Ich begegne Madmoiselle Adèle


"Lily!!!! Lily!!!! Na gut es ist nur zu deinem Besten"

Diese Worte hörte ich dunkel, sie schwebten an mir vorbei. Das nächste, an was ich mich erinnern konnte war, das ich plötzlich total nass war. Ich schlug verschlafen die Augen auf und sah Marlene vor meinem Bett stehen. Sie hatte schon ihre HogwartsUniform
angezogen, was seltsam war. Denn es war Wochenende und normalerweise würde Marlene keine Minute länger als nötig diese Uniform tragen. Sie hatte sich schon ca. 500 Mal bei MacGonagall beschwert, doch es gelang ihr nicht sie umzustimmen.

Das Schuljahr hatte nun schon einige Wochen begonnen und es schien so gewöhnlich, als wäre es nicht unser letztes. Überhaupt passierte gar nichts. Na ja... Zumindest nur das gewöhnliche; Mary starrt Black an, Black starrt verführerisch zurück, Potter grinst blöd wenn er mich sieht, Alice verbringt ihre ganze Zeit mit Frank und MacGonagall hat Marlene dazu verdonnert Nachhilfe bei Remus zu nehmen. (es war eher eine Strafe für den Armen Remus!!!)

Und da war noch ich! Tja... Es gab nichts besonderes. Die ersten Tage waren extrem schlimm. Alle, aber auch alle, redeten von dem Turnier und wir Siebtklässler standen im Mittelpunkt. Schliesslich wird einer von uns Hogwartschampion! Inzwischen hat sich das Getratsche aber wieder ein bisschen gelegt, da die meisten bemerkt haben dass es noch ziemlich lange bis zur ersten Aufgabe gehen wird. Die anderen Schulen sollten nächste Woche eintreffen.

"Was ist denn los?", murmelte ich schlotternd in mein Kissen. Wie ich bemerkt hatte, war meine Decke auch weg und ich war von oben bis unten klatschnass.

"Die Beauxbatons kommen!", rief Marlene aufgeregt.

Oh, toller Witz; Lasst uns Lily aufwecken und ihr eine absolut unlustige Lüge erzählen!

"Ja klar, Marlene, die kommen nächste Woche!"

"Eben nicht!", sie trommelte nervös auf meiner Bettkante herum, "MacGonagall hat es gerade verkündet!!!"

Ich schaute sie fragend an, da sagte Mary von ihrem Bett aus: "Es stimmt, Lils, sie kam eben reingerast!"

Mary hatte wohl ähnliche Probleme wie ich, sie sass zwar aufrecht, aber machte keinerlei Anstalten aus dem Bett zu gehen.

"Und", seufzte ich, "war es nötig, mich nass zu spritzen?"

Marlene lachte ihr typisches Lachen und zuckte mit den Schultern.

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"Miss Evans, wie sehen sie denn aus?"

MacGonagalls Stimme ertönte über die Menge. Ich versuchte hektisch mein nasses Haar zu verbergen. Es gab zwar einen Trockenzauber, aber ich konnte ihn an mir selber nicht machen. Und meine Freundinnen haben im Unterricht so schlecht aufgepasst, wenn sie ihn an mir ausprobieren würden könnte ich froh sein, wenn ich überhaupt noch Haare haben.

"Tut mir Leid, Professor, es war kein Versehen!"

Sie sah mich tadelnd an und Schritt nervös zum Fenster.

"Wir werden uns vor den Beauxbatons ja so blamieren...", murmelte sie leise.

"Hey Evans! Ich liebe deine Haare heute!"

Black sah mich grinsend an. Mary lächelte aufgeregt. Ich knuffte ihr in die Seite und sofort hatte sie einen ernsten Gesichtsausdruck aufgelegt.

"Kannst du eigentlich den Trockenzauber, Sirius?", fragte sie scheinheilig.

Oh nein.... Ich ahne Schlimmes. Aber, vergiss es Mary. Ich lasse mich nicht von Black trockenföhnen, dass ist unter meiner Würde.

"Ich kann ihn, MacDonalds! Ich würde ihn liebend gerne an Evans ausprobieren"
Ich wusste schon, wer da sprach, bevor ich mich umdrehte. Potter!

"Ich lasse mich ganz bestimmt nicht..."

"Aber Evans!", säuselte Sirius feixend, "da du Schulsprecherin bist, ist es doch dein Privileg die Beauxbatons Schüler Willkommen zu heissen! Willst du dich denn so blamieren?"

Oh nein... Daran hatte ich wirklich nicht gedacht. Ich drehte mich panisch zu Mary um, die nur mit den Schultern zuckte. Doch langsam bildete sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen.

Na Super! Ich soll mich also von Potter und Black trockenföhnen lassen. Ganz toll, Lily.

Bin ich wirklich so tief gesunken?

Anscheinend ja.

Ich nickte wiederstrebend und Potter erhob seinen Zauberstab. Leider wirkte er sichtlich nervös.

"Ähm...."

"Kannst du ihn überhaupt?"

"Na ja eigentlich...."

"Potter!!!!", schrie ich empört. Ich wollte mich schon aus dem Staub machen, da ertönte seine Stimme:

"Succumio!"

Mein Haar wirbelte es wild durcheinander, ich konnte nichts mehr sehen. Dann legte sich mein Haar plötzlich. Ich blinzelte nervös und schaute zu meinen Freunden.

Black kicherte. "Was?", sagte ich scharf.

Black warf einen amüsierten Seitenblick auf seinen besten Freund.

"Sorry, Evans. Aber du siehst ein wenig aus wie ein rothaariger James!"

Tja, er hatte nicht Unrecht. Verzweifelt versuchten ich, Mary, Alice und Marlene meine Haare irgendwie zu retten.

Eine kurze Erklärung: Sie waren zwar trocken, aber dafür so wild verknotet, dass ich einen Riesen Wuschel auf dem Kopf hatte.

"Die Bauxbatons kommen", schrie eine Erstklässlerin aufgeregt. Marlene warf mir einen gequälten Blick zu und zog mich an der Hand nach vorne.

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"Gutän Tag, Professor Dumblydore"

Madame Maxime bewegte sich graziös aus der Kutsche, was für Ihre Grösse äusserst bemerkenswert war.
Ich hörte düster wie Black leise zu Remus sagte:
"Krass, wir haben Hagrids Freundin gefunden!"

Nach ihr stiegen einige blaugekleidete Jungen und Mädchen aus der Kutsche. Sie sahen alle äusserst gepflegt aus, ganz im Gegensatz zu uns.

Ich hörte förmlich wie die Jungs aus unserem Jahrgang nach Luft holten. Ohne zu übertreiben, sie waren wirklich alle sehr gutaussehend.

Dann stieg sie aus. Sie aus als wäre sie einer Muggelzeitschrift entsprungen. Ihr blondes Haar funkelte und fiel ihr elegant über die Schulter. Sie war extrem dünn und ihre Augen leuchteten hellblau.

Madame Maxime winkte sie heran, offenbar war sie ihre Lieblingsschülerin.

"Mr Potter, Miss Evans! Herantreten!", zischte MacGonagall und ich stolperte nach vorne, während Potter ganz cool heranschlenderte.

Professor Dumbledore lächelte mich herzlich an als ich und Potter zu ihm, Madame Maxime und dem hübschen Mädchen herantraten.

"Darf ich Ihnen James Potter und Lily Evans vorstellen? Sie sind die Schulsprecher, dieses Jahr. Wenn ich das erwähnen darf hat Lily Evans als Kind einen zwei-jährigen Karatekurs belegt und Mr Potter hat eine ausgesprochen schöne Stimme unter der Dusche!"

Ich fuhr herum. Warum zum Teufel wusste Dumbledore von meinem Karatekurs. Ich hatte nicht einmal Mary etwas davon erzählt.

Madame Maxime schürzte die Lippen, doch das hübsche Mädchen lachte ein hohes Lachen:

"Sie sind wirklisch amüsante, Professör Dumblydore!" Sie streckte ihre manikürte Hand aus: "Je m'appelle Adèle Dupond. Isch bin Schülerin des Jahrös."

Sie lächelte Potter mit funkelnden Augen an und wendete sich dann mir zu. Ihr Blick wurde kälter und herablassender, sie sah amüsierend auf mein zerknotetes Haar.

Ich konnte sie sofort nicht ausstehen.
Adèle flirtete weiter mit Potter und es versetzte mir einen Stich im Magen.

Ich verstand nicht wieso, denn es war mir sowas von egal mit wem Potter flirtete und mit wem nicht.

"Wir sollten reingehen, nicht?", fragte Dumbledore.

"Natürlisch", lachte Madame Maxime, "Adèle, Bitte kümmere disch um den ganzön Kram!"

Dann ging sie an der Hand des viel kleineren Dumbledores in die grosse Halle. Alle Schüler, sowohl Hogwarts als auch Beauxbatons folgten ihr.

Nun blieben nur noch wir drei draussen. Adèle beugte sich lächelnd zu mir hinunter.

"Lily, odär?
Du bis doch die Schülersprescherin? Kanns du bitte dafür sorgen, dass die 'Ferde nur Single Malt Whiskey saufen?"

Mir fiel die Kinnlade hinunter. Dass war nicht ihr Ernst. Ich bin kein Stallbursche, du französische Dummpflaume.

Adèle schien es allerdings nicht zu stören, dass ich keine Antwort gab. Sie wollte Potter mit sich ins Warme ziehen, doch....

"Ich helfe Evans!", sagte er.

Ich stand etwas betröppelt da.

"Es war nicht nötig nett zu sein", sagte ich und es klang netter als ich geplant hatte. Viel netter als ich normalerweise mit Potter spreche.

Er winkte ab und grinste dann: "Mary sucht dich schon. Ich kann auch allein Hagrid sagen gehen, dass er sich um die Pferde kümmern soll!"

"Und deine Freunde?", fragte ich misstrauisch.

James Potter lachte nur: "Die werden schon 10 Minuten ohne mich überleben"

Dann stapfte Potter zu Hagrids Hütte hinauf. Das war das erste Mal dass ich ein richtiges Gespräch mit ihm geführt hatte.

Hey
Leider ist das Kapitel schon fertig, ich hoffe dass es euch gefallen habt.

An diesem Tag an dem ich das schreibe ist Alan Rickmann gestorben. (Severus Snape)
Ich bin extrem traurig, denn ohne ihn wäre Harry Potter nicht dasselbe. Im nächsten Kapitel wird darum auch Snape vorkommen!

Ideen und alles andere unten hin😀

Always
Rhea

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