Rubeus Hagrid
"Hey, Hagrid da sind wir. Zeigst du nun dein Geheimnis?" Samantha war auf den zwei Jahre jüngeren Schüler zugetreten. Hagrid wirkte ein wenig nervös und war sich wohl nicht so ganz sicher. "OK, aber ihr verratet auch nichts?" Seine Worte holten mich erst aus meinen Gedanken, welche die ganze Zeit nur um die letzten Ereignisse gingen. Ich blinzelte leicht und wandte meine Augen auf den Halbriesen. Sofort bildete sich ein sanftes Lächeln auf meinen Lippen. Er war genauso einfach zu lesen, wie ich und seine Gedanken waren klar und deutlich. Aus Respekt zu ihm, blendete ich diese jedoch aus. So war es auch für mich angenehmer. Ständig und überall die Gedanken anderer zu hören, verursachten nur rasende Kopfschmerzen, da war es schon besser sie ausblenden zu können und solange ich nicht unter stress stand, war es für mich ein Kinderspiel. Hagrid sah noch immer verunsichert zu uns. "Keine Sorge wir verraten nichts. Oder Lina." Meine blauen Augen richteten sich auf Samantha, ehe ich leicht nickte und mich wieder zu Hagrid wand, welcher uns sofort glauben schenkte. Dafür das er ein Halbriese war, fand ich ihn sehr gutmütig und gutgläubig, sogar weit aus mehr als so mancher reiner Mensch.
Hagrid führte uns durch das Kellergewölbe des Schlosses. Dabei kamen wir zu Orten, an denen ich noch nie war. Meine Neugier wurde immer größer, obwohl in mir ebenfalls Unbehagen breit machte. So tief unter der Erde hatte ich jedesmal das Gefühl, als würde mir die Luft zum Atmen genommen. Diese enge Gänge und tiefe Deckengewölbe wirkten beinahe so, als würden sie auf mich zu kommen. Mit einem mal harkte sich Samantha bei mir ein, so als würde sie spüren, dass ich mich beengt fühlte. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich dankbar zu ihr. Ich war froh sie meine Freundin nennen zu dürfen und ihr begegnet zu sein.
"Wir sind da. Kommt herein und schließt die Tür." holte mich die tiefe und doch kindliche Stimme von Hagrid aus meinen Überlegungen. Samantha reagierte viel schneller als ich und schloss die Tür, während ich da stand und zwischen beiden hin und her sah. Ein wenig zuckte ich zusammen, als die Tür ins schloss fiel und noch viel mehr, als Samantha mir eine Hand auf die Schulter. "Du bist aber auch ihn letzter Zeit schreckhaft." Hagrid sah uns schmunzelnd an und interpretiert meine Reaktion auch prompt falsch. "Keine sorge sie tut niemanden was. Wirklich nicht sie ist ganz harmlos." Er drehte sich um und ging auf eine große Truhe zu. Die Neugier, welche dabei in mir aufstieg, ließ meine sonstigen Sorgen und Gefühle für den Moment vergessen.
Langsam öffnete er den Deckel der alten Holztruhe. Meine blauen Augen lagen voller Neugier auf dieser, während Samantha etwas skeptisch das ganze beobachtete. Da endlich bewegte sich etwas und Hagrid trat ein Stück zur Seite, damit wir besser sehen konnten. Zu erst kam ein langes, behaartes, graues Bein zum Vorschein und tastete am Rand der Truhe lange. Kurz darauf erschien noch ein und dann noch eins bis schlussendlich eine Acrumantula. Sie war zwar noch nicht groß, jedoch ein prächtiges Tier. Im Augenwinkel sah ich wie Samantha mit geweiteten Augen ein paar Schritte zurück ging. Sie wurden noch größer, als sie sah wie ich langsam auf das Tier zu ging. Diese riesigen Spinnentiere gelten als sehr gefährlich für die Menschen und dennoch hatte ich keine Angst. Viel mehr war es Respekt und schließlich manipulieren sie einen nicht so sehr wie die Menschen selbst, deswegen bin ich noch immer der Meinung, dass die Menschen die gefährlichsten Raubtiere von allen war. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen, als das Tier zu mir sah und mit seinen Blick bei mir hängen blieb. Im Gegensatz zu den anderen schien sie genau zu wissen, wer bzw. was ich war. Zwischen uns entstand eine vielsagender stiller Blickaustausch
"Das ist Aragog." erklang es von Hagrid und war somit, dass erst was ich wieder um mich herum wahrnahm. "Ich weiß...er ist wirklich ein prachtvolles Tier." "Aber er ist eine Acrumantula und die sind gefährlich." Mit entsetzten Blick sah meine Freundin uns an. "Ja sind sie, doch nicht viel weniger als Menschen." antwortete ich ihr trocken und ging in die Knie. Aragog kam auf mich zu und berührte mit einen seiner haarigen Beine die meine. Mit einer seiner Vorderen Beine tastete er über meine Hand. Seine Berührungen waren bedacht und vorsichtig. Ich hörte hinter mir Samantha scharf Luft holen, während Hagrid uns einfach schmunzelnd betrachtete. "Aragog du bist ja so...so anders, dass hattest du doch sonst nicht bei Fremden gemacht?" Aragog wandte seinen Blick nur leicht zu seinem 'Ziehvater' "Einem Sternenkind tun wir Acrumantula's nichts." Er sah mit seinen unzähligen Augen in die meinen und auch er spiegelte sich nicht in diesen. "Sternenkind?" kam es nur wenige Sekunden gleichzeitig von Hagrid und Samantha, welche nun mich verwundert und fragend ansehen. Ich seuftze leise und senkte meinen Blick, während Samantha sich wohl an den letzten Vorfall erinnerte. "Lina. Der Zentaurus hatte dich auch so genannt, könntest du und bitte mal erklären, was es damit auf sich hat und überhaupt deine Aussage klang vorhin ein wenig so, als würdest du dich nicht zu den Menschen zählen." An meinen Ohr drangen ihre vorsichtigen Schritte, welche sich auf mir zu bewegten. Mein Blick war auf meine Hände gerichtet, als ich ihnen geantwortet hatte. " Sie haben beide recht und sprechen das aus, was ich bin, ein Sternenkind. Es ist schwierig zu erklären, jedenfalls bin ich nicht so ganz Mensch, aber dass darf niemand weiter Wissen."
Eine Stille breitete sich um uns alle aus. Für beide war es viel zu absurd, als dass sie es so einfach verstanden und doch machte mich diese Stille nervös. Ich war kurz davor doch ihre Gedanken zu lesen, um wenigstens zu wissen woran ich bin. "Aber die gibt es doch nicht auf der Erde." Erleichtert atmete ich aus, als der jüngere Zauberer endlich die Stille durchbrach. "Von Zeit zu Zeit schon." "Das heißt das Gleichgewicht der Welt ist in Gefahr." mischte sich nun Aragog ein, welcher mittlerweile weiter von mir entfernt hockte. Betrübt wandte ich meinen Blick ab und sah zu der geschwungenen Decke. "Ja ist sie." "Wo von redet ihr da?" erklang Samantha verwirrte Stimme direkt neben mir. Ich sah leicht zu ihr auf. " Ein Sternenkind kommt nur auf die Erde oder wird geboren, wenn etwas Dunkles das Gleichgewicht der Welt bedroht." "Aber du bist doch eine Hexe." Samantha glaubte mir eindeutig nicht, im Gegensatz zu Hagrid, der dass alles für möglich hält. Doch er beschäftigte sich auch viel mehr mit den ganzen Wesen auf der Welt.
"Nicht wirklich. Ja ich kann zaubern, doch nur wegen meinen Vater, wie ich vermute. Doch erinnert du dich daran, als ein Zauber mich getroffen hatte und nichts geschah. Ist das nicht Beweis genug, dass ich nicht normal bin." Meine blauen Augen fixierten ihre satten grünen Augen. Sie senkte leicht ihren Kopf, dabei fielen ihr ein paar Schwarze Haarsträhnen ins Gesicht. Sie dachte ganz offensichtlich nach und versuchte das ganze zu verarbeiten.
Hagrid trat währenddessen auf mich zu. "Wow du machst mir gerade das beste Geschenk was ich je hatte. Eine Legende steht direkt vor mir." Seine Augen leuchteten vor Freude und ließen mich verlegen zu Seite blicken. Seine Freude war so offenherzig und rein, dass es mir warm ums Herz wurde. Was ist die Dunkelheit? Drangen mit einmal ganz offensiv in meinen Kopf. Sofort wandte ich meinen Kopf zu Aragog und zuckte mit meinen Schultern. Zwar hatte ich eine Vermutung, doch zu 100% war ich mir nicht sicher. Ich erhob mich vom Boden und klopfte mir den Schmutz von meinen Umhang. "Aber Hagrid...Samantha das muss unbedingt unter uns bleiben!" Mit eindringlichen und ernsten Blick sah ich beide nacheinander an. Hagrid nickte sofort. "Auf mich kannst du dich verlassen." Kurz hoben sich meine Mundwinkel zu einem Lächeln, ehe dieses wieder verschwand, als ich zu Samantha sah, welche noch am verarbeiten war. "Samantha?" harkte ich abermals nach und trat auf sie zu. Sie zuckte leicht zusammen, ehe sie hastig nickte. "Klar sicher. Auf mich kannst du dich verlassen und sorry es ist ganz schön viel auf einmal." Mit einem weiteren Schritt war ich bei ihr und zog sie in eine herzliche Umarmung. Nach nur kurzer Zeit lösten wir uns voneinander und sahen zu den anderen beiden.
Dong... Dong...erschallte mit einmal tief die Glocke von Hogwarts. Es war also wieder Zeit für den Unterricht. Wir alle sahen uns mit dem selben lustlosen Gesichtsausdruck an. "Naja dann sollten wir wohl mal." erklang es natürlich von der Vertrauenschüler aus meinen Haus. Es war klar, dass gerade sie nicht zu spät kommen darf, schließlich hatte sie ja auch eine Vorbildfunktion für die Jüngeren. Ich zuckte nur mit meinen Schultern, ehe ich leicht nickte und auch Hagrid stimmte zu.
"Ja. Geht schon mal vor." Mein Blick lag nun schmunzelnd auf ihn. Was hatte er noch zu erledigen? Klar Aragog musste er auch wieder sicher verstecken, aber das dauert doch nicht lange. Naja vielleicht wollte er auch noch kurz mit seinem Freund alleine sein. Nur aus reiner Neugier hörte ich kurz in seinen Gedanken und stellte fest, dass es letzteres war. Ein sanftes lächeln umspielte meine Lippe , als ich mich von Aragog und ihm verabschiedete. Gemeinsam mit Samantha verließ ich den Raum. Der restliche Tag verlief ruhig und sogar Tom ließ mich in Ruhe soweit.
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