KAPITEL 21
Ich sah wie Katsukis Augen sich weiteten. Einen Moment bereute ich meine Aussage. Ja, ich liebte ihn und dessen war ich mir schon länger sicher, aber ich hatte gesprochen ohne nachzudenken und in meinen Kopf spielten sich alle möglichen Szenarien ab.
Aber dann sah ich den sanften Ausdruck in seinen Augen. Er beugte sich wieder zu mir herunter und gab mir einen intensiven Kuss und ich spürte seine Liebe, die er hineinlegte. Katsuki seufzte und legte seine Arme um mich, legte sich dabei geradezu auf meinen Oberkörper, bevor er einen kleinen Kuss an meinem Hals unter meinem Ohr platzierte.
„Ich liebe dich auch."
Er wisperte die bedeutungsvollen Worte leise gegen mein Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. Eigentlich glaubte ich zu wissen, dass er mich ebenso liebte wie ich ihn. Dennoch machte es einen entscheidenden Unterschied die Worte tatsächlich zu hören und ich spürte wie mir Tränen der Freude in die Augen stiegen und ich legte die Arme ebenfalls um ihn und drückte ihn fest an mich.
„Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.", sprach ich leise immer wieder.
Eine Weile lagen wir so da, eng umschlungen und stetig die sanften Worte flüsternd, die nur füreinander bestimmt waren.
Dann richtete sich Katsuki langsam auf. Mit einem Lächeln auf den Lippen schaute er zu mir herunter. „Wir sollten langsam gehen."
Ich seufzte. „Ich möchte nicht, dass dieser Tag vorbeigeht."
Jetzt grinste er. „Wer hat gesagt, dass wir schon fertig sind?"
Ich setzte mich auf. „Sind wir nicht?"
Er zwinkerte mir zu und reichte mir eine Hand um mich hochzuziehen. Ich nahm sie und war schon am überlegen, was wir jetzt wohl vorhatten. Es war inzwischen später Nachmittag, aber wir mussten noch den Weg zurück zu seinem Motorrad und dann wo auch immer hinfahren. Dann wäre es sicherlich schon Abend.
„Ich hab in einem schönen Lokal reserviert.", erklärte er schlicht.
Ich schaute an mir herunter. „Kann ich denn so wirklich in ein Restaurant gehen?" Ich strich mir durch die Haare, die nach unserem Bad gänzlich ungestylt von meinem Kopf hingen.
Katsuki lächelte. „Erstes siehst du gut aus und zweitens ist das Lokal jetzt nicht so gehoben, dass wir da negativ auffallen. Ich habe es wegen seiner Aussicht ausgesucht."
Ich grinste. Er hatte tatsächlich an alles gedacht. Hand in Hand gingen wir zurück zu durch den Wald zu seinem Motorrad. Ich hielt mich eng an Katsuki. Während er tiefenentspannt die ruhige Natur genoss, fand ich die langen Schatten, die die tiefstehende Sonne inzwischen warf zunehmend ein wenig unheimlich und so war ich fast erleichtert, als wir schließlich sein Motorrad erreichten. Mein Freund warf mir einen amüsierten Blick zu, als ich erleichtert ausatmete.
Er händigte mir meinen Helm aus bevor er sich selbst seinen eigenen aufsetzte und auf das Motorrad stieg. Ich setzte mich wieder hinter ihn, konnte mich nicht beherrschen und gab ihm einen kleinen Kuss in den Nacken. Katsuki bekam eine leichte Gänsehaut und ich grinste in mich hinein.
Wir bogen wieder auf die Landstraße in die Richtung, aus der wir gekommen waren und ich legte meinen Kopf an seinen Rücken und genoss den Fahrtwind. Gefühlt auf halber Strecke zum Wohnheim, bog Katsuki wieder ab und ich richtete mich ein wenig auf um meine Umgebung zu begutachten. Wir fuhren in ein recht gewöhnlich aussehendes Dorf ein. Es schien, als würden wir einmal geradewegs hindurchfahren, bevor Katsuki auf einen kleinen Parkplatz fuhr.
Das Restaurant wirkte von außen tatsächlich recht schlicht und war in der klassischen japanischen Holzbauweise gebaut worden. Katsuki führte mich die Stufen hinauf und öffnete mir gentlemenlike die Tür, bevor er selbst hineintrat.
„Ich habe auf den Namen Bakugou reserviert.", sagte er zu dem Kellner, der uns sogleich entgegenkam.
„Ach das Terrassenseparee? Folgen Sie mir.", sagte dieser lächelnd, als er unsere verschränkten Finger sah.
Er führte uns auf eine kleine hölzerne Terrasse mit Glasbrüstung. Als ich aus dem Gebäude heraustrat hielt ich kurz den Atem an. Von vorne hatte man nicht gesehen, dass das Haus an einem Hang lag und es dahinter steil bergab ging. Die kleine Terrasse, auf der nicht mehr war als ein Tisch für zwei, schien viele Meter über der Erde zu schweben. Die Aussicht auf das darunter liegende Tal war atemberaubend.
„Jetzt versteh ich was du meintest, als du gesagt hast, dass du hier wegen der Aussicht reserviert hast.", sagte ich als wir uns setzten. Ich bestaunte immer noch die Aussicht.
Katsuki folgte meinem Blick und lächelte. „Die Terrasse ist nach West ausgerichtet. Wenn wir eine Weile bleiben, können wir den Sonnenuntergang sehen."
Er griff nach der Karte und studierte sie. Ich tat es ihm nach. Schnell hatten wir uns entschieden. Die Karte war recht bürgerlich, aber das Angebot klang ausgezeichnet. Ich entschloss mich für Ramen mit Huhn und Katsuki für ein Curry, dass als Warnung extra 5 Chilischoten daneben stehen hatte. Typisch.
Schnell bekamen wir unser Essen und ich musste sagen es schmeckte ausgezeichnet. Nach wochenlanger Mensakost war es geradezu göttlich. Auch Katsuki aß sein Curry mit vollem Genuss. Unser Gespräch kam beinahe zum Erliegen, während wir uns an unserem Essen erfreuten.
Ich atmete zufrieden aus, als ich meine Stäbchen beiseite legte. Katsuki war kurz vor mir fertig geworden und sah mich lächelnd an.
„Hat's geschmeckt?", fragte der Kellner, als unser Geschirr abräumte.
„Und wie!", sagte ich überschwänglich und schenkte ihm ein lächeln.
Katsuki wartete, bis der Kellner wieder weg war und griff dann nach meiner Hand. Ich drückte seine kurz und verschränkte dann unsere Finger.
„Danke für diesen wunderschönen Tag.", flüsterte ich. Meine Worte vermochten kaum ausdrücken, wie schön ich diesen gemeinsamen Tag fand. Katsuki beugte sich kurz über den Tisch und gab mir einen kleinen Kuss auf den Mund.
Der Kellner räusperte sich und Katsuki Ohren liefen leicht rot an, als er sich wieder zurücklehnte. Der Kellner balancierte auf seinem Tablett einen großen Eisbecher mit zwei Löffeln, den er zwischen uns beiden auf den Tisch platzierte.
Katsuki sah ihn fragend an.
„Der geht aufs Haus.", sagte dieser augenzwinkernd.
„Womit haben wir das verdient?", fragte ich verwundert.
„Ich habe heute Hochzeitstag und fand es so schön euer junges Liebensglück zu sehen.", sagte dieser verträumt. Jetzt war auch ich knallrot und ich starrte dem Kellner hinterher, als dieser wieder im Haus verschwand.
Ich lachte verlegen. „Na dann, lassen wir es uns schmecken.", sagte ich und griff nach dem Löffel. Katsuki tat es mir gleich.
Wir genossen das Eis und redeten unterdessen über dies und das, während langsam die Sonne unterging und wir den Abend ausklingen ließen. Doch schließlich war es an der Zeit zurück ins Wohnheim zu fahren.
Nach einer kleinen Diskussion bezahlte Katsuki unser Essen.
„Ichhabe das Date organsiert, Ichbezahle. Basta.", sagte er streng und ich ließ mich überreden, während ich in Gedanken schon überlegte, wie ich mich dafür revanchieren könnte.
Dann fuhren wir zurück zum Wohnheim. Es war ein langer Tag gewesen und so kam es, dass wir einfach todmüde ins Bett fielen. Wir lagen umschlungen in meinem Bett und mir fielen langsam die Augen zu als ich nochmal geflüstertes „ich liebe dich" von Katsuki vernahm.
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