Kapitel 9

„Das. War. Der. HAMMER !" , schrie Sadie begeistert, nachdem wir die Cafeteria verließen .
„Du hast es ihr richtig gegeben !" , stimmte Avery ihrer Schwester zu.
Nur Riley schaute etwas bedrückt.
„Hey, was ist los ?" , fragte ich sie sofort .
Sie schaute mich mit ihren großen Kulleraugen an und schmollte.
„Ich hab es nicht aufnehmen können , du warst zu schnell ! Hättest du uns nicht vorwarnen können ?"
Wir schauten uns alle eine Sekunde an, dann prusteten wir los .

...

Der restliche Tag blieb ereignislos.
Ich hatte noch eine Doppelstunde Geschichte, leider ohne meine Freunde. Aber dafür mit Fabiano, welcher zwei Reihen vor mir.
Nach dem Unterricht hab ich mich von meinen Freundinnen verabschiedet und war gerade auf dem Weg zum Auto der Zwillinge.
Ich war fast da, als ich Fabiano in einer Ecke stehen sah.
Spontan wechselte ich also die Richtung und ging auf ihn zu.

„Hey, Fabi" , begrüßte ich ihn und lächelte.
„Ähm, ich heiße Fabiano", sagte er und zog die Augenbrauen zusammen .
„Ja ich weiß, aber ich mochte den Namen Fabi schon immer, also nenne ich dich jetzt so. Außerdem ist Fabiano doch viel zu lang" , sagte ich so, als wäre es selbstverständlich.

„Wieso hast du das gemacht ?", fragte er aus dem nichts und schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an.
„Wieso habe ich was gemacht ?", fragte ich verwirrt.
„Wieso hast du mir vorhin in der Cafeteria geholfen ? Wir haben nichts miteinander zu tun und alle anderen hätten einfach zugeguckt oder mitgemacht.
Wieso solltest du mir also helfen ?", erläuterte er seine Frage genauer .

Ich schaute ihn geschockt an .
Wie kam er denn auf sowas ?
Ich hätte doch nicht einfach daneben stehen können, ohne etwas zu unternehmen !
Er schaute mich immer noch erwartungsvoll an und wartete auf eine Antwort meinerseits.
Ach, stimmt ja, er hatte mir eine Frage gestellt.

„Wieso sollte ich dir denn nicht helfen ? Das war doch was selbstverständliches !", sagte ich verständnislos.
„Nein, Gabriella, das war nichts selbstverständliches. Die Leute wissen doch gar nicht mehr. was Selbstverständlichkeit überhaupt ist . Sie denken, es wäre selbstverständlich sich anzupassen, sich wie alle anderen zu verhalten, damit sie nicht als Außenseiter gelten. Sie denken nicht mal daran, dass es falsch sein könnte, was sie da machen", gab er zu bedenken.
„Also warum hast du mir geholfen ?"

„Ich hielt es einfach für das richtige.
Außerdem kann ich solche Schikanen nicht leiden, vor allem , wenn sie andere Leute
wegen dummen Sachen fertig machen", meinte ich.
Ich merkte wie sich mein Blick verdüsterte.
Und dann war da diese Erinnerung.
Diese kleine Erinnerung, die sich zu mir vordrängeln wollte. Mich mit sich in die düsteren Tiefen der Vergangenheit zerren wollte.

Ich bildete mir ein, eine Stimme hören zu können. Ein kleines flüstern, dass mich mitziehen wollte.
Du kannst es nicht verdrängen, es wird dich auf ewig verfolgen. Du hast keine Change.

Und es hätte fast geklappt.
Fast hätte es mich mitgerissen,
fast wäre ich in die dunkelste Ecke meines Seins versunken und vielleicht wäre ich nicht mehr so schnell da raus gekommen.
Nicht nochmal.

Doch eine Hand auf meinem Arm bewahrte mich davor, in den Abgrund zu stürzen.
„Alles okay ?", fragte Fabiano besorgt.
Ich holte einmal tief Luft um mich zu sammeln und sah dann zu Fabiano auf.
„Ähm ...j-ja , alles okay , danke" , stammelte ich.
„Wofür bedankst du dich ?", fragte er verwundert .
„Ach egal, musst du nicht verstehen" , sagte ich nur.
Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass ich ihm dankbar war, dass er mich davor bewahrt hatte, mich in dieser Schwärze zu verlieren.

Zuerst schaute er mich skeptisch an, dann aber zuckte er mit den Schultern und seine Gesichtszüge entspannten sich wieder.
„Naja, ähm, danke auf jeden Fall für die Aktion in der Cafeteria, man sieht sich ."
Er drehte sich um, doch bevor er aus meinem Blickfeld verschwinden konnte, rief ich ihn zurück.

Da war nämlich noch eine Kleinigkeit, die ich unbedingt wissen musste.

Ja , ich weiß , ich hab schon für gestern mehr Kapitel versprochen , aber zu meiner Verteidigung :
Während der Fahrt hab ich ein anderes Buch gelesen und hab dann vergessen , dass ich selber noch schreiben wollte .
Und dann , als ich anfing zu schreiben , bekam ich eine Schreibblockade 🤦🏻‍♀️😅
Aber keine Sorge , jetzt geht's wieder 😁

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