Chapter 2

Ein neues Jahr in Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei. Während der Empfangsrede hatte Draco nicht wirklich hingehört, und auch was seine vermeindlichen Freunde in den Ferien getrieben hatten, zog an ihm vorbei. Tausend ich Augen lasteten auf ihm, Todesser, die ihn auf Schritt und Tritt beobachteten, seit er die Treppen zur Schule hinaufgestiegen war. Beklemmt wanderte sein Blick umher, von einem düsteren Augenpaar zum anderen. Vielsaft-Trank. Unauffällige Schüler auf alle möglichen Häuser verteilt. Und alle bereitete sich auf den einen großen Schritt vor, den Draco machen musste.

Sein Blick wanderte unverwandt zu Hermine, die wie üblich am Tisch der Gryffindors, zwischen Ron und Harry saß. Sie saß mit dem Rücken zu ihm, redete und begann dann über etwas zu lachen, was Ron ihr geantwortet hatte. Ihre Haare hatte sie du einem Zopf gebunden, der fröhlich hin und her wippte. Draco musterte sie, - viel zu genau - bis Harry seinen Blick bemerkte. Der feindseelige, fragende Blick, den er Draco schenke, ließ ihn fortschauen. Nein, das würde keine leichte Aufgabe werden, aber um sich zu beweisen, wollte Draco alles tun, was nötig war. Hermine war schließlich nur ein Schlammblut, sie würde sich kaum wehren können.

Und während Draco darauf wartete, dass die alljährliche Empfangsrede endete wanderte seine Aufmerksamkeit doch zu den anderen, die sich um ihn gescharrt hatten. Auch ihre Eltern waren Todesser, zumindest einer von ihnen, aber sie wussten weder was Draco in diesem Jahr zutun hatte, noch das die Illusion einer perfekten Welt in ein paar Monaten vorbei sein würde. Denn wenn Voldemorts Anhänger erst einmal die Schule unter ihrer Gewalt hatten, würden sich viele Dinge ändern.

"Mein Vater meinte letzte Woche zu mir ich solle Nachhilfe in Zaubertränke nehmen. Schließlich geht es ja gar nicht, dass ein Baltor so schlechte Noten hat.", meinte Karim, ein junge der Draco schräg gegenüber saß. Er war ein Jahr jünger als Draco und sein Vater saß im Ministerium. Damit genoss er unter Freunden wie Feinden ein hohes Ansehen und wurde ständig von allen bewundert. Draco mochte ihn nicht, aber seinem Vater gefiel ein Freund im Ministerium, weshalb Draco Karim eine Freundschaft vorgaukeln musste. "Nicht du bist schuld an deinen Noten. Die Lehrer hier sind einfach zu einfältig um uns richtige Zauber und Tränke beizubringen.", warf Draco ein und erntete Zustimmung in der Gruppe. Karim schnaubte arrogant und lehnte sich zurück. "Wie wahr", gab auch er seine Zustimmung und wandte den Blick nach vorn zu den neuen Schülern, die gerade auf die Häuser verteilt wurden.

Natürlich ging das Gespräch noch weiter unter den anderen, aber Dracos Aufmerksam folgte Karim. Die neuen Schüler wirkten wie jedes Jahr. Einige schauten sich ängstlich um, andere wirkten selbstsicherer und hatten ihren Blick fest auf den Sprechenden Hut gerichtete. Aber in all ihren jungen, unschuldigen Augen spiegelte sich Faszination wieder. Ganz besonders in den Augen eines Jungen, der klein und pummelig war. Er drehte den Kopf staunend und betrachtete die große Halle, als wäre er in einem Wunderland. Ein Muggel-Geborener...

"Der Kleine sieht aus, als würde er gleich in die Hose machen.", lachte Karim hart und deutete mit dem Kinn auf den Jungen, den auch Draco entdeckt hatte. "Ich wette, der wir nach Hufflepuff oder Gryffindor eingeteilt, wer wettet mit?" Karim spöttelte, während er den Jungen wie ein Raubtier betrachtete, bereit ihn von hinten zu überfallen. Doch er war nicht der einzige, der den Jungen beobachtete. Auch die Anhänger Voldemorts, die auf die Häuser verteilt waren schienen sich auf den Jungen zu fixieren.

"Ich wette mit dir!", rief das Mädchen zu Dracos Linken zu Karim und lachte höhnisch. Ihr Ellbogen stieß Draco in die Rippen. Er schreckte stärker hoch, als er wollte und sah sie grimmig an. Sie ließ sich davon nicht abschrecken, und rutschte noch etwas näher. "Ein Butterbier wer gewinnt, mach auch mit, Draco. Was denkst du in welches Haus er kommt?", fragte sie mit einem wölfischen grinsen. Draco lehnte sich unmerklich von ihr weg und verschränkte die Arme auf dem Tisch. "Ich wette nicht", leinte er schlicht und richtete den Blick wieder nach vorn. Der Junge war fast dran, vor ihm waren nur noch zwei andere. Er schien zu zittern, wischte sich seine speckigen Hände immer wieder an seiner Hose ab. Der Arme tat Draco fast leid. Er stand allein da, niemand hatte sich zu ihm gesellt. Doch in seinem Haus würde er schon Freunde finden, überlegte Draco und verhinderte einen zweiten Blick an den Tisch der Gryffindors.

Dann war der Kleine dran. Stolpernd setzte er sich auf den Stuhl. Seine aufgeregten Augen richteten sich auf die Menge und huschten von einem Haus zum anderen. Seine braunen Haare standen ihm unordentlich ab, während sein Kopf nun vom Hut bedeckt werden. Draco wartete mit halber Interesse, während der Hut überlegte. Länger als üblich grübelte er herum und war sich irgendwann sicher. Gerade als Draco seine Aufmerksamkeit den Kratzern auf den Tisch zuwenden wollte schrie der Hut seine Entscheidung hervor. "Slytherin!" Stille legte sich über den Saal...

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