Unerwarteter Besuch🤭

Monaco 🇲🇨

Oscar

„Ist das dein Ernst?!", fauchte er ins Telefon, senkte aber sofort seine Stimme, da er mitten unter Leuten war.

„Sorry, Os. Hab dich auch lieb, wir sehen uns.", flötete sein Teamkollege und legte einfach auf.

Hatte er sie noch alle?

Lando lud ihn extra ein bei sich zu schlafen, da er ja in Monte-Carlo wohnte, damit er sich die Hotelkosten sparen konnte und jetzt, wo er hier war und kein Hotel gebucht hatte, sagte er ihm ab?!

Das konnte sein Teamkollege doch wohl nicht ernst meinen.

Das war fast noch schlimmer als seine Lebensmittelvergiftung in Baku.

Verzweifelt stand er also nun in Monte-Carlo herum und wusste nicht wirklich was er machen sollte.

„Alles okay?", fragte plötzlich eine Stimme, die er sofort Max zuordnen konnte und eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn zusammenzucken.

Woher kam er denn jetzt?

„Eher weniger.", brummte er noch immer beleidigt, über die Abfuhr seines Teamkollegen.

„Was ist denn passiert?", fragte dieser sofort nach und er bemerkte den besorgten Gesichtsausdruck des Niederländers.

„Lando hatte mich eingeladen, bei sich zu bleiben, über das Rennwochenende, aber er hat mich gerade angerufen und mir gesagt, dass es doch nicht geht und dann einfach aufgelegt. Tja, jetzt hab ich nur eben keinen Schlafplatz.", zuckte er gleichgültig die Schultern, auch wenn er eigentlich lieber weinen würde.

Allerdings würde es das sicherlich nicht vor Max tun.

Dieser hatte ihn schon in Baku fertig genug erlebt und er wollte nicht, dass der Niederländer ihn für einen Schwächling hielt.

„Was ein Dickkopf.", brummte Max nun auch, woraufhin er mit dem Kopf nickte.

Einige Sekunden war es still, bevor Max seinem Mund öffnete.

„Du könntest ja zu mir kommen? Wir haben uns doch schon mal bei Daniel ein Zimmer geteilt. Ein Gästezimmer hab ich bei mir auch.", lächelte Max ihm freundlich zu.

Und damit hatte er ja jetzt mal so gar nicht gerechnet.

An sich wollte er nichts anders als das, aber er wollte Max auch keine Umstände machen und ihn irgendwie mit seiner Anwesenheit nerven.

„Ach Quatsch, ich find bestimmt schon was. So schwer kann das nicht sein. Zur Not frage ich einfach das Team, ob ich mir mit irgendwem ein Zimmer teilen kann.", schlug er mehr sich selbst, als Max, vor.

„Es ist alles voll wegen des Rennens, das kann ich dir versprechen. Ich habe damit wirklich keinen Stress, wenn du zu mir kommst.", versuchte Max ihn zu ermutigen und drückte einmal seine Schulter.

Die Hand des Niederländer's hatte sich noch nicht wegbewegt. Sie lag genau dort, wo er sie vorhin abgelegt hatte, um sich bemerkbar zu machen.

„Ich will dir keine Umstände machen", sprach er ehrlich aus und schaute überall hin, außer zu Max.

„Machst du nicht, sonst hätte ich es dir nicht angeboten.", lächelte dieser nur weiter und sah ihn durchdringend an.

„Na gut...wenn es wirklich okay ist.", murmelte er und verfluchte Lando mit allem was ihm gerade in den Sinn kam.

„Ist es!"

Plötzlich spürte er, wie Max seine Hand von seiner Schulter löste, nur um sie kurze Zeit später um seine Hüfte zu legen.

Oscar schaute sich um. Sie waren immer noch in der Öffentlichkeit und normalerweise mussten sie als Formel 1 Fahrer immer vorsichtig sein.

Doch dann spürte Oscar, wie auch Max' Griff ein wenig fester wurde und sofort wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

Er schaute nach rechts zu Max und sah, dass dieser ihn mit seinen vollen Lippen anlächelte.

Wie es sich bloß anfühlen würde genau diese Lippen zu küssen?

Innerlich schüttelte er sofort den Kopf. An sowas durfte er gar nicht denken. Max würde sowieso nichts für ihn empfinden.

„Komm, mein Auto ist da vorne.", zeigte Max mit seiner freien Hand nach vorne und damit bugsierte ihn der Niederländer zu genau diesem und gemeinsam machten sie sich auch den Weg zu Max' Apartment.


Max

„Pass nur auf, es könnte von überall Katzen regnen. Keine Ahnung wo die beiden sich versteckt haben.", warnte er den jungen Australier.

„Alles gut. Wie heißen die zwei eigentlich?", lächelte Oscar, als er gerade seine Schuhe auszog.

„Jimmy und Sassy."

„Süß.", kam der Kommentar und Max musste leise lachen.

„Das Gästezimmer ist im Flur von hier aus die zweite Tür rechts. Du willst sicher eben deine Sachen ablegen.", erklärte er dem Australier den Weg und zeigte auf besagte Tür.

„Danke. Ich komm dann gleich wieder!", sagte dieser, während er seinen Koffer schnappte.

„Alles gut, lass dir Zeit.", lächelte er bloß und schaute Oscar so lange hinterher bis er im Zimmer verschwunden war.

🧡

„Oscar?", rief er durch die Wohnung.

„Ja?", kam die Gegenfrage gedämpft zurück, weswegen er ins Wohnzimmer lief.

„Hast du-.", doch weiter kam er gar nicht erst.

Das Bild was sich ihm dort zeigte, war wohl das aller süßeste, was er jemals in seinem gesamten Leben gesehen hatte.

Oscar lag, mit dem süßesten Lächeln, ausgestreckt auf der Couch und hatte Jimmy und Sassy auf seiner Brust liegen.

Die beiden Katzen hatten es sich bequem gemacht und lagen nun als rieses großes Fellknäul auf dem Rookie drauf.

Friedlich schnurrten sie und ließen sich die Streicheleinheiten des Australiers gefallen.

„Was ist denn?", fragte Oscar, da er seinen vorherigen Satz nicht beendet hatte.

„Ich wollte eigentlich fragen, ob wir was zusammen kochen wollen, aber ich glaube das hat sich jetzt auch erledigt.", schmunzelte er und es kam ihm plötzlich eine Idee.

Schnell zückte er sein Handy hervor, befahl Oscar zu Lächeln und schoss ein Foto.

„Max!", rief Oscar empört aus und sah ihn vorwurfsvoll an.

„Tut mir wirklich absolut nicht leid.", lachte er bloß und bemerkte, wie Oscar seine Nase kräuselte.

Mehr als nur süß.

Okay, er musste wirklich aufhören süß und Oscar in einem Satz zu sagen. Das war ja furchtbar. Warum tat er das überhaupt?

„Ich glaube, ich bestelle lieber was.", sagte er, woraufhin Oscar lächelte.

🧡

Später am Abend saßen sie zusammen auf der Couch und diskutierten darüber, welche Serie sie schauen sollten.

Jimmy und Sassy hatten es sich dieses Mal auf Oscar's Schoß gemütlich gemacht und schnurrten friedlich vor sich hin.

„Wir könnten ja Sex Education gucken.", prustete er los und hörte wie Oscar genervt aufstöhnte und sich ein Kissen vors Gesicht schlug.

Den Katzen gefiel das eher weniger. Brummend streckte Sassy sich und Jimmy sah den Australier mehr oder weniger böse an.

„Tschuldigung.", murmelte Oscar bloß in Richtung der Beiden und am liebsten hätte all das hier auf Video, um es sich immer wieder anzuschauen.

Jimmy und Sassy akzeptierten Oscar, als würde er hier schon immer wohnen und wenn er ganz ehrlich war, dann fand er diesen Gedanken überhaupt nicht schlimm.

„Woher weißt du das überhaupt?", sprach Oscar, was vom Kissen abgedämpft wurde.

„Hab's von Lando und der hat's von Logan.", lachte er immer noch herzlich und sah wie Oscar sich nur noch weiter im Kissen vergrub.

„Natürlich hast du es von Lando."

„Okay, okay, wir gucken was anderes.", hob er beschwichtigend die Hände und war froh, als Oscar das Kissen wieder von seinem Gesicht nahm.

Seine Haare waren etwas verwuschelt und er würde liebend gerne seine Hand durch diese fahren lassen, aber das wäre wohl mehr als nur unangebracht.

Am Ende entschieden sie sich nicht für eine Serie, sondern für einen Film.

Harry Potter und der Gefangene von Azkaban.

Er war nicht wirklich der größte Harry Potter Fan, aber als er das Strahlen in Oscar's Augen gesehen hatte, wusste er sofort, dass es genau dieser Film werden würde.

„Meine Schwestern und ich haben früher jeden Monat einen Harry Potter Marathon gemacht. Ich kann gefühlt alle Sätze auswendig aus den Filmen.", erzählte Oscar, wobei er irgendwie etwas traurig klang.

Warum konnte er sich nur all zu gut denken.

„Du vermisst sie, oder?", fragte er einfühlsam und legte eine Hand auf die Schulter des Rookies.

„Sehr. Sehe die drei erst im Dezember wieder. Mein Dad kommt aber für Silverstone und bleibt dann den gesamten Juli und meine Mum kommt nach Singapur. Aber es ist trotzdem nicht das selbe.", sprach der Australier und kraulte Jimmy liebevoll hinter den Ohren.

„Das kann ich mir vorstellen. Ich hab's da echt gut. Zumindest was meine Mum und meine Schwester angeht. Mein Vater und ich haben immer noch unsere Gegensätze..", lächelte er etwas traurig und dachte an seine Kindheit zurück, die alles andere als amüsant war.

Es stimmte. Sein Vater und er hatten immer noch ihre Gegensätze und das würde sich wohl auch nie ändern.

„Jeder hat so seine Macken.", zuckte Oscar bloß mit den Schultern und sah ihn an.

„Das stimmt."

Während ihrem Gespräch war Max, unterbewusst, immer näher an den Australier herangerückt und mittlerweile saßen sie genau nebeneinander.

Ihre Oberschenkel berührten sich und Max nahm erst jetzt seine Hand von der Schulter des Braunhaarigen.

Er lehnte sich zurück, sodass sich ihre Schultern berührten und startete den Film.

Für die ersten Minuten bewegten sich die zwei nicht und genossen einfach den Film.

Doch plötzlich spürte er wie Oscar sich neben ihm etwas bewegte, bevor der Australier vorsichtig, als hätte er etwas Angst, den Kopf auf seine Schultern sinken ließ.

Über Max Gesicht zog sich ein Lächeln und er legte sofort seinen Arm um die Schultern des Rookies, damit er keine Nackenschmerzen kriegen würde und weil er Oscar einfach in den Arm nehmen wollte.

Seine Fingerkuppen strichen sanft über die Schulter des Aussies und er spürte wie Oscar sich komplett entspannte und sich sogar etwas näher an ihn heran kuschelte.

Er musste sich echt zusammenreißen, keinen Kuss auf Oscars Haare zu drücken, die der Australier gerade wachsen ließ und einfach unfassbar fluffig aussahen.

Vielleicht ja irgendwann mal.

Jetzt konnte es einfach nur gerne so bleiben.

🧡

Es war spät geworden, die zweieinhalb Stunden Harry Potter waren vorbei und gerade lief der Abspann.

Oscar's Kopf lag noch immer auf seiner Schulter und die Katzen schnurrten weiterhin friedlich vor sich hin.

Plötzlich ging das Handy des Australiers los, was Jimmy und Sassy dazu veranlasste verschreckt aufzuspringen und davon zu düsen.

Mit hochgezogener Augenbraue nahm Oscar sein Handy vom Tisch und beantworte den Anruf.

Er sah so unfassbar süß aus dabei.

Okay, Max, komm runter!

„Hallo?", fragte Oscar in den Hörer rein und er selbst wartete gespannt auf das was nun kommen würde.

Doch von der anderen Seite kam auf einmal nur lautes Geschimpfe und sofort legte Oscar auf und schüttelte seinen Kopf, bevor er sein Handy zurück auf den Tisch legte.

„Wer war das?", fragte er, obwohl er nicht mal wirklich wusste wieso. Es sollte ihm eigentlich egal sein.

Aber so niedergeschlagen wie Oscar gerade aussah, regte sich irgendetwas tief in ihm, was ihm sagte, dass es ihn definitiv nicht egal war.

Außerdem wollte er wieder Oscars Lächeln sehen. Es stand ihm so viel besser.

„Niemand wichtiges.", machte Oscar eine abwertende Handbewegung und richtete seine Augen wieder auf den Fernseher.

„Für niemand wichtiges siehst du aber ziemlich fertig aus.", gab er offen zu und brachte Oscar dazu, ihn anzugucken.

„Es war Otmar."

„Otmar?! Wie in Otmar Szafnauer?", geschockt weiteten sich seine Augen.

Doch Oscar zuckte bloß mit dem Schultern.

„Keine Ahnung woher er meine neue Telefonnummer hat. Hab sie gewechselt, weil ich keine Lust mehr auf die ganzen Nachrichten von Alpine Mitgliedern hatte. Er hat mir nur seine Meinung gesagt, aber ich hab direkt aufgelegt.", erzählte er trocken und wendete seinen Kopf wieder zum Fernseher.

„Was ein Arschloch.", brummtet er und machte sich eine gedankliche Notiz, Otmar das nächste Mal mit dem Auto umzufahren.

„Geht es dir denn gut?", fragte er besorgt, denn Oscar's Blick sagte etwas anderes.

„Muss.", seufzte dieser nur und sah wieder zu Max.

Kurze Zeit war es still zwischen ihnen und Max wollte gerade eine neue Frage stellen, als Oscar die Stille durchbrach.

„Ich würde mich dann mal Bettfertig machen.", wechselte Oscar schnell das Thema und stand von der Couch auf.

„Ja, klar. Das Bad ist direkt neben dem Gästezimmer.", lächelte er und sah Oscar etwas traurig hinterher, als das Wohnzimmer verließ.

Auf dieses ganze Alpine Thema hatte Oscar also wirklich keine Lust.

Kurze Zeit später hörte er, wie die Badezimmertür wieder auf ging und Oscar wieder zum Wohnzimmer kam.

„Gute Nacht, Max! Und danke, dass ich hier bleiben kann.", lächelte der Australier, während er im Türrahmen lehnte.

„Kein Problem, für dich immer. Gute Nacht.", grinste er zurück.

Das für dich immer kam einfach so raus, aber es fühlte sich mehr als richtig an.

Oscar drehte sich um und er hörte seine Schritte bis die Tür des Gästezimmers zufiel.

Sofort holte er sein Handy raus und schrieb einer ganz bestimmten Person.

Max😸
Hat Oscar eigentlich
jemals mit dir über
das Alpine Drama gesprochen?

Lando🤖
Hallo lieber Max,
schön, dass du dich
meldest:)

Nein...Logan meinte,
er erzählt es nur denen
den er bedingungslos
vertraut. So weit sind
wir in unserer
Freundschaft noch nicht.

Max😸
Jaja, Hallo Lando.

Glaubst du, dass er
sich jemals öffnet?

Lando🤖
Keine Ahnung...ich
hoffe. Er ist mir wichtig
und man sieht, dass es
ihm immer noch
zusetzt.
Warum interessiert
dich das überhaupt?

Max😸
Naja, er ist ja gerade
bei mir, danke nochmal
dafür, und wir haben
ein bisschen darüber
gesprochen.
Was heißt gesprochen... ich
hab das Thema ganz sachte
angerissen , aber er ist
direkt ins Gästezimmer
verschwunden...

Lando🤖
Gern geschehen😏🤓

Gib ihm Zeit...er
hatte es letztes Jahr
wirklich nicht einfach
und leidet immer noch
unter dem Hate.
Ich hab damals in
Bahrain ein paar
Kommentare gelesen
und ich will gar nicht
wissen, wie schlimm die
im Jahr davor
gewesen sein müssen.

Max😸
Oh man, der Arme...
Ich wünschte ich
könnte ihm irgendwie
helfen, all das erträglicher
zu machen.
Ich weiß nur zu gut, wie
man mit Hate umgeht.

Lando🤖
Wie gesagt, er
redet nur so wirklich
mit Leuten, denen er
vertraut.
Gib ihm Zeit, zeig ihm,
dass du ihn gern hast.
Die kleinen Dinge im
Leben sind die
Wichtigen.

Max 😸
Ja, da hast du recht.
Danke Lando:)
Gute Nacht!

Lando🤖
Nacht

Ich hoffe, ihr
träumt schön💞💞

Max 😸
Ich hasse dich.

Lando🤖
😚😚

Belustigt schüttelte er den Kopf.

Lando war manchmal wirklich unverbesserlich.

Aber er hatte Recht.

Lando mochte manchmal die Gehirnzellen eines Chipmunks haben, dumme Sätze raushauen, alles vergessen was man ihm fünf Minuten zuvor gesagt hatte, aber trotzdem konnte man immer auf ihn zählen.

Und wenn er es wollte, dann konnte er auch einen guten Rat geben, so wie eben jetzt.

Max nahm sich vor mehr für Oscar da zu sein, mehr mit ihm zu machen, ihm zu zeigen, dass er einen Platz in der Formel 1 verdient hatte und dass sie ihn hier mehr als nur mochten.

Max mochte Oscar nämlich definitiv.

Mehr als man einem anderen Fahrerkollegen mögen sollte, so viel war ihm in der letzten Zeit bewusst geworden.

Und wenn Oscar und er mehr zusammen unternehmen würden und der junge Australier auch nur den Anschein machen würde, dass er vielleicht auch so empfinden könnte, dann würde er ihn nach einem Date fragen.

Aber bis dahin wollte er erstmal nur für Oscar da sein.

🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨

Manchmal kann Lando ja auch wirklich schlau sein, findet ihr nicht?😂

Ich hoffe es hat euch gefallen?:)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top