Ich soll mich mit Black anfreunden


Ich setzte mich an den Gryffindortisch, ausnahmsweise ohne meine besten Freundinnen.

Denn Remus und ich waren die einzigen Gryffindors die das Fach Alte Runen belegten. Es gab das Gerücht, dass Potter MacGonagall angefleht hatte um doch noch in dieses Fach zu wechseln, was allerdings fehlschlug.

Egal, Potter gehört nicht zu den Themen, die ich mir vor dem Essen vorstellen möchte. Sonst...

Ich rutschte zu Remus hinunter, um nicht ganz so alleine dasitzen zu müssen. Ich verbrachte viel weniger Zeit mit ihm, als auch schon. Das war Schade, denn Remus gehörte einfach zu meinem Leben.

"Hey Lily", begrüsste er mich, "wie geht es dir so?"

Ich gähnte ausgiebig und füllte mein Glas mit Kürbissaft: "Na ja, ganz gut... Ich sollte aber dringend mal mit Potter reden! Immerhin sollten wir auch mal das Datum für den Weihnachtsball festlegen. Und die Kontrollgänge habe ich bis jetzt immer alles gemacht.  Aber nein, Potter ist wieder mal unzuverlässig!!!"

Remus sah mich lange an: "Lily, sei nett zu James!"
Innerlich lachte ich laut auf. Wenn er von meiner Entschuldigung an "ich bin der tollste, gutaussehendste" Potter wusste...
Das war nähmlich ziemlich nett von mir. Zumindest für meine Verhältnisse.

Als ich nicht sofort antwortete, ergriff Remus wieder das Wort: "Sieh mal, Lily, James gibt sich unglaublich viel Mühe, bei dir gut dazustehen und du verletzt ihn."

Schon gut! Ich bin die Böse Lily, die den kleinen, unschuldigen James Potter erschrickt und ihm verletzt, obwohl er sooo nett zu ihr ist...

Da lacht sich ja Babitty Rabitty und der gackernde Baumstrumpf zu Tode.

"Bitte, lass uns nicht über James Potter reden. Wie geht es eigentlich deinem..." Ich senkte die Stimme.
"....pelzigen Problem?"

Remus schaute nervös um sich. Ausser Dumbledore, mir, seinen Eltern und den Rumtreibern wusste niemand von der Werwolfsache. Er hatte immer unglaublich viel Angst, dass wir ihn deshalb verurteilen würden und sprach das Thema deshalb selten an.

Er hatte mich gefragt ob ich Angst habe, als er mir es in der dritten Klasse gestanden hatte. Und ich hatte Angst. Doch meine Angst einen guten Freund zu verlieren überragte die andere.
Ich wusste dass die Rumtreiber ihn immer begleiteten, doch immer wenn ich Remus danach fragte, ignorierte er mich.

"Ich bin erst in drei Wochen wieder fällig", erwiederte er leise, als unterschriebe er ein Todesurteil. Ich tätschelte ihm mitfühlend die Schulter, als auch schon die Rumtreiber, mitsamt meinen Freundinnen abgetrottet kamen. Während Mary, Peter und Black gerade eine Stunde Muggelkunde beendet hatten, kamen Potter, Marlene und Alice aus Wahrsagen.

Die Stimmung war komisch, besonders als Potter sich entschied sich neben mich zu setzen. Er lächelte mich machomässig an, während ich mich an meinem Kürbissaft erschluckte.

James Potter, der unangefochtene Retter, wollte mich sofort "beschützen". Er klopfte mir so hart auf den Rücken, dass es weh tat und wollte mir sogar noch eine Herzmassage geben.

Ich schwöre dir Potter, wenn Mund-zu-Mund Beatmung auch noch gekommen wäre dann wärst du einen Kopf kleiner.
Ich befreite mich enzürnt aus Potters Griff und warf ihm meinen Laser-Blick zu.

Meine Freundinnen lachten und Remus schaute Stirnrunzelnd drein.

"Du wirst nicht glauben, was Professor Wablatschki mir vorhergesehen hat...", sagte Potter etwas später zu Black. Dieser schaute ihn erwartungsvoll an.

Alice nahm meine Hand als ob sie mich beschützen wollte. Sie flüsterte: "Das willst du nicht hören, Lils!"

Doch ich schubste sie weg. Das wollte ich hören, wenn es mich betrifft.

Potter senkte die Stimme: "Sie hat in der Kristallkugel gesehen, dass ich die grosse Liebe finde. Mit einem liebevollen, rothaarigem Geschöpf!"

Ist das sein Ernst? Potter kann seine Kristallkugeln sonst wohin stecken, der will mich doch nur überreden, damit ich mit ihm ausgehe. Aber auf diesen Blödsinn fällt Lily Evans nicht rein.

"Na liebevoll ist Evans aber nicht gerade!", verkündete Black viel zu laut. Nun drehten sich alle Köpfe zu mir um. Was sollte ich denn dazu sagen? Sorry, für dich Potter, aber ich fürchte ein Klatscher hat dir das Gehirn zertrümmert?

Potter sah mich etwas verlegen an, als erwartete er eine Antwort.
Obwohl ich innerlich total am durchdrehen war (im NEGATIVEN Sinne... Natürlich nicht im positiven!)
blieb ich äusserlich kalt:

"Tja, Potter, dann such dir am besten einen liebevollen Kobold!"

Nach dem Essen hatten nur wir Siebtklässler von Gryffindor Zauberkunst, was sich als einer der schlimmsten Schulstunden meines Lebens herausstellte.

Flittwick hatte nähmlich etwas ganz besonderes geplant.

"So", quiekte der Zauberer aufgeregt, "wenn alle anwesend sind, fangen wir jetzt an:

Professor Dumbledore ist aufgefallen, dass während der ernsten Lage da draussen, wir alle ein wenig Vertrauen gebrauchen könnten.
Darum haben wir uns entschlossen, dass ihr heute den restlichen Nachmittag mit eurem Partner verbringen dürft. Ihr stellt einander Fragen und stärkt das enge Band zwischen euch. Schliesslich müssen wir vor den anderen Schulen gut dastehen, als eine grosse Familie!"

Ich warf Mary einen aufgeregten Blick zu. Mit ihr als Partnerin war das easy!

"Die Zweiergruppen werden ausgelost! Das Schicksal soll schliesslich entscheiden.", quickte Flittwick.

Oh je. Das Schicksal ist nicht gerade mein bester Freund.
Oder Schicksal? Willst du mir noch eine Chance geben?

Unser Lehrer zauberte ein Glas mit einigen Losen herbei. Dann fing er an:

"Vance und Longbottom, Meadows und Dipett, Pettigrew und MacDonald, Lupin und MacKinnon..."

Remus lächelte ein wenig als er mit Marlene eingeteilt wurde. Was? Vielleicht werden der Realist und die Illusionistin ja doch ein Paar.

Wir waren jetzt nur noch vier und zu meinem Bedauern, die schlimmsten die ich mir vorstellen konnte: Lucinda Daniels, Sirius Black und James Potter...... Und ich.

Flittwick griff in das Glas: "Daniels und..... Potter!"

Nein! Moment? Bin ich gerade traurig? Nein!!!! Nein, ich sollte fröhlich sein, dass Potter nun nicht mehr mich nerven kann.

Aber es war auch süss von ihm...

LILY!!! Weis dich bitte in die Psychiatrie ein, sofort. Dein Gehirn hatte wohl etwas zu viel Feuerwhiskey intus!

"Das heisst", rief Flittwick, "das letzte Paar ist Black zusammen mit Evans!"

Schicksal! Ich hatte dir vertraut, verdammt!

*******************************

"Sorry, Lils"

"Für was, Black?", fragte ich verwirrt.

"Na ja", lachte Black vergnügt, "jetzt habe ich James von seiner Geliebten ferngehalten. Für das wird er mich umbringen!"

Oh, ich hoffe es Black, ich hoffe es so sehr.
Wir sitzen am See und halten ein Frageblatt von Flittwick in den Händen.

"Also, Wer ist dein bester Freund?", fragte ich Black, wie es das Blatt verlangte.

Er schaute mich ungläubig an, antwortete aber: "Natürlich Krone!"

"Beschreibe eure Freundschaft."

"Na ja... James ist immer für mich da, er würde alles für mich tun und so würde ich. Er ist ein ehrlicher und gutmütiger Mensch, auch wenn das nur wenige wissen. Ausserdem ist er wie ein Bruder für mich, seit ich bei ihm wohne."

Potter und Black, das dynamische Duo...

"Wer ist deine beste Freundin?", fragte Black unnötigerweise.

"Mary."

"Ja, Mary ist schon echt süss, muss man sagen..."

Ich schaute ihn scharf an. Wir waren hier nicht bei Paarship.de.

"Nächste Frage", bestimmte ich.
"Wie ist deine Familie, so?"
"Das steht hier nicht drauf!"
"Um das geht es hier doch, den anderen kennenlernen, also sag schon!"

Black legte sich entspannt ins Gras und nahm einen Grashalm in den Mund. Jetzt sah es so aus, als ob er rauchen würde. Wie "cool"!

"Also gut", gab ich auf. Schliesslich wollte ich vor Beauxbatons und Durmstrang auch gut dastehen.

"Meine Eltern sind ganz okay. Muggel halt, sie verstehen einfach nichts von meiner Welt. Und meine Schwester Petunia hält mich für eine wiederliche Missgeburt und ihr fester Freund hat sie dazu nur noch mehr bewegt, Magie abzulehnen."

Ich wurde augenblicklich etwas ruhiger und trauriger, wenn ich daran dachte. In Blacks Blick lag etwas nettes, etwas verständlichvolles.

"Nimm es dir nicht so zu Herzen, Lily! Auch wenn unsere Familien unsere Entscheidungen nicht gutheissen, sind wir trotzdem etwas wert."

Black schloss kurz die Augen.
"Ich hab gehört, du wohnst jetzt bei Potter!"

Er öffnete sie wieder: "Ja, ich lebe jetzt bei James und seiner Familie. Die Potters sind sehr nett!"

Ich nickte. Ich wollte Black nicht verärgern, denn ich hatte gehört dass seine alte Familie wohl ziemlich böse wäre. Dass sah man ja an Blacks Bruder Regulus.

"Was macht die am meisten Angst?", fragte Black.

Ich stotterte ein wenig: "Nun Ja... Ich habe Angst vor den Todessern, vor der Diskriminierung, wenn sie mich Schlammblut usw. nennen..."

Black räkelte sich in die Sonne: "Süsse, besser wenn dich deine Feinde hassen, als wenn dich deine Eltern hassen würden!"

Ich nickte.

Der Nachmittag verging im Fluge. Ich stellte ihm viele Frage und er ebenso. Wir beantworteten sie ohne uns anzusehen.

Als es schon Zeit war zum Abendessen zu gehen, liefen wir zurück.

Als wir vor dem Schloss standen, sagte Black.

"Du bist gar nicht so eingebildet, die du immer tust, Lily. Mach mir einen Gefallen und gib James eine Chance.
Dann können wir alle ruhig schlafen und müssen nicht mehr James Gelaner ertragen!"

HeyHey
Ich hoffe es hat euch gefallen! Danke, für alles, ich freue mich über jeden einzelnen Vote oder Kommentar Mega, Mega sehr!!!

Habt ihr eigentlich irgendwelche Empfehlungen für gute Jily Geschichten? Ich bin nähmlich grad total süchtig danach!
Always
Rhea

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