Jonathan + Fede

„Du schon wieder", seufze ich, als sich Fede neben mir niederlässt. Ich verdrehe meine Augen. Was will der denn jetzt schon wieder?

„Ich freu' mich auch, dich zu sehen." Von der Seite sieht er mich an und grinst sein typisches Grinsen. Wie gerne würde ich ihm das jetzt aus der Fresse schlagen.

„Was bist 'n wieder so schlecht drauf? Hat dir wieder irgendjemand nicht genug Respekt gezollt?" Hatte der eigentlich nichts besseres zu tun, als mich zu provozieren? Ohne weiter drüber nachzudenken, zeige ich ihm meinen Mittelfinger. Ich muss mir sein Gelaber nicht geben, also stehe ich auf und laufe los.

„Der Mittelfinger, wirklich Jay? Wie alt bist du? Fünf?" Der Spast ist tatsächlich auch aufgestanden und läuft jetzt wieder neben mir her. „Wusste gar nicht, dass du so ein Feigling bist." Mit diesem Satz versucht er nicht, mich zu provozieren. Seine Stimme klingt so gleichgültig, er stellt es nüchtern fest. Und diese Scheiße macht mich noch wütender, als wenn er versucht hätte, mich anzugreifen.

Ich weiß nicht wirklich, was ich mache. Es ist fast so, als würde jemand fremdes meinen Körper kontrollieren. Aber als ich mich wieder kontrollieren kann, liegt Federico auf dem Boden, ich beuge mich in seine Richtung, meine Faust hängt in der Luft. Mit weit aufgerissenen Augen sieht Fede zu mir hoch. Er atmet schwer und auch ich verstehe nicht, wie ich die Kontrolle verlieren konnte. Plötzlich greift Fede nach meinem Handgelenk, zieht sich daran hoch und legt seine Lippen auf meine.

Ich bin im ersten Moment zu geschockt um reagieren zu können, was will der Pisser denn jetzt von mir? Die Scheiße dauert mir zu lange, also stoße ich ihn wieder weg von mir. In meinem Blick liegt Wut. Was fällt dem Wichser ein? Federico scheint jetzt auch zu realisieren, was er getan hat. Panik breitet sich in seiner Fresse aus und bevor ich ihm noch was hinter rufen kann, ist er schon verschwunden. Selber Feigling. Aber wieso kann ich diesen scheiß Kuss nicht vergessen?