Kapitel 40
„Schreibst du immer so lange Einkaufslisten? Das ist ja nahezu überirdisch!", schnauft Felix fassungslos neben mir und schüttelt überfordert den Kopf.
„Wir brauchen mindestens den halben Tag um das Ganze hier abzuarbeiten. Wenn nicht sogar länger...!" Erneut deutet Felix überfordert auf den Zettel in meiner Hand, aber ich ignoriere sein Genörgel.
„Wäre es dir lieber wenn wir durch den Laden streifen und planlos irgendwelche Sachen in den Einkaufswagen werfen würden?", gebe ich gelangweilt zurück, während ich die Einkaufsliste in meiner Hand studiere.
Zugegebenermaßen ist es schon etwas viel was ich da aufgeschrieben habe, aber was soll man machen wenn man mit fünf verfressen Jungs vier Wochen zusammen lebt?
Im Prinzip gibt es keine andere Lösung als so viel einzukaufen und das nur für eine Woche!
Na ja, eigentlich sind es ja sechs Jungs, das Nico schon praktisch bei uns wohnt.
„Wenn wir uns aufteilen sind wir bestimmt schneller", stellt Fabian diplomatisch fest, ich nicke abwesend und lasse meine perfekt geformte Kaugummiblase platzen. „Gute Idee", pflichte ich ihm bei und hebe den Kopf.
Sofort verfange ich mich in wunderschönen, azurblauen Augen.
Krampfhaft muss ich schlucken und will mich abwenden, doch ich kann nicht, denn der Blickwechsel ist einfach viel zu intensiv. In meinem Inneren breitet sich eine wohlige Wärme aus und ich fühle mich sicher.
In meiner Magengegend flattern unzählige Schmetterlinge durcheinander und schlagen übermütige Saltos.
Ohne zu zögern möchte ich einen Schritt vor treten, doch eine Hand, die vor meinem Gesicht wedelt, versperrt mir den Weg zu der Quelle, die mich so aus der Fassung bringt.
„Hallo?", ruft Felix neben mir und bewegt seine Hand zwischen Fabians und meinem Gesicht. Augenblicklich schrecke ich aus meiner Starre auf und versuche so gut es geht meine Aufmerksamkeit Felix zu widmen.
„Ich möchte euch echt ungerne bei euren anschmachtenden Blickwechseln unterbrechen, aber sonst quillt es hier in dem Laden gleich über vor eurer produzierten Liebe und alle Menschen laufen schreiend davon. Außerdem sind wir hier um einzukaufen und nicht um Liebe in die Welt zu setzen", Felix wirft und einen belustigten, mit etwas Verständnis darin vermischten, Blick zu und grinst von einem Ohr bis zu seinem anderen.
Es sieht beinahe schon etwas irre aus und lässt mich leicht an seinem Verstand zweifeln.
Aber seine Worte lassen mich nicht kalt.
Nein, ganz im Gegenteil!
So etwas wie gerade eben habe ich noch nie gefühlt. Dieses Gefühl war so intensiv, dass ich dachte, dass es mich gleich verschlingen würde.
Was war das?
Eine mulmige Ahnung staut sich in mir hinauf und meine Haut fängt an sich langsam, aber sicher zu röten. Als wenn ich damit nicht schon genug Probleme hätte, beginnen meine Knie sich wie Wackelpudding zu verhalten und ich muss mich unauffällig an einem der nahestehenden Regale abstützen, um einer Bekanntschaft mit dem Boden zu entgehen.
„Hey Dornröschen, nicht einschlafen", neckt Felix mich spielerisch provozierend und bekommt daraufhin ein sarkastisches Schnauben von mir geschenkt.
Umkippen trifft es momentan wohl viel eher als einschlafen!
„Keine Sorge Chiara! Ich werde dich auffangen", Fabian zwinkert mir leicht zu und ich lache auf. „Okay ihr Spinner. Dann lasst uns mal den Laden stürmen."
Mit diesen Worten setze ich mich in Bewegung, aber ich werde von einer Hand zurück gehalten.
„Wie war das gerade eben mit aufteilen?", hakt Felix spöttisch nach und wackelt mit den Augenbrauchen. Gedanklich schlage ich mir gegen die Stirn, doch äußerlich verdrehe ich nur meine Augen.
„Gib mir ein Teil der List und so in einer Stunde treffen wir uns wieder hier", fordert er mich auf und perplex überreiche ich ihm die Hälfte des Zettels.
„Ich bin stolz auf dich Chiara, aber pass auf okay?", raunt mir der Freund meines Bruders noch leise zu und sieht mich lächelnd an, bevor er mir den Rücken kehrt und mich verwirrt zurück lässt.
„Bis später", verabschiedet er sich noch und geht dann in die Richtung der Tiefkühlregale.
„Dann also wir zwei", ertönt eine weiche klingende Stimme hinter mir und ich drehe mich langsam um, bedacht darauf nicht umzufallen.
„Dann also wir zwei", wiederhole ich Fabians Satz nochmal und bestätige dadurch lächelnd seine Aussage.
„Was brauchen wir als erstes?", fragt dieser gleich darauf und blickt mir fragend entgegen.
„Felix kümmert sich um Tiefkühlsachen, sprich Käse, Wurst, Butter und so ein Zeug halt und wir sind für Obst, Gemüse, Nudeln und Getränke zuständig", erwidere ich mit dem Blick auf die Liste in meiner Hand.
„Okay dann mal los", Fabian schnappt sich mit der einen Hand den Einkaufswagen und mit der anderen meine Hand, sodass er mich hinter sich herziehen kann.
„Was wird das wenn es fertig ist?", erkundige ich mich kichernd.
„Ich will nicht, dass du mir verloren gehst", beantwortet Fabian meine Frage und steuert auf die Teigwaren zu.
Dort greift er nach vier Nudelpackungen und schmeißt sie in den Einkaufwagen. Währenddessen suche ich nach Tortellini und auch nach einer speziellen Sorte von Nudeln.
Nach einer Minute werde ich fündig.
In dem obersten Regal liegen die Packungen verstaut, doch jetzt stehe ich erneut vor einem neuen Problem, denn ich bin zu klein, um an die Nudeln heranzukommen
. Dabei bin ich nicht mal so klein mit meinen hundertsechsundsiebzig Zentimetern!
Verzweifelt hüpfe ich hoch, aber meine Finger verfehlen die Verpackungen knapp.
„So ein Mist", fluche ich leise vor mich hin, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. „Brauchst du vielleicht meine Hilfe?"
„Das wäre eventuell gar nicht so schlecht", stimme ich Fabian zähneknirschend zu und er kichert blöd.
„Hör auf mich auszulachen! Ich bin nicht klein. Bella ist viel kleiner als ich und abgesehen davon muss nicht jeder so groß sein wie ihr Riesen", maule ich beleidigt und Fabians raues, gefühlsvolles Lachen klingelt in meinen Ohren.
„Spring hoch", murmelt er mir zu und ich verstehe nicht sofort, doch als ich mich ihm zu wende, steht er mit dem Rücken zu mir und bedeutet mir mit einer Handbewegung auf seinen Rücken zu springen.
Bin ich ihm nicht zu schwer?
„Chiara du bist wunderschön. Mach dir keine Gedanken, weil dich hebe ich mit Leichtigkeit hoch!", sagt Fabian da, wie als ob er meine Gedanken gelesen hätte.
Also klettere ich auf seinen Rücken, strecke mich und greife nach den Nudeln.
„Hab sie", triumphiere ich begeistert und lege mein Kinn auf Fabians Kopf.
„Du kannst mich wieder runter lassen."
„Was ist wenn ich nicht will?"
„Dann bleibe ich halt oben sitzen", gebe ich zurück und lache leise vor mich hin.
„Wobei ich glaube, dass die Leute hier nicht sonderlich begeistert sein werden, wenn du mich hier durch die Gegend trägst. Außerdem könnte ich mir irgendwo den Kopf stoßen", meine ich noch und Fabian seufzt auf.
Er lässt mich runter und schiebt seine Oberlippe nach vorne, sodass er aussieht wie ein bockiges Kleinkind, dessen Geburtstag vergessen wurde. „Oh armer Fabian", flüstere ich und tätschele ihm mitfühlend die Wange.
Wir sehen und an und brechen gleichzeitig in prustendes Gelächter aus.
„Lass uns weiter machen", bringe ich mühevoll hervor, während ich noch immer von Lachschüben geschüttelt werde. „Gut kümmere du dich mal um das Obst. Ich suche in der Zwischenzeit nach Gemüse", trägt Fabian mir auf und ich nicke.
Also teilen wir uns auf und gehen in entgegengesetzte Richtungen. Unschlüssig stehe ich vor den ganzen Obstkisten und halte Ausschau nach diversen Beeren, Äpfeln und anderem Zeug. Ich strecke mich und greife jeweils nach sieben grünen und roten Äpfeln.
Danach schnappe ich mir Trauben, Heidelbeeren, Erdbeeren und Himbeeren, welche ich alle in einer braunen Papiertüte verstaue. Orangen, Zitronen, Feigen und Bananen folgen den Beeren und anderen Früchten.
Als mein Blick auf die Wassermelonen fällt, huscht ein Lächeln über mein Gesicht und ich klemme sie mir auch noch unter den Arm.
Schwerbeladen mit dieser Ausbeute gehe ich zurück zu unserem Einkaufswagen und lege sorgfältig alles nebeneinander hinein.
„Hm, Wassermelone", macht jemand hinter mir und ich drehe mich grinsend zu Fabian um. Dieser läuft mit großen Schritten auf mich zu und streckt mir das Gemüse entgegen.
In den Armen hält er Gurken, Tomaten, Karotten, rote Beete und Pilze, welche er jetzt im Wagen verstaut.
„Pilze...", angewidert verziehe ich das Gesicht und Fabian zuckt zustimmend mit den Schulter. „Jason mag es, sonst würde es nie im Leben auf der Liste stehen."
„Uns fehlen noch Fleisch, Eis, Salat...und Mangos", lasse ich Fabian mit einem schnellen Seitenblick auf die Liste wissen.
„Wen wir keine Mangos finden, dann weiß ich auch nicht weiter", murmelt Fabian neben mir und fährt sich dramatisch durch die Haare.
„Geht mir genauso", pflichte ich ihm bei und somit machen wir uns auf die Suche nach Mangos. Bald darauf werden wir auch schon fündig und auf dem Rückweg sammeln wir noch zwei Salatköpfe ein und die leckeren roten Kartoffeln, welche es nur hier in Frankreich gibt.
Auf einmal fällt mir etwas ein und ich bleibe ruckartig stehen, sodass Fabian in meinen Rücken hineinläuft.
„Wie konnte ich das nur vergessen?", stöhne ich frustriert auf. Fabian umrundet mich und hebt fragend eine Augenbraue.
„Chris hat in zwei Tagen Geburtstag", teile ich ihm tonlos mit und Fabian formt mit seinen Lippen ein stummes „Oh".
„Ja oh. Das kannst du aber laut sagen", seufze ich auf, was Fabian spitzbübisch zur Kenntnis nimmt.
„Oh", macht er jetzt extra laut und alle Leute in unserer Nähe drehen sich zu uns um.
Mit rotem Kopf senke ich den Blick und begutachte interessiert den gefliesten Boden in dem Supermarkt.
„Sorry, aber das musste sein", Fabian grinst mich an und ich schüttele nur augenverdrehend den Kopf.
„Ich brauche noch ein Geschenk", greife ich erneut den Gesprächsfaden auf und Fabian nickt zustimmend.
„Hast du eine Idee? Schließlich wird man nicht jeden Tag volljährig", wende ich mich etwas verzweifelt an meinen Gegenüber und er legt angestrengt die Stirn in Falten.
„Ehrlich gesagt...nein! Ich habe es auch irgendwie so wie du verdrängt."
Wir seufzen zeitgleich auf.
„Wenn du willst können wir später runter in die Stadt und etwas Schönes kaufen", bietet er mir leise, fast schon schüchtern an und schart nervös mit den Füßen.
„Gerne", strahlend gucke ich ihn an.
„Das geht allerdings erst morgen, weil wir heute Abend ja schon etwas vorhaben."
„Ich könnte auch noch etwas backen. Was ist denn ein Geburtstag ohne Kuchen?", füge ich hinzu und jetzt nickt Fabian.
„Gut, dann geh du mal nach Mehl, Eiern, Zucker, Milch und weiteren Utensilien schauen. Derweil mache ich mich auf die Suche nach Eis, in Ordnung?"
„Okay."
Schon laufe ich los und erreiche die Abteilung in der alle möglichen Sachen für das Backen liegen.
Schnell sammele ich Eier, Mehl, Zucker, Backpulver, Kakaopulver und ein paare Tafeln Vollmilchschokolade ein, denn das reicht alle Mal für eine Schokoladentorte!
Das Einzige was mir jetzt noch fehlt ist Sprühsahne, um den Kuchen noch etwas aufzuhübschen und zu verzieren.
Sowie ein paar Schokoladenstreusel oder irgendetwas anderes Dekoratives.
„Bist du fündig geworden?", möchte Fabian auch sofort wissen, als ich bei ihm ankomme und zu einer Antwort strecke ich ihm meine vollbepackten Arme entgegen.
„Dann können wir ja jetzt zu Felix zurück", sage ich, während die Verpackungen auf dem Berg von Lebensmitteln landen und Fabian das Eis noch oben drauf wirft.
„Halt. Hast du noch nicht was vergessen?" Fabian tritt hinter mich und legt seine Hand auf meine Schulter, um sich abzustützen. Er tippt mit dem Zeigefinger auf meinen Zettel.
„Oh stimmt, das Fleisch", murmele ich und werde etwas rot wegen meiner so offensichtlichen Vergesslichkeit: „Also gut. Dann machen wir das jetzt noch schnell und danach können wir zu Felix."
Fabian legt seine Hände auf meine Schultern und bugsiert mich in die Richtung in der die Fleischtheke liegt.
„Irgendeinen bestimmten Wunsch meine Liebste?", Fabian zwinkert mir spielerisch zu und ich kichere daraufhin, während ich gleichzeitig den Kopf schüttele.
Also wendet sich Fabian der Frau, die uns abwartend anblickt, zu und beginnt auf schnellem Französisch ihr seinen Wund zu äußern.
Seine Stimme klingt sanft und mein Brustkorb beginnt leicht an zu vibrieren. Fabian klingt so als hätte er sein ganzes Leben lang nichts anderes getan als Französisch zu lernen, nur es in dem richtigen Moment anwenden zu können.
Ich kann nicht anders als ihn mit offenem Mund anzustarren. „Geht es dir gut?", fragt Fabian mich ruhig.
„Äh...ja klar", krächze ich und schaue Fabian weiter an, so als wäre er das achte Weltwunder.
„Sicher?", hakt er stirnrunzelnd nach und zieht dabei das "i" ganz lang. „Du sprichst Französisch", stammele ich dann und merke beim Aussprechen dieses Satzes wie dämlich das klingt.
„Ja...?", sagt Fabian und hebt verwundert eine Augenbraue. „Ich habe Französisch schließlich als Wahlfach. Genauso wie du."
„Ja, aber...aber", murmelt ich verwirrt und schaue ihn stumm an.
„Aber...?", will Fabian sanft von mir wissen und durchleuchtet mich mit einem fragenden Blick.
Ich verstehe mich selbst nicht, wieso ich aus dieser Situation jetzt so ein großes Drama mache, aber irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los, dass mehr dahinter steckt.
„Du sprichst schnell und gut und keine Ahnung... Als ob du dein ganzes Leben nichts anderes gemacht hast", erkläre ich dann hastig und Fabian lächelt müde.
„Habe ich auch", erwidert er dann leise und sieht wehmütig durch mich hindurch, als wäre ich gar nicht da.
„Weißt du... ich hatte früher sehr viel Zeit und habe diese genutzt, um mir eine Grundlage der französischen Sprache aufzubauen. Zwar habe ich mir das alles selbst beigebracht und es ist auch nicht annähernd perfekt, aber dadurch, dass ich ungefähr vier Jahre vor dir angefangen habe Französisch zu lernen, kann ich es etwas besser", teilt Fabian mir nach kurzem Zögern mit und ich erkenne wie sich ein trauriger, beinahe schmerzvoller Ausdruck auf seine Gesichtszüge schleicht.
Hat es womöglich mit dem zu tun, was Leon mir gestern Abend erzählt hat?
Auf einmal wird mir bewusste wie wenig ich eigentlich über Fabian und seine Vergangenheit weiß.
Doch trotzdem fühlt es sich so an, als würden wir uns schon seit Ewigkeiten kennen und alles über den anderen wissen.
Irgendwie ist das doch schon merkwürdig, oder?
Wie kann man so unwissend sein und gleichzeitig denken, dass man alle Ecken und Kanten kennt?
„Mir gefällt wie du Französisch sprichst. Das klingt so fließen, leicht und... und...", unterbreche ich meine Gedankengänge selbst.
„Wenn du mir schon ein Kompliment machst, dass musst du deine Sätze schon vervollständigen", grinst Fabian kokett und blinzelt abwartend.
Wie auf Knopfdruck nehme ich die Farbe eines Granatapfels an und schlucke heftig.
„Gebildet", presse ich dann ganz leise zwischen den Zähnen hervor und kaue verlegen auf meiner Unterlippe herum.
„Es ist süß wie du bei jeder Kleinigkeit rot wirst. Vor allem wenn du in peinlichen Situationen steckst", sagt Fabian leise in sich hinein und ich bin mir fast sicher, dass ich das nicht hören sollte.
„Danke", raunt Fabian mir in mein Ohr während wir uns wieder zu unserem Einkaufswagen bewegen.
Er legt die Tüte hinein und dann laufen wir schweigend nebeneinander her zu dem Treffpunkt, an dem wir uns vorher mit Felix verabredet haben.
Jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend.
In der Zeit in der wir auf Felix warten nehme ich mir einen kurzen Augenblick und erlaube mir Fabian von der Seite zu betrachten.
Einige Strähne seines dunkelblonden Haares fallen ihm in die Stirn und er pustet sie sofort wieder weg. Doch seine widerspenstigen Haare interessiert das scheinbar nicht, denn gleich darauf hängen sie ihm erneut in der Stirn.
Genervt streicht er sich einmal durch seine gesamte Haarpracht und verursacht dadurch eine verwuschelte Rockstarfrisur.
Seine azurblauen Augen wandern durch die Menschenmassen, in welcher er vermutlich nach Felix Ausschau hält. Die Arme hat er lässig vor seiner Brust verschränkt und auch seine Haltung ist komplett entspannt.
Geleichzeitig steht er auch selbstsicher da, lässt sich durch gar nichts aus der Ruhe bringen und signalisiert auch noch durch sein vorgerecktes Kinn, seine selbstsicher und lockere Art, was für ein Mensch er ist.
Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie Fabian es fertig bringt so über sich zu urteilen und von sich aus behauptet, dass er schwach ist, denn in meinen Augen ist er es definitiv nicht!
Er ist einer der stärksten Personen, den ich je begegnen durfte und davon gibt es leider nicht so viele.
„Wenn du ihn schon so anschmachtest, dann probiere es wenigstens etwas unauffälliger zu gestalten. Abgesehen davon solltest du wirklich darauf aufpassen, dass du ihn nicht in aller Öffentlichkeit, allein schon durch deine Blicke ausziehst. Wenn ihr unter euch seid, dann kannst du das ja gerne machen, aber nicht wenn ihr von so vielen Menschen umgeben seid", zischelt mir Felix spöttisch in mein Ohr, als er von hinten unbemerkt an mich rangeschlichen kommt.
Mit einem heftigen Ruck drehe ich mich um.
„Sag mal spinnst du!?"
„Chiara, es ist wirklich nicht zu übersehen wie du ihn anschaust", ernst guckt er mich an und ich lasse meinen Blick zu meinen Füßen schweifen.
„Können wir dann?", unterbricht Fabian unsere nicht besondere ausführliche, dafür aber sehr, sehr nervenaufreibende Unterhaltung und kommt betont langsam auf uns zugeschlendert.
„Klar", schnell drehe ich mich um und steure auf die Kassen zu, während sich die Jungs jeweils einen Einkaufswagen schnappen und hinter mir her laufen.
Doch so schnell ich auch laufe, Felix' Worte wollen mir nicht aus dem Kopf gehen.
Mein Atem gerät viel zu oft in ein heftiges Stocken und mein Puls erhöht sich von Sekunde zu Sekunde.
Rasend schnell schlägt es vor sich hin.
Dieses verräterische Herz!
Beinahe kann ich schon fühlen wie die gesamte Aufmerksamkeit der Menschen im Supermarkt auf mir haften bleibt.
Denn das Klopfen könnte nicht lauter sein . . .
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