ZWEITES (2)

Es war ein gelbes Handtuch, geworfen hatte es dieser Nolan, ohh nein! Sie stand oben ohne da... Naja nicht richtig aber dieses kleine Stück Stoff, namens BH, war ihr nicht mal ansatzweise groß genug! Er grinste nicht, anders als erwartet. Er starrte sie auch nicht an sondern drehte sich einfach um und verschwand wieder. Seltsam. Bonnie nahm das Handtuch, es war so schön warm. Ob es auf einer Heizung gelegen hatte, oder hatte er es sich extra um den Körper gelgt und für erwärmt? Bei dem Gedanken musste sie lachen.
Kurz nachdem Nolan verschwand, kam die Ema zurück, in der Hand eine Shorts und wie es aussah auch eine Suppe. "Ich dacht du hättest ein bissl Hunger. So den Bauch wärmen, weißte?" Die Hose war Bonnie zu groß. Würde sie die Hose nicht festhalten, würde sie herunterfallen. Ema gab ihr ein Strick, anders konnte man das braune Teil nicht nennen. Schon wollte sie sich an die Küchentheke setzten und etwas Suppe zu schlürfen, als Ema ihre Handfläche auf Bonitas Rücken legte. Vorsichtig manövrieren sie Bonnie mit ihrer Suppe aus der Küche.

"In meiner Küch, isst mir keiner!", hörte sie die Blondine flüstern.

Bonita fand einen Platz an dem alten Tisch. Die Pfütze war nicht mehr da, jemand hatte sie weggewischt.

Sie musterte ausgiebig die Bar.
Kugelleuchten füllten den Raum mit dunklem und orangenem Licht. Auch sonst wirkte es hier drinnen sehr gemütlich.

Die Bartheke war wunderschön. Die vordere Seite wurde geschmückt mit Holzschnitzereien aber in dem schwachen Licht konnte Bonnie nicht sehen um was es sich handelte. Ob es Feen waren?

Oder eine Waldszene? Langsam schlurfte sie die Suppe hinunter.

Die herrliche Wärme erwärmte nicht nur ihren Magen sondern den gesamten Körper. "Darf ich mich setzten?", es war das erste Mal das Bonnie ihn sprechen hörte. Es war eine schöne Stimme, tief, sanft, melodisch und trotzdem ein wenig kratzig. Es war eine der Stimmen die man im Radio hören könnte, perfekte Stimme zum Einschlafen. "Also?" Bonnie war solange in Gedanken versunken, dass sie nicht geantwortet hatte. "Ja klar, sicher!", erwiderte sie und rutschte etwas zu Seite obwohl es gar nicht nötig gewesen wäre.

"Nolan.", sagte Nolan zur Vorstellung. "Ich weiß", erstaunt sah ihn Bonnie an, dann hätte sie am liebsten ihren Kopf gegen die Wand geschlagen, "Ohh ja, ehm... Ich bin Bonnie"

Nolan ließ sich nichts anmerken von ihrer Verpeiltheit. "Viele nennen mich Mitch, ist mein Zweitname und manchmal ist es mir sogar lieber.", erklärte er. "Ich bin eigentlich Bonita aber egal", die letzten beiden Wörter verschluckte sie beinahe. "Was hast du draußen gemacht? Bei diesem Unwetter...", fragte er. "War in der Bibliothek", gab Bonnie preis. Als es still war, überkam sie der Schrecken.

"Meine Bücher!", japste sie. Sie sprang von ihrem Stuhl er strauchelte aber Bonita sah sich um. Der Rucksack lag nichtmehr angelehnt an einem der Stuhlbeine. „Wo ist er?", fragte sie etwas verzweifelt.

Mit dem Kopf deutete der Junge zum Kleiderständer und tatsächlich. Als sie endlich den Rucksack umklammerte, bemerkte sie das etwas fehlte, der Knall. Ihr Stuhl hätte den Boden grüßen müssen, erneut... Aber wo blieb der Knall? Die Teenagerin drehte sich um.

Nolan hatte den Stuhl anscheinend aufgefangen, gerade richtete er ihn ein wenig. Bonnie wurde rot. Mist, Mist, Mist.

Ich muss mehr auf die Stühle hier aufpassen!

"Sorry", nuschelte sie mit halbgeschlossenem Mund.

Am Tisch öffnete sie den Rucksack und griff rein. Erleichtert atmete sie auf, ihre Bücher waren anscheinend trocken. Bonita fühlte seinen Blick, er verfolgte jede ihre Bewegung aber ihr war es ziemlich egal. "Ich muss jetzt gehen", murmelte sie und schaute aus dem Fenster. Noch immer peitschten der Wind und der Regen gegen das Fenster. Seufzend nahm sie den leeren Teller und ging Richtung Theke.

Als sie den Teller abstellte, legte sie ihre Hand an die Holzschnitzereien. Es war wunderschön über die Strukturen zu fahren und zu überlegen was es sein könnte. Nach einer kleinen Weile riss sie sich los und ging zum Kleiderständer.

Der Stoff ihrer Jacke war nur noch feucht, nach Hause würde sie fünfzehn Minuten gehen aber zu schaffen war es bestimmt.
Seltsamerweise saß Nolan immer noch an demselben Tisch.

Jetzt wo sie ihm endlich einen Blick widmete, sah er ihr direkt ihn die Augen. Er schaute zurück und öffnete seinen Mund: "Du willst jetzt gehen?" Bonnie sah auf ihr Handy, die Zeit drängte sie. "Ich muss, genauer gesagt. Meine Mutter wird sich noch Sorgen machen" Nolan nickte verständnisvoll. "Dann fahr ich dich", erklärte er als wäre es das Normalste der Welt.

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