Hermine und Ginny, Harry, Ron, George und Molly gingen zusammen zwischen den Läden der Winkelgasse, die jetzt nicht mehr dunkel und zerstört waren, stattdessen waren sie alle hell beleuchtet und selbst in denen, die sonst nie besucht worden sind, herrschte nun ein geschäftliches Treiben.

Auch die Freunde unterhielten sich angeregt, Hermine jedoch blieb still. Einzig wenn sie von Harry oder Ginny mal etwas gefragt wurde, gab sie eine kurze Antwort. Ron hingegen ignorierte sie völlig. Hermine musste ständig an die Begegnung mit Draco Malfoy denken, er ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

"Mine, wir gehen alle in Georges Laden. Kommst du mit?" wurde die Gryffindor von Harry aus ihren Gedanken gerissen. Sie schüttelte den Kopf und murmelte, sie müsse noch ein Buch bei Flourish & Blotts kaufen. Harry zuckte nur mit den Schultern, und folgte den anderen in den Laden voller Scherzartikel.

Hermine dagegen ging, wider dem was sie gesagt hatte, in die Nokturngasse, zu Borgin & Burkes. Was sie da wollte, wusste das Mädchen selbst nicht, irgendetwas zog sie dort hin. In dem spärlich beleuchteten Laden, in dem sich normalerweise allerlei schwarzmagischer Kram befand, war kein einziger Mensch außer Mr. Burkes. Erstaunt blickte er auf, als Hermine den Laden betrat und fragte: "Hermine Granger, wie komme ich zu der Ehre, dass gerade sie meinen bescheidenen Laden betreten?"

Hermine widerte der schleimigen Ladenbesitzer an, und sie hatte wirklich keinerlei Lust, ein Gespräch mit diesem zu führen. Deshalb zuckte sie einfach nur mit den Schultern und drehte den Rücken zu ihm.

Sie stand vor einem Regal mit Schmuck, edel und teuer aussehend. Allerdings schwarzmagisch. Vor einigen Ketten sowie Ringen stand einfach nur ein Schild, auf dem 'tödlich' stand. Dann gab es noch ganze Beschreibungen, und auch Schmuck ohne jegliche Hinweise.

Sie ließ ihren Blick über die Ketten schweifen und blieb an einer Bestimmten hängen. Die Kette selbst war einfach nur ein ganz normales, versilbertes Metallband, doch es war der Anhänger, der die Gryffindor verzauberte.

Eine Mondsichel, mit verschiedensten Symbolen, und in dieser Mondsichel befand sich ein glattgeschliffener, funkelnder Onyx. Sie wollte den Anhänger gerade berühren, war wie in Trance, doch plötzlich lag eine Hand auf ihrer Schulter.

Sie dachte zuerst, es handele sich um die des Ladenbesitzers,und drehte sich reflexartig um. Doch es war nicht der alte, schmierige Mr. Burkes, sonder Draco Malfoy.

"Das würde ich nicht machen. Hättest du in Alte Runen aufgepasst, wüsstest du, dass die Kette ihren Besitzer schützt und jeden, der diesem Gefahr will oder die Kette anfässt, verletzt.", meinte er. Hermine entfuhr ein wütendes Schnauben. Sie hatte in jeder einzelnen Unterrichtsstunde aufgepasst, und diese Runen sind noch nie vorgekommen. Doch das wollte sie sich vor ihm nicht eingestehen, deshalb ließ sie sich eine Ausrede einfallen.

"Das wusste ich natürlich. Ich wollte nur schauen, ob sie auch funktioniert." erwiderte ich. Der Malfoy-spross schüttelte nur den Kopf. "Du bist dümmer, als gedacht, Granger. Vielleicht brauchst du auch so eine Kette", er drehte sich um, "Hey, Burkes, wieviel kostet die Onyxkette?"

Burkes' Antwort verstand das Mädchen nicht, doch der Junge ging auf den Verkäufer zu, warf einige Galleonen auf den Tresen, für Hermine war es ein kleines Vermögen, ging wieder zu ihr und meinte dann: "Es ist jetzt deine, du kannst sie anfassen und tragen. Man sieht sich in Hogwarts."

Dann war er schon aus dem Laden. Hermine starrte perplex von dem Platz, auf dem er eben noch gestanden hatte, auf die Kette, und stupste sie dann mit dem Finger an, um sicherzugehen, dass es sich doch nicht um einen Trick handelte. Doch weder durchzuckte sie Schmerz, noch fiel sie tot um.

Doch warum hatte Malfoy ihr diese Kette geschenkt? Ihr, dem Schlammblut, dass er hasste? Sie sah auf ihre Armbanduhr, merkte, wie spät sie schon war, griff nach der Kette, band sie sich mit geschickten Händen um und verließ fluchtartig den Laden. Über den Rest konnte sie sich später Gedanken machen.