two rules
ARIENS POV
~Hör zu, Mädchen. Du hast genau eine Chance.~
Die beiden Männer unter mir diskutieren förmlich mit ihren Blicken. Gedämpftes Gemurmel drang zu mir durch, doch ich schnappte nur karge Wortfetzen auf.
"...könnte eine Falle sein..."
"...nicht so kaltherzig..."
"..nicht sicher..."
"...Hilfe anbieten..."
"...zu viele..."
"...nicht so paranoid!"
"...warum so wichtig..."
"...bloß nicht so herzlos wie du!"
Der weißhaarige schaute den braunhaarigen immer noch skeptisch an.
"Nicht schießen!", hallt es in meinem Kopf nach.
Warum hat er das gesagt?
Ich mustere ihn genauer.
Der Umhang den er trägt reicht ihm knapp bis zu den Knöcheln und ist über seinem Brust mit einem silbernen Medaillon befestigt. Ein silberner Köcher hängt um seine linke Schulter und der dazugehörige große Bogen verharrt in seiner rechten Hand. Seine markanten Gesichtszüge, sein Bart und seine hellen, türkisblauen Augen lassen ihn wirklich gut aussehen, muss ich mir selbst eingestehen. Die schulterlangen, leicht welligen braunen Haare umrahmen sein ovales Gesicht. Eine leichte Falte zwischen seinen braunen Augenbrauen betont seinen nachdenklichen Ausdruck.
Von ihm geht eine ruhige, kontrollierte Aura aus, im Gegensatz zu seinem Gegenüber welcher eine ziemlich aufgewühlte und angespannte Energie ausstrahlte. Sein helles glattes Haar reicht bis zu seiner Brust und seine hohen Wangenknochen und die leicht spitz zulaufenden Ohren räumen meine letzten Zweifel aus dem Weg: das ist ganz klar auch ein Elb, wie ich selbst. In seinen braunen Augen sah ich Unsicherheit, Ungeduld und ein Stückchen Wut.
Sein Oberkörper war ummantelt von einer schwer aussehenden eisernen Panzerung, welche kunstvoll verziert ist.
Auch er hält seinen Bogen in der rechten Hand, doch im Gegensatz zu dem braunhaarigen Mann umschließen seine Finger den Bogen so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortreten.
Das Gesicht des Elben spiegelte nach wie vor seine Skepsis und Misstrauen gegenüber mir, doch schließlich gibt er nach.
"Arien?", erklang schließlich die tiefe Stimme von dem braunhaarigen ausgehend und unsere Blicke kreuzen sich flüchtig.
"Wir haben uns entschlossen dich bis zum nächsten Siedlungsgebiet mitzunehmen, allerdings gibt es zwei Regeln", ergänzte der Elb.
"Du folgst immer und jederzeit sofort unseren Anweisungen...", machte sein Kollege deutlich,
"... und du stellst keine Fragen."
"Aye aye", erwiderte ich und salutierte spaßeshalber.
So elegant wie nur möglich stieg ich von dem Ast und brachte wieder festen Boden unter meine Füße.
Ungeduldig beäugte mich der Elb und bedachte mich mit einem genervten Blick.
Was hatte ich ihm bloß getan?
"Komm jetzt, wir müssen weiter", sagte er zu seinem Kumpanen, drehte sich um und verschwand im grünen Dickicht.
"Mach dir nichts draus, Legolas ist nicht der freundlichste", sagt der braunhaarige mit einem aufmunternden Nicken in meine Richtung wandte sich auch er von mir ab und folgte dem Elben. Ich seufzte kurz und schritt hinter den beiden Männern her, während ich mir eine widerspenstige brünette Strähne aus der Stirn hinter's Ohr strich.
Der herbe Duft des Herbstlaubs stieg mir in die Nase und eine frische Brise streifte meinen nackten Unterarm. Ich zog meine dünnen Mantel fest um mich und folgte den beiden Männern zügig.
Jetzt begann meine Mission also endgültig. Jetzt gab es kein
Zurück mehr.
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