Eine Flugfahrt, die ist lustig

Mina PoV.

Schweigend sah ich aus dem Fenster und betrachtete die vorbeiziehenden Wolken und das endlos scheinende Meer unter mir. Wie konnte sich in so kurzer Zeit nur so viel verändern? Ich mochte keine Veränderungen, sie machten mir Angst. Veränderungen nahmen einem alles weg, was einem sicher und gewohnt erscheint. Egal wie sehr ich versuchte, sie zu verhindern, egal wie sehr ich mich auch an alles klammerte, es half nichts. Denn Veränderungen sind unvermeidlich.

Ich saß gemeinsam mit Farina im Privatjet der Moonlight Academy. Es hatte uns direkt vom nächstgelegenen Flughafen abgeholt, wo uns eine Dame um die 50, die sich als stellvertretende Schulleiterin herausstellte, und - die Klone in Empfang genommen hatten. Ich hatte einen halben Herzinfarkt erlitten, als ich die beiden entdeckt hatte. Ich hatte nach wie vor keine Ahnung, was die beiden mit der ganzen Geschichte zu tun hatten und das würde sich wahrscheinlich auch nicht so bald ändern, da ich kurzerhand entschlossen hatte, nicht mit ihnen zu sprechen.
Klar war jedoch, dass sie offenbar doch nicht gelogen hatten, zumindest was die Schule anging. Allerdings war das weder eine Erklärung noch eine Entschuldigung für ihr schräges Verhalten während unseres ersten Zusammentreffens.
Möglichst unauffällig lies ich meinen Blick zu den beiden Klonen schweifen, welche etwas abseits von uns saßen. Die stellvertretende Schulleiterin befand sich nicht im selben Raum wie wir, sie war schon vor dem Start des Flugzeuges im Cockpit verschwunden. Mit großer Wahrscheinlichkeit hielt sie gerade einen erfrischenden Plausch mit dem Piloten und genoss den Flug in vollen Zügen, was man von den beiden Buben nicht gerade behaupten konnte.
Einer der beiden war nämlich unnatürlich blass im Gesicht und starrte angestrengt ins Nichts. Man sah ihn an, dass er gerade überall lieber wäre als hier.
Der zweite starrte sehnsüchtig auf das Meer unter uns, als fragte er sich, warum wir nicht mit dem Boot fahren konnten.
Nicht einmal ein Blinder konnte übersehen, dass die beiden keine begeisterten Flieger waren, ganz im Gegensatz zu mir. Ich liebte es, durch die Woken zu segeln und die Landschaft unter mir zu sehen, ein Haus nicht größer als ein Stecknadelkopf. Am meisten freute ich mich immer aufs Abheben, das Gefühl, mit immer stärker werdenden Druck und enormer Geschwindigkeit den Boden zu verlassen und immer höher zu steigen, war für mich das größte. Obwohl das Landen auch nicht zu verachten war.
Als hätten meine Gedanken sie heraufbeschworen, tauchte eine Insel im Fenster des Flugzeuges auf und dieses setzte in den Landeanflug.

Ein paar Minuten später landeten wir sanft am L. F. International Airport auf Bermuda.

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