Kein Shawarma für Daisy aber ein Tritt in den Arsch für Loki

„Okay und jetzt Shawarma?", fragte Daisy, die sich auf das gemeinsame Essen gefreut hatte. „Also ich will schlafen.", gähnte Leslie und hob unterstützend eine Hand vor den Mund. Der blonde Gott, der Loki an seinen Handschellen führte nickte und erwiderte: „Ich stimme Lady Leslie ausnahmsweise zu. Loki sollte auch nicht länger auf Midgard verweilen als er es bisher schon getan hat." „Sorry, Elsa, aber ich denke, dass wir alle müde sind.", entschuldigte der Braunhaarige sich und legte Daisy, die gerade den Spitznamen der Prinzessin bekommen hatte, die sie am wenigsten leiden konnte, kurz eine Hand auf die Schulter.

„Wir gehen morgen zusammen Shawarma essen, wenn du magst.", tröstete Saphira die Braunhaarige, als Tony, Bruce und Steve bereits weggefahren waren, Thor sich und Loki mit seinem Hammer in die Luft geschwungen hatte und nur noch die beiden Agenten im Auto warteten, mit denen die drei Heldinnen fahren wollten.

„Oder Pommes!", warf Leslie ein, dessen Grundnahrungsmittel frittierte Kartoffeln waren. Ohne Frage hätte die Silberhaarige sich von diesen pausenlos ernähren können. „Oder Pommes.", stimmte die Blonde ihrer Freundin zu, ehe sie ihren beiden Freundinnen jeweils eine Hand auf den Rücken legte und sagte: „Jetzt lasst uns erstmal mit den anderen Thor verabschieden, okay?" Zustimmend nickten die beiden und ließen sich zum Auto schieben, in welches Daisy und Leslie dann einstiegen, auch wenn Daisy immer noch geknickt war, dass das mit dem Essen nicht geklappt hatte.

Bevor Saphira einstieg schaute sie sich nochmal um. Ohne Frage hatten die Chitauri und Loki große Schäden angerichtet. Viele der Gebäude waren zur Hälfte weggesprengt worden. An manchen Stellen stieg sogar noch ein wenig Qualm auf, der von den Feuern übrig geblieben war, die gelöscht werden mussten. Auch die Straßen bargen nun Risse, wenn nicht sogar riesige Löcher. Die Blonde seufzte. Man würde viel Geld und Zeit benötigen, um all dies aufzubauen und wie Fury dieses Ereignis vor den Menschen vertuschen wollte, ging ihr nicht auf. Zu prägend schien dieser Kampf. Zu frisch die Wunden, die verursacht wurden. Vor allem bei jenen Menschen, denen solche Situationen fremd waren. Saphira nahm noch einen tiefen Atemzug, ehe sie in den mattschwarzen Wagen stieg, auf dem dick und fett das S.H.I.E.L.D.-Logo prangte.

„Warum willst du unbedingt Shawarma essen gehen?", fragte die Agentin, nachdem es für einen Moment still im Auto blieb und drehte sich im Beifahrersitz zu den drei Frauen, die sich auf die Rückbank gequetscht hatten. Daisy seufzte und erwiderte: „Es geht nicht darum, was wir essen. Es ging darum mit wem." Natasha nickte verstehend, ehe sie sich wieder nach vorne drehte. „Und- Hattet ihr vor mich einzuladen?", lautete dann die nächste Frage, die sie stellte. „Echt jetzt?", entgegnete Daisy erstaunt aber mit einem Grinsen im Gesicht. Natürlich war Natasha Romanoff nicht Tony Stark aber sie war eine Geheimagentin, die einer Organisation angehörte, die all ihre Sachen mit ihrem Namen labelte und trotzdem nicht bekannt war und das war ziemlich cool in Daisys Augen. Saphira und Leslie genossen bloß das Strahlen, das in Daisys Augen trat, als die Agentin ansprach, dass sie mit ihnen essen gehen würde und lehnten sich in den grau-gepolsterten Sitzen zurück.

Die Türen des Autos schlugen vier mal zu, als die fünf ankamen. Tony und Bruce waren bereits da, sowie auch Steve, Thor, Loki und Erik Selvig, der half den Würfel so zu verstauen, dass Thor und Loki damit wieder nach Asgard reisen konnten. Immer wieder glitt sein Blick misstrauisch zu Loki, der ihn noch vor Kurzem zu seinem geflügelten Affen gemacht hatte, während er den Deckel des Gefäßes, welches für den Tesserakt vorgesehen war, absinken ließ, sodass sich dieses fest verschloss.

Leslie starrte den schwarzhaarigen Gott an, der ihren Blick zu bemerken schien und sie breit angrinste. Obwohl es mehr als 1 000 000 Wörter im Sprachgebrauch gibt, hätte keines davon wohl beschreiben können, wie sehr Leslie es bereute Loki bloß ein Mal geschlagen zu haben und wie gerne sie es jetzt in diesem Moment getan hätte. Das lag nicht nur daran, dass er Saphira verletzt hatte - und das gleich zum wiederholten Male. Sie hegte einfach einen Groll gegen die Taten dieses Gottes, der es -ihrer Meinung nach- nicht verdient hatte diese Bezeichnung zu tragen. Ebenso wenig, wie Thor, der gerade vor der Silberhaarigen stand und wohl eine Verabschiedung erwartete. „Vergiss es, Tarzan.", erwiderte Leslie auf die stille Aufforderung des Blonden und schüttelte unterstützend den Kopf.

Währenddessen drehte der Schwarzhaarige sich zu Saphira und grinste auch diese an. Sie hob bloß eine Augenbraue an. Saphira hatte nicht vor sich den Tag weiterhin von diesem möchtegern-Gott vermiesen zu lassen. Wenn das alles nicht passiert wäre, hätten das zwei ruhige Tage sein können. Wohlig warm spürte sie die Wärme der Sonne in ihrem Rücken, die jegliche Wesen dieses Planeten mit Wärme und Licht nährte; die mit ihren Strahlen alle Dunkelheit verjagen konnte. „Du bist zäh.", hörte die Heldin es dann von Loki kommen und öffnete ihre Augen, die sie für einen Moment vor dieser Welt verschlossen gehalten hatte, um den Moment zu genießen. Der Gott legte seinen Kopf schief und schob fragend hinterher: „Wenn ich dir das nehme, was du am meisten liebst-" Sein Blick flog über Leslie und Daisy, ehe er weitersprach: „Wie schnell brichst du dann?"

Daisy, die neben den beiden Agenten stand, war in ein lockeres Gespräch mit diesen verfallen. Wie unmöglich dieser Tag doch erschien. Sicherlich würde sie sich am morgigen Tage fragen, ob das nicht alles eine verkorkste Mischung aus Alptraum und dem wunderschönsten Traum überhaupt war. Als die Braunhaarige aber zu Saphira sah, die gerade bedrohlich und sichtlich angespannt auf den Gott zuschritt, wollte sie auf direktem Wege zu ihr. Sie hasste ihn dafür, dass er Spahira wehgetan hatte. So sehr wünschte sie sich Rache für sie. Doch Daisy wusste, dass Saphira keinerlei Rache wollte. So jemanden friedfertigen wie die Blonde glaubte die Braunhaarige noch nie getroffen zu haben.

Clint und Natasha griffen nach Daisys Arm, als diese sich in Bewegung setzte. „Lass sie das alleine machen. Sie muss sich sowieso gerade zusammenreißen.", erwähnte die rothaarige Agentin und nickte untermalend in die Richtung der Blonden.

Als die Agentin sie so direkt darauf hinwies, bemerkte Daisy es auch. Saphira glitt elegant auf den Schwarzhaarigen zu. Ganz so, als sei sie eine Katze. Aber anhand ihrer zusammengekrampften Faust und der angespannten Körperhaltung, meinte man eher eine Raubkatze zu erkennen, die bloß darauf wartete ihre Beute erlegen zu können. Wenn die Braunhaarige nicht gewusst hätte, dass Saphira solche Absichten nie verfolgen könnte, hätte sie tatsächlich Angst bekommen. Umso erstaunlicher war es, dass Loki ruhiger blieb denn je.

Saphira stand nun direkt vor dem Mann, der sie auf der Gala so sehr in seinen Bann gezogen hatte. Spöttisch blickte er ihr in die blauen Augen, die vor Rage funkelten. Die Blonde ließ sich davon jedoch ebenso wenig beeindrucken, wie er von ihr. Leise drohte sie ihm: „Wenn du es wagen solltest, meine Familie auch nur anzurühren, dann werde ich dich lehren, was wahrer Schmerz ist. Ich werde dich foltern, bis du dir deiner Fehler bewusst bist. Der Grenzen, die du überschritten hast. Der Menschen, die du verletzt hast. Du wirst dir dessen bewusst werden, was der Titel, den du als würdig für dich annimmst, in Wahrheit birgt. Was eine wirkliche Gottheit ist und was nicht. Du wirst um Gnade winseln und am Ende - Am Ende, Loki, wirst du es sein, der bricht." Ihre bedrohliche Stimme durchbrach das fröhliche Vogelgezwitscher. Sie ließ die Strahlen der Sonne verblassen und eine Dunkelheit und Kälte an diesem warmen Tag einbrechen, wie es sonst nur der Winter zu tun vermochte.

Zwar waren ihre Worte bloß von ihr gezischt worden, doch jeder hatte Saphira Eldenwood genau verstanden - und ihnen allen lief ein Schauer über den Rücken, bei der plötzlichen Mordlust, die ihre Worte ausgesandt hatten. Selbst Lokis Augen weiteten sich für einen Moment in Überraschung, ehe er sich jedoch wieder fing. Er setzte sein verspieltes Lächeln wieder auf, das für eine Sekunde verblichen war, doch Saphira wusste, dass er sie ernstnahm. Und das war auch gut so - vor allem für den Gott des Schabernacks.

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