Kapitel 12
Belle
Ich wollte unbedingt fliegen, aber erstens hatte ich keine Ahnung wie und zweitens war es so schön in seinen Armen.
Keiner von uns regte sich, auch wenn ich ihm zugestimmt hatte.
Irgendwann ließ er mich langsam los.
Auch ich löste mich wiederwillig von ihm. Er reichte mir einen Besen und ich stieg drauf.
Draco zeigte mit, wie ich zu fliegen hatte.
Es war eigentlich einfach.
Nach einer Weile schossen wir gemeinsam durch die Luft. Es war ein schönes Gefühl so frei zu sein.
Als wir wieder am Boden waren, klingelte leider schon der Wecker.
"Ich verfluche dich. Dämliches Metallstück, dass mich von meinem Traumprinzen wegreißt."
Traumprinzen? Echt jetzt?
Ein bisschen wirkte Draco so, aber er war ein Traumprinz, mit dunkler Vergangenheit.
Ich wünschte ich könnte nach Hogwarts. Jetzt schon.
Also würde ich noch härter trainieren, um auf sein Niveau zu kommen.
Apropos. Ich schnappte mir mein Buch und schrieb alles auf, was ich gelernt hatte.
Die Ferien kamen immer näher und bis dahin wollte ich so gut wie er sein, wahrscheinlich um in seine Klasse zu kommen.
Ich lief schnell zum Frühstück, begrüßte flüchtig meine Eltern und ging zur Schule.
In der Schule begegnete ich Anneliese, doch ich ignorierte sie.
Sie schnaubte und wandte sich ihrem Freund zu.
Ich glaube mich zu erinnern, dass ich ihm das T-Shirt verschwinden lassen hatte.
Es war nur ein Versehen. Vielleicht hatte ich eine Zeit lang für ihn geschwärmt, aber das war vorbei und nicht so stark wie bei Draco.
Warte was?
War ich in Draco verliebt? Verständlich, schließlich war er nett, klug und schön, aber für ihn war ich doch nur seine beste Freundin.
'Daraus kann doch noch was werden.' erwiderte meine positive innere Stimme.
Vielleicht. Wie schön es wäre, wenn er meine Gefühle erwidern würde.
Der Unterrichtsstoff war so viel langweiliger als in Hogwarts. Hoffentlich kam ich dort hin. Ich wünschte nach Slytherin, aber ich war ein Schlammblut, die kamen nie nach Slytherin.
Vielleicht Ravenclaw, weil ich bereit war schnell zu lernen. Gryffindor eher nicht. Ich war nicht mutig.
Am liebsten Slytherin. Vielleicht wegen Draco, aber vielleicht auch wegen... Ok eindeutig wegen Draco.
ZuHause schaute ich mir nochmal den Stoff der verschiedenen Schuljahre an. Ich hoffe Draco könnte mir noch etwas über ein paar der Schüler erzählen, vielleicht war das ja nützlich.
Plötzlich hörte ich ein Klopfen.
"Herein." rief ich und versteckte schnell meine Schulsachen, aber niemand kam herein. Wieder klopfte es, aber es war kein Holzklopfen.
Ich schaute zum Fenster. Dort war eine wunderschöne Eule.
Draco hatte mir von den Haustieren auf Hogwarts erzählt.
Eulen, Katzen, Frösche, Kröten und Fledermäuse.
War das seine Eule?
Ich sprang auf und hastete zum Fenster.
Die Eule flog herein. Sie ließ einen Brief auf meinen Schreibtisch fallen. Dann schnappte sie sich ein Stück meines Nachmittagskuchen und setzte sich auf die Fensterbank.
Langsam nahm ich den Brief in meine Hände.
Er war mit einem grünen Siegel verschlossen, auf dem ein Wappen war.
Auf dem Brief stand: "an Belle Saiser".
Ich brach das Siegel und holte ein glattes Pergamentblatt heraus.
"Liebe Belle,
Ich hab gehofft, dass es dich gibt. Ich glaube daran, also schreib mir bitte zurück.
Du bist bisher gut vorwärtsgekommen. Die Nächte mit dir ist sehr schön. Es wäre echt schlimm dich nicht mehr zu sehen. Du tust mir gut.
Vielleicht geht es dir genauso, aber ich liebe deine Umarmungen, vermutlich wegen deiner Nähe.
Ich habe gelernt, wie es ist schlimme Wörter zu benutzen und verkneife mir seit langem Kommentare.
Schreib mir schnell zurück.
Dein Draco Malfoy.
PS: Bis heute Nacht."
Er hatte mir wirklich geschrieben. Er existierte! Ich merkte, wie glücklich es mich macht. Ich war also nicht in eine Fantasiefigur verliebt, sondern in eine reale Person und ich war eine Hexe.
Ich freute mich, wie schon lange nicht mehr und mein Herz schlug schneller.
Ich schnappte mir ein weißes Blatt und holte meinen schönsten Füller.
Dann begann ich zu schreiben.
"Lieber Draco,
Ich existiere und du auch. Das macht mich glücklich.
Danke das ich dich getroffen habe und ich habe die Umarmungen genauso genossen wie du.
Wäre cool, wenn ich dich in echt treffen könnte. Ich hoffe ich komme nach Hogwarts und mit etwas Glück nach Slytherin, auch wenn Muggelstämmige nie dort hingehen.
Deine Belle."
Ich reichte der Eule den Brief, nachdem ich ihn in einen Umschlag gesteckt hatte.
"Viel Glück." wünschte ich ihr noch und dann öffnete ich das Fenster.
Vor unserem Haus, sah ich meine Eltern. Erschrocken starrten sie der Eule hinterher.
Dann stürmten sie ins Haus.
Mein Vater stürmte, gefolgt von meiner Mutter, in mein Zimmer.
"Woher hast du die Eule und was hat sie hier zu suchen?" er war irgendwie wütend.
"Sie ist von meinem Freund." murmelte ich.
"Welcher Freund." fragte meinte Mutter nervös.
"Naja. Ein Freund halt. Kommt schon. Ich bin fast 18." antwortete ich.
"Das ist nicht das Problem. Wie heißt er?" fragte mein Vater. Seine Stimme zitterte leicht.
"Draco Malfoy." sagte ich.
Alle Farbe wich aus den Gesichtern meinen Eltern.
"Scheiße. Lucius Sohn." murmelte meine Mutter.
"Woher kennt ihr die Malfoys?" fragte ich nach.
Zuerst schwiegen sie. Dann räusperte sich mein Vater.
"Die Malfoys entstammen einer langen Reihe von Anhängern eines dunkeln Mannes, mit besonderen Kräften. Sie nennen sich..."
"...Todesser ich weiß, aber Dracos Vater ist in Askaban."
Geschockt starrten mich meine Eltern an.
"Woher weißt du so viel?" fragte meine Mutter und mein Vater fragte: "hat er dir das alles erzählt und wie viel weißt du?"
"Ja, ich weiß von Zauberern und Hexen, auch das ich selbst eine bin und ich weiß eine Menge von Hogwarts und ihrer Welt." erklärte ich.
"Wie weißt du, dass du auch eine von ihnen bist?" fragte mein Vater und kam bedrohlich näher.
"In der Schulzeit passieren immer merkwürdige Sachen." Ich verschwieg ihnen, dass ich mit Draco geübt hatte, denn sie waren merkwürdiger Weise schon wütend genug.
Ich wunderte mich, warum sie so viel wussten und woher. Das fragte ich sie auch.
"Wir wussten, worauf wir uns einließen, als wir dich adoptierten. Meine Schwester, deine Mutter, vertraute dich uns an, bevor sie auf eine Mission aufbrach. Du warst erst 7 Monate alt."
Wiebitte? Ich war ihre Nichte? Meine Mutter hatte mich zum Schutz weggegeben.
"War meine Mutter eine Hexe?" fragte ich hoffnungsvoll.
Vielleicht konnte ich doch nach Slytherin.
"Ja, und dein Vater ein Zauberer." meinte sie, aber sie sprach das Wort so verächtlich aus.
"Ich bin Halbblüter?" fragte ich hoffnungsvoll weiter.
"Ja na und. Was spielt das für eine Rolle?" fragte mich meine Mutter.
Ich jauchzte froh. Den Teil, dass ich adoptiert war, hatte ich erfolgreich verdrängt.
"Was?" fragte mein Vater verdutzt.
"Ich kann nach Slytherin."
"Du gehst nicht nach Hogwarts, wie meine Schwester. Sie was aus ihr geworden ist. Irgendwo ein Auror." murmelte meine...Tante.
"Wow. Ein Auror. Mein Vater auch?" fragte ich.
"Ja. Dann stellten sie sich den Todessern und kamen dabei um." meine Tante klang traurig.
Klar sie hatte ihre Schwester verloren, aber trotzdem wollte ich nach Hogwarts.
"Ihr könnt mir das nicht verbieten." rief ich.
"Ach nein, aber das wäre dein letztes Schuljahr und ups, haben wir die Briefe nicht gezeigt, sondern verbrannt und geantwortet, dass du nicht kommst?! Oh ja haben wir." sagt mein Onkel.
Oh nein. Ich hatte einen Brief bekommen, doch sie hatten abgelehnt.
Ich schmiss mich auf mein Bett und begann zu weinen.
Ich hörte noch, wie meine Tante und mein Onkel das Zimmer verließen.
Ich schluchzte leise vor mich hin.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top