Wie geht's weiter...?
Schon komisch wie schnell sich von einen Tag auf den anderen das komplette Leben ändert. Und dass Brüder derart verschieden sein können, hätte ich zuvor nicht gedacht. Das Leben hat aber wohl doch seinen eigenen Plan, den man hinnehmen kann oder auch nicht. Ich entschied mich dafür, nicht mehr alles zu akzeptieren was noch kommt. Aktives Gestalten war die Devise und an Herzdrücken würde ich eh nicht sterben, dafür war ich mittlerweile einfach zu selbstbewusst geworden.
Trotzdem sollte ich mich später mal bei Suzanna melden, nicht dass sie noch wie eine Furie hier angerauscht kommt. Das brauchte ich nicht auch noch. Also schnell nach dem Handy gegriffen und einige Sekunden später stürmte vielleicht ein Redeschwall auf mich ein...Ruhig bleiben...Bis zehn zählen...Was war sie anstrengend heute.
"Suzanna, ja...nein, hör auf...", dann flog mein Handy durch die Luft. Ich tobte, schrie...Was war die nervig...Völlig angefressen hob ich es wieder auf. Alles noch ganz geblieben, ließ ich es aus. Großer Fehler...stand sie doch eine halbe Stunde später vor meiner Tür und vergewaltigte gerade meine Klingel. Ich ließ sie erst einmal toben: "Bist du fertig?", ließ sie noch immer nicht hinein. Etwas kleinlaut murmelte sie sowas ähnliches wie 'ne Entschuldigung.
Was war das gerade wieder ein Schauspiel für die liebe Nachbarschaft. Peter hatte das ganze mitbekommen und fragte: "Willst du sie jetzt wirklich reinlassen?"..."Hmm...grummelte ich. Er ging zur Tür: "Benimm dich!", ihr Blick sprach Bände. Sichtlich genervt, dass ich nicht alleine war, trat sie ein und Peter stellte ihr erst mal 'nen Kaffee hin und mir einen Cappuccino. Gerade wollte sie mich wieder zuquasseln...Ein Blick von Peter...Endlich Ruhe.
Er griff ein, rettete mich vor meiner heute extrem anstrengenden Freundin. "Hör zu, kein Stress mehr, die Nacht war eh zu kurz!", bin froh, dass sie überhaupt ein wenig geschlafen hat.". Suzanna schlürfte ihren Kaffee hinein, argwöhnisch beobachtet von Peter. Jetzt sah sie das Buch auf dem Tisch liegen: "Ach, das ist dein neues?", und ein Unterton klang in ihrer Stimme mit. "Ja, aber du wirst es noch nicht zu lesen bekommen!". Er sagte das mit einer festen klaren Stimme und Suzanna wagte nicht es zu berühren.
Wäre er nicht da gewesen...würde sie wohl schon darin blättern. Doch es war seins und er entschied, wer es lesen darf und wer nicht. Offiziell erscheint es ja erst in ein paar Wochen. Ich fragte sie nach ihrem Max von...und sie wurde augenblicklich lammfromm. Er war also immer noch aktuell. Ich sagte ihr, dass ich am Wochenende nicht in den Club wollte, musste sie akzeptieren.
Ich brauchte Abstand, wollte Jason auf keinen Fall begegnen. "Okay, melde dich, wenn du reden willst!", stand auf und war schon aus der Tür. Puh...Endlich wieder allein. "Madame war heute schlecht drauf!", prustete und ahmte ihren Gang nach. Ich musste lachen, sah komisch aus. "Nein, der hat das nicht gepasst, dass du da warst." Er schaute mich an: "Wäre ja auch rausgegangen, aber wollte dich so mit ihr nicht allein lassen."...
Es war echt besser, dass sie nicht mehr da war, hätten uns sonst richtig gezofft. "Und was machen wir jetzt noch?", fragte er mich, schaute ihn an: "Ganz ehrlich, würde noch ein wenig schlafen wollen!", griff nach seiner Hand. "Okay, dann ab nach oben und noch ein bisschen Schlaf nachholen..", schnell ins Bad und dann kroch ich unter meine Decke. Die Handies blieben aus.
Peter legte sich neben mich und ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Ich war echt so platt, schlief ein, warf mich wieder hin und her. Wieder versuchte Peter mich zu beruhigen, redete ganz leise und strich mir übers Haar...spürte seinen Atem wie ein leichter Windhauch an einem Frühlingstag.
Ich fluchte im Schlaf, beschimpfte Suzanna und knirschte mit den Zähnen. Dann brüllte ich Jason an, er soll sich zu seiner quietschenden blonden Bitch verziehen. Und alles im Schlaf...wieder redete Peter leise mit mir, strich mir den Arm entlang...Irgendwann, es war bereits dunkel geworden, waren wir wieder wach geworden.
Ich blinzelte und sah, wie sehr ich mein Bett zerwühlt hatte. "Du hast ganz schön getobt, Kätzchen", sagte Peter. Nun erfuhr ich, was ich alles von mir gegeben habe. Mir taten noch immer die Zähne weh. "Ja und mit den Zähnen geknirscht hast du auch, aber wenigstens konntest du dann noch ein wenig schlafen und ich auch.". Hilfe, war mir das peinlich, aber ändern konnte ich es ja nun auch nicht mehr. "Oh, schon so spät", erschrak gewaltig...
"Weißt du was ich jetzt gern tun würde?", fragte ich ihn und er wartete..."Lach mich aber bitte nicht aus!"..."Sag doch schon...", wartete noch immer ungeduldig..."Gehst du mit mir nachher spazieren? Ich liebe es, nach Mitternacht rauszugehen". Peter schaute: "Ich mag das auch, da kriegt man den Kopf so schön frei!", gab ihm einen Kuss.
Nach dem Essen, gut alles nun doch ein wenig verspätet, gingen wir auf die menschenleere Straße. Gierig saugte ich die Luft in meine Lungen und Peter griff nach meiner Hand. Das war wie selbstverständlich für ihn und wir waren bis zwei Uhr morgens unterwegs. Kein Zittern mehr, die Wut über Suzanna war längst verraucht. Wir genossen die Stille, wandelten Hand in Hand...Dieser Mann strahlte eine Ruhe aus...der reine Wahnsinn und es färbte auf mich ab.
Wieder zu Hause angekommen und natürlich nicht müde: "Was machen wir nun?", schaute ihn an: "Lass uns doch noch ein wenig durch die Kanäle zappen!", fanden sogar noch was gutes. Nun saßen wir wieder wie ein altes Ehepaar auf meiner Couch, zugedeckt mit einer Decke und amüsierten uns über ein Komödie, hielt mir den Bauch vor lachen.
Peter sah mich an: "Endlich kannst du wieder lachen.", presste seine Lippen auf meine. Peter hatte es geschafft, war ihm verfallen...gestand es mir langsam ein. Es war einfach nicht geplant, irgendwie passiert. Gestern hatte er mich nur einmal gerettet...gerettet vor einer total entgleisten Suzanna und meinem durchgeknallten Ex. Sowas würde sicher nicht jeder aushalten.
Auf der einen Seite so stark geworden und im nächsten Moment so zart und verletzlich, hatte immer die richtigen Worte. Und sein Buch war sowas von toll geschrieben. Mal sehen, ob ich noch weitere lesen dürfte, wollte so viel lesen, ihn noch immer besser kennenlernen.
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