Geburtstagsfeier🎊

Australien 🇦🇺

Oscar

Sein Geburtstag am Donnerstag war wirklich unfassbar schön gewesen.

Endlich hatte er seine ganze Familie wieder bei sich gehabt.

Zusammen hatten sie Kuchen gegessen, was Kim nicht erfahren durfte. Sie hatten seinen Lieblingsfilm geguckt und waren anschließend noch etwas an den Strand gegangen und hatten versucht zu surfen.

Betonung lag auf versucht.

Obwohl er Australier war, konnte er surfen wirklich absolut nicht. Seine Schwestern stellten sich da definitiv etwas geschickter an.

Anschließend hatte seine Mutter noch sein Lieblingsessen gekocht und ehe er sich versah, war sein Geburtstag auch schon wieder rum.

Den Freitag hatte er dann noch ganz entspannt bei seiner Familie verbracht bevor er zu Daniel fuhr.

Besser gesagt, bevor Lando sie beide zu Daniel fuhr.

Eigentlich hatte er selbst fahren wollen, doch Lando hatte gesagt, dass er ihn mitnehmen würde. Beschweren tat er sich nicht wirklich darüber: Zweieinhalb Stunden Autofahrt weniger für ihn.

Die Fahrt war, zu Oscar's großer Überraschung, relativ ruhig und Lando brabbelte ihn nicht die ganze Zeit zu.

Lächelnd schaute er aus dem Fenster und sah die Landschaft an sich vorbei ziehen.

Er freute sich sogar tatsächlich etwas auf die Feier. Auch wenn er kein Party Mensch war, hoffte er doch dadurch ein paar neue Bekanntschaften zu schließen.

Denn außer Lando und Logan war er mit keinem von den Fahrern ansatzweise befreundet, aber vielleicht würde sich das heute ja ändern.

Ein bisschen Bammel hatte er allerdings auch.

Er wusste nicht, wie Daniel auf ihn reagieren würde, obwohl er ihm schon mehrmals per Text versichert hatte, dass es nicht seine Schuld war, konnte er ihm nicht zu 100% glauben.

Und davor hatte er Angst.

🧡

„Da ist ja mein Aussie Partner!", grölte Daniel, als er selbst erst einen Fuß aus dem Auto gesetzt hatte und kam auf ihn zu gerannt.

Er konnte gar nicht so schnell gucken, da wurde er schon in eine knochenbrechende Umarmung gezogen, bei der er kaum noch Luft bekam.

Daniel's love language war eben physical touch.

„Daniel, lass den armen Jungen noch am Leben.", hörte er Max aus der Ferne lachen und sofort schlich sich auch ein kleines Lächeln auf seine eigenen Lippen.

Doch augenblicklich wurde er auch direkt etwas nervös. Max war ja auch hier und machte sich gerade auf den Weg zu ihnen herüber. Er würde zu ihm kommen und vielleicht sogar mit ihm reden. Leise schluckte er einmal. Er war sowieso nicht so gut mit Menschen, geschweige denn mit Personen, die er vielleicht ein wenig anhimmelte.

„Alles gute nachträglich zum Geburtstag!!!", lächelte der ältere Australier ihn an, nachdem sie sich gelöst hatten.

„Danke.", lächelte er zurück und fühlte sich gleich etwas befreiter.

Alles war in Ordnung, Daniel war nett zu ihm, es war alles okay.

„Von mir auch!", grinste der Niederländer, der mittlerweile neben Daniel ausgetauscht war und lächelte ihn an, bevor er ihm seine Hand zum einschlagen hi hielt.

„Dankeschön!", gab er nur etwas schüchtern zurück und schlug sofort mit dem Niederländer ein.

Er wollte schließlich nicht, wie ein Blödkopf dar stehen.

Als sich ihre Hände für einen kurzen Moment berührten, spürte er ein angenehmes Kribbeln in seinen Körper.

Doch so schnell wie dieses Gefühl da war, war es auch schon wieder weg, da sich ihre Hände wieder gelöst hatten.

Als er sich umschaute, bemerkte er, dass alle Augen auf ihn und Max gerichtet waren, weswegen er schnell seinen Blick wieder abwendete.

Aufmerksamkeit war einfach überhaupt nicht sein Ding.

„Auch von mir alles Gute nachträglich!", war plötzlich Carlos neben ihm aufgetaucht und schlug mit ihm ein.

„Danke!", doch bevor er noch mehr hätte sagen können, wurde er von einer anderen Stimme unterbrochen.

„Oscar!", hörte er Alex von der Seite, weswegen er sich umdrehte.

Dort sah er den Thai-Brite mit George im Schlepptau zu ihnen rüberlaufen.

„Alles Gute nachträglich!", lächelte der Blonde. „Von mir auch!", grinste der Mercedes Fahrer und er schlug mit beiden ein. „Danke!", lächelte er weiter.

„Charles und Pierre kommen gleich auch noch. Die sind im Stau steckengeblieben, aber wir können ja schonmal reingehen.", schlug Daniel vor, womit alle einverstanden waren.

🧡

Zuerst fingen sie mit einer kleinen Tour durchs Haus an und waren schlussendlich im Wohnzimmer gelandet, wo es sich manche auf der Couch oder auf dem Boden bequem machten.

Er selbst war einer von den Leuten auf dem Boden.

Er konnte nicht erklären wieso, aber irgendwie war es immer angenehm auf dem Boden zu sitzen.

Zum Glück ging es da nicht nur ihm so.

Auch Lando, Alex, George und Pierre, der mit eineinhalb Stunden Verspätung und einem sich laut beschwerenden Charles auch endlich angekommen war, saßen auf dem Boden.

Sie lachten alle und tauschten Geschichten aus und vergaßen für diese Zeit einfach mal, dass sie Formel 1 Fahrer waren.

Gerade waren sie völlig normale Menschen und das tat wirklich mehr als gut.

„Okay, Leute. Lasst uns mal die Zimmeraufteilung festlegen. Ihr müsst immer zu zweit sein, so viele Gästezimmer habe ich dann doch nicht. Wenn ihr nicht wollt, schlaft ihr halt heute Nacht aufm Boden.", lachte Daniel, woraufhin alle einstiegen.

„Also Carlos und ich nehmen auf jeden Fall ein Zimmer.", grinste Lando in die Runde, was ihm ein allgemeines Kopfschütteln einbrachte.

„Danke, dass ich da mitentscheiden darf.", lachte der Spanier.

„Immer wieder gerne.", gab der Brite nur trocken zurück und sah dann erwartend, mit einem Blick, den er selbst nicht wirklich deuten konnte und einem kaum scheinbaren Nicken, zu Daniel, der schon seinen Mund geöffnet hatte, um zu wieder zu sprechen.

„Alex und George haben mir schon gesagt, dass sie ein Zimmer nehmen und ich würde dann sagen, dass Charles und Pierre sich eins teilen."

Was damit nur noch ihn und Max übrig ließ.

Wobei Max sich wahrscheinlich lieber mit Daniel ein Zimmer teilen wollen würde.

Verstehen würde er es.

„Klingt gut.", sagte Charles und Pierre nickte.

„Oscar, Max? Wäre es okay, wenn ihr euch ein Zimmer teilt?", fragte Daniel und sah zwischen den beiden hin und her.

Bevor er aber auch nur irgendwas hätte sagen können, antwortete Max: „Klar, kein Thema."

Er drehte seinen Kopf leicht in Richtung des Niederländers und sah, dass er ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte.

Und was hätte er auch bitte anderes sagen sollen?

„Passt für mich auch.", gab er seine Antwort dann auch preis und nickte Daniel zu.

„Supi! Also die Zimmer sind alle oben im Flur. Zwei rechst und zwei links. Dann nehmen Carlos und Lando das Erste rechts, Charles und Pierre das Zweite rechts, Alex und George das Erste Links und Max und Oscar das Zweite links. Ich nehm natürlich mein eigenes. Wollt ihr dann eben nach oben gehen und eure ganzen Sachen ablegen? Danach gibt es Abendessen.", lachte Daniel zum Schluss etwas und ließ uns anderen auch etwas schmunzeln.

„Wer kocht denn? Hoffentlich nicht du!", zeigte Lando mit dem Finger auf Daniel, woraufhin dieser seine Arme verschränkte.

„Entschuldigung?!", gab dieser beleidigt von sich.

„Er hat ja schon nicht Unrecht.", kicherte Max, was ihm einen Todesblick einbrachte.

„Aber um deine Frage zu beantworten, Lando, ich koche. Ich kann das nämlich.", grinse der Niederländer.

„Du kannst kochen?", fragte Charles amüsiert nach, als ob er es nicht so ganz glauben würde.

„Jup.", zuckte Max nur mit den Schultern.

„Was gibts denn?", fragte Pierre.

„Überraschung.", nickte Max in seine Richtung und er spürte wie seine Wangen sich leicht rot färbten.

Lando warf ihm einen wissenden Blick zu, während die anderen zum Glück nichts davon mitbekommen hatten.

Das hoffte er zumindest.

„Also, machen wir das so?", fragte Daniel nochmal und erinnerte sie alle an den jetzigen Ablauf.

Alles stimmten ihm zu und machten sich dann auf den Weg in die ganzen Gästezimmer.

🧡

Max hatte nur kurz seine Sachen abgestellt, ihn gefragt auf welcher Seite, des Doppelbettes, er lieber schlafen würde und nach einem Schulterzucken seinerseits die linke Seite genommen.

Danach war er sofort in die Küche verschwunden, um sich ans Essen zu machen.

Wirklich geredet hatten sie dadurch nicht und Oscar hatte irgendwie das Gefühl, als wäre für Max die Entschuldigung kochen zu gehen, gerade perfekt gewesen.

Max hatte schließlich noch nie wirklich mit ihm geredet.

Schnell schüttelte er den Kopf. Diese Gedanken sollte er wirklich aus seinem Kopf verbannen.

Da er selbst keine Lust hatte die ganze Zeit nur im Zimmer zu hocken, machte er sich auf und ging hinaus in den Garten.

Ein bisschen australische Luft würde ihm nicht schaden.

Draußen in Daniels Garten fand er einen schönen Gartenstuhl in den er sich fallen ließ.

Das erinnerte ihn sehr an seine Kindheit, als er draußen saß, ein Buch gelesen hatte und seinen Schwestern zugehört hatte, wie diese sich um die blaue Sandkastenschaufel gestritten hatten.

Davon mal abgesehen, dass die Blaue immer seine gewesen war.

„Abendessen ist fertig.", schrie Max aus der Küche so laut, dass er es bis raus in den Garten hörte.

Dann musste er hier ja doch etwas länger gesessen haben.

Tief atmete er ein und machte sich auf den Weg nach drinnen.

Es würde alles gut werden.

Die Fahrer mochten ihn.

Zumindest hoffte er das.

Und gerade ging es nur darum, einen schönen Abend mit deinen Kollegen zu verbringen.

Solange er nicht Mittelpunkt des Abends war.

Er hasste Aufmerksamkeit.

„Da bist du ja endlich!!!", schrie Daniel, als er wieder ins Wohnzimmer kam.

„Leute, das Geburtstagskind ist hier.", flötete Lando und schlang einen Arm um ihn.

Das war's dann auch wieder mit: ‚bitte keine Aufmerksamkeit'.

Lando schob ihn zum Tisch und platzierte ihn an irgendeinem Platz.

Alex und George saßen schon und Charles ließ sich im fast genau gleichem Moment wie er sich auf einen Stuhl fallen.

Carlos und Pierre kamen diskutierend über Golf, wie man lautstark hörte, zusammen ins Zimmer und setzten sich auch zu ihnen an den Tisch.

Lando setzte sich auf den Platz zwischen ihm und Carlos, was nur noch einen Platz neben ihm frei ließ und einen anderen neben Pierre.

Neben dem Platz von Pierre stand allerdings schon Daniels Glas, welches er benutz hatte, was darauf schließen, dass Max nun neben ihm sitzen würde.

Sofort verfärbten sich seine Wangen etwas rot, als er zu diesem Entschluss kam und sah zu Lando, welcher ihm nur zu zwinkerte.

Sofort sah er wieder weg.

Kurz darauf brachten Daniel und Max die Töpfe mit essen rein, wobei Daniel direkt wieder abzsischte.

„Sind da Prawns drin?", fragte er verblüfft, als er die Soße entdeckte und sah zu Max.

„Shrimps heißen die.", brummten Lando und George gleichzeitig.

„Daniel meinte das ist sozusagen dein Lieblingsessen mit TimTams.", zog er die Schultern hoch und sah ihn etwas verunsichert an.

„Ja, das ist auch richtig so. Danke!", lächelte er glücklich und sah dann wie Daniel einen zweiten, kleineren Topf mit Soße hereinbrachte.

Fragend sah er ihn an.

„Für Mister ich-esse-keinen-Fisch-weil-er-ist-ja-definitiv-giftig."

Sofort lachten alle los und Lando zog einen Schmollmund.

„Ihr seid blöd."

Nachdem endlich alles auf dem Tisch stand, Getränke eingegossen waren und jeder saß, Max neben ihm wohlgemerkt, konnten sie endlich anfangen zu essen.

Das dachte er zumindest.

Plötzlich hob Daniel sein Glas und sofort taten es alle ihm gleich.

„Auf das Geburtstagskind.", lächelte Daniel und sie prosteten alle miteinander an.

„Auf Oscar!", sagten alle gleichzeitig, was ihm ein bisschen unangenehm war.

Aus dem Augenwinkel sah er, dass Max ihn sogar anlächelte und der Niederländer seine Augen erst von ihm abwendete, als Daniel dabei war das Essen zu verteilen.

Endlich konnten sie anfangen zu essen.

Er hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen, weil er so aufgeregt war. Es sei ihm also bitte nach zu sehen.

Mit dem ersten Bissen konnte er auch schon eine Sache festhalten: Max war auf jeden Fall ein sehr guter Koch.

🧡

Das nette und ruhige Abendessen, war schnell zu einer lauten Party mit vielen alkoholischen Getränken geworden.

Es war nicht so, dass sie alle wie wild herum tanzten.
Er würde das sowieso nicht machen.
Aber dafür waren sie viel zu wenige.

Die Musik war laut.
Die Gespräche deswegen um so lauter und es gab sehr viel Alkohol.

Zu viel, für mitten in der Saison.

Aber gut, er trank es ja sowieso nicht.

An sich fand er es auch gar nicht so schlimm. Er mochte alle hier und war froh mal er selbst sein zu können.

Er hatte das Gefühl, dass die anderen ihn akzeptierten und ihn nicht wegen der Sache mit Alpine verachteten und das ließ ihm einen großen Stein vom Herzen fallen.

„Na starrst du deinen Loverboy an?", tauchte Lando plötzlich neben ihm auf und hielt ihm ein weiteres Getränk unter die Nase.

Er hatte gar nicht bemerkt, dass er zu Max geschaut hatte.

„Er ist nicht mein Loverboy!", schnaufte er empört und nahm ein Schluck von seinem Getränk.

„Nein überhaupt nicht.", schmunzelte Lando und sah ihn belustigt an.

„Na komm, lass uns zu Carlos, Alex und George gehen.", griff der Brite nach seinem Handgelenk und zog ihn mit sich.

„Ach und bevor ich es vergesse. Daniel hat Max nie gesagt, dass Shrimps eins deiner Lieblingsessen ist. Auch kein anderer von uns. Er wusste es einfach so.", grinste der Ältere ihn breit an und marschierte weiter mit ihm im Schlepptau voran.

Und das zauberte ihm nun selbst ein Lächeln auf die Lippen und er ließ mit leicht rötlichen Wangen zu den Anderen ziehen.


Max

Gespannt beobachtete er, wie sich Oscar ein neues Getränk holte und sich dann wieder zu Lando, Carlos und Charles gesellte.

Er hatte bemerkt, dass der Aussie mit der Zeit etwas weniger steif wurde und sich auf mehr und mehr Gespräche einließ.

Von Anfang an war ihm klar, dass Oscar eher ein introvertierter Mensch war und nicht wirklich gerne mit vielen anderen Personen in engen und lauten Räumen etwas machte.

Vermutlich hatten Lando und Daniel deswegen auch beschlossen seinen Geburtstag mit Leuten, die er schon kannte, zu feiern.

Seit dem Rennen hatte er ein paar Sachen über den Australier von Daniel heraus gefunden und er musste definitiv sagen, dass er durchaus interessiert am jüngeren war.

Nicht in dem Sinne, sondern einfach nur generell.

Oscar war still und in sich gekehrt, zeigte nicht gerne seine Emotionen den Medien gegenüber und hielt sein komplettes Privatleben privat.

Oscar war wie ein leeres Buch für ihn, wessen Seiten sich sehr langsam füllten.

„Red doch einfach mal mit ihm.", stupste ihn Daniel von der Seite an, als sein Blick wie schon so oft an diesem Tag zu dem jüngeren Australier glitt und holte ihn somit aus seinen Gedanken.

„Mit wem?", stellte er sich trotzdem etwas blöd an, da er nicht wirklich Lust hatte darüber zu reden.

Amüsiert rollte Daniel die Augen: „Mit Oscar, du Idiot. Du starrst ihn schon den ganzen Abend an. Daran solltest du vielleicht mal was ändern, wenn es nicht auffallen soll."

„Ich starre ihn nicht an!", protestierte er sofort und sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu seinem besten Freund.

„Nein, überhaupt nicht.", lachte dieser kurz auf, bevor er ernst fortfuhr: „Es ist mir egal, mit wem du hier was anfängst, nur das du's weißt. Ob es Mann oder Frau ist, ist mir wirklich egal. Du bist mein bester Freund und ich verurteile dich für nichts. Aber wenn du es wirklich auf Oscar abgesehen haben solltest, dann geh da bitte langsam ran. Er scheint sich nicht komplett wohl zu fühlen und ich bezweifle, dass du als mein bester Freund da wirklich bei der Sache hilfst."

„Was?", fragte er verwirrt nach, denn Daniel redete normalerweise nicht wirklich in Rätseln.

Doch der Aussie schüttelte nur den Kopf: „Was ich sagen will ist: Sei einfach vorsichtig. Brech weder ihm noch dir das Herz, das hättet ihr beide nicht verdient." und damit ließ er ihn alleine auf dem Sofa zurück.

Alleine mit seinen Gedanken.

Was meinte Daniel damit, dass er als sein bester Freund da nicht wirklich helfen würde?

Daniel und Oscar hatten doch nie-

Oh.

Jetzt verstand er.

Alpine. McLaren. Dieses ganze Fiasko. Natürlich.

Innerlich schlug Max sich gegen die Stirn. Darauf hätte er auch früher kommen können. Zumal er in Bahrain sogar noch gesagt hatte, dass Oscar nun Daniels Sitz hatte und er deswegen eher weniger mit dem jungen Aussie zu tun haben wollte.

Im Nachherein war das absolut dämlich von ihm, denn Oscar konnte nunmal nichts dafür.

Abwesend trank einen Schluck von seinem Mocktail, bevor er seinen Blick erneut durch den Raum schweifen ließ.

Wie von selbst bleib er wieder bei einer ganz bestimmten Person hängen.

🧡

„Du bist nicht so der Partymensch oder?", fragte er den Braunhaarigen und musterte jeden seiner Bewegungen genau.

Es war mittlerweile 2:00 Uhr in der Nacht und sie hatten sich auf ihr Zimmer zurückgezogen.

Max hatte nicht wirklich viel getrunken. Ein, zwei alkoholische Getränke und sonst nur Alkoholfreies.

Dadurch, dass er Oscar die ganze Zeit beobachtet hatte, wusste er, dass auch dieser nicht viel getrunken hatte. Wahrscheinlich sogar nur alkoholfreies, da der Australier nicht einmal ansatzweise nach Alkohol roch.

„Nicht wirklich", gab dieser zu und zuckte mit den Achseln. „Lando hat mich mehr oder weniger gezwungen hier hin zu kommen."

„Solltest du nicht an deinem Geburtstag entscheiden dürfen was du machst?"

„Streng genommen war vorgestern mein Geburtstag, also habe ich kein Mitspracherecht mehr.", zuckte sein Gegenüber bloß mit dem Schultern.

„Aber es ist deine Geburtstagsfeier. Ich finde schon, dass du da Mitspracherecht hast."

„Ich hatte im letzten Jahr so wenig Mitspracherecht, dass mich das gar nicht mehr interessiert. Solange alles friedlich ist.", lachte der Aussie, doch verstummte sofort, als er den fast schon besorgten Blick von ihm sah.

„Letztes Jahr war scheiße, oder?", die Frage war rein rhetorisch.

Das wusste Oscar und das wusste er.

Genau so wie, dass beide die Antwort dazu wussten.

Aber er wollte unbedingt mehr über den jüngsten Fahrer im Feld herausfinden und dann direkt in die Offensive zu gehen, würde ihm nichts bringen.

„Ja, schon.", nuschelte der Aussie und drehte Max den Rücken zu, um in seinem Rucksack nach Klamotten zu suchen.

Er hatte also keine Lust auf reden. Das hieß aber nicht, dass Max locker ließ.

Er wusste, dass das falsch war, aber er wollte einfach mehr wissen.

Er wusste so gut wie nichts über den Mann, mit dem er sich ein Zimmer teilte und doch war eines ganz klar: was letztes Jahr abgegangen war, war unter aller Würde.

Nicht von Oscar's Reaktion her, sondern von Alpines und vor allem Otmars Verhalten danach.

Und obwohl sein bester Freund dadurch keinen Sitz mehr hatte, war er auf Oscars Seite. Das war ihm über den Abend hinweg noch einmal deutlich bewusst geworden. Der Junge hatte nichts getan und alles was Otmar Szafnauer getan hatte, war seinen Namen durch den Dreck zu ziehen.

„Wusstest du damals wirklich nichts davon, dass Alpine dich nehmen wollte?", konnte er sich die Frage nicht verkneifen.

„Nein.", kam die simple Antwort: „alles was in meinem Twitter Statement steht, ist die Wahrheit."

Max wollte etwas sagen, weitere Fragen stellen, doch Oscar ließ ihn überhaupt nicht zu Wort kommen: „Ich würde dann eben ins Bad gehen."

„Klar.", lächelte Max etwas gequält, da er das Thema nicht beenden wollte, er aber auch nicht Oscar's Grenzen überschreiten wollte.

Als Oscar wieder aus dem Bad kam, lag er schon im Bett und hatte nur noch die Nachttischlampe an.

Er wartete bis Oscar ins Bett geschlüpft war und schaltete sie aus.

„Gute Nacht, Oscar.", flüsterte er in die Dunkelheit und bekam ein leises: „Gute Nacht, Max." zurück.

Nach ein paar Minuten wurde die Atmung des Australiers ruhiger und Max stellte fest, dass er wohl schon eingeschlafen sein musste.

Max selbst lag für einen großen Teil der Nacht wach, weil seine Gedanken komplett verrückt spielten.

Er wollte unbedingt mehr über diese ganze Alpine Sache herausfinden, er wollte, dass es Oscar damit nicht mehr so dreckig ging.

Denn auch, wenn dieser versuchte es nicht zu zeigen, sah man deutlich, dass es ihm immer noch zusetzte.

Generell wollte er mehr über Oscar herausfinden.

Er wusste nicht wieso, aber er hatte einfach dieses dringende Bedürfnis, Oscar ein Teil von seinem Leben zu machen und ein Teil im Leben von Oscar zu sein.

Die Frage ‚Warum?' kreiset so lange in seinem Kopf umher, bis seine Augen schwer wurden und schlussendlich doch zufielen.

Doch es änderte nichts an seinen Gedanken, denn er sah in all seinen Träumen nur Oscar vor sich.

🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨🦁🐨

Jaja, Alpine...was glaubt ihr passiert da noch mit dem ganzen Thema?🤷‍♀️

Dieses Kapitel ist tatsächlich viel länger geworden, als ich es ursprünglich geplant hatte, aber mein Kopf hat immer wieder neue Szenen zusammengestellt und ich konnte nicht aufhören zu schreiben😂

Ich hoffe es hat euch gefallen?:)

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