Vincia - Gestolpert
Vincent + Sophia
Ein Mädchen mit blonden Haaren sitzt an einem Ufer und sieht auf den vorbeiströmenden Fluss. Mit ihren Fingern zerpflückt sie einzelne Grashalme. Neben ihr sitzt ein großer, schlanker Junge, die Haare zu einem blauen Irokese geschnitten. Seine Haarsträhnen hängen ihm in der Stirn, während er das Mädchen aufmerksam von der Seite beobachtet. Genau mustert er jedes Merkmal ihres Gesichts, darauf bedacht, nichts zu übersehen. Das Mädchen lächelt leicht.
„Ich bin froh, dass es Leonardo wieder besser geht." Sie dreht ihren Kopf zu dem Jungen um und dieser sieht ertappt weg. Er kratzt sich am Nacken, aber nickt leicht. Das Mädchen schaut wieder auf das Wasser, das glitzernd die Sonnenstrahlen reflektiert. Der Punk zieht nervös an seinem schwarzen T-Shirtsaum, ein gekreuzter Kreis ziert seine Brust. Er lächelt, als er an den Moment denkt, indem er Sophia Anti-Flag vorgespielt hat. Sie hatte ihr Gesicht verzogen und dann gesagt, dass sie bei ihren Liedern bleiben würde. Vorsichtig legte Vincent sich die richtigen Worte im Kopf zurecht.
„D-deine A-a-augen funke-eln so sch-schön, wie d-das Wa-sser", schüchtern lächelt er das Mädchen an. Ihr Gesicht wird ein wenig rosa, aber sie erwidert seinen Blick. Ein Windstoß umhüllt die beiden und einige Haare lösen sich aus Sophias Pferdeschwanz und diese streicht sich die blonden Strähnen wieder zurück hinter ihr Ohr. Vincent beobachtet jede ihrer Bewegungen genau. Keiner von ihnen traut sich, weg zu sehen.
Plötzlich klingelt ein Handy, der Titelsong von Pokémon wird gespielt. Hektisch springt das Mädchen von ihrem Platz auf und schenkt dem Jungen ein entschuldigendes Lächeln, bevor sie sich ein paar Schritte entfernt und den Anruf entgegennimmt. Vincent sieht ihr dabei zu, wie sie versucht, leise in ihr Handy zu fluchen. Mit ihrer linken Hand fuchtelt sie wild umher. Sophia seufzt und bewegt sich langsam wieder auf den Punk zu. „Schon gut, Tiger. Fahr' die Krallen wieder ein", dann verdreht sie die Augen und legt auf, bevor ihre Gesprächspartnerin noch etwas erwidern kann. Der Junge ist inzwischen aufgestanden und sieht das Mädchen abwartend an. „Ich muss gehen, wir sehen uns, Vince." Sophia dreht sich um und setzt zum Gehen an, bleibt aber mit ihrem linken Fuß im Gras hängen. Sie kneift die Augen zusammen, bereitet sich auf den Aufprall vor, aber im letzten Moment greift der Punk nach ihrem Arm und hält sie fest, bevor sie stürzen kann. Er zieht sie wieder hoch und die beiden stehen sich gegenüber, näher als sie es vorher waren. Sophia spürt den Geruch des kalten Zigarettenrauchs in der Nase und Vincent könnte jede ihrer kleinen Sommersprossen zählen. Sie sehen sich tief in die Augen und ohne groß darüber nachzudenken, presst Sophia ihre Lippen auf die von Vincent. Er erwidert den Kuss sofort und schlingt seine Arme um ihre Taille. Erschrocken löst sich das Mädchen wieder von ihm und sieht ihn mit großen Augen an. Aus seinem Gesicht kann sie nichts Besonderes ablesen. Sofort senkt sie den Blick wieder auf den Boden. „Tut mir leid, ic-", weiter kam Sophia nicht, Vincent hatte ihr Kinn angehoben und seine Lippen wieder auf ihre gelegt. Als die Beiden sich lösen, lächeln sie und Sophia macht sich grinsend auf den Weg. Der Kuss war doch schöner, als es alle mit Chuck gewesen waren.
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