piceous mane


ARAGORNS POV

Unruhig ging ich auf und ab.
Legolas und Gimli sattelten ihre Pferde während wir auf den Aufbruch des Volkes nach Helmsklamm warteten. Ein mulmiges Gefühl erfasste mich, als ich ein unruhiges Wiehern und das sich wiederholende Geräusch von Hufgeklapper hörte. Hinter mir hob auch Arien, die auf einer verstaubten Kiste saß, den Blick und schaute zum Ende der Stallgasse. Zwei Männer bemühten sich vergeblich einen dunklen Hengst mit pechschwarzer Mähne zu satteln. Seine dunkeln Augen bewegten sich hektisch im Stallgebäude umher und Körper war angespannt, sein Hals durchgedrückt und seine pelzigen Ohren waren bis zum Anschlag angelegt. Sein Fell glänzte zwar, doch ich entdeckte ein paar Narben an seiner Kruppe.
Kam ihm einer der Männer zu nahe, stieg er und wieherte kehlig. Die Stricke, die an dem Halfter befestigt waren, waren bereits abgenutzt und schäbig, ich fürchtete sie würden reißen, wenn der Hengst das nächste Mal unruhig wurde.
Doch auf einmal erhob sich Arien und ging langsam auf ihn zu. "Kommt nicht zu nahe, Herrin! Er wird Euch verletzen!", rief ihr einer der Männer panisch zu, doch sie hörte nicht zu. Mein Atem stockte als sie vorsichtig ihre Hand an die Nüstern des Pferdes hielt und ruhig über den Kopf strich. Der Hengst hielt still und ich hörte wie sie leise elbische Worte flüsterte. Seine Augen nahmen fast augenblicklich einen ruhigeren Ausdruck an und das Pferd schnaubte laut und erleichtert, als wäre soeben eine Last von seinem Rücken gefallen.
Ganz langsam, um ihn nicht zu erschrecken, drehte sie ihren Kopf zu den Männern um und warf den beiden einen Blick zu. "Eure Dienste werden nun nicht mehr gebraucht, vielen Dank", sagte sie zu den Männern, welche erleichtert die beiden Stricke auf den Boden fallen ließen und den Stall verließen.
Erstaunt trat ich näher.
"Wie ist sein Name?", fragte Arien Eowyn, während diese ein anderes Pferd sattelte.
"Er heißt Brego", gab sie zurück, "und gehörte meinem verstorbenen Vetter".
"Sein Name ist königlich", flüstere ich, als ich neben ihm stehe. Seine Augen betrachten mich interessiert und mit jeder Sekunde merke ich wie sein panischer Ausdruck mehr und mehr verschwindet, bis er schließlich ruhig steht.
"Euer Umgang mit Brego war bewundernswert. Ich nehme an Ihr hattet bereits Erfahrungen mit Pferden?", frage ich an Arien gewandt, während ich einen der Stricke löse, der an seinem Halfter befestigt ist.
"In meiner Kindheit hatte ich viel mit ihnen zu tun, sie haben mich von klein auf fasziniert", erwiderte sie.
"Wir sollten ihn freilassen. Dieses Pferd hat genug Krieg gesehen", sage ich.
Als ich die Schnur auf der anderen Seite lösen will, treffen meine Finger Ariens und sie zuckt zurück. Ich ergreife vorsichtig ihre kalte Hand, als ich mich ein sanftes Prickeln an meiner Haut wahrnehme.
"Arien? Danke, dass Ihr mir gestern mein Leben gerettet habt. Ich bin Euch zu tiefsten Dank verpflichtet", flüstere ich rau und schaue ihr in die Augen. Schüchtern schaut sie mich an und wendet dann den Blick dem Tor zu, als Theoden den Stall betritt. Ihre Hand gleitet aus meiner.

"Es ist höchste Zeit. Lasst uns losreiten."

Sein Blick fällt auf Arien.
"Wie heißt Ihr?", sagte er. "Arien, mein Herr", sagt sie und deutet einen Knicks an.
Als sein Blick auf ihr Schwert fällt, runzelt er die Stirn. "Welche Rolle gedenkt Ihr auf unserem Rückzug nach Helmsklamm einzunehmen?"
"Ich werde mit Euch an der Front kämpfen, falls es zu einem Kampf kommen sollte", antwortet sie. Der König runzelt seine Stirn. "Ich halte das für keine gute Idee. Führt das Volk mit Eowyn in die Sicherheit, die Menschen brauchen jemanden an dem sie sich orientieren, sollten uns Orks angreifen", erklärt er. "Und Ihr scheint mir der Aufgabe gewachsen. Kann ich auf Euch zählen, Arien?", fügt er hinzu und ich merke ihren Unwillen.
Sie war zwar tatsächlich eine gute Kämpferin, doch Theoden hatte Recht. Wir brauchten dringend jemanden der das Volk zusammen mit Eowyn führte, falls er zu einem Kampf kommen sollte. Ich werfe ihr einen bittenden Blick zu und sie nickt schließlich.

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