peaceful slumber


Aragorn's POV

"Legt ihr Fesseln an!"
Ich erhob mich, als Legolas zu Arien schritt und ihre Hände mit einem dünnen Elbenseil umwickelte.
Das silberne Messer welches im rötlichen Laub lag, hob er auf und steckte es kommentarlos in seinen Gürtel.
Als würde er meine Gedanken lesen, band er das Seil sorgfältig an einen Baumstamm fest und folgte mir dann auf leisen Sohlen ein Stück weiter in die Tiefen des Waldes.

Nur wenige Minuten später bleibe ich an einer Lichtung stehen und drehe ich mich zu Legolas um, der an einem Baum lehnt.
"Legolas, mein Freund, es tut mir Leid. Deine Zweifeln waren von Anfang an berechtigt, nur ich wollte nicht hören. Nimm meine Entschuldigung an", sage ich und lege ihm eine Hand auf die Schulter.
Er schaute mich an und seine Mundwinkel zuckten leicht in die Höhe. "Das passiert selbst den Besten."

"Was sollen wir nur mit ihr machen?", fragte ich mit einem Hauch Verzweiflung.
Ernst sah er mich an. "Was spricht gegen ihre Ermordung, mein Herr? Sie ist schließlich im Dienste Sarumans und selbst wenn sie uns ihre Geschichte offenbart hat, heißt das nicht, dass sie nicht mehr gefährlich ist. Vielleicht wartet sie noch den richtigen Moment ab, und hofft auf Eure erneute Güte, um ihre Mission doch noch zu vollenden. Wir dürfen ihr nicht vertrauen."

Eine leichte innerliche Unbehaglichkeit erfasste mich bei dem Gedanken Arien zu töten. "Aber wir können sie doch nicht einfach töten", sage ich gehemmt.
"Warum nicht? Sie bringt nur Unheil über uns und sie hätte Euch getötet, wenn Sie die Möglichkeit gehabt hätte. Und ich bin mir sicher, sie würde-"

"Es ist schon genug Blut geflossen und es wird noch mehr fließen, Legolas. Sie musste das tun. Wir können sie nicht einfach töten", wiederholte ich angespannt.

Er schaute mich wissend an, so als wüsste er, dass ich kurz daran dachte, wie sich ihre Lippen auf meinen angefühlt haben. Ich reiße mich selbst aus den Gedanken. Nun ist keine Zeit für absonderliche Gefühle, schalt ich mich innerlich.

"Wir können sie mitnehmen, wenn Euch so viel daran liegt, sie am Leben zu lassen. Sie könnte sich als nützlich erweisen, sie kann kochen", schlug Legolas vor. "Natürlich nur gefesselt und ständig überwacht. Wir wollen keine weiteren Wagnisse eingehen", fügte er hinzu.

Ich nickte leicht. "Das wäre eine brauchbare Idee. Nur wie erklären wir das der restlichen Gemeinschaft? Sie werden sicher fragen, warum Arien auf einmal gefesselt und ständig überwacht wird."

Legolas lächelte leicht und klopfte mir auf die Schulter. "Ach, sagen wir mal Ihr habt Euch endlich den Rat eines guten Freundes zu Herzen genommen und möchtet sicher sein, dass sie ungefährlich ist."

Etwas beruhigter schlugen wir wieder den Weg zu Arien ein, banden sie von dem Baum los und gingen zurück in die alte Taverne. Sie sagt kein Wort auf dem Rückweg, weder als wir später ein Abendmahl verspeisen, noch als wir zu Bett gehen.

Ich konnte nicht verhindern, dass mein Blick trotzdem ab und an zu ihr schweifte und sie kurz musterte. Ihre Körperhaltung wirkte resigniert. Ihre zarten Schultern hingen unschlüssig nach vorne und ihre gefesselten Hände liegen auf ihrem Schoß, in dem Saum ihres hellen Kleides, völlig reglos. In ihren Augen jedoch erkenne ich für den Bruchteil einer Sekunde etwas wie Hoffnung und Erleichterung.

Der nächste Morgen brach bald an und wir setzen unsere Reise fort, alsbald kamen wir an den Fuß des Amon Hen.
Unerwartet uninteressiert hatte die Truppe auf Ariens gefesselte Erscheinung reagiert und auch die folgenden Märsche blieben ereignislos und friedlich.
Doch während die Merry, Sam und Pippin friedlich schlummerten und Frodo unermüdlich um den Ring brütete, hielten Gandalf, Legolas, Boromir und ich Wache. Wir waren uns sicher, dass uns weitere Gefahren erwarten würden.
Und so kam es auch, sogar früher als erwartet.

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2 Parts an einem Tag, was für ein Wunder :O

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