Ich erleide an einem Alptraum

"Evans?! Hallo Evans?! Bist du eingeschlafen?"

Jemand rüttelte etwas unsanft an mir. Ihr müsst wissen das mag ich nicht besonders.
Ich öffnete meine Augen ein wenig benommen und...

...sah in das grinsende Gesicht von Potter.

Er War mein absoluter Erzfeind. Ich bekam schon Kotzreiz wenn ich seinen Namen sagen musste.

James Potter.

Igitt.

"Was, bei Merlins Bart suchst du über meinem Gesicht, Potter?"

Doch auch meine harschen Worte konnten Potter von seinem Grinsen befreihen. Er streckte seine Hand aus um mich aus dem Sitz hochzuziehen, doch ich beachtete sie nicht und stand auf. Wir waren immer noch im Hogwarsexpress, genauergesagt im speziellen Abteil für Schülersprecherin. Denn genau das bin ich!

Und leider auch James Potter.

Dieser schaute mich nur gelassen und sagte immer noch grinsend: "Du kannst dich sicher später bedanken, Evans! Immerhin wärst du ohne mich zurück nach London gefahren. Zum Glück habe ich dich geweckt!"

Das stimmte. Ich sah schon wie meine grässliche Schwester die Lippen schürzte, falls ich wieder zuhause auftauchen würde.

Ich war Potter auf jeden Fall dankbar. Aber das würde ich niemals niemals zugeben.

Potter machte eine auffordernde Handbewegung und ich folgte ihm missgültig nach draussen. Zu unserem Pech hatten wir die letzte Kutsche und so mussten wir zusammen (!) in die Schule laufen.

Ich lief demonstrativ ein paar Meter vor ihm und schleppte mein Gepäck den steinigen Weg entlang. Potter unternahm einige Versuche mit mir ein Gespräch zu beginnen, aber jedes  Mal warf ich ihm so einen bitterbösen Blick zu dass er nervös abbrach.

Er war nähmlich nicht im Geringsten so taff wie er tat. Nun gut... Nicht so taff wie ich zumindest.

Leider war Potter so taff um seine neue Strategie um mich zu nerven einzusetzen.
Nerviges, wissendes Grinsen. Gott, wie mich das aufregt.

Zum Glück neigte sich diese Zeit der absoluten Hölle langsam dem Ende zu und ich konnte schon Hogwarts und dessen Eingangstor erkennen.

Als wir schon fast da waren, überkam mich eine Welle von Schuldgefühlen.
Die zwei Seiten von mir kämpften erbittert gegeneinander.

Die eine Seite wollte dass ich mich höflich bei James Potter bedanke und ihm dieses letzte Schuljahr noch eine Chance gebe.

Doch die andere Seite wollte James Potter so fest wie möglich in die Eier treten. Wenn möglich so fest dass er nie mehr sein beschwertes Quidditch spielen kann und nie mehr ein Mädchen aufreisst.

Also, nicht dass es mich interessieren würde, wen Potter aufreisst, das ist mir absolut gleichgültig!

Dann machte ich den Mund auf. Zuerst kam nichts heraus doch irgendwann presste ich ein gequältes
"Danke" heraus.

Potter drehte sich überrascht um und sofort bereute ich meinen Zug. Potter ist ein Idiot, das wird sein ohne hin grosses Selbstbewusstsein nur noch steigern!

Er lächelte jedoch und schien gar nicht mehr sooo überheblich zu wirken.
Für Potter jedenfalls.

Und dann machte Potter den Mund auf und leider war es wieder nur das übliche Geschwafel:

"Ähm.... Willst du mit mir ausgehen, Evans? In Hogsmead hat ein neuer Laden aufgemacht!"

Ich drehte mich auf dem Absatz um und lief Professor MacGonagall direkt in die Arme.

"Miss Evans!!!", schimpfte sie.
"Und auch noch Mr. Potter! Warum sind sie nicht beim Festmahl? Das gibt es ja nicht! Beide Schulsprecher zu spät?"

"Wir haben die Kutsche verpasst, Professor!", sagte ich schuldbewusst.

"Das ist wahrlich ihr Problem, Miss Evans! Und jetzt los in die Halle. Schliesslich sollten sie die grosse Ankündigung ja nicht verpassen!"

Ich und Potter schlichen uns niedergeschlagen in die grosse Halle. Dort setzte ich mich neben meine besten Freundinnen; Mary MacDonald, Alice Dipett und Marlene MacKinnon.

Wir gingen nun schon seit sechs Jahren in die Schule und waren die besten Freunde.

Während Alice sehr selbstlos, ruhig und hilfsbereit war, war Marlene sehr eigen, witzig, neugierig und unglaublich stur. Ausserdem hatte sie einen sehr aussergewöhnlichen Humor, darum war es nicht erstaunlich dass nicht jeder in Hogwarts sie mochte.

Mary war meine allerbeste Freundin. Und das obwohl sie eigentlich das genaue Gegenteil von mir war.
Mary war seit der dritten Klasse stolzes Mitglied der Quidditschmannschaft, sehr schön und verliebte sich sehr sehr schnell. Aber obwohl man das meinen konnte, war Mary überhaupt nicht eingebildet, sie war einfach Mary.
Manchmal war sie auch etwas zickig, aber niemals zu mir, sondern nur zu solchen Personen, die ich nicht nennen möchte. *hust* Lucinda Daniels

Die drei starrten mich mit fragenden Gesichtern an und kaum hatte ich mich hingesetzt bedrängten sie mich schon mit Fragen.

"Wo warst du, Lils?", fragte Mary. "Wir haben uns schreckliche Sorgen gemacht!", erzählte Alice.
"Und... Warum warst du mit James Potter unterwegs?", wollte Marlene wissen. Der besorgte Ton, der bei den Fragen von Mary und Alice noch enthalten war, verschwand bei Marlene schnell. Sie grinste mich wissend an. Gott, sie und Potter sollten einen Verein eröffnen.

Der Klub der wissend Grinsenden.

Ich schwieg grinsend und biss in ein Stück Siruptorte. (Den Hauptgang hatte ich leider verpasst) 

Viel zu schnell war das Essen vorbei, fande ich, und damit war ich nicht allein. James Potter ein paar Plätze weiter stritt sich mit seinem bestem Freund Sirius Black gerade um die letzte Schüssel Pudding.

Sirius Black war genauso schlimm wie Potter. Arrogant, eingebildet, ein Quidditschtalent...
Leider hatte sich meine beste Freundin Mary fürchterlich in ihn verliebt. Das ging jetzt schon ein ganzes Jahr so, was für Marys Verhältnisse sehr lange war.

Ich hatte schon oft Versuche unternommen, Mary von Black fernzuhalten doch da sie auch noch beide Jäger im Quidditchteam waren, sahen sich die beiden öfter als mir lieb war.

Black und Potter hatten zusammen mit Remus Lupin und Peter Pettigrew eine Art Bande gegründet: Die Rumtreiber.

Der Inhalt meiner allertiefsten, grässlichsten Alpträume.

Um fair zu sein, Remus war schwer in Ordnung. Ich könnte ihn sogar als besten Freund bezeichnen. Wir haben unzählig viele Zeit zusammen verbracht, als wir beide Vertrauensschüler von Gryffindor waren. Daher war ich heute Morgen auch schwer enttäuscht, als Potter statt Remus im Schulsprecherabteil hockte. Was ich mir überhaupt nicht erklären konnte, denn Remus war zwar attraktiv und witzig, aber keinesfalls störend oder in irgendeiner Weise ein Draufgänger.

Dumbledore räusperte sich und sofort lagen alle Augen auf ihm.
"Ich habe eine wichtige Ankündigung zu machen", verkündete er und lächelte.

"Dieses Jahr wird ein überaus wichtiges Ereignis in Hogwarts stattfinden!

Das Trimagische Turnier!!!"

Sofort begannen alle in der grossen Halle zu tuscheln.
Ich wusste natürlich was das Trimagische Turnier war, ich hatte unzählige Bücher darüber gelesen.

Ich bin kein Streber, aber in meinen ersten drei Sommerferien hatte ich ausser Petunia zu nerven keine andere Beschäftigung.

Es war ein Turnier zwischen drei Schulen: Beauxbatons, Durmstrang und Hogwarts.

Von jeder Schule entscheidet der Feuerkelch einen Champion, der drei gefährliche Aufgaben meistern soll.

Das Turnier war jedoch sehr veraltet und darum mehrere hundert Jahre nicht mehr stattgefunden hatte.

Was auch daran liegt, dass so ziemlich viele Leute dabei gestorben sind.

Wie es sich herausstellte waren die Richter des Turniers; Professor Dumbledore, Madame Maxime, die Schulleiterin von Beauxbatons, Petko Dimitrov, der Schulleiter von Durmstrang, Bartemius Crouch und Cornelius Fudge, Leiter der Abteilung für magische Spiele und Sportarten.

Mr. Crouch war Leiter der Abteilung für Magische Strafverfolgung, was eigentlich rein gar nichts mit dem Turnier zu tun hatte. Allerdings war Crouch wohl sowas wie der zukünftige Zaubereiminister, darum hatte er wohl diese Aufgabe übernommen.

Er erhob sich und lief steif zu Dumbledore. Neben ihm sah Crouch ziemlich verkrampft aus. Ich könnte schwören, dass Crouch seinen lila Umhang am liebsten gegen einen Muggelanzug getauscht hätte.

"Das Zauberiminsterium hat, zur Sicherheit der Teilnehmer, beschlossen dass nur Schüler die schon 17 Jahre alt geworden sind am Turnier teilnehmen dürfen!", verkündete er so vorsichtig, als könnten wir heftig darauf reagieren.

Es brach ein grosser Tumult los. Aufgeregtes Geflüstere bis zu wütenden Schreien waren zu hören. Marcy Daniels, eine Fünftklässlerin fing sogar an zu weinen.

Doch wir Siebtklässler sahen uns angespannt an. Wir haben die Chance.

Herzlich Willkommen zu dieser Geschichte! Ich hoffe sie gefällt euch!!!

Dieses Kapitel habe ich schon lange geschrieben und ist ein wenig lang geworden😉

Always
Rhea

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