Chapter 1
"Danke Lucius, aber ich möchte jetzt mit deinem Sohn sprechen. Du kannst gehen.", sprach Voldemort mit scheinbar freundlicher Stimme zu seinem Vater, dem blondhaarigen Mann der daraufhin respektvoll den Kopf neigte und in seine schwarze Robe gehüllt zur Seite trat. Draco erlaubte sich nicht die Angst zu zeigen, die er in diesem Moment verspürte, er wollte - nein musste - stark sein vor seinem Vater. Er war kein kleiner Junge mehr, der sich unter der Bettdecke verstecken konnte, sondern ein junger Mann von 17 Jahren, der kurz davor war erwachsen zu sein und so hatte er sich auch zu benehmen.
Tief durchatmend straffte Draco Malfoy die Schultern und trat vor, an die Stelle, wo noch vor wenigen Momenten sein Vater gestanden hatte. Nun neigte Draco ebenso den Kopf als Zeichen der Achtung und wartete. Er konnte den dunklen Lord spüren, seine bloße Präsenz füllt den ganzen Raum, die Aura des Todes haftete an ihm wie klebrige Spinnweben und schienen Draco mit jeder Sekunde die verstrich mehr gefangen zu nehmen. Auch konnte er Voldemorts Blick auf sich spüren, wie er ihn musterte, abschätzte, für würdig erachtete oder nicht. Die Anspannung in Dracos Brust wurde irgendwann so stark, dass er glaubte, gleich zu zerbersten, wenn er noch einem Augenblick länger die drückende Stille ertragen musste.
Mit seinem Zauberstab hob Voldemort Dracos Kopf an, um ihm ins Gesicht zu sehen. Draco erwiderte den Blick des berüchtigten Mannes mit eisernem Willen und versuchte ruhig weiter zu atmen.
"Dank deines Vaters konnten viele unserer Anhänger sich in Hogwarts positionieren. Wenn du nach dem Sommer wieder dahin zurückkehrst, werden sie auf dich warten.", sprach der dunkle Lord bedacht und wandte den Blick aus kalten, mordlustigen Augen keinen Millimeter von Dracos Gesicht ab. Draco nickte knapp und ein dünnes, unehrliches Lächeln erschien auf Voldemorts Lippen. "Bevor ich dir aber das Mal gebe, möchte ich deinen Willen unter Beweis stellen." Seine Stimme troff vor neckischer Arroganz. Draco traute sich nicht, sich zu rühren sondern blieb starr dort stehen. "Ich möchte das du ein Schlammblut für mich tötest und mir ihr Herz bringst. Das sollte für den Anfang genügen." Voldemorts Zauberstab verschwand unter Dracos Kinn und sein Kopf senkte sich wieder. Die Worte hallten in seinem Kopf wieder und wieder. Er hatte zuvor noch nie jemanden getötet, geschweige denn ernsthaft verletzt. Ein ungutes Gefühl schlich sich in seine Magengegend. "Und wen genau?", fragte er an Voldemort gewandt, der Draco schon den Rücken gekehrt hatte. Die Stille schien sich noch zu verdichten und drückte Draco zusammen, während er es längst bereute nachgefragt zu haben. "Mh, Miss Granger geht doch in den selben Jahrgang wie du, Draco. Es sollte ein leichtes für dich sein, sie zu töten, sie ist nicht besonders stark. Und jetzt geht, wir werden uns sprechen, wenn es an der Zeit ist." Dracos Kopf war in die Höhe geschossen. Seine Augen geweitet, der Atem gestockt stand er da und konnte kein Wort heraus bringen. Natürlich hatte er Hermine nie sonderlich gemocht, allein schon, weil sie mit Potter und Weasley rumhing, aber als schwach hätte er sie dennoch nicht beschreiben. Natürlich verfügte sie nicht über die Kraft in einzelnen Zaubersprüchen, aber dafür kannte sie doppelt so viele wie Draco, was den Nachteil im allgemeinen wieder aufhob. Außerdem wurde sie ständig von ihren beiden Freunden flankiert und mit denen wollte er sich beim besten Willen nicht auf einmal anlegen.
Ihm dämmerte schon, dass diese Aufgabe mehr als ein kleines Problem sein würde, als sein Vater ihm die Hand auf die Schulter legte und ihn raus führte.
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