32 : DAY EIGHT

Jaemin hat sich gerade wieder in Jenos Kissen gekuschelt und ist dabei, seine heruntergeladenen Folgen durchzuscrollen, als Jenos Nachricht sich ins Bild schiebt.

Jeno 🦋
wir haben gerade Pause und machen dafür noch n bisschen länger Theorie 🥴 ein paar wollen danach in der Innenstadt essen, wollen wir mitgehen? sind nicht alle und jeder guckt irgendwie was er will

Zögerlich betrachtet er sie, ehe er sie antippt und zurückschreibt.

Ich hätte nichts dagegen ☺️ Willst du denn?

klar warum nicht :) wenn du das aushältst, ich bin meine Jungs ja gewohnt

Pff
Kommt ihr vorher nochmal zurück?

ja, ist ja ungefähr die Richtung und unsere Taschen wollen wir auch nicht unbedingt mitschleppen
keine Sorge, ich hol dich ab :]

Hoff ich doch 🤨 Weißt du denn ungefähr wann?

nee
würd so sagen vielleicht zwei Stunden noch
mit duschen und so kommt das hin denk ich
ich sag dir aber Bescheid bevor wir losgehen :]

Okay danke
Bis nachher ❤️
Oh sorry
Ich bin das von Jisung gewohnt, sorry

alles gut ❤️

Nein

:)
ok ich muss
tschüss nana

Schon geht er offline, weshalb Jaemin nur noch ein Tschüss zurückschickt und wieder zu seinen Filmen zurückkehrt, um das Knallrot seiner Wangen einfach zu ignorieren. Peinlich. Wenigstens war es die Wahrheit, dass er das aus Reflex gemacht hat, weil er eigentlich niemandem außer Jisung jemals Bis nachher schreibt, da haben seine Finger schneller gehandelt als er denken konnte. Und noch viel peinlicher ist das Herz, das von Jeno zurückkam, da fragt er sich glatt, ob er das auch geschickt hätte, hätte er sich nicht für seines entschuldigt.

Zwei Stunden. Dann hat er jetzt locker noch Zeit für einen Film, also sucht er sich einen heraus und dreht sich auf die Seite. Den Rest der Zeit schreibt er mit Jisung, bis Jenos nächste Nachricht kommt und er sofort den Chat wechselt.

Jeno 🦋

sind jetzt auf dem Weg

Okay ❤️
Boah
Warum denn schon wieder
Sorry

Jaemin
du kannst ruhig mit Herz schreiben
ich schick dir auch immer eins zurück ❤️

...Im Ernst?

klar ❤️

☹️

lass mich jetzt nicht hängen😪❤️

Jeno ☹️❤️

was denn?❤️

Nichts ☹️❤️
Ich hab nur gedacht, "Schade dass wir nicht zusammen sind", aber wir SIND ja zusammen ☹️❤️

hast du das wirklich schon wieder vergessen? unerhört ❤️

Sorry 🥺❤️

alles gut ❤️
hhh ich kann nicht mehr schreiben, sonst fall ich noch hin

Nicht 🥺❤️
Bis gleich dann? ❤️

bis gleich❤️❤️

Es ist Jaemin wirklich peinlich, wie bescheuert er davon grinsen muss, aber auch wenn er das nicht weiß, steht Jeno ihm in nichts nach. Er grinst so breit, dass Chenle nachfragt und er sich mit einem Video seiner Katzen rechtfertigt, das seine Schwester ihm gestern geschickt hat, weshalb er es schnell vorzeigen kann, als der Verteidiger ihm nicht glaubt.

"Ich will auch Haustiere", murrt er dann nur noch, bevor er abdampft und Jeno sich ein Grinsen verkneifen muss.

Sie sind recht bald wieder am Hotel, und die, die wieder losgehen wollen, verabreden sich in zehn Minuten in der Lobby. Genug Zeit also, um noch kurz mit Jaemin auf ihrem Zimmer zu bleiben, findet Jeno, deshalb joggt er auch die Treppen hoch und ist heilfroh, dass er in Ruhe gelassen wird. Das wär's jetzt noch, wenn irgendjemand ihm die kostbare Zeit nähme.

"Hi", strahlt er unwillkürlich, sobald er Jaemin auf seinem – seinem, warum nur sitzt er auf seinem – Bett entdeckt.

"Hi", erwidert der leise, sieht zu, wie Jeno die Tasche abstellt und förmlich zu ihm auf die Matratze hechtet. Für einen langen Kuss, nach dem er sich an Jaemins Schulter kuschelt. Der Jüngere streicht ihm etwas verwirrt über die Haare.

"Wie war's?", fragt er vorsichtig. "Und wann müssen wir weiter?"

"Zehn Minuten und gut." Seufzend schlingt Jeno beide Arme fest um ihn. "Chenle will für dich gewinnen, weil es sonst unfair ist, dass ihr gegen uns verloren habt."

"Kann er sich sparen, weil es das nicht ist. Aber wenn es ihn motiviert..."

"Scheint so", schmunzelt Jeno bei dem Gedanken an die Konzentration des Jüngeren beim Training.

"Immerhin." Jaemin stupst ihm leicht in die Seite, weshalb er den Kopf hebt und gleich seinen weichen Lippen begegnet. Nicht sonderlich schwungvoll, aber so überraschend, dass er reflexartig fester nach Jaemins Seiten greift, wohin seine Hände nur durch das geringe Abstandnehmen gerutscht sind. Dafür bekommt er aber einen noch intensiveren Kuss, weshalb er es dabei belässt und noch seinen rechten Daumen in Bewegung setzt. Sie ist klein, aber die Schmetterlinge verteilen sich trotzdem in Jaemins gesamtem Körper.

"Du hättest mehr als zehn Minuten sagen sollen", flüstert er und spürt ein Lächeln über Jenos Lippen huschen.

"Sorry. Wenn wir wieder zurück sind."

"Hoffe ich doch."

Die Essenssuche dauert ihre Zeit, und danach sitzen sie eine Weile in einem Park herum und machen eine Verdauungspause. Jaemin sitzt eigentlich die ganze Zeit auf heißen Kohlen (Jeno auch, wobei dieser es unterdrückt), warum sie die nicht auch im Hotel machen können, in ihren eigenen Zimmern, er will zurück und Jeno küssen und bis zu seinem Spiel nicht mehr damit aufhören, aber das Team hat andere Pläne. Als sie aufbrechen, ist es zu einem Museum, und Jaemin fragt sich erstens, was mit ihnen nicht stimmt, dass sie sich für sowas interessieren, und zweitens, warum Jeno und er überhaupt mitgekommen sind.

Dementsprechend lang zieht sich der Museumsbesuch, er trottet nur Jeno hinterher und versucht zwar, Interesse an der Ausstellung zu finden, aber es ist ziemlich erfolglos. Dinosaurier oder so fände er viel interessanter, oder Jeno in seinem Bett, verdammt. Aber es ist zwecklos.

"Langeweile?", schmunzelt Jeno irgendwann, immerhin ist Jaemins fehlender Enthusiasmus nicht zu übersehen.

"Ich könnte gerade mit dir rummachen und schaue mir irgendwelche undefinierbaren Kunststücke an, ist das eine ernst gemeinte Frage?"

Jeno lacht leise auf. "Sorry. Wir gehen gleich danach zurück, egal was die anderen noch vorhaben, ja?"

"Besser so", grummelt Jaemin. Eine Weile sieht der Ältere ihn von der Seite an, nimmt aus dem Nichts seine Hand und zieht ihn mit sich in den nächsten Seitengang.

Richtung Toiletten, wie Jaemin bald feststellt, und seine Schmetterlinge fliegen der Reihe nach ineinander, bis sie nur noch durch seinen Magen taumeln.

Die Tür schlägt quietschend hinter ihnen zu, Jeno lauscht, ob sie wirklich allein sind, und als er es bestätigt hat, steuert er die hinterste Kabine an.

"Jeno." Es ist kaum mehr als ein Wispern, die Tür übertönt Jaemin beinahe, aber Jeno hört es trotzdem und zieht ihn mit einem fragenden Gesichtsausdruck an sich. "Ich, nur– Willst du wirklich hier–?" Er schluckt trocken.

"Was?" Jeno beginnt zu lächeln. "Dich küssen? Ist das nicht okay?"

Oh. "Was? Nein, doch, ich, ja, das–" Jaemin will vor Scham im Erdboden versinken. Wie kam er überhaupt auf die Idee, Jeno könnte etwas anderes wollen, sie befinden sich immerhin in der Öffentlichkeit, und vorbereitet sind sie auch nicht.

"Was dachtest du denn?", schmunzelt Jeno beim Anblick von Jaemins feuerroten Wangen. "Auf einer öffentlichen Toilette? Damit bin ich nur einverstanden, wenn du darauf stehst."

Jaemin sinkt an seine Brust. "Hör bitte einfach auf zu reden."

Jenos Lachen vibriert unter seinen Fingern. "Okay okay, sorry. Heißt das, du stehst–"

"Hör auf zu reden", faucht Jaemin mit der Hand auf Jenos Mund, der ihn nur unschuldig anlächelt und sanft seine Finger wegnimmt, um ihn zu küssen.

"Ich verurteil dich nicht."

"Freut mich. Ich red aber ganz bestimmt nicht über sowas mit dir, wenn jeden Moment jemand durch die Tür platzen könnte."

"Tut mir leid, tut mir leid." Jenos Augen strahlen so, Jaemin kann nicht anders, als ihn erneut zu küssen. Wieder und wieder, bis er gegen die Wand taumelt und Jeno ihn zwischen den Händen hält, Jaemin bekommt nicht genug von seinen Berührungen und Küssen.

"Wir müssen bald zurück", flüstert Jeno, aber wehrt sich nicht, als Jaemin ihn wieder an seine Lippen bindet.

11.09.2022

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