Es war ein beunruhigendes Gefühl.
Nächstes Bild.
Hastig versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen, die immer wieder an die unheimlichen, erregenden Szenen zurückwanderten, ohne dass sie irgendetwas dagegen unternehmen konnte. Ihr Schoß pochte heftig über das Gefühl in seinen Armen zu liegen, seine weichen, bestimmten Lippen auf den Ihren zu spüren...
Sie wollte nicht, dass er das sah. Nein.
„HÖREN SIE AUF DAMIT!", schrie Hermine in Gedanken, doch es war sinnlos.
Die nächste Szene flackerte auf. Sie saß mit Ron und Harry im Gemeinschaftsraum.
„Wieso? Willst du uns nun endlich erzählen, wieso du dich so oft mit Dumbledore triffst?", flüsterte sie scharf und ruckartig schaute Harry sie an.
Ron knetete unruhig seine Hände in seinem Schoß. Der monatelange Disput, den Hermine und Harry bezüglich Harrys Treffen und seinem darauffolgendem Schweigen hatten, war ihm mehr als unangenehm.
„Leute.", sagte er beschwichtigend, schwieg dann aber bedächtig, als Harry und Hermine ihm einen bösen Blick zuwarfen.
„Hermine, ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass Dumbledore nicht will, dass ich euch von unseren Gesprächen erzähle! Aber sobald...", antwortete er frustrieret.
„Natürlich. Uns ist auch wirklich nicht zu trauen!", zischte Hermine beleidigt, verschränkte die Arme vor der Brust und wandte den Kopf ab.
Sie spürte die aufkochende Wut, die sie versuchte zu verdrängen.
Plötzlich wechselte das Bild wieder. Sie lag im Bett.
Zuneigung für ihren ekelhaften, widerlichen Lehrer? ZUNEIGUNG?
„HAUEN SIE AB!", brüllte Hermine verzweifelt. Er sollte das nicht sehen. Er sollte verschwinden! Das hier war unmenschlich! ILLEGAL!
„Seien Sie still!", spürte sie Snape sagen, doch innerlich wehrte sie sich mit aller Kraft.
Das nächste Bild tauchte auf. Sie saß in der großen Halle, als Professor Snape an ihr vorbeirauschte.
Hustend krallte sie ihre Hände um ihre Tasse, da sie beim Anblick ihres plötzlich auftauchenden Professors glatt vergessen hatte, zu schlucken.
Überrascht schaute Ginny sie an, folgte Hermines Blick und glitt mit ihrem Kopf zwischen ihr und Snape hin und her. Errötend senkte Hermine ihren Kopf und versuchte die aufkeimende Übelkeit zu verdrängen, die sich in ihr breitgemacht hatte.
„Alles in Ordnung?", flüsterte Ginny, setzte sich lautlos neben sie und blickte ihr besorgt in die Augen. „Wie war das Nachsitzen bei Snape gestern?"
Schulterzuckend verzog sie ihr Gesicht. Wie gerne würde sie mit irgendjemandem über ihre verwirrten Gefühle sprechen, aber sie wusste, dass sie es für sich behalten müsste.
„Ich musste nur einige Karteikarten sortieren.", antwortete sie resigniert, was Ginny jedoch nicht besänftigte. Ganz im Gegenteil, ihr skeptischer Blick schien sie gradewegs zu durchbohren, während Hermine krampfhaft versuchte in ihre Tasse zu starren.
Sie verspürte das tiefe Schuldgefühl, als sie ihre Freundin anlügen musste. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, flackerte die Szene und ein neues Bild tauchte auf.
Sie saß mit Ginny im Pub, als sie Snape erblickte.
Aber sie musste mit ihm reden. Die Bilder des vergangenen Abends wollten nicht mehr aus ihrem Kopf verschwinden und auch wenn sie sich nur schwer einen Fehler eingestehen konnte, so wäre es wohl durchaus angebracht, sich bei ihm zu entschuldigen für ihr unmoralisches Verhalten, auch wenn er eine Mitschuld an allem trug. Schaden konnte es zumindest nicht. Aber wie nur, ohne dass irgendjemand etwas davon mitbekam?
„VERDAMMTER MIST! DAS IST ILLEGAL!", schrie Hermine nochmal auf, doch fast schon konnte sie sein hämisches Grinsen auf ihrem Gesicht spüren, als er, fast zu einfach, das nächste Bild vorspulte.
„Sie wollen mein Gedächtnis manipulieren.", erklärte Hermine sachlich, lehnte sich ebenfalls zurück und verzog leicht angewidert ihr Gesicht. „Das wird aber sinnlos sein, da ich die Erinnerung an einem geheimen Ort gespeichert habe."
„Tzz, tzz. Miss Granger.", säuselte Snape amüsiert. „Hätte ich mir doch denken können, dass Sie mich anlügen."
Der unglaubliche Zorn, der jetzt in ihr emporkroch, baute sich auf und schreiend verpasste sie ihm in Gedanken eine schallende Ohrfeige. Doch anscheinend fand er das noch amüsanter.
Nächstes Bild. Ihr Unbehagen, als Snape sie zur Rede stellte. Die Angst, er könnte erfahren, dass sie tatsächlich erregt war.
„Sie...Sie haben diese...Sie waren...", stotterte Hermine nervös, da sie nicht wagte auszusprechen, dass auch sie erregt war. Würde er sie auslachen? Aber schließlich hatte er angefangen, wieso sollte er es ihr zum Vorwurf machen? „Ich fand die Situation...auch..."
Fast schon machte sie sich auf einen neuen Kommentar gefasst, doch Snape schwieg.
Das Bild flackerte. Sie sah Ginny, wie sie ihr einredete, sie solle sich mit Cormac treffen.
„Mensch, Mine. Du solltest aufhören so verbissen zu lernen und das Leben genießen! Cormac hat Seamus, Dean und mich gestern über dich ausgequetscht, das glaubst du nicht! Und er ist doch so süß! Triff dich doch nochmal mit ihm!", redete Ginny sich immer mehr in Rage, aber Hermines Augen glitten immer wieder zum Lehrertisch, an dem Snape grade über eine Tasse Kaffee gebeugt ins Leere starrte. Selbst von hier aus sah er abgeschlagen und erschöpft aus, so als ob er die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte. Kurz bevor sie ihren Blick abwandte, wanderte sein Kopf langsam zu ihr herum und er durchbohrte sie mit einem undefinierbaren Blick, den sie auch bei näherem Hinsehen nicht deuten konnte. Unruhig rutschte sie auf ihrer Bank hin und her.
Neue Szene. Cormac stellte sie auf dem Korridor zur Rede.
„Cormac, es tut mir leid. Ich habe wirklich kein Interesse.", sagte Hermine tonlos, entzog sich seiner Hand und drehte sich um. Wie erstarrt verharrte sie in ihrer Position, als sie Professor Snape wenige Meter vor ihnen stehen sah. Er beobachtete sie anscheinend schon länger, da sein Gesichtsausdruck überrascht wirkte. Durch die düstere Umgebung jedoch, konnte man seine Umrisse nur erahnen.
„Hermine.", rief Cormac unbeirrt, packte sie erneut an den Schultern und stieß sie sanft, wenn auch bestimmt, gegen die Steinmauer. Wie sie feststellen musste, hatte er ihren Professor nicht bemerkt. „Komm schon, gib mir noch eine Chance. Du machst mich wirklich an!"
Plötzlich hörte sie ein Knurren. Sie wusste nicht, woher dieser Laut stammte, aber sie spürte seine Wut, eine ungezügelte Wut, die auch gleichzeitig ihre Wut war. Sekunden später hatte er sich wieder unter Kontrolle.
„Hören Sie bitte auf.", wimmerte Hermine verzweifelt, als sie spürte, wie er tief Luft holte und fortfahren wollte. Sie merkte, wie sehr ihn der Gedanke beschäftigte, dass das, was er hier tat, rechtswidrig und unmenschlich war, aber augenscheinlich wollte er weitermachen.
Nächstes Bild. Sie lag im Bett. Ihre Gedanken kreisten um Snape.
Was war das für ein Mann, den sie all die Jahre zu kennen schien, der sich jetzt jedoch als ein sympathischer, fast schon vertrauensvoller, Mensch entpuppte? Mit allem hätte sie gerechnet, aber niemals damit.
Sie ging den Weg vor dem Schloss entlang und sog die kühle Luft ein.
Sofort verdrängte sie den Gedanken - wieso sollte es an ihr liegen? Was bedeutete sie ihm schon? Aber der Vorfall von Montag wollte ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Er war so hilfsbereit und zärtlich gewesen, wieso hatte sie das nie bemerkt?
Aber wie auch? Wem zeigte er diese gefühlvolle und menschliche Art, die doch fast schon sympathisch war? Verflucht, wo manövrierte sie sich da schon wieder hinein?
Hermine versuchte krampfhaft an einen weißen Raum zu denken, doch er schob ihre Gedanken mit unwahrscheinlicher Leichtigkeit dorthin, wo er sie haben wollte.
Nächste Szene. Sie stand in seinem Wohnzimmer.
Lilien? Wieso ausgerechnet Lilien? So hätte sie Snape niemals eingeschätzt. Es waren wunderschöne Blumen, so schön, dass sie ihr fast den Atem raubten.
Bei dieser Erinnerung, spürte Hermine einen leichten Stich, der definitiv nicht ihr Gefühl gewesen war. Was bedeuteten diese Lilien?
Aggressiv schob Snape die Erinnerung beiseite und ließ das Bild heftig aufflackern.
Wie konnte ein Mensch so leben? All die Jahre? Mit einem so stark ausgeprägten Zynismus und einer Bösartigkeit, gegenüber fast all seinen Mitmenschen? Wieso war er nicht so, wie er sich ihr gegenüber seit wenigen Tagen verhielt? Dann würden so viele Schüler von seiner überaus großen Kompetenz und seinem Wissen profitieren und hätten keine Angst den Unterricht von Professor Snape zu besuchen. Strenge war in Ordnung, aber Gehässigkeit? Ignoranz?
Nächstes Bild. Ginny und sie saßen am Gryffindortisch.
„Ginny, alles in Ordnung?", begrüßte sie ihre beste Freundin, was ihr nur einen kurzen Blick einbrachte.
„Alles super.", antwortete sie tonlos. Was war denn mit ihr los?
„Hey, was ist los?", bohrte sie nach, denn auch wenn Ginny nicht reden wollte, brauchte ihre Freundin augenscheinlich Hilfe.
„Ich habe mit Dean Schluss gemacht.", murmelte Ginny resigniert.
„Was, wirklich?"
Gestern noch hatte sie ihr erzählt, dass sie versuchen würden, die Wogen zu glätten, doch anscheinend hielt dieser Versuch nicht lange an.
„Er geht mir so auf die Nerven und nun schau – „, knurrte sie erbost, zeigte mit dem Finger auf Seamus, Dean und Cormac und zog ihre Stirn in Falten." Jetzt erzählt er irgendeinen Mist über mich!"
Anscheinend fand Snape diese Erinnerung unwichtig, denn er schob sie zur Seite und schritt unachtsam durch ihre Gedanken.
Ein leuchtend, großer Feuerball, stieg hinter dem Verbotenen Wald auf. Vögel begannen zu zwitschern. Ein Wind pfiff. Die Welt um sie herum, schien aufzuwachen, sich zu bewegen. Von Minute zu Minute stieg die Sonne weiter auf, ließ alles in ein, vorerst weißes, helles Licht tauchen, um dann nach kurzer Zeit über den Baumspitzen mit ihrer vollen Präsenz emporzuragen.
„Hermine, Harry verändert sich. Er versucht all das zu bewältigen, doch er hat Angst, das spüre ich. Ich kenne meinen Bruder. Er ist ihm dabei keine große Hilfe. Er ist selbst noch ein Kind, er schätzt die Lage vollkommen falsch ein."
Während sie weitersprach, hob Ginny plötzlich ihren Kopf und sah Hermine durchdringend in die Augen.
„Aber du bist anders. Du bist erwachsener, reifer. Du bist intelligent. Du stellst dich dem entgegen, was kommen wird. Du musst auf sie aufpassen. Ich weiß, dass ihr mir nichts erzählen werdet. Aber bitte versprich mir, dass du auf sie aufpasst."
„Weil Harry dieses Buch loswerden muss."
Die Antwort hallte in ihrem Kopf wider. Das Buch. Das Buch des Halbblutprinzen.
Snape stockte.
„Was wissen Sie über dieses Buch, Granger?", knurrte er in Gedanken wütend und ein eisiger Schauer lief über ihren Rücken.
„HÖREN SIE AUF DAMIT!", brüllte sie wütend, nicht gewillt, ihm irgendeine Antwort zu geben. Dieser Vorgang verwirrte Hermine. Sie hatte so etwas noch nie gespürt. Es schmerzte psychisch, dass er sich gewaltsam Zutritt in ihre Gedanken verschaffte und es frustrierte sie, dass sie nicht das Wissen und die Macht besaß, ihm Einhalt zu gebieten.
Nächstes Bild.
„Nein, Hermine! Das ist unmöglich! In welchen Zusammenhang sollte das Buch denn mit Voldemort stehen?", zischte Harry wütend, während er Messer und Gabel festumklammerte. Die vier Freunde saßen am Gryffindor Tisch, weit hinten, um sich in Ruhe unterhalten zu können. Nachdem Ginny und Hermine ihnen am Morgen von ihren Befürchtungen erzählt hatten, hörte die endlose Streiterei über das Buch nicht mehr auf.
„Harry, jetzt stell dich nicht so stur! Es kann gut möglich sein, dass das Buch von Riddle ist!", flüsterte sie gereizt, da er, auch nach stundenlanger Diskussion, nicht einsehen wollte, welche Parallelen zwischen Riddles Tagebuch und dem Buch des Halbblutprinzen steckten.
Sie hörte Snape schnauben.
„Es ist von Riddle, oder?", sagte Hermine in Gedanken, da sie hoffte, er würde ihr wenigstens diese Antwort schenken. Doch er schwieg.
„Sie sind ein sadistischer Mistkerl, Professor! Lassen Sie mich einfach in Ruhe!"
Bildwechsel.
„Sag mal, bist du nun von allen guten Geistern verlassen worden?", rief sie aufgebracht, während sie ihr einen Vogel zeigte. „Das ist Professor Snape! Du hast ihn grade aufs Übelste beleidigt! Dafür könntest du von der Schule verwiesen werden!"
„Ach, was.", erwiderte Hermine resigniert. Ihre plötzliche Wut war verraucht, übrig geblieben war das Gefühl von Erschöpfung und Angst. Angst, vor so vielen Dingen. Vor einem Krieg. Vor Harrys Naivität. Angst, vor der Unwissenheit. Angst, vor der Einsamkeit. Angst, vor Snapes Strafe.
Seit wann riss sie so unüberlegt ihren Mund auf?
„Hermine, das war moralischer Selbstmord!", setzte Ginny nach. Immer noch schüttelte sie heftig mit ihrem Kopf.
„Ja, Miss Weasley hat Recht. Moralischer Selbstmord, Miss Granger.", sagte Snape amüsiert.
Doch sofort flackerte das Bild erneut auf und wechselte.
Das schlechte Gewissen, was sie nun verspürte, ließ sie heftig nach Luft schnappen. Eigentlich war sie bis vor wenigen Minuten noch stocksauer auf ihren Professor gewesen, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass ihre Wut eher Harry galt, der so stur geblieben war, doch nun verspürte sie das dringende Bedürfnis, zu Snape zu gehen und sich sofort bei ihm zu entschuldigen. Er war kein sadistischer Mistkerl.
„Hören Sie endlich auf! Es reicht!", knurrte Hermine wutentbrannt. Er hatte schon viel zu viel gesehen! Sie hatte ihm schon zu viel gezeigt! Doch anscheinend war hatte er noch nicht das gefunden, wo nach er suchte.
„Harry, wie oft soll ich es dir noch sagen? Ich habe Snape beleidigt und wollte mich vor dem Nachsitzen bei ihm entschuldigen! Du weißt doch, wie er ist! Wenn er jemanden einmal auf dem Kieker hat, dann...", entgegnete sie, doch anscheinend gefiel Harry diese Erklärung nicht.
„Du bist sonst nie großartig aufgefallen! Was ist bloß los mit dir?", meinte er skeptisch. „Und dann auch noch Snape!"
Seufzend verdrehte sie ihre Augen und versuchte das mulmige Gefühl zu verdrängen, dass Harry in ihr auslöste. Sie müsste vorsichtig sein.
„Was kann ich dafür, wenn du dich davonmachst und mich ignorierst? Wärst du sitzen geblieben und hättest mich ausreden lassen, dann wären Ginny und ich dir auch nicht hinterhergerannt!"
Das Bild wechselte wieder. Hermines Wut stieg ins Unermessliche. Er sollte damit aufhören. SOFORT!
„Weil Ron und ich dir helfen werden und es wirklich nett wäre, wenn du uns endlich verraten würdest...", begann sie, doch Harry's Gesichtsausdruck wurde immer düsterer.
„Ich nehme euch nicht mit.", entgegnete er tonlos. Ron hob kurz seinen Kopf und legte den Kopf leicht schräg.
„HÖREN SIE ENDLICH - .", schrie sie wütend, doch er hatte genug gesehen. Gewaltsam zog er sich aus ihrem Geist zurück und das Büro in seinem Kerker wurde wieder real.
Keuchend stützte Hermine sich an der Lehne des Stuhls ab, während Snape mit verschränkten Armen vor ihr stand. Bevor sie etwas sagen oder tun konnte, spürte sie einen Schweigezauber, den er ihr mit einem knappen Nicken zusandte.
„SIE VERDAMMTES ARSCHLOCH!", brüllte Hermine wütend. Sie glaubte nicht, dass sie überhaupt schon mal solch eine Wut verspürt hatte. Sie lähmte ihre Sinne, ihr Urteilsvermögen und legte ihre Gedanken lahm. Sie spürte nur den Zorn, der in ihr emporkroch und sich einnistete, wie ein Insekt.
Hermine hob zischend ihren Kopf und rannte auf Snape zu. Wenige Schritt später war sie bei ihm, holte aus und verpasste ihm eine deftige Ohrfeige. Anscheinend hatte der alte Tränkemeister mit vielem gerechnet, aber nicht mit einem gewalttätigen Handeln. Verblüff starrte er sie an. Sie wollte erneut zuschlagen, doch jetzt war er darauf gefasst. Mit einem eiskalten Griff umklammerte er ihre Handgelenke, drehte sie um und hielt sie gefangen. Sie wehrte sich mit aller Kraft, doch gegen einen Mann wie Snape, hatte Hermine Granger körperlich keine Chance.
„LASSEN SIE MICH LOS! SIE VERFLUCHTER MISTKERL!", brüllte sie zuckend, wand sich zornig, doch er packte sie noch ein wenig fester.
„Seien Sie ruhig!", knurrte er in ihr Ohr. Heftig atmend schlug sie mit ihrem Kopf gegen seine Nase, die dicht neben seinem Ohr innegehalten war.
Sie hörte das Knacken, als sie brach und den gelockerten Griff, als Snape perplex nach hinten stolperte und das Blut wegwischte, dass aus seiner Nase schoss.
Mit schnellen Schritten brachte sie einige Meter Abstand zwischen sie, griff nach ihrem Zauberstab und drehte sich leichtfüßig um. Doch er war, trotz der reißenden Schmerzen in seiner Nase, schneller.
„Expelliarmus!", sagte er. Ihr Zauberstab flog auf ihn zu und mit einem Schnipsen, fing er ihn auf. „Beruhigen Sie sich, verdammt!"
Mit geballten Fäusten starrte Hermine Snape an.
„Geben Sie mir meinen Zauberstab!", knurrte sie bebend. Dieser verdammte Mistkerl! Er war ein verfluchtes Arschloch! Einfach in ihren Geist einzutauchen! Was dachte sich dieser eingebildete, arrogante....!
„Beruhigen Sie sich! Das war notwendig...", begann er sich zu erklären, doch Hermine hatte genug gehört.
„Scheren Sie sich zum Teufel!", schnauzte sie erbittert, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte durch seine Tür.
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