Kapitel 15

Belle

Als wir kurz vor Ende des Monats nach Hause kamen, schaute ich als erstes in den Briefkasten.
Dort lag er. Der lang ersehnte Hogwartsbrief.
Vor Freude kreischend, rannte ich ins Haus.
Es dauerte eine Weile, bevor ich meine "Eltern" davon überzeugen konnte, dass ich nach Hogwarts durfte, doch dann kam entlieh der Tag, an dem ich mit ihnen zur Winkelgasse ging.

Es war unglaublich. All diese Geschäfte. Buchhandlungen, Tierhandlung, zauberstabladen, Besen, Scherzartikel,...
Alles was das Herz begehrte. Ich lief von Geschäft zu Geschäft und harkte alles von meiner Liste ab.
Am meisten freute ich mich auf meinen Zauberstab und mein Haustier.
Mr. Olivander war sehr freundlich und ich probierte viele Zauberstäbe aus, bis ich den Richtigen fand.
Ginkoholz, 12 Zoll mit Einhornhaar.

In der Tierhandlung besorgte ich mir eine kleine Elfenkäuzin. Sie war winzig, aber so unglaublich süß.
Ich taufte sie Lydia. So hießen viele Elfen und Feen fand ich.

Ich übernachtete im Tropfenden Kessel um am nächsten Morgen den Zug nehmen zu können.
Meinen 'Eltern' missfiel das, da sie es unheimlich fanden.

Das schönste war, dass ich viele jüngere und gleichaltrige Leute traf und sofort an Hogwartsschüler denken musste.
Draco hatte mir leider nicht viel über die derzeitigen Schüler erzählt. Er wollte, dass ich mir ein eigenes Bild zusammenstellte.
Ich freute mich schon darauf alle anderen kennenzulernen. Seine Freunde und Feinde. Ich wollte eigentlich wissen, warum sie seine Feinde waren.

Am nächsten Morgen, brachten mich meine Eltern zum Bahnhof. Draco hatte mir alles über das Gleis erzählt, so dass ich meine verdutzten Eltern durch die Absperrung führen konnte. Und dann sah ich sie. Die rote Lock des Hogwartsexpresses.
Eine Menge Schüler standen auf dem Bahnsteig mit ihren Eltern. Es war unglaublich laut.
Die Haustiere machten einen riesigen Lärm, Schüler begrüßten sich und verabschiedeten sich von ihren Eltern. Von 11 - 18 waren alle Schüler anwesend.
Ich drehte mich zu meinen 'Eltern' um. "Ich muss jetzt los. Ich komm spätestens im Sommer wieder. Ich schicke euch regelmäßig eine Eule, damit ihr auf dem laufenden gehalten werdet und mir auch schreiben könnt. Bis dann."
Sie sagten immer noch nichts vor erstaunen und umarmten mich.
"Hab eine schöne Zeit." Mein Onkel hatte seine Sprache wiedergefunden.
"Werde ich haben." rief ich ihnen zu und schnappte mir dann meinen Koffer und den Eulenkäfig.
Ich betrat den Zug und suchte ein nicht allzu volles Abteil. Leer war keins.
Endlich fand ich ein Abteil. Dort saßen Draco und vermutlich einer seiner Freunde.
"Draco." rief ich, als ich die Tür öffnete.
Ein lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er aufstand.
"Belle." rief er und umarmte mich. Ohne zu zögern erwiderte ich sie. "Ich hab dich so unglaublich vermisst." murmelte in mein Ohr. "Ich dich auch." sagte ich.
Er löste sich von mir und packte meinen Koffer. Mühelos hob er ihn hoch und verstaute ihn über uns.
Dann nahm er meine Hand und zog mich zu seinem Platz. Ich setzte mich neben ihn.
"Darf ich vorstellen, das ist Blaise Zabini, mein bester Freund. Blaise das ist Belle Saiser."
"Schön dich endlich kennenzulernen. Du bist die mysteriöse Nachhilfeschülerin." sagte Blaise und reichte mir die Hand.
"Naja mysteriös bin ich vielleicht nicht, aber ich freu mich auch endlich Dracos Freund kennenzulernen." Meinte er und wir schüttelten uns die Hand.
"Für alle anderen bist du mysteriös. Wir erfuhren in einer Wahrsagestunde von dir, als Professor Trelawney ihm die Zukunft vorsagte. Sie sagte..."
"Blaise nein, ich möchte es ihr selbst erzählen." bat Draco und ich wusste nicht, wovon sie sprachen.
"Was sagte sie denn?" fragte ich nach.
"Ich erzähl es dir zum richtigen Zeitpunkt." antwortete er.
"Beeil dich aber. Die ganze Schule weiß es und wartet vermutlich nur so darauf dich aufzuziehen." gab Blaise zu bedenken.
Ich schaute von einem zum anderen und hatte keine Ahnung wovon sie sprachen.
Irgendwann gab ich auf und lehnte mich an Dracos Schulter. Draußen zog die Landschaft an uns vorbei und es wurde dunkler.
Draco legte einen Arm um meine Schultern und ich schloß die Augen. Ich könnte zwar nicht einschlafen, dafür war ich zu sehr aufgeregt, aber es war gemütlich.
Blaise und Draco unterhielten sich leise, um mich nicht zu wecken.
Irgendwann schien ich doch eingeschlafen zu sein, denn ein Kuss auf die Stirn weckte mich.
Ich sah wie Blaise, Draco einen belustigten Blick zuwarf.
"Wir sind gleich da. Am besten ziehst du dir deinen Umhang über." sagte Draco.
"Ok."

Wir verließen mit allen anderen Schülern den Zug. Ein riesiger Mann rief alle erst Klässler zu sich.
Draco winkte mich mit sich. Er hatte einen Besen aus seinem Gepäck genommen, bevor wir ausgestiegen waren.
"Komm wir fliegen zum Schloss, damit du deine Prüfung noch vor der großen Feier ablegen kannst." erklärte er.
Ich nickte und stieg hinter ihm auf.
Draco flog sehr schnell, weshalb ich mich an ihm festklammerte.

Schon bald konnte man das Schloß sehen. Es war wunderschön, wie in meinen Erinnerungen.
Kurze Zeit später waren wir schon da. Eine Hexe öffnete uns ein Fenster und wir sprangen ins Zimmer.
"Willkommen Mr. Malfoy zurück in Hogwarts. Sie müssen Belle Saiser sein. Wir haben nicht sehr viel Zeit, also setzen sie sich.
Ich bin Professor McGonagall die Schulleiterin.
Nun zu ihrer Prüfung. Ich kann nur einen winzigen Teil prüfen.
Sollte ich im Laufe des Schuljahres merken, dass ihnen Zuviel Stoff fehlt, werden wir weiter sehen müssen.
Also als erstes Verwandlung, weil das mein Gebiet ist. Haben sie einen Zauberstab bei der Hand?"
Ich nickte und zückte ihn.
Die Aufgabe war, einen leblosen Gegenstand in ein lebendes Tier zu verwandeln.
Dann sollte ich ihr erklären, was ein Animagus ist. Zum Glück wusste ich es und konnte es ihr genau erklären.
"Wir machen mit Wahrsagen weiter."
Ich sollte ihr ein paar Gegenstände zur Hilfe der Wahrsagekunst aufzählen und dann stupide aus Teeblättern die Zukunft vorhersagen.
Sie zeigten eine Schlange. Ich würde also nach Syltherin kommen.
"Dann Geschichte der Zauberei."
Ich zählt wichtige geschichtliche Fakten auf.
"Zauberkunst."
Ich ließ Sachen schweben und zeigte ihr ein paar kompliziertere Zauber.
"Zaubertränke."
Ich musste nur Fragen beantworten, da das Brauen eines Trankes zu lange dauern würde.
"Kräuterkunde."
Ich zählte die wichtigsten Pflanzen und ihre Anwendung auf.
"Astronomie."
Sternzeichen und Planetenkonstellationen mussten genannt werden.
"Nun Pflege magischer Geschöpfe."
Ich zählte Geschöpfe auf, die auf die Rätsel der Lehrerin passten.
Als letztes bewies ich meine Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Außerdem versicherte ich der Direktorin, dass Draco mich über die 3 unverzeihlichen Flüche aufgeklärt hatte, aber niemals gebrauchen würde.
Sie war sehr zufrieden und ich merkte auch, dass Draco stolz auf mich war. Ich war glücklich.
"Nun müssen sie nur noch den sprechenden Hut aufsetzen und sie sind angenommen."
Aufgeregt setzte ich mich auf einen Stuhl und mir wurde der sprechende Hut aufgesetzt.
"Ah Miss Saiser. Ich sehe einen riesigen Ehrgeiz nach Slytherin. Ich finde sie haben das Zeug dazu und ich will sie auf gar keinen Fall von ihrer großen Liebe trennen.
Slytherin."
Ich jubelte. Setzte den Hut ab und warf mich Draco in die Arme.
"Ich bin in Slytherin." rief ich.
Professor McGonagall lächelte und sagte: "Mr. Malfoy bitte zeigen sie Ms. Saiser den Weg in die Große Halle. Es Zeit für die Begrüßung."
Draco nickte, packte sanft meine Hand und zog mich aus dem Büro.

Bevor wir die Halle betreten konnten, hielt mich Draco auf.
"Ich möchte dir etwas erzählen, bevor es die anderen tun.
Professor Trelawney sagte mir vor der ganzen Klasse voraus, dass ich mich in dich verlieben würde und bald wusste es die ganze Schule.
Und sie hatte Recht. Ich habe mich in dich verliebt." sagte er.
Ich musste vor Glück lächeln und sagte: "ich habe mich auch in dich verliebt Draco."
Auch er lächelte und küsste mich. Ich erwiderte ihn.
Ich fand er war zu kurz, doch Draco meinte wir sollen lieber nicht zuspät kommen.
"Lass dich von ihnen bitte nicht ärgern. Ok?"
Ich nickte und wir betraten die Halle. Schnurstracks liefen wir zu unserem Haustisch. Nicht viele bekamen unsere Ankunft mit. Professor McGonagall war schneller gewesen und erklärte schon mal die Schulregeln.
Wir setzten uns neben Blaise.
"Willkommen in Slytherin." sagte er.
"Danke."

Die Direktorin ließ den sprechenden Hut, die neuen erst Klässler aufteilen.
Dann tauchte das Essen auf und ich fragte mich, wie ich mal behaupten konnte, dass das Kantinenessen in der alten Schule toll wäre.
Gegen das hier war es warmes Plastik. Alle schlugen sich die Bäuche voll.

Nach der Feier, folgte ich Draco zu den Slytherinkerkern.
Der Gemeinschaftsraum sah noch genauso aus, wie das letzte Mal.
Ich verabschiedete mich mit einem Kuss von Draco und ging zu den Mädchenschlafsälen.
Er schaute mir erstaunt hinterher und ich legte mich sofort ins Bett.
Kurze Zeit später war ich eingeschlafen.

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