Was hat er vor?
Still ging ich neben Tom her und verdrängte die abwertenden und verletzenden Gedanken der anderen aus meinen Kopf. Tom beobachtete mich die ganze Zeit und bemerkte das ich mich gerade nicht wohl fühlte. Er schwieg jedoch und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Nur ab und zu sah er mit einen Blick, der töten könnte, einige andere Schüler an. Diese wandten ihren Blick ab und beeilen sich Abstand zu uns bekommen. Mein Blick lag für einen Moment dankbar auf ihn. Jedoch sah ich wieder gerade aus, als er mehr zu mir sah und wieder leicht dieses wissende Lächeln auf meine Lippen hatte. Erstaunlicherweise ärgerte ich mich gar nicht mehr so sehr darüber. Es kam in letzter Zeit so häufig vor, dass es für mich beinahe normal war. Was nicht heißt, dass ich nicht mehr vorsichtig bin. Ich versuche weiterhin meine speziellen Gaben vor ihm zu verheimlichen, auch wenn er schon einiges weiß und noch mehr vermutete. Meine Gedanken gingen zu den Worten und der damit Verbundenen Wahrnung von Dumbledore. Sie war nicht unbegründet, dass wurde mir heute erst gerade wieder klar. Er schien es nicht gewöhnt zu sein, wenn jemand anderes nicht seinen Anweisungen folgt. Er scheint regelrecht zu genießen Macht über andere zu haben. Dies hatte ich schon das ein oder andere mal selbst miterlebt.
Wir befanden uns mittlerweile außerhalb des Schlosses und gingen Richtung schwarzen See. Ich sah fragend zu ihm und bekam von ihm nur ein geheimnisvolles Lächeln. Mein Blick richtete sich nachdenklich nach vorne. Seine Gedanken waren wieder so verschlüsselt, dass es für mich nicht wirklich möglich war zu erkennen was er vor hatte. Diese Ungewissheit gefiel mir so gar nicht, denn schon wieder hatte er die Zügel in der Hand und ich konnte einfach nur ihm folgen im Vertrauen darauf, dass es nichts schlimmes war. Die Sonne stand schon ziemlich tief am Himmel. Noch eins bis zwei Stunden bis es dunkel war und wir gingen immer noch weiter. Wo er mich wohl genau hin brachte? Es war ja schon einmal positiv, dass wir draußen waren. So fühle ich mich wenigstens ein wenig geborgen. Unter dem freien Himmel war es immer noch am besten. Frischer Wind wehte durch meine Blonden Haare und streifte mein Gesicht. Für ein Bruchteil einer Sekunde schloss ich meine Augen und atmete die frische Luft ein.
Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich noch wie Tom mit einem leichten Lächeln weg sah. Meine Augen verengten sich ein wenig, ehe ich mit freundlichen Blick nach vorne sah.
Wir waren am dem besagten See angekommen und bewegten uns auf das Schilfgürtel zu. Wieder war mein Blick fragend und misstrauisch. Er ließ sich davon nicht beirren, sondern tat das Schilf zur Seite und gab somit den Blick auf einem Boot frei. Ich zog verwundert meine Augenbraue hoch. Mein Blick ging von ihm auf das Boot und wieder zurück. Er sah mich nur still an. "Darf ich bitten. Oder hast du Angst?" Seine Augen funkelten herausfordernd auf bei seiner Frage. Ich wandte meinen Blick ab und zögerte noch. Angst hatte ich nicht, da war ich mir sicher. Doch ich war unsicherer darin was er von mir nun wollte. Wenn ich doch nur seine Gedanken richtig lesen könnte, dann wüsste ich was er vorhat. Doch ich finde einfach nicht die Zeit mich in seinen Gedankengang rein zu finden. Zumal ich immernoch versuchte so gut wie es geht aus dem Weg zu finden. Aus zwei Gründen: Zum einen hatte mich Dumbledore darum gebeten und ihm Vertraute ich voll. Zum anderen hatte ich selber mitterlebt das er eine dunkle Seite hatte. Wieder erinnerte ich mich an die Zeilen des Rätsels. Pechschwarze Nacht
Sofort ging mein Blick zu Tom, welcher mich eindringlich beobachtete und geduldig auf mich wartete. Auf seine Lippen bildete sich ein wissendes Lächeln. "Du bist wirklich vorsichtig. Keine Sorge ich tue dir nichts." Seine Stimme klang ruhig und schon beinahe sanft. Ich warf ihn einem misstrauischen Blick zu, ehe ich zu ihm ging. Sofort sah er Zufrieden zu mir und half mir auf das Boot. Ich setzte mich und sah hinaus auf das Wasser. Tom brachte das Boot mittels Zauber in Bewegung und steuerte es auf die Mitte des See's. Dabei ließ er mich die ganze Zeit nicht aus den Augen. Ich spürte seinen Blick, sah jedoch nicht zu ihm, sondern betrachtete die untergehende Sonne. Sie erstrahlte in einem warmen Rotton und spiegelte sich in der glatten Wasseroberfläche. Es war so still um uns, dass ich ihn hinter mir Atem konnte. Doch das konnte den Frieden, welchen die Stille ausstrahlte, nicht trüben. Erinnerungen von früher kamen in meinen Kopf. Erinnerungen von meiner Mutter, wie sie mir ebenfalls auf einem Boot den Sonnenuntergang zeigte. Ich vernahm ihre Stimme, aber sie wurde immer leiser und verzerrter. Verzweifelt versuchte ich zu verstehen was sie da sagte, doch das bereitete mir rasende Kopfschmerzen. Unbewusst fasste ich mir an meinen Kopf und wandte meinen Blick vom See.
Eine Hand auf meine Schulter ließ mich Aufsehen. Schnell atmend sah ich direkt in die Augen von Tom. Sie waren erschaunlich weich und dennoch immernoch kühl. So sehr ich auch wollte, ich schaffte es nicht meinen Blick abzuwenden. Noch schlimmer ich spürte wie mir die Tränen in meine Augen. "Versuche ruhig deine Atmung zu beruhigen und nichts zu erzwingen." sprach er in einem tiefen ruhigen Flüsterton und beugte sich dabei zu mir. Wie automatisch nickte ich und wusste wie recht er doch hatte. Es war jedoch nicht so leicht umzusetzen. Tom richtete sich auf und sah hinauf zum Himmel. "Wie du bereits weißt hatte ich dich die letzte Zeit beobachtet und ich muss feststellen, du vermeindest immernoch den Kontakt zu den meisten anderen Schülern. Aber das viel wichtigere ist, dass deine Ausstrahlung und deine Augen sich in der Nacht verändert." Er machte eine Pause und sein Blick richtete sich wieder auf mich. "So wie jetzt. Du fängst regelrecht stahlen in dem Licht der Sterne und des Mondes. Deine Augen funkeln selber wie die Sterne und spiegeln nicht deine Umgebung wieder." Nach seinen selbst sicheren Worten sah er mich eindringlich an. Für einen Moment sah ich ihn mit geweihteten Augen an, ehe ich meinen Blick in den Himmel richtete. Ich spürte das es nicht das erste mal war, indem mich meine Augen mein wahres ich verrieten.
Ich konnte ihn, so sehr ich es auch wollte, nicht anlügen. Seine Beobachtungsgabe war einfach viel zu gut und wenn meine Augen können nicht Lügen. Ich antwortete nicht sofort und ich vermutete auch, dass er es nicht von mir erwartet. Meine Reaktion hatte ihm bereits als Antwort gereicht. Mein Blick ging zur Wasseroberfläche und hielt meine Hand ins kühle Wasser. Im Augenwinkel sah ich leicht zu ihm. Er beobachtete mich mit einem kühlen und nachdenklichen Gesichtsausdruck. War er sich etwa doch noch nicht so ganz sicher? Ein Lächeln umspielte meine Lippen. "Mich wundert es nicht, dass du es bemerkt hast. Was hast du nun mit den Wissen vor?" erklang leise und klar meine Stimme. In seine Augen blitzte Überraschung auf. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich ihm antwortete und noch weniger das ich ihm eine Frage stellte. Seine Mundwinkel zuckten nach oben und sein Blick ging in den Himmel. "Nun dich im Auge und in meiner Nähe behalten. Du bist besonders, darin besteht kein Zweifel und ich bin wohl nicht der einzige der dies weiß. Dumbledore hat dich bestimmt schon von mir gewarnt und dennoch bis du hier...Wie kommt das?"
Ich nahm meine Hand aus dem Wasser und sah zu ihm. "Du hast mir versprochen hiernach mir bei meinen Problem zu helfen, bei dem ich vorhin bei war es zu lösen. Deswegen bin ich hier." Seine Augen fixierten die meinen und er schien sich zu erinnern. "Wohl war...Doch..." Er machte eine Pause und beugte sich ein wenig näher zu mir. "Das ist doch nicht alles. Oder etwa doch?" Auf seinem Lippen lag ein siegessicheres Grinsen. "Ja." antwortete ich ihm knapp und wandte meinen Blick wieder auf den See. Es schien ihm zu reichen und so lehnte er sich wieder zurück. Eine wohltuende Stille breitete sich wieder um uns aus. Ich schloss meine Augen und genoss einfach diesen Moment. Leise erklang von meinen Lippen eine liebliche Melodie.
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