Kapitel 10

"Darum wusstest du von dem Rennen, als ich dir über den Weg gelaufen bin. Du fährst selbst mit."

Wie hypnotisiert starrte ich aus der Windschutzscheibe und betrachtete das rege treiben um uns herum. Aufgemotzte Autos, Kerle die die Motoren studierten und Weiber in viel zu kurzen, viel zu engen Outfits. Na das konnte ja was werden.

"Ja. Obwohl ich sagen muss, dass ich an dem Abend nicht gefahren bin." Trotz der Situation in der wir gerade waren, machte sich ein wenig Erleichterung in mir breit, als ich das hörte. Ich dachte zurück an das Gespräch, das ich in der Schule mitgehört hatte. Wieder eines der Gerüchte über Zac. Dass er an dem Unfall schuld gewesen sein soll. Dass er einen 18-jährigen von der Straße gedrängt haben soll.
Dieser Kerl war mir nicht so unsympathisch wie er vielleicht sein sollte, aber wenn an dem Gerücht tatsächlich etwas dran gewesen wäre, hätte das alles gänzlich verändert.

"Fährst du heute?" Ich beobachtete Zac von der Seite, während er seine Augen über die Menschen draußen wandern ließ. "Weiß noch nicht. Kommt drauf an wie hoch der Gewinn ist. Wegen ein paar hundert Mäusen lohnt es sich nicht. Na los, Adam und Myles warten sicher schon." Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Magen stieg ich aus Zacs Wagen und sah mich etwas genauer um. Es war wirklich lustig wie unterschiedlich die Leute uns betrachteten als Zac an meine Seite trat. Die Einen voller Respekt und möglicherweise auch etwas Angst vor dem Jungen Mann neben mir. Die Anderen mit einer Mischung aus Eifersucht und Missgunst, was wohl eher mir galt. Man konnte über diesen Kerl neben mir sagen was man wollte, aber er sah unglaublich gut aus. Das musste man ihm lassen.

"Guck nicht so verunsichert. Die Leute hier werden dir nichts tun solange du bei mir bist." Er schlang seinen Arm um meine Taille und lotse mich durch die Menschen. "Und wenn du dich wegen den ganzen Mädels unwohl fühlst..." Er sah sich etwas um. "Du bist tausend Mal heißer als die ganzen Weiber in ihren Stripper-Klamotten." Ungläubig starrte ich zu ihm während seine Worte langsam in mein Bewusstsein sickerten. Hatte er das gerade wirklich gesagt?

Einige Zeit später kamen wir bei Adam an, an dessen Seite auch Myles zu finden war. Während Myles mich freudestrahlend begrüßte, war Adam alles andere als begeistert mich zu sehen. Schon in der Mall hatte er versucht Zac auszureden mich mitzunehmen.
"Sie sollte nicht hier sein, Alter. Das weißt du genauso gut wie ich." Zac steckte sich grinsend eine Zigarette an und sah zu mir. "Sie wollte wissen mit wem sie es zu tun hat. Ist doch besser es ihr zu zeigen als nur darüber zu reden."

_ _ _ _

"Wie habt ihr euch kennengelernt?" Adam sah mich an. "Du meinst Zac und ich?" Ich nickte lediglich und sah zu wie er neben mich auf die Motorhaube seines Challengers saß. "Er, Myles und ich sind zusammen aufgewachsen. Wir waren praktisch immer zusammen." "Wusstest du wo er die letzten Jahre war?" "Mehr oder weniger. Er hat hin und wieder angerufen." Verstehend nickte ich und beobachtete die beiden Autos, die gerade zur Startlinie fuhren. "Meinst du Zac gewinnt?" "Bis jetzt hat er noch nie verloren."

Nur eine Sekunde später bekamen die beiden Fahrer das Startsignal und rasten mit einem Heiden Tempo los. Mein Magen verkrampfte sich leicht als Zacs Rücklichter immer kleiner wurden. In den letzten Wochen war so viel bei diesen Rennen passiert, wer wusste schon ob hier alles gut gehen würde?

"Machst du dir etwa Sorgen um ihn?" Erschrocken sah ich zu Adam, der mich wissend angrinste. "Was? Nein." "Ach komm, lüg mich nicht an. Weißt du, Zac ist gar kein so übler Kerl. Ich weiß was für Gerüchte über ihn im Umlauf sind, aber nur ein Bruchteil davon ist wahr. Trotzdem würde ich jetzt sagen, dass du dich besser von ihm fern halten solltest, weil manches eben doch wahr ist." "Aber?" "Aber ich kenne dich, Maia. Und ich kenne den Blick den du drauf hast. Lern Zac kennen und scheiß auf die Gerüchte. Aber pass trotzdem auf dich auf, ja?" Leicht nickte ich und richtete meinen Blick wieder auf die beiden Autos, die mittlerweile wieder auf dem Rückweg waren und jeden Moment die Ziellinie überqueren würden.

Der schwarze BMW bretterte an uns vorbei über das Ziel und kam so einige Meter weiter mit quietschenden Reifen zum stehen. Die Menschen um uns herum rannten zu dem Wagen während Zac ausstieg uns sich grinsend umsah. "Ich hab doch gesagt er hat noch nie verloren. Komm, wir gehen zu ihm." Adam kletterte von seiner Motorhaube und streckte mir seine Hand entgegen um mich mit sich zu ziehen. Wir schlängelten uns durch die vielen Leute die sich um das Siegerauto gescharrt hatten und Zac zujubelten.
Nicht besonders begeistert drückte ich mich an den teils halbnackten Mädchen vorbei und war recht froh, dass mich Adam unnachgiebig hinter sich her zog und nicht bei einer dieser Frauen standen blieb.

"Glückwunsch, Alter." Adam schlug, als wir uns endlich bis zum Wagen vorgekämpft, bei Zac ein und klopfte im freundschaftlich auf die Schulter. "Ich hatte heute einen guten Glücksbringer." Frech grinsend zwinkerte Zac mir zu. "Der Spruch würde vielleicht ziehen wenn Adam nicht gesagt hätte, dass du noch nie verloren hast." "Na danke, du hast mir die Tour vermasselt, Adam.", lachte Zac und legte mir einen Arm um die Schulter. "Dann muss ich mir wohl etwas anderes überlegen um dich rumzukriegen." Er sah auf mich herab und schmunzelte leicht. "Da musst du aber ganz schön kreativ sein." "Da wird mir schon was einfallen, Süße."

Ich konnte ganz genau die ganzen Blicke spüren, die auf uns ruhte. Genauso wie schon vorhin als wir ausgestiegen waren. Ich fühlte mich unglaublich beobachtet und verdammt unwohl wenn ich daran dachte wie jeder zu uns sah und sich seine eigene Theorie zusammenreimte. Ich war noch nie ein Fan davon gewesen im Mittelpunkt zu stehen. Da war es auch nicht so förderlich, dass meine Mom mich in meiner alten Heimatstadt regelmäßig in irgendwelchen Gemeindediensten mit einer Horde Kindern oder sämtlichen Rentnern einspannte. In dieser Hinsicht hatte ich es hier in Sacramento deutlich entspannter.

Auf einmal zerrissen aufheulende Sirenen die Nacht und ein Aufruhr machte sich unter den Menschen breit.

"Bullen!"

In Sekundenschnelle wurde ich gepackt und auf den Beifahrersitz des BMWs gedrückt. Durch die Windschutzscheibe konnte ich noch Adam ausmachen, der sich durch die Menge zu seinem Auto drückte.

Zac sprang schon beinahe auf den Fahrersitz und startete den Motor.

"Halt dich fest, Kleine."

Heyho ✌️

Ich hoffe euch hat's gefallen 😊

Was denkt ihr wie es weiter geht? 🤔

Love you ♥️

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