Der Widerstand
Schnell fuhr Revolt zurück ins Kampfgetümmel. Er transformierte sich und schoss ohne zu zögern auf jeden Decepticon, den er einem Autobot zu nah kommen sah. Hektisch blickte er sich dabei nach seinem eigentlichen Ziel um - Mordread. Er wich einem Schuss von Firelive aus, der sofort von Bumblebee in Schach gehalten wurde. Immer weiter rannte er durch das Chaos, wich den Kämpfenden aus und suchte nach seinem Bruder.
Schließlich fand er ihn in einen Kampf mit Optimus verwickelt etwas außerhalb des Getümmels. Schnell rannte er auf die beiden zu, seine Waffen einziehend und einem stürzenden Autobot ausweichend. "Stopp!", rief er, als Mordread gerade einen tödlichen Schuss auf Optimus abfeuern wollte, der zuvor einen heftigen Schlag gegen den Kopf bekommen hatte und nicht rechtzeitig reagieren konnte. Revolt stellte sich vor den Prime - etwas, was er noch vor zwei Tagen für unmöglich gehalten hätte - und hob seine leeren Hände. "Wir müssen reden!" Mordreads Blick war voller Wut und Hass auf ihn gerichtet. Revolt hatte ihn erst verraten und nun daran gehindert, seinen Gegner zu besiegen. Der einzige Gegner, der zwischen ihm und der Erfüllung seiner Mission stand. Dennoch senkte er seine Waffen leicht. Revolt nickte kurz. Er würde ihm zuhören. "Mordread, du bist mein Bruder", begann er und sah ihm Fest in die Augen. "Weißt du, was das bei den Menschen bedeutet? Man hilft sich, passt aufeinander auf und ist füreinander da. Und ich will genau das tun, wenn ich dir sage, dass du dich gerade in Wahnsinn verlierst. Höre auf, vermeintlich gutes mit schlechtem bewirken zu wollen! Es ist auf Cybertron so viel unnötiges Energon vergossen worden, und ich weiß, dass du genauso wenig wie ich dieses Bild noch einmal sehen willst. Zumindest war das einmal so. Jeder tote Transformer bringt uns näher ans Aussterben. Es ist die Sache nicht wert!" Revolt hatte noch immer seine Arme erhoben. "Bitte", fügte er flehend hinzu.
Mordread blickte ihm ungerührt ins Gesicht. "Ich werde Megatrons Pläne verwirklichen und Verräter in meinen Reihen nicht dulden. Egal, was es kostet."
Revolts Spark zog sich zusammen, als er die Worte hörte. Mordread richtete seine Waffe nun wieder direkt auf ihn. Sein Bruder war an die Machtgier verloren. Nichts würde ihn umstimmen können. Doch kurz bevor Mordread einen Schuss abfeuern konnte, wurde dieser an der Schulter getroffen und wurde von dem Stoß zu Boden gerissen. Optimus tauchte an Revolts Seite auf, mit kämpferischem Blick und bereit, alles zu tun was nötig war. Er hatte die Szene beobachtet und eingegriffen. Revolt nutzte die Chance während Mordread sich wieder aufrichtete, und machte sich selbst wieder kampfbereit. Als sein Bruder eine Attacke starten wollte, stand er einem angriffslustigen Optimus in Begleitung eines ebenso entschlossenen Revolt gegenüber. Auch wenn er dem Machthunger unterlag - Mordread war nicht so dumm, es gegen zwei auf einmal aufzunehmen. Also trat er den taktischen Rückzug an, indem er sich in einen eleganten Audi transformierte und davonraste. Das schien ein Zeichen für die Decepticons zu sein, denn nach und nach flohen sie alle und ließen verwirrte Autobots zurück. "Was ist passiert?", fragte Skymark an Optimus gerichtet, als er den davonrasenden Decepticons hinterher sah. "Es ist nicht auszuschließen, dass sie einen Plan verfolgen", sagte Optimus, ohne die Frage zu beantworten. "Sie werden zurückkommen. Wir sollten unsere Verwundeten versorgen, uns neu aufstellen, wachsam bleiben und nicht in vermeintlicher Sicherheit wiegen."
Revolt erstarrte.
Er wusste nichts von einem Plan - doch nach der Zeit, die er mit ihm verbracht hatte, konnte er sich vorstellen was Mordread vorhatte. "Nein", stieß er aus, als er daran dachte in welche Richtung die Decepticons geflohen waren. Wie von der Tarantel gestochen transformierte er sich und fuhr so schnell wie nie zuvor in seinem Leben zu der Halle, in welcher er kurz zuvor Phil abgesetzt hatte. Doch er musste nicht erst suchen, um zu wissen, dass der Junge weg war. Nur ein aufgebrachter Hund bellte im Inneren der kleinen Menschenzelle dem Neuankömmling entgegen. Hinter ihm traf Skymark ein, gefolgt von Ratchet und Optimus.
"Oh nein", ließ ersterer verlauten, und Revolt senkte seinen Blick.
"Sagt mir bitte, ihr habt die Matrix noch", sagte er dumpf, obwohl er die Antwort schon kannte. "Mordread hat sie uns bei dem Überfall abgenommen", antwortete Optimus mit einem berechnenden Unterton.
"Dann hat er alles, was er braucht", stellte Ratchet fest, und seufzte dann. "Ich werde zu alt für sowas."
"Verliere niemals die Hoffnung, mein Freund", sagte Optimus zu dem Medical Officer, und Revolt schnaubte. Er wusste besser als jeder andere, dass Phil keine Chance hatte.
"Selbst wenn Phil sich weigert, die Matrix zu nutzen, wird er es früher oder später trotzdem tun", sagte er mit leerer Stimme. "Ihr wisst, was Mordreads Rolle im Krieg gewesen ist. Warum ausgerechnet er Megatrons Nachfolger wurde. Ihr habt sehr viele Autobots durch seine Hand verloren - auf die eine oder die andere Art. Ein Mensch wird erst recht keine Chance haben."
"Die Menschen sind sehr viel stärker als du glaubst, Revolt", wandte Optimus ein. "Gerade du solltest das gelernt haben. Wir dürfen nicht aufgeben und müssen darauf vertrauen, dass Philias durchhalten wird. Zumindest, bis wir einen Plan haben."
Revolt starrte den Hund an, der noch immer aufgebracht in der Zelle auf und ab lief, und antwortete mit wenig Überzeugung.
"Ich hoffe für uns alle, dass du Recht hast."
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