ᵈ𝑟𝑒𝑖
ℋ𝒶𝓇𝓋ℯ𝓎
Avaline war nervös. Das merkte ich, als ich sah, wie ihre Augen hin und her huschten und sie sich unbewusst etwas kleiner gemacht hatte. Im Normalfall würde mich dies erfreuen. Die Macht, die ich nun über sie hatte. Die aufkommende Panik.
Die meisten Menschen fanden mein Verhalten kaltblütig und erbarmungslos, aber ich würde es eher als kontrolliert und distanziert bezeichnen. Nach ihrem blöden Kommentar hatte ich die Tür grob geschlossen und auch den Schlüssel im Schloss umgedreht.
Sie war ganz von alleine zur Wand gegangen, sodass ich sie nicht wieder dagegen drücken musste, aber wenn ich ehrlich war, wollte ich sie nicht anfassen. Zumindest nicht, ohne dass es in Sex endete. Das war das Einzige, was mich interessierte. Dieser ganze Bullshit Frieden zu schaffen, wenn wir heiraten, das würde eh nicht funktionieren.
,,Angst?", fragte ich ruhig und kam ihr näher.
Bei ihrem Anblick war in meinem Kopf ein paar Augenblicke lang nur Raum für eine einzige Fantasie. Erst recht nur im Bademantel.
,,Nein! Ich will einfach nur, dass du verschwindest!"
Meine Mundwinkel zuckten, wobei meine Augenbraue in die Höhe schoss.
,,Ich dachte, ich darf dir beim Anziehen zusehen.", zog ich sie nun auf und leckte mir extra über meine Lippen.
Bleiben wollte ich nicht, immerhin hatte ich nur vor gehabt sie zum verdammten Abendessen zu holen. Da fiel mir aber etwas Wichtiges ein, weshalb sich mein Blick augenblicklich verfinsterte. Doch noch bevor ich weiter sprechen konnte, brannte meine Wange. Ich sah nicht mehr Avaline an, sondern zu ihrem Schrank. Sie hatte mich also ernsthaft geschlagen?
,,Komm mir nicht zu nahe! Ich will, dass du gehst, sonst schreie ich!", fuhr sie mich an.
Wenn ich ehrlich war, dann musste ich schon zugeben, dass mir ihr Temperament gefiel. Wenigstens war sie keine stille Maus, die ja und amen sagte. Dementsprechend schenkte ich ihr ein Lächeln und musterte sie.
,,Keine Sorge. Ich würde dich nicht einmal mit einer Greifzange berühren wollen."
,,Vorhin sah es aber ganz anders aus! Oder war deine Hand an meinem Hals eine Greifzange?!", zischte sie.
Ava war mir etwas zu laut und auch um einiges frecher, als ich erwartet hatte. Ich verdrehte meine Augen und ging zur Tür. Zögernd schloss ich diese wieder auf und öffnete sie auch ein Stück weit.
,,Eine Sache nur. Halt dich von Zachary fern. Er ist nicht der, der er zu sein scheint.", brummte ich und warf ihr einen warnenden Blick zu.
,,Nur weil er nett ist, heißt es nicht, dass er gleich nicht der ist, der er eben ist! Guck dir mal was bei ihm ab, Arschprinz!"
,,Der gewisse Arschprinz hat kein Interesse daran nett zu sein! Wenigstens spiele ich dir nichts vor, Bitch!", knurrte ich zurück.
,,Achja? Dann hab ich kein Interesse an deinen Worten! Ich mach was ich will, wenn dir das nicht passt, ertränk dich doch!"
Tief atmete ich durch und schloss meine Augen, um nicht auszurasten.
,,Avaline. Kleines. Mach mich nicht wütend, ich will einfach nur, dass du Zachary nicht zu nahe kommst.", wiederholte ich und musste mich wirklich zwingen nicht allzu aggressiv zu klingen. Ich hasste diesen Typen! Irgendwann krieg ich ihn dran und dann wird er hingerichtet! Ganz sicher!
,,Nenn mich nicht Kleines! Und zu spät. Ich hab mich schon prächtig mit ihm unterhalten und wir hatten eine Menge Spaß zusammen und weißt du wieso?! WEIL ER KEIN ARSCHLOCH IST!", schrie sie.
Mein Geduldsfaden riss nun endgültig. Sie hat also schon mit ihm geredet und sie haben sich auch noch gut verstanden, aha. Ehe ich mich versah drückte ich sie wieder gegen die Wand und platzierte mein Knie zwischen ihre Beine. Grob nahm ich ihr Kinn in meine Hand und zwang sie somit mich anzusehen. Ich zwang sie, die Wut in meinen Augen zu sehen. ,,Ich sag das nicht ohne Grund. Aber bitte, wenn du das willst. Dann mach es, aber komm nicht heulend zu mir!", knurrte ich leise und verstärkte unbewusst den Druck.
Sie machte mich so aggressiv! Es war zum Haare ausreißen! Schnaubend ließ ich von ihr ab und verschwand, ohne dass ich noch was dazu sagte. Sollte sie doch sehen, was sie davon hatte. Aber da kam mir eine Idee. Es war eine Idee die aus purer Wut entsprungen war.
Ein teuflisches Grinsen legte sich auf meine Lippen und mein Weg führte mich zu Zachary. Das Ziel.
,,Zachary."
,,Harvey."
,,Weißt du... Ich frag mich ernsthaft, wie du es schaffst alle um den Finger zu wickeln. Jeden. Selbst meinen Vater und... William.", fragte ich ihn und setzte mich auf sein Bett.
Ob ich es durfte oder nicht, war mir egal. Etwas dagegen tun konnte er auch nicht.
,,Nun... Ich hab Sie nicht um den Finger gewickelt.", antwortete er und grinste.
Wie gern ich ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht prügeln wollte. ,,Ja, weil ich dir nicht glaube! Du bist hinterhältig, das weiß ich!"
,,Weil ich nett bin und Anstand habe? Entschuldigung, aber was wollen Sie?", fragte er mich dumm. Ich hasste es! Aggressionen, bekam man, nichts als Aggressionen!
Und da ich nicht anders konnte, war ich aufgestanden und hatte ihm so doll eine rein gehauen, dass er gegen seinen Schrank taumelte und kurz sogar schwankte. ,,Halt dich von Avaline fern.", zischte ich.
Wenn ich eins nicht leiden könnte, dann waren es Schlangen und Heuchler, so, wie Zach es war. Ich hatte zwar noch keine festen Beweise, aber das Gefühl in mir, dass es so war, reichte mir vollkommen aus.
Ich spuckte vor ihm aus und verließ sein Zimmer.
Seelenruhig begab ich mich zum Speisesaal, wo ich mich auf meinen Platz nieder ließ und das Glas Wein zur Hand nahm. Leicht hob ich es an, lächelte meinem Vater zu, welcher mir gegenüber saß, ehe ich von der roten Flüssigkeit trank.
Das alles würde sehr anstrengend werden, das wusste ich. Vor allem mit dem Hitzkopf Ava.
Hiii
Danke fürs Lesen
Hope y'all liked it ❤️✨
Some feedback in general?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top