35. Jodie
Die Tränen liefen mir über die Wangen während ich John um meinen Wagen bat. Sobald er vorgefahren war, stürzte ich hinein und machte mich auf zu Scotts Haus. Ich wusste, dass es nicht fair von mir war, Scott für meine Flucht auszunutzen, trotzdem war mir ebenfalls bewusst, dass er mir helfen würde. Nur noch eine Woche musste ich durchhalten, dann galt mein Bruder als geheilt und ich durfte ihn mit nach Hause nehmen. Doch ich würde es keine weitere Woche mehr in diesem Haus aushalten umgeben von all den Reportern die sämtliche Fragen stellten, die ich nicht beantworten mochte.
Als ich mich dazu hinreißen ließ mich selbst zu befriedigen war das nur für Robins Augen gedacht und das war es was mir am meisten zusetzte. Niemals zuvor war ich so impulsiv in meinen sexuellen Handlungen. Das machte ich nur um sicherzugehen, dass ich mich Robin ganz hingab. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mich eines Tages die ganze Welt so sehen würde. Es war vollkommen egal wie sehr ich ihn liebte, ich schämte mich zu sehr um mit ihm jemals wieder vor Menschen zu treten. Sein Herz zu brechen, brach meines doppelt. Trotzdem hatte ich die Hoffnung, dass er irgendwann darüber hinwegkam. Ich würde es nicht können, doch es war mir egal. Solange ich mir sicher sein konnte, dass in geraumer Zeit niemand mehr darüber sprach was geschehen war, konnte ich irgendwie damit leben.
Würde ich jedoch weiterhin mit Robin zusammen sein würde sich alle Welt noch lange das Maul über uns zerreißen. Schnell zückte ich mein Handy und rief meinen Bruder an: „Hey Paul, wahrscheinlich hast du bereits gehört was passiert ist.", versuchte ich ihn auszuhorchen. „Ja Jodie, es tut mir so unendlich leid. Ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helefen", beteuerte er. „Hör zu, all das hat nichts mit dir zu tun. Bitte versprich mir, dass du deinen Entzug ordnungsgemäß hinter dich bringst. Ich werde diese Woche mit einem Freund in New York verbringen. Sobald ich zurück bin hol ich dich ab und wir gehen zurück nach Deutschland, okay?"
„Jodie, wenn ich in meinem Entzug eines gelernt habe, ist es, dass davonlaufen noch niemanden geholfen hat.", erklärte er, „Mir ist klar warum du hier wegwillst und wie entwürdigend das alles für dich sein muss. Trotzdem wird es dir nicht helfen einfach abzuhauen." „Möglicherweise hast du recht, doch das kann ich erst wissen, nachdem ich es versucht habe. Bitte kümmere dich jetzt um deine eigene Gesundheit und lass mich versuchen meinen Weg zu gehen."
„Okay.", antwortete er kurz, hörte sich aber nicht überzeugt an, dann legte er auf.
Bei Scotts Haus angekommen, kam die Scham zurück. Wie konnte ich ihm jetzt nur unter die Augen treten. Obwohl es mir schwer fiel, stieg ich schnell aus meinem Auto und rannte zu seiner Tür. Anschließend klingelte ich. Scott öffnete die Tür und riss mich sofort in seine Arme. „Hallo Jodie! Ich habe bereits gehört was passiert ist und es tut mir schrecklich leid. Jetzt weiß ich auch warum Robin ständig versucht mich zu erreichen.", sagte er schnell. „Scott, kann ich doch mit dir nach New York kommen?", schluchzte ich. Er nickte. „Eigentlich hatte ich vor, erst am Sonntag zu fliegen, aber wenn du willst kann ich sofort einen Jet chartern.", bot er an. Normalerweise hätte ich natürlich abgelehnt, aber im Moment war mir nichts lieber als das. „Das wäre großartig.", sagte ich deshalb.
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