Kapitel 18

Jazz:
(Abends, bevor Grindor angreift)
Unruhig schaue ich auf die Tür. Ich höre Ratchets Stimme und auch Sarahs. Obwohl ich in meiner Holoform bin, ist mein Gehör wesentlich sensibler, aber es reicht nicht, um genau zu verstehen was sie sagen. Mein Blick huscht wieder zu Silver. Diese hat sich auf dem Bett unter eine Decke zusammengerollt, die ich ihr grade über gelegt habe. 



In ihren Blick erkennt man das sie noch immer Schmerzen hat. Mein Blick huscht wieder zu Tür. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Mein größtes Problem ist zwar, dass ich mich dafür Schäme, dass ich es nicht geschafft habe die Bots und die Menschen zu beschützen. Was mir aber noch mehr zu schaffen macht, ist ein anderes Problem.
Ich fasse mir an meiner Seite und blinzel. Zwar spüre ich keine Schmerzen mehr aber ein kräftiges Ziehen hat sich noch immer über die Stellen gelegt, an den ich von Megatron zerrissen wurde. Zitternd versuche ich die Gedanken zu unterdrücken und lenke meine Aufmerksamkeit erneut auf die geschlossene Tür. Auch wenn es theoretisch nichts bringt, da ich sie nicht verstehe. 
Irgendwann werde ich doch träge und es fühlt sich für mich momentan so an als würde ich gleich in Stasis-Lock gehen. Weshalb ich mich im Zimmer umsehe. Es ist wahrscheinlich nicht grade passend mich auch ins Bett zu legen. Aber sonst ist nur noch ein Stuhl da und der ist auch noch voller Kleidung. Seufzend stehe ich von der Bettkante auf und gehe zur anderen Seite. Räume die Wäsche weg und blinzel überrascht als ich merke, dass der Stuhl so wackelig ist, dass er mich auf gar keinen Fall halten kann.
//Das darf doch nicht wahr sein// seufze ich innerlich und gehe zurück zum Bett. Ein Glück ist es ein größeres und ich rolle mich schlussendlich auf die andere Seite dicht an der Kante zusammen. Recht schnell verlasen mich meine Gedanken und ich werde immer müder, so wie Menschen es nennen. Meine Optiken oder momentan eher Augen schließen sich und ich falle in eine unruhige Stasis.



Von einem überraschten Quietschen werde ich erschrocken wach. Da ich zu dicht an der Kante geschlafen habe, verliere ich mein Gleichgewicht und falle erschrocken von dem Bett.
//Beim heiligen Allspark// stöhnend reibe ich mir die Seite und stehe auf.
//Was ist denn jetzt passiert, man// schießt es mir durch die Gedanken. Blinzelnd versuche ich mich an das Licht im Zimmer zu gewöhnen.
Es ist früher Morgen und die tief stehende Sonne strahlt mir direkt ins Gesicht. Schließlich entdecke ich die Ursache. Silver blinzelt mich erschrocken an. Sie hat sich aufgesetzt und die Wolldecke ist von ihren Schultern auf den Schoß gefallen. „Entsch...uldigung" stottert sie perplex. „Ich habe mich nur total erschreckt. Ich habe gedacht das ich wieder zu Zuhause bin..." schlussendlich bricht sie ab und schaut mich nur traurig an. 
Ich seufze erleichtert. Da ich schon gedacht habe das, was Schlimmeres passiert ist und blicke sie direkt an. „Es tut mir leid Silver. Ich wollte dich nicht erschrecken." Unsicher was ich auf den letzten Teil antworten soll, stocke ich kurz. Entscheide mich aber schließlich doch noch zu antworten. „Du bist noch immer hier. Aber vielleicht kann dir ja Ratchet helfen." Das Mädchen nickt und macht Anstalten aufzustehen. Kurz kann ich meinen Augen nicht richtig von ihr abwenden. Ich muss zugeben, das sie etwas besonders an sich hat was ich nicht ganz beschreiben kann. Schnell schüttel ich meinen Kopf um die Gedanken loszuwerden und komme zu ihrer Seite um ihr Notfalls zu helfen.


Silver Fox:
Für einen Moment stehe ich noch sehr unsicher auf meine Beine. Ich habe immer noch Schmerzen an der Seite und durch den kurzen Schlaf bin ich noch recht müde. Trotzdem schaffe ich es alleine zu stehen und bin noch immer leicht irritiert von den ganzen Geschehen hier. Schnell versuche ich meine röte zu unterdrücken als ich mich daran erinner wie ich Jazz vorgefunden habe.
„Wir sollten zu Sarah und überlegen was wir jetzt machen?" kommt es endlich von Jazz und dass unangenehme schweigen verschwindet. Ich nicke erleichtert und folge Jazz, der vorgeht und mich in die Küche führt. Sarah steht mit den Rücken zu uns und der leckere Geruch nach Spiegeleiern und gebratenen Speck begrüßt mich. Erst jetzt merke ich wie hungrig ich eigentlich bin. 


Die Frau dreht sich zu uns beiden um und lächelt uns an. Annabell sitzt auf ihren Hochstuhl und spielt mit einem kleinen Tiger, den sie in den kleinen Händen hält. Ich muss etwas lächeln. Die kleine ist so süß. Auch wenn ich sie in den Filmen nur kurz gesehen habe und auch Sarah kaum drin vorkommt, bin ich froh hier zu sein.
Sarah lächelt mich an „Wie geht es deine Seite, Silver?" fragt sie mich während sie mir einen Platz anbietet. Erleichtert setze ich mich hin und auch Jazz schiebt sich ein Stuhl zu Recht. „Ganz gut" murmel ich leise und versuche mir die kleine Lüge nicht anmerken zu lassen.
//Ich will keine unnötigen Probleme machen// murmel ich mir selber in Gedanke zu. 
Zwar mustert mich die blonde Frau skeptisch, gibt sich aber schließlich erstmal damit zu Frieden. Auch, wenn ich mir sicher bin das sie mich später noch mal genauer untersucht. Schnell stellt sie mir ein Teller hin und schnappt sich einen Schlüssel.
„Ich hole eben etwas aus der Garage. Ich brauche einen neuen Verband für die Arzttasche. Achtet ihr eben auf Annabell?"


Ich nicke als Antwort und fange an, hungrig mein Essen zu verspeisen. Jazz hat sich gemütlich auf den Stuhl gesetzt und nickt auch. Sarah verschwindet aus der Tür während ich kurz nach Annabell schaue, doch die kleine kuschelt begeistert mit dem Tiger. Dann huscht mein Blich zu Jazz. Kurz wunder ich mich warum er nicht isst. Doch dann verstehe ich es und widme mich wieder mein Essen.
Da ich auch überhaupt keine Ahnung habe was ich jetzt sagen soll, versuche ich mich damit aus der Aufmerksamkeit von Jazz zu ziehen, der grade selber wohl in Gedanken ist. Doch was ich nicht merke ist, dass er mich immer wieder nachdenklich mustert. 
Da schrecke ich zusammen den von draußen höre ich ein klirrendes Geräusch und kurz bebt die Erde. Etwas verunsichert und auch ängstlich lasse ich meine Gabel fallen. Auch Annabell zuckt zusammen und fängt gleich darauf an zu weinen. 


Jazz ist währenddessen erschrocken aufgesprungen, seine Augen sind geweitet und pure Angst erkenn ich in seinem Gesicht. Doch schnell stehe ich selber auf und nehme Annabell auf den Arm. Drücke ihr sanft ihren Tiger in den Arm, denn sie fallen gelassen hat und versuche sie zu beruhigen. Da höre ich auch schon von draußen Sarahs Stimme. Doch diese erschreckt mich, auch wenn ich sie nur leise höre.

Laut ihr sollen wir Annabell nehmen und verschwinden. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich sie richtig verstanden habe und gehe mit Annabell verwirrt zur Haustür. Jazz steht stocksteif da und sagt gar nichts, weshalb ich alleine dort hingehe. Doch was ich sehe, als ich durch die Tür komme, lässt mein Blut in die Adern gefrieren. 

Ein riesiger Decepticon steht mitten auf dem Hof, soweit ich mich erinner kann, müsste das eigentlich Blackout sein aber der wurde doch getötet. Doch dann sehe ich, dass er etwas in seinen Servos hält, es ist Sarah. Dann höre ich ein ekelhaftes Knacken und er lässt sie zu Boden fallen. Ohne es zu wollen, lasse ich ein erschrecktes Schreien hören und drehe mich halb um damit Annabell nichts sehen muss. Doch der Schrei hat den Decepticon aufmerksam gemacht und er dreht sich suchend um bis seine roten Optiks auf mich gerichtet sind.
Er macht Anstalten mich zu schnappen doch Annabell. Die nun alles sieht, fängt an zu schrein. Ich schrecke zusammen und es reißt mich aus der Starre. Ich versuch ins Haus zu kommen. Doch der Decepticon feuert auf uns. Das letzte, was ich merke, ist das Krachen des Hauses über uns. Da ich es geschafft habe durch die Tür zu kommen. Instinktiv drücke ich Annabell fest an mich und schließe zitternd meine Augen. Doch ich spüre wie mich jemand packt und in eine Art Mauer Nische zieht. Dann kracht alles ein. Staub wirbelt auf und ich verliere fast mein Bewusstsein.
Doch ich kämpfe gegen die schwärze an und versuche wach zu bleiben. Ich höre das Klicken von Metall als es übereinander geschoben wird und das Geräusch von Rotorblättern die starten. Alles um mich herum ist schwarz. Annabell wimmert leicht und hat sich mit ihrem Tiger fest an mich gedrückt. Doch noch jemand anders ist hier. 
Ich höre Jazz Stimme dicht neben mir „Silver ist alles in Ordnung" murmelt er leise. Ich nicke und huste kurz „Ja" ächze ich. Er hat es rechtzeitig geschafft uns in einer Art Mauerüberstand zu ziehen. Dieser ist zum Glück nicht zusammenfallen und das alte Farmhaus, was Großteils aus Holz, besteht uns, nicht zu sehr eingegraben hat. Der Druck der Waffe hat den ganzen Schutt nach hinten gedrückt, weshalb ich langsam die Sonne durch die Ritze scheinen sehe.

Jazz hat sich schon daran gemacht das zersplitterte Holz wegzuschieben und klettert vorsichtig hinaus. Kurz ist er sich zu sehen was Angst in mir aufsteigen lässt. Doch dann erscheint er. „Er ist weg. Du kannst mir Annabell geben. Ich helfe euch raus" Ich nicke und Jazz schiebt sich halb durch die Öffnung und nimmt Annabell vorsichtig auf den Arm. Nun schiebe ich mich selber aus dem Mauervorsprung und blinzel gegen das Sonnenlicht.
Staub und Asche tanzt um mich herum und als ich mich kurz umdrehe, erstarre ich. Vom Haus ist nur noch ein riesiger Haufen Schutt übrig geblieben. Angst steigt in mir auf. Ich kann vom Glück reden, dass ich überhaupt noch lebe. Schlussendlich versuche ich meine Angst und aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Sarah ist Tod. Ich kann es noch immer nicht fassen.

Schnell drehe ich mich wieder zu Jazz. Dieser blickt mich besorgt durch seine blauen Augen an. Er weiß wie ich mich grade fühlen muss. Erst lande ich in einen andern Universum, dann verschwindet Chopper, was mich schwer schlucken lässt als ich mich an ihn erinner, schlussendlich werde ich erst von einem Decepticon gejagt dann finde ich Katerina, doch musste sie wieder kurz verlassen und jetzt das.
Erneut unterdrücke ich meine aufkommenden Emotionen und kämpfe gegen die Tränen. Jazz kommt besorgt auf mich zu. Annabell hat sich an ihn gedrückt und wimmert leicht. Sein Blick ist Besorgniserregend und erst jetzt merke ich das ich heftig Zitter und meine Seite schmerzt. Kurz huscht mein Blick dorthin. Wieder befleckt Blut meine Seite. Die Wunde ist wohl wieder aufgerissen.
„Wir sollten hier weg, Silver", murmelt er leise und deutet auf seinen Altmode. Durch irgendeinen Grund hat der Decepticon das Auto ganz gelassen, was sonst wohl Jazz Tod bedeutet hätte. Erleichtert, dass er noch hier ist, nicke ich. 

Unruhig öffne ich die Beifahrertür und setzte mich. Jazz gibt mit Annabell. Da wir keinen passenden Kindersitz haben müssen wir erstmal improvisieren. Annabell ist zum Glück schon halb am Schlafen, da der Schock sie ermüdet hat. Jazz setzt sich auf den Fahrersitz. Kurz blickt er mich an. „Wenn du nicht mehr kannst oder die Schmerzen schlimmer werden, sag mir Bescheid." „Mache ich" murmel ich leise.
Ich lege mich etwas gemütlich in den Sitz. So weit es möglich ist und höre nur noch halb wie der Motor mit einem Dröhnen startet. Langsam überkommt mich die Müdigkeit. Trotzdem schaffe ich es Annabell so zu halten, dass sie sicher liegt.
Meine Gedanken schwirren aber noch kurz durch meinen Kopf //Wo bist du nur hier hineingeraten?// Erneut huschen meine Gedanken zu Jazz. //Ob es wohl daran liegt, dass ich mir gewünscht habe Jazz kennenzulernen.// Ich spüre wie Hitze in mir aufsteigt. Doch bevor ich weiterdenken kann, sinke ich aber in einen unruhigen Schlaf.

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