Kapitel 14
„DU?!",platze ich heraus. Ich kann in diesem Moment nicht fassen, was hier gerade passiert.
„Er ist dir vierte Person?", wende ich mich jetzt auch meinem Bruder zu.
„Sieht so aus, oder?", gibt er zurück. „Das kann nicht ein Ernst sein!",sprachlos starre ich zwischen ihm und Fabian hin und her, der verunsichert mit den Füßen auf dem Boden schart.
Ich packe meinen Bruder am Handgelenk und ziehe ihn hinter mir her.
„Sag mal spinnst du?", fahre ich meinen Bruder an, als wir aus der Reichweite der vier sind.
Ich bin völlig fertig!
Erst hintergeht Leon mich, dann tröstet sein Bruder mich, ich werde komplett lächerlich gemacht und fühle mich dreckig.
Aber damit nicht genug!
Jetzt lädt mein Bruder auch noch Fabian zu unserem Trip ein. „Warum", fordere ich Jason entkräftet auf. Er wendet den Blick ab:
„Ich habe gesehen wie er dich vorgestern im Arm gehalten hat, auf eine Weise, wie ich es niemals könnte. Ich habe euch beobachtet und da sah ich auch, wie er dich anschaut. Deswegen habe ich ihn eingeladen. Ich dachte es hilf dir vielleicht, wenn er dabei ist. Irgendwie war ich mir sicher, dass ihr ein inniges Verhältnis aufgebaut habt oder so!"
„Aber, aber...", stotter ich verwirrt und gleichzeitig peinlich berührt.
Es ist mir unendlich unangenehm, dass Jase mich in Fabians Armen gesehen hat: Weinend!
Jetzt bin ich die, die den Blick abwendet.
„Kannst du es für dich behalten?", flüstere ichkaum hörbar. „Natürlich. Das weißt du doch."
Ehrlich gesagt weiß ich gerade gar nichts mehr!, aber das kann ich meinem Bruder nicht sagen.
„Bist du sauer, dass ich ihn gefragt habe?", kommt es von Jason.
„Ich ähm...nein", setze ich tonlos hinterher.
Insgeheim ist es sogar genau das, was ich mir wünsche, doch das würde ich nicht mal Bella anvertrauen!
Adrenalin fließt durch meine Adern und erfüllt mich von Kopf bis Fuß.
„Danke", wende ich mich aufrichtig an Jason. Der ist sichtlich irritiert von meinem scheinbar plötzlichen Sinneswandel.
„Und es ist wirklich okay für dich?", vergewissert er sich erneut.
Ich nicke. Mehr als okay, setze ich gedanklich hinzu.
Bestimmt wird Fabian mich von meinen trüben Gedanken bezüglich Leon ablenken. Ich freue mich richtig auf vier entspannte Wochen in Frankreich mit den Jungs und natürlich auch mit Nico.
„Los, lass uns zu den anderen gehen."
Wir schlendern zurück zu den Jungs, die ungeduldig auf uns warten. Fabian ist etwas angespannt und ich komme nicht drum herum, ihn irgendwie süß zu finden.
„Willkommen an Bord", sage ich zu ihm und wage ein klitze kleines Lächeln.
Ungläubig starrt er mich an und seine Augen funkeln überglücklich. Er schließt mich stürmisch in seine Arme.
„Danke du wirst es nicht bereuen", raunt er mir ins Ohr. „Das wird sich zeigen", murmel ich ihm perplex von meinen Emotionen zu.
Meine Beine zittern, mein Magen rebelliert und mein Herz schlägt Saltos. Als wir uns von einander lösen streift mein Blickzufällig den von Leon.
Sein Gesicht ist eine schmerzverzerrte Maske und seine Hände zittern.
Erst in dem Moment wird mir klar, was ich hier gerade mache. Ich flirte mit Fabian vor seinem Bruder, in den ich verliebt bin.
Kein Wunder, dass er so verletzt ist!
Halt!, rufe ich mir in Erinnerung.
Leon hat eine Freundin, er hat dich verletzt und deshalb hat er jetzt verdammt noch mal nicht das Recht sauer oder traurig zu sein.
Warum sollte er auch?
Er hat sich für Amy entschieden, also soll er nicht rumheulen.
Ich schnappe mir meine Sachen und folge Chris der bereits auf die Gepäckabgabe zu steuert. Ich hieve meinen Koffer auf das Fließband und Felix fragt amüsiert.
„Was hast du denn da drin? Steine oder was?!" „Nur das Nötigste", gebe ich so sachlich wie möglich zurück.
„Na wenn das nur das „Nötigste" ist, dann hab ich ja mindestens die Hälfte vergessen", grinst er frech und deutet auf sein Gepäck.
Ich folge seinem Blickund verkneife mir ein Lachen. Im Gegensatz zu mir hat er nur eine Reisetasche dabei, in die womöglich nur ein Hälfte des Inhaltes meines Koffers reinpasst.
„Ich kann dir gerne was leihen..."
„Gott, bewahre" „Was?", gespielt entrüstet werfe ich ihm einen Blick zu. Kichernd schüttelt er den Kopf. Mann, sind wir albern!
Unser Gepäck verschwindet und wir begeben uns zu dem Kontrollschalter.
Ich schaue auf meine Armbanduhr. Es ist kurz nach elf, also haben wir noch reichlich Zeit.
Als ich an der Reihe bin gebe ich der Frau meine Tasche und sie wird durchleuchtet, genau wie ich.
„Die Kleine sollten Sie gut kontrollieren,so kriminell wie die immer unterwegs ist", zwinkert Fabian der jungen Dame verschwörerisch zu.
Die wird scharlachrot und schaut auf ihre Schuhspitzen. Glucksend ramme ich Fabian meinen Ellenbogen in die Seite.
„Aua, geht's noch", beschwert der sich, aber ich halte mit einem „Selber schuld" dagegen.
Nachdem wir alle endlich gründlich durchgecheckt wurden begeben wir uns in die Abflughalle. Dort hocken wir uns an einen Tisch und warten auf unseren Flug.
Die Jungs unterhalten sich alle lautstark und tauschen sie neusten Standpunkte im Basketball aus.
Die einzigen die nicht reden sind Leon und ich.
Mir wird erst jetzt bewusst, dass er mich die ganze Zeit anstarrt. Seine Augen, die wie grüne Jade schimmern fixieren mich, dennoch sind sie ausdruckslos und leer.
Erst auf den zweiten Blick fällt mir auf, dass er dunkle Ringe unter den Augen hat. Er sieht völlig ausgelaugt aus, total entkräftet.
So als hätte man ihm seine gesamte Lebensenergie geraubt.
„Ich hole mir eine Latte", reiße ich mich Leon los und begebe mich zuder Bar. „Soll ich jemandem was mitbringen?"
„Ja, mir bitte eine Cola", erwidert Fabian. „Mir auch", schließen sich Chris, Felix und mein Bruder an.
Abrupt steht Leon auf: „Ich helfe dir beim Tragen." Abwehrend hebe ich dieHände. „Ich glaube das ist nicht nötig."
Aber Leon steuert bereits auf die Bar zu und so bleibt mir nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
Er hat bereits die Bestellung aufgegeben und so lehne ich mich steif und in sicherem Abstand zu ihm an den Tresen.
Leon rutscht näher in meine Richtung. „Können wir kurz reden?", seine Stimme klingt rauchig und ich zucke zusammen.
„Geht's dir nicht gut? Du siehst ziemlich mitgenommen aus", rutscht es mir aus dem Mund und ich beiße mir auf die Lippe.
Traurig schüttelt er den Kopf. „Ich meine können wir richtig reden? Nachdem die Jungs ihre Cola bekommen haben...
Und auch ohne uns zu erwürgen. Ich...", bricht er seinen Satz ab und ich mustere ihn eingehend.
Ich kann nicht erkennen, dass er bei diesem Gespräche einen Hintergedanken hegt,also nicke ich: „In Ordnung."
Erleichtert atmet er aus: „Danke."
Wieder nicke ich und mein Blick durchstrahlt ihn förmlich. Seine Körperhaltung ist gesenkt und er sieht hilflos, beinahe verletzlich aus.
Ich unterdrücke das Verlangen ihn zu streicheln und beobachte ihn weiter.
Verwuscheltes Haar, ernster Gesichtsausdruck und das unternehmungslustige Glänzen in seinen grünen Augen fehlt.
Die Getränke kommen und der Mann stellt mir einen Becher To-go hin. Höflich bedanken wir uns und bringen die Cola an den Tisch.
Dann legt Leon seine Hand auf meinen Rücken und bugsiert mich an die Panoramafenster, aus denen man die Flugzeuge beobachten kann.
Ein Schauder durchfährt meinen Körper.
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Hier ist Kapitel 14 :)
Was glaubt ihr wohl will Leon von Chiara? Wird es gut ausgehen oder eher nicht? Kommentiert es mal...Ich bin gespannt wie meine Geschichte auf andere Leute wirkt!
An alle die meine Geschichte lesen:
Vielen, vielen Dank! Ihr wisst gar nicht wie viel mir das bedeutet
-Carmen
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