Katardo - Alltägliche Überforderungen
Kat + Leonardo
Schon während ich im Treppenhaus dieses verdammten Mietshauses stand, klingelte das Schreien der Kinder in meinen Ohren und wären die nicht so verfickt süß, ginge mir das vermutlich krass auf die Nerven.
Der Schlüssel knackte leise im Schloss, aber die verschissene Holztür klemmte schon wieder. Erst als ich mich dagegen lehnte, ließ sie sich öffnen.
Im Inneren hatte scheinbar niemand bemerkt, dass ich Nachhause gekommen war, die ganze Wohnung war ein einziges, verdammtes Chaos. Überall lagen Spielsachen auf dem Boden, gelbe und grüne Strampler hingen auf der Kommode vor dem Spiegel und das Geschrei hatte immer noch nicht aufgehört. Schnell schloss ich die Tür wieder hinter mir, auf Stress mit unseren spießigen Nachbarn hatte ich nach diesem Tag echt keinen Bock mehr.
Vorsichtig schlich ich mich zu dem Zimmer der kleinen Schreihälse, die Kat echt zu überfordern schienen. Ich lehnte mich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen und beobachtete die Situation mit einem Schmunzeln.
„Könnt ihr nicht bitte aufhören zu weinen?” Sie klang verzweifelt, ihr Kopf war leicht zur Seite geneigt und ich war mir ziemlich sicher, dass sie ihre Augenbrauen zusammengezogen hatte.
Mit leichten Bewegungen stieß sie die Wiege an, in der die Zwillinge lagen. Für einen kurzen Moment herrschte Stille und diese Ruhe wahr verdammt erholsam. Kat musste das genauso sehen, denn sie seufzte leicht lächelnd.
„Scheiße, endlich.”
Sie ging schon einen Schritt zurück, als die beiden ohne Vorwarnung wieder anfingen zu schreien.
Kat warf ihren Kopf in den Nacken und raufte sich dann die sowieso schon zerzausten Haare. „Was soll ich denn noch machen? Ich habʼ doch schon alles probiert. Was wollt ihr denn?”
Ihre Reaktion brachte mich zum Grinsen. Langsam ging ich auf sie zu, nahm ihr das vollgespuckte Tuch von der Schulter, legte meine rechte Hand an ihren Hinterkopf und drückte ihr dann einen leichten Kuss auf die Stirn. Kat schloss kurz leicht lächelnd ihre Augen. Mein Blick wanderte auf ihr schwarzes T-Shirt, auf dem zu viele Flecken waren.
„Lass' mich das machen, du sahst ein bisschen überfordert aus. Außerdem solltest du dein T-Shirt wechseln, aber wenn du dabei Hilfe brauchst, komme ich gerne mit.”
Ich zog meinen linken Mundwinkel ein wenig hoch und zwinkerte ihr dann zu. Mit ihrer Faust schlug sie mir leicht auf die Brust.
„Du bist echt so ein Idiot. Wieso tue ich mir das eigentlich immer noch an?”
Ich antwortete ihr nicht, sondern beugte mich über meine zwei Jungs, die sofort aufhörten zu schreien, als sie mich erkannten. Von unten sahen sie mich aus ihren blaugrünen Kulleraugen an und schenkten mir ein Lächeln.
„Piccoli angeli”, flüsterte ich und strich Efisio mit meinem Zeigefinger leicht über die Wange. Kat nahm Marino auf ihren Arm und fuhr ihm mit der Hand über die schwarzen Locken, die sich auf seinem Kopf kringelten.
„Die zwei sehen dir wirklich verdammt ähnlich.” Lächelnd betrachtete sie unsere Kinder.
Ich drehte meinen Kopf zu ihr und grinste sie an. „Rate mal, wieso sie so hübsch sind.”
Kat verdrehte ihre Augen, aber grinste auch. „Du eingebildeter Gockel.”
„Du Kitty-Kat, was riecht hier eigentlich so verbrannt?” Mit gerunzelter Stirn sah ich, wie sie mit unserem Sohn auf dem Arm in die Küche huschte.
„Scheiße, die Pizza!”
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