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Linus
Die Stimmung war sehr ausgelassen und gut. Marlon verstand sich super mit den Anderen. Und alle waren fein damit, dass wir ein Paar waren. Ich hatte tatsächlich auch nichts anderes erwartet.
Nun saß ich mit Jay draußen und rauchte eine Zigarette.
"Dann bin ich jetzt wohl derjenige der die Mädels auf den Partys befriedigen muss.", sagte Jay.
Ich schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Tu nicht so als ob das so schlimm wäre."
"Hey, das ist voll der Druck. Die sind alle deinen Schwanz gewöhnt und müssen sich jetzt an einen viel größeren gewöhnen."
Ich stöhnte genervt und verdrehte die Augen. "Du bist so ein Lügner."
"Woher willst du das wissen? Wollen wir einen Schwanzvergleich machen? Gleich hier."
"Bitte nicht!", rief Zarah und schaute uns geschockt an. "Das sind Dinge, die ich nicht sehen will."
"Linus seinen hast du doch schon gesehen. Wo ist das Problem?", meinte Jay.
Zarah sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. "Ich will trotzdem nicht euren Schwanzvergleich sehen."
"Du kannst ja meinen sehen und dann kannst du entscheiden.", sagte Jay grinsend.
"Du bist ein Idiot, Jay.", lachte Zarah.
"Das war kein Nein."
Zarah grinste ihn an. "Das war es nicht."
Und dann ging sie wieder rein. Ich schaute Jay grinsend und mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Glotz nicht so.", meinte Jay. "Du bist eifersüchtig."
"Absolut nicht.", sagte ich lachend. "Gönn sie dir alle, Kumpel. Solange bis du die Richtige gefunden hast."
"Deine Mom ist noch vergeben."
"Hurensohn."
"Rede nicht so über deine Mom."
Wegen dem Spruch musste ich sofort loslachen, weil der gut gekontert war. Im selben Moment ging die Tür erneut auf und Marlon kam heraus.
"Jay ärgert mich.", petzte ich Marlon.
Dieser zuckte nur mit den Schultern und klaute eine Zigarette aus meiner Schachtel. "Jeder das, was er verdient."
"Ha!", sagte Jay und zeigte auf mich.
"Hey, du bist mein Freund. Du musst zu mir halten."
Marlon legte einen Arm um mich. "Muss ich dich vor den bösen Jungs beschützen?"
"Du bist ein Arschloch.", lachte ich und lehnte mich an ihn.
"Mir wird hier zu kalt.", sagte Jay. "Soll ich dir noch eine Mische machen?"
Ich nickte ihm zu und er verschwand wieder rein.
"Ich glaube Jay ist ein guter Freund.", meinte Marlon.
"Ja, das ist er wirklich. Aber spann ihn mir nicht aus!"
"Hatte ich nicht vor.", lachte er.
"Du hast noch nie was über deine Freunde erzählt. Ich sehe sie ja in der Schule, aber sie waren noch nie bei uns zuhause."
"Bei uns? Zuhause?"
Ich lächelte ihn an. "Ja. Bei uns."
Marlon lächelte zurück. "Ich kann sie dir gerne bald vorstellen. Aber sie sind nicht so locker wie deine Freunde."
"Wie meinst du das?"
"Naja... Sie feiern nicht oft und gerne. Sie gehen lieber gemütlich was essen oder so."
Ich zuckte mit den Schultern. "Ist für mich auch okay."
"Gut, dann werde ich sie dir vorstellen."
Ich lehnte mich weiterhin gegen seine Brust und schaute in den Himmel zu den Sternen, während Marlon seine Zigarette rauchte.
Erst als sei Handy blinkte und er auf die Nachricht schaute, drehte ich mich zu ihm um.
"Wer ist das?", fragte ich.
"Niemand."
Er legte sein Handy wieder weg, doch es kamen noch vier oder fünf Nachrichten hinterher.
Marlon stöhnte genervt, entsperrte sein Handy wieder und las schnell die Nachrichten. Ich sah, dass er die Nummer nicht eingespeichert hatte und erspähte nur einen kurzen Blick auf eine Nachricht.
Bitte, melde dich bei mir. Es tut mir leid...
"Was will die Nummer von dir?", fragte ich.
Marlon legte sein Handy wieder weg und seufzte.
"Es ist meine Mutter."
Sofort setzte ich mich aufrichtig hin und sah ihn schockiert an. "Deine Mutter? Was will sie?"
"Sie will sich mit mir treffen."
"Warum?"
"Keine Ahnung. Bestimmt will sie Geld."
"Triffst du dich mit ihr."
"Nein. Sie hat mich verlassen. Ich will nichts mit ihr zu tun haben."
Ich nickte und lehnte mich wieder an ihn.
"Hey.", sagte er und strich mir durch die Haare. "Ich liebe dich auch."
Erst war ich verwirrt. Bis ich verstand, dass ich noch vor ein paar Tagen in meiner Panikattacke genau dies gesagt habe. Nicht direkt zu ihm, sondern eher zu Steve und Mom. Aber das machte die Worte nicht weniger ernst.
Ich kletterte auf seinen Schoß und schlang meine Arme um seinen Nacken.
"Ich liebe dich.", hauchte ich gegen seine Lippen und küsste ihn.
Seine weichen Lippen auf meinen, brachte jedes Mal ein warmes, wohliges Gefühl in mir auf.
Wenn ich daran zurückdenke wie ich ihn am Anfang gehasst habe...
Und dass ich mir geschworen hab, dass er mich niemals verführen wird.
Tja, er hat es doch geschafft.
Zum Glück.
Mein Leben hatte wieder einen richtigen Sinn.
Meine Panikattacken ließen nach.
Ich konnte Dad ohne Probleme besuchen und tat es mindestens einmal in der Woche.
Auch Gretas Grab besuchte ich regelmäßig. Mittlerweile war ich mir sicher, dass es kein Zufall war, dass wir uns getroffen haben. Sie ist aus einem bestimmten Grund in mein Leben getreten.
Ich war fest davon überzeugt, dass ich meinen Schulabschluss schaffen werde. Meine Noten waren gut.
Er ist mein Anker.
Mein Licht.
Mein Freund.
Meine Familie.
"Hey, ihr Turteltäubchen!", schrie Maya aus der Tür. "Kommt wieder rein! Es ist Zeit für ein Trinkspiel!"
Ich kletterte von Marlons Schoss runter.
"Was für ein Trinkspiel?", fragte ich Maya.
"Hab ich mir selbst ausgedacht. Na los, macht jetzt. Küssen könnt ihr euch später."
Sie schnappte Marlons Arm und führte ihn herein. Ich nahm sein Handy, welches er draußen liegen gelassen hatte und erneut ploppte eine Nachricht von seiner Mutter auf.
Maya wartete ungeduldig an der Tür auf mich.
Ich betrat die warme Hütte wieder und reichte Marlon sein Handy.
"Noch eine Nachricht von deiner Mom."
Er nickte und steckte sein Handy weg.
"Willst du ihr wirklich nicht antworten?"
"Nein. Zumindest vorerst nicht."
"Wir brauchen zwei Teams.", sagte Maya. "Und Pärchen in den Teams sind verboten."
Ich lachte und ließ mich von Maya auf ihre Seite des Teams stellen, während Marlon rüber zu Jays Team ging.
Der Abend war erfüllt von Lachen, guter Laune und unterirdisch schlechten Witzen.
Ich war dankbar dafür.
Für meine Freunde.
Meinen Freund.
Und meine neue Familie.
Ende (?)
Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen. Ich habe noch Ideen für eine zweite Geschichte, wenn jemand Lust darauf hätte.
Aber erstmal schreibe ich gerade an dem zweiten Teil von Dangerous Passion. Das wird aber noch etwas dauern.
Tschüß 😁
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