44 : DAY TEN + a/n
Bis sie aussteigen müssen, bleiben ihre Finger ineinander verschränkt, wobei sie schon vor den Türen wieder zueinanderfinden und fest verschränkt bleiben, während sie auf den Bahnsteig treten, die Treppen nehmen und auf der anderen Seite der Gleise aus dem Bahnhof kommen. Die Bushaltestelle ist gleich auf der anderen Seite, und Jaemin muss seinen Freund mit sich ziehen, weil er so damit beschäftigt ist, sich umzusehen.
"Willst du am Fenster sitzen?", fragt Jaemin deshalb auch amüsiert, während sie warten.
"Au ja. Was denn?", schmollt Jeno, als er Jaemins Blick bemerkt. "Ich muss halt ein bisschen Städteglotzen machen."
"Dafür hast du doch noch genug Zeit", murmelt der Jüngere zurück. Jeno kann nicht antworten, weil der Bus hält und sie einsteigen müssen, aber heiße Ohren hat er trotzdem.
Auch auf dem restlichen Fußweg von der Haltestelle zu Jaemin schaut er sich um, das aber mehr zur Orientierung. Es sind nur ein paar Straßen, bis der Jüngere ihn auf die Auffahrt zieht und durch den Vorgarten zur Haustür. 19, merkt Jeno sich, den Geranientopf an der Türschwelle. Dann betreten sie das Haus.
"Du kannst deine Sachen stehen lassen, außer sie sollen mit."
"Nee, alles gut." Jeno streift die Schuhe ab, während Jaemin ihre Jacken weghängt, wonach er wieder Jenos Hand nimmt.
"Badezimmer", er deutet nach links, "mein Zimmer", geradeaus. "Der Rest ist irrelevant."
"Gar nicht", protestiert Jeno, bekommt dafür nur einen Schulterblick und schmollt zurück. Jaemin schüttelt lächelnd den Kopf.
In seinem Zimmer schließt er die Tür, während Jeno sich nur ein wenig umsieht, ehe er schon vornüber aufs Bett fällt.
"Ist das schön", ächzt er, "wie viel Platz du einfach hast."
"Einzelkind und so." Jaemin grinst schief und setzt sich neben ihn. "Hat manchmal eben doch Vorteile."
"Und jetzt nehm ich dir den ganzen Platz weg."
"Hoffe ich doch." Einen Moment starrt der Braunhaarige nur auf den Fußboden, ehe er aufsteht, eine Weile in seiner Tasche gräbt und schlussendlich mit etwas in der Hand zu Jeno zurückkehrt. "Ähm, also... Ich– Das ist für dich", platzt es dann aus ihm heraus, "wenn du willst, ich weiß nicht."
Es ist einer der Schlüsselanhänger, den Jeno ihm gekauft hat. Der Ältere nimmt ihn sofort lächelnd und dreht ihn umher.
"Willst du den etwa nicht?"
"Doch, aber... Ich brauch ja keine zwei. Und ich wollte den eh nur, weil er mich an dich erinnert, und dann... dann haben wir irgendwie noch was voneinander, weißt du? Tut mir leid, wenn das dumm ist", flüstert er, als Jeno nicht antwortet.
"Nein, Nana, das ist– Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Natürlich will ich den, noch lieber, wenn wir matchen. Ich find das toll. Danke."
Jaemin fällt ein Stein vom Herzen. "Okay. Gut."
"Ja." Jeno lächelt, als er sich wieder traut, aufzusehen. "Ich mach ihn zuhause gleich an meinen Schlüssel."
"Okay." Ihr Augenkontakt weilt noch etwas, bevor Jaemin an Jenos Brust sinkt und sich an ihm festhält. Jeno streicht über seinen Rücken.
"Soll ich dir noch beim Auspacken oder so helfen?"
Jaemin schüttelt den Kopf. "Ich will dich einfach nur umarmen."
"Das lässt sich einrichten."
Er ist so fertig von der vergangenen Woche, das hat er schon bemerkt, aber jetzt wieder zuhause, in Ruhe, mit Jeno, der bald gehen muss, kann er die Tränen nicht zurückhalten. Es war schlicht zu viel für ihn, er ist völlig überwältigt und zusätzlich besorgt um ihre Zukunft, da geht es einfach nicht anders. Stumm weint er in Jenos Schulter, bis der es bemerkt und ihn sacht von sich schiebt.
"Was ist los?" Jenos Blick ist sanft, Jaemin will glatt noch mehr weinen.
"Ich hab bloß Angst, was aus uns wird. Ich weiß nicht, warum so sehr, ich glaub ja schon, dass wir das schaffen, aber was, wenn nicht? Was, wenn–" Er schluchzt leise und versucht gar nicht erst, seinen Satz zu beenden.
"Ist schon okay, Nana." Jeno streicht ihm über die Wangen. "Ich bin ja auch unsicher. Wir müssen einfach schauen, wie die Dinge laufen. Das wird schon, hm?"
Jaemin nickt, hickst, also schließt Jeno ihn wieder in die Arme. Der Jüngere schlingt seine sofort um ihn, ganz fest, es ist ein Flehen, bitte geh nicht. Jeno streicht über seinen Rücken.
"Wir tauschen Hoodies, was hältst du davon? Dann müssen wir uns mindestens nächstes Wochenende sehen, um wieder zurückzutauschen."
"Machen wir das immer so?"
"Wenn du möchtest", lächelt Jeno und bekommt ein Nicken zurück.
Als Jaemin sich soweit beruhigt hat, dass er nicht mehr weint, ziehen sie also ihre Hoodies aus und den des anderen an, bevor sie sich aufs Bett kuscheln, Jeno an seiner Brust, kleine Herzchen malend.
"Ich will ja auch nicht gehen", platzt er irgendwann heraus, "aber wir sehen uns ganz sicher wieder, okay?"
"Ja", flüstert Jaemin und drückt ihm einen Kuss auf die Haare.
Es geht dann viel zu schnell, dass Jenos Mutter ihm schreibt, dass sie bald da ist, und sie zusammen auf den Flur gehen, wo Jeno seine Schuhe anzieht, während Jaemin die Arme um sich schlingt.
"Ich will nicht, dass du gehst", wispert er, "ich bin doch jetzt so an dich gewöhnt."
Jeno sieht mit einem sanften Lächeln hoch von den Schnürsenkeln und tritt an ihn heran. "Wir sehen uns gleich nächstes Wochenende wieder. Und zu deinem Geburtstag komm ich auch, ganz sicher. Außerdem kannst du mir jederzeit schreiben."
"Das ist aber was anderes."
"Weiß ich doch." Jeno nimmt seinen Kopf in die Hände. "Aber solange du nicht zu mir ziehen willst, geht das nicht anders."
Jaemin lächelt schwach. "Und du bist sicher, dass wir uns nicht an unsere Alltage verlieren?"
"Ich bin mir sicher. Ich schreib dir jeden Tag nach der Schule und vor dem Training und in der Pause und nach dem Training und vor dem Essen und nach dem Essen und vor den Hausaufgaben und–"
Jaemin lacht leise auf. "Ich glaub, es ist bei mir angekommen."
"Sicher? Ich schreib dir nämlich auch nach den Hausaufgaben und–" Jeno wird von Jaemins Lippen auf seinen zum Schweigen gebracht und zieht ihn gleich dichter an sich, schlingt die Arme um seine Taille wie Jaemin sie um seine Schultern. Es ist ein so langer Kuss, dass sie es danach schaffen, sich voneinander zu lösen, und Jaemin streicht noch einmal durch Jenos wilde Haare.
"Schreib mir, wenn du zuhause bist", flüstert er.
"Mach ich. Ich schreib dir sogar gleich im Auto. Und wenn ich zuhause bin. Und wenn ich meine Sachen ausgeräumt habe."
Jaemin muss lachen, was Jeno ziemlich erleichtert. "Okay. Bis dann." Er greift noch einmal nach Jenos Hand, der seine sofort hochnimmt und Jaemin einen Kuss auf den Handrücken drückt.
"Bis dann", lächelt er, lässt los und nimmt seine Taschen. Jaemin öffnet ihm die Tür im gleichen Moment, in dem vor der Auffahrt ein Auto anhält, weshalb Jeno ihm nur noch einen letzten Kuss auf die Lippen drückt, bevor er aus der Tür tritt. Jaemin sieht zu, wie er ins Auto steigt, und muss doch noch Tränen herunterschlucken, so verloren fühlt er sich auf einmal ohne Jeno an seiner Seite, alleine in seinem Chaos. Jeno winkt ihm lächelnd, nachdem er sich angeschnallt hat, und Jaemin kann noch zurückwinken, da fahren sie schon weg und er ist wirklich allein. In Sekundenbruchteilen kommen ihm die Tränen, kaum dass er die Haustür geschlossen hat, einfach so, und weil da sowieso niemand ist, unterdrückt er das Schluchzen nicht.
Ping, macht sein Handy, Jeno 🦋 steht da und er weint glatt noch mehr, aber lacht etwas kläglich auf bei der Nachricht.
und vor dem Essen und nach dem Essen und die ganze Zeit bevor ich ins Bett gehe und morgen vor der Schule und irgendwann geh ich dir so auf die Nerven, dass du mich nicht mehr ertragen kannst ❤️❤️
Jaemin wischt sich die Tränen von den Wangen und schiebt seine Taschen Richtung Haustür, antwortet erst, als er im Flur auf der Bank sitzt. Das wird nie passieren
gut, kommt zurück, ein paar Sekunden später, ich vermiss dich schon :(, und Jaemin weint wieder mehr.
Ich dich auch
Ich will, dass die Woche schnell rum ist
Und du wieder da bist
Ich hab Angst
:(
ich weiß
aber musst du nicht, versprochen ❤️
ich setz mich Freitag gleich nach der Schule in den Zug, ich schwörs dir!! >:(
Hör auf
Ich muss doch schon weinen
oha :(
Nana nicht traurig sein :( ich komm doch zurück :(
och mein baby :(((
😭 hör auf
:(
ich dreh wieder um :(
Nein, du fährst nach Hause
Ist schon ok, wirklich
Das ist der Stress, der jetzt abfällt
wirklich? :(
Ja
ganz ehrlich? :(
Ja
hundertprozentig?
Jeno
du schwörst?
Jeno
Ich bin so fertig, ich könnt jetzt ins Bett gehen und bis Dienstag durchschlafen
Morgen bin ich wieder ok
...versprochen?
Versprochen ❤️
okay
gut
aber ich würd wirklich umdrehen
Ja ich weiß ❤️
gut
❤️❤️
dann iss jetzt was und geh danach schön warm duschen und dann ins Bett 😌❤️
Ja mal sehen
Muss noch waschen
aber erst essen
>:(
Ja doch 🙄❤️
gut >:[
ok mir wird schlecht aber ich meld mich bei dir, wenn ich zuhause bin
komm her
❤️🫂❤️
🙁🙁❤️
Nicht spucken
nein ❤️
lächeln, Nana ❤️
☺️❤️
:)❤️
bis nachher
Bis dann
Danach geht Jeno offline, und Jaemin trocknet sich gründlich das Gesicht ab, ehe er ein paar Mal tief durchatmet, sich versichert, dass alles okay sein wird, und dann etwas zu Essen machen geht. Er hat die ganze Woche über Vertrauen in Jeno gehabt, da schafft er das jetzt auch.
02.12.2022 und damit sind wir am ende der offiziellen story angekommen 🥺 danke für euren unfassbaren support, wie immer 🫶 ich wollte, dass das n kurzes buch wird and now here we are with 45 chapters, a dozen drafts and some unfinished ones 😭
either way, thanks for coming on that journey with me<3 mein momentanes projekt sind dann die restlichen entwürfe in any hochzuladen und snow angel >< schaut da gerne vorbei, wenn ihr das nicht sogar schon habt<33
und zum schluss auch hier nochmal: ich hab jetzt einen discord-server! ich würde mich freuen, wenn wir da connecten können, es sind schon manche gejoined and that makes me very happy uwu everyone is welcome and i'm happy to chat or try out the (weird) commands jdjdsj
https://discord.gg/n6aBmw62
thank you all and hopefully see you again 💚🤍
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