❇Kapitel 5: Unterhaltungen❇
"Du siehst aus, als hätte dich ein Truck überfahren" begrüßte Douxie ihn, als er ihn vor der Probe am Schulgebäude traf- einen Treffpunkt, den er mit dem schwarz-blauhaarigen ausgemacht hatte. Jim lachte humorlos, während sein Blick zur Turnhalle schweifte. "Wenn der Truck blau und stachlig war, sicher..." meinte er und lehnte sich gegen die Mauer, auf der der Zauberer saß. Douxie sog scharf die Luft ein und wirkte darauf sogar fast schon mitfühlend. "Draal?" riet er, und Jim wurde abrupt daran erinnert, dass der Zauberer den Kampf um die Killakopf-Brücke vor neunhundert Jahren miterlebt haben musste. Zumindest war er dem ziemlich sicher. Leicht nickte er schließlich.
Nach der Geschichtsstunde zuvor hatte Douxie ihn schwören lassen, dass sie sich so oft es ging trafen- um sich gegenseitig auf dem laufenden zu halten, oder eher um Douxie auf dem laufenden zu halten, was die Zeit anging. Überwiegend war es Douxie's Methode aufzupassen, dass er kein allzu großes Chaos anrichtete. Davon abgesehen, dass er Strickler etwas erzählt hatte und Douxie eingeweiht hatte, hatte er sich jedoch bisher gut genug geschlagen. Er hasste allerdings all das, was bald folgen würde. Morgen würde er Stefan schlagen und Draal herausfordern, drei Tage darauf würde die Sache mit Nomura und den Goblins und bald NichtErik anfangen... Und davor würde er mit Draal kämpfen. Ein seufzen entkam ihm, während Douxie ihn lediglich beobachtete. Freunde waren sie in den Augen des Zauberers bisher definitiv noch nicht, so viel konnte er sich denken.
"Denkst du ich kann die Sache mit dem Museum irgendwie umgehen?" hakte er nach und runzelte seine Stirn. Der ältere schüttelte leicht seinen Kopf. "Ich denke nicht, nein. Du hast die Zukunft bereits riskiert als du Strickler darauf angesprochen hast. Jede Tat hat Folgen, Jim" meinte er und musterte ihn streng, erinnerte ihn fast schon ein wenig an Merlin. Jim stieß ein seufzen aus, schüttelte leicht seinen Kopf. "Falls du es vergessen hast, Sinn und Zweck von alle dem ist es, die Zukunft zu ändern" warf er ein. Douxie warf ihm einen fast schon undefinierbaren blick zu. "Jim, ich sage es ungern... aber wenn du wichtige Dinge änderst, könnte es ernste Folgen nehmen" warnte Douxie und runzelte seine Stirn. "Beispielsweise... holt Strickler Angor Rot nicht. Dann würde dieser den Schattenstab nicht hierher bringen, Klara würde ihn nicht stehlen und sie wäre nie in der Lage, Schattenportale zu öffnen" Jim erstarrte als er ihm zuhörte, während ihm so einiges klar wurde, was die Zukunft anging.
Klara's Portale waren, in vielen Fällen, ein sehr wichtiger Aspekt in den Plänen. Wie würden sie ohne diese klar kommen? "Also willst du andeuten, dass wir womöglich ein Problem haben werden?" hakte er nach. "Vielleicht, vielleicht nicht. Die Zeit arbeitet manchmal auf unergründliche Weisen. Womöglich erweckt sie ihre Fähigkeiten selbst, oder Angor taucht auf, oder ihr holt den Stab... oder sie erweckt ihre Fähigkeiten nie" meinte Douxie nachdenklich, während er von der Mauer sprang. "Aber deine Julia ist im Anmarsch, Romeo" merkte er an, und Jim stieß sich von der Mauer ab. "Wir sehen uns Freitag" meinte er an den Zauberer gewandt, ehe er sich beeilte, um pünktlich zur Probe zu erscheinen.
~
"Denkst du Gunmar wird uns wahrlich Ehren, wie es uns immer versprochen wurde?" fragte Stricklander, fast schon in einem sinnierenden Tonfall, während er an seinem Schreibtisch arbeiten korrigierte. Nomura hatte bisweilen überwiegend geschwiegen, war wohl mehr aus Langeweile aufgetaucht als aus einem richtigen Grund. Die Gestaltwandlerin hatte sich zudem mehr oder weniger selbst in seine Wohnung eingeladen- allerdings hatte sie Wein mitgebracht, den guten, nicht den billigen vom Supermarkt- weshalb er es ihr hatte durchgehen lassen. Die Gestaltwandlerin hob eine Augenbraue, aktuell in Form einer schwarzhaarigen jungen Frau, und wirkte recht desinteressiert gegenüber seiner Frage. "Hoffentlich, nach all den Jahrhunderten die wir für ihn geschuftet haben" kommentierte die dunkelhaarige letztendlich ein wenig bissig, beim Gedanken an all die Arbeit ziemlich schlecht gelaunt. Immerhin hatte sie nicht wenige Teile der Brücke selbst transportieren müssen, und selbst als Gestaltwandler war es kein einfaches belangen.
Strickler verzog etwas sein Gesicht, Gedankenverloren, neutral. "Und was wenn nicht?" beharrte er und sah abwartend zu ihr. Einen Moment lang wirkte es nicht so, als würde die andere Planen zu antworten. Dann wechselte sie ihre Gestalt und streckte sich auf dem Sofa des anderen aus, Magenta-Haut ein starker Kontrast zum schwarz des Sofas, während ihre Beine über die Lehne hängten und die Fersen sich ruhig überkreuzten. "Dann stech ich ihm das andere Auge aus" meinte Nomura unbeeindruckt, während sie eine ihrer Klingen fast schon aus dem nichts sowie ohne Vorwarnung nach ihm warf. Stricklander presste die Kiefer fest aufeinander, während er den Kopf lediglich ein wenig zur Seite lehnte, ehe er Aufstand und die Vorhänge zuzog. "Ich habe mir eigentlich ein Apartment ausgesucht, damit sowas nicht geschieht, Nomura" brummte er recht mies gelaunt und setzte sich zurück an seinen Schreibtisch, gerade so die zweite Klinge fangend. Traue nie einem Gestaltwandler, eine Aussage, die wohl auch für andere Gestaltwandler gab. Eine Tatsache, die Stricklander fast schon ein wenig erbärmlich fand.
Aber er konnte nicht behaupten, dass es überraschend war.
Oder er besser war.
"Gunmar würde dich töten bevor du ansatzweise die Chance dazu hast" meinte er dann abwertend auf ihre vorherige Aussage, während er weitere Arbeiten korrigierte. "Keiner ist fähig ihn zu besiegen. Kein Troll, kein Gestaltwandler, kein Mensch" während er sprach wurde seine Stimme immer verbitterter und er hielt den Stift etwas fester, zu fest, bis er ihn unabsichtlich zerbrach. Fluchend schob er die Arbeiten zur Seite, damit die Tinte nicht auf diese tropfte, und war abrupt froh das dies ein normaler Füller aus dem Supermarkt neben an war. Nomura beobachtete ihn stumm, wenn auch mit einem boshaften lächeln als er den Stift in den Müll warf, und in der Küche versuchte die Tinte von seinen Händen zu waschen. "Ist das wieder einer deiner Gedankengänge, die wegen dem Fleischbeutel entstanden sind, in den du dich unsterblich verliebt hast?" wollte sie wissen, noch immer boshaft lächelnd mit, und sah ihn fast schon diabolisch an. Abwinkend schüttelte er seinen Kopf, während er diskret sein Handy stumm schaltete. "Nein... Nein, tatsächlich nicht" antwortete er und schüttelte seinen Kopf.
Gelogen war es nicht, auf den Gedanken hatte ihn nicht Barbara gebracht- sondern ihr Sohn, der Trolljäger, der wollte das er ihm vertraute. Was, wollte er mit ihm zusammen arbeiten? Strickler schnaubte. Naivität war nicht selten tödlich, insbesondere gegenüber Leuten die ihn Tod sehen wollten. Auch wenn es ein Jammer wäre, er war einer seiner Lieblingsschüler, und der Sohn einer menschlichen Frau, die er liebte. Doch wie könnte er sich je gegen Bular stellen, wenn es seinen Tod bedeuten würde?
Niemand könnte Bular, geschweige denn Gunmar, töten.
Schon gleich kein menschlicher Teenager.
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