Kapitel 16


6 Monate später. 1 Jahr nach der Trennung von Jackson.

Einiges war in den letzten 6 Monaten passiert. Ich hatte den Preis für die beste Produzentin, das beste single Debüt gewonnen. Mit ITZY, ATEEZ, BTS, Mamamoo und Red Velvet arbeitete ich nach wie vor zusammen. Doch mit SKZ arbeitete ich jetzt noch mehr.

Ich hatte mit SKZ zwei Gruppen gebildet. In der ersten Gruppe waren Chan, IN, Seungmin und Lino. Die zweite Gruppe bestand aus Changbin, Felix, Han und Hyunjin.

Ich arbeitete mit den Gruppen an unterschiedlichen Tagen. Montag und Dienstag arbeitete ich mit der ersten Gruppe und Mittwoch und Donnerstag mit der zweiten. Der Grund für die Gruppen war folgender. Sie hatten für ihre bevorstehende Tour geplant in zwei Gruppen aufzutreten, sodass sie etwas verschnaufen konnten zwischendurch.

Gruppe 1, da schrieb Chan mit mir das Lied – Waiting for us und Gruppe 2, sie schrieben den Text und ich hatte die Melodie für Muddy Water. Wir hatten extrem viel Spass zusammen zu arbeiten und wuchsen dadurch noch enger zusammen. Auch die Freundschaft war dadurch noch viel enger geworden.

Meine Therapie lief auch immer besser und ich zuckte nicht mehr so oft zusammen. Es kam noch vor, aber ich lernte mit der Zeit, dass meine Freunde immer für mich da sind.

Heute war ich mit Lia, San, Han, Suga, Hwasa, Chan und Bam zum Essen verabredet. Ich freute mich sehr darauf, da wir lange Zeit nicht dazu kamen, weil jeder viel zu tun hatte.

Wir hatten eine Menge Spass und lachten extrem viel. Ich war glücklich, solche Freunde an meiner Seite zu haben.

Nach dem Essen gingen wir raus und ich verabschiedete mich von Lia, Hwasa und Suga, die zurück zur Arbeit mussten. Chan, Han, Bam, San und ich wollten noch einen Kaffee trinken gehen und die seltene gemeinsame Zeit geniessen.

Wir sassen alle zusammen im Café und tranken unsere Getränke. Ich sass am Fenster, neben mir San und Chan. Gegenüber von mir waren Han und Bam. Wir lachten, bis mir das Lachen plötzlich verging.

Ich hörte eine Stimme hinter mir, die ich lange Zeit nicht mehr gehört hatte, und wusste sofort, wer es war. Han schaute mich besorgt an, da ich wohl sehr blass wurde. Ich drehte mich um und dann sah ich ihn. „Jackson.", sagte ich kaum hörbar, doch San hörte es und drehte sich zu mir und folgte meinem Blick.

Jackson sah mich und ich konnte trauer in seinen Augen sehen. Er kam sehr langsam auf uns zu. Bam erblickte ihn nun auch und stand auf und ging sofort zu ihm. „Bitte lass sie in Ruhe und geh nach Hause. Sie hat genug gelitten.", sagte Bam und legte seine Hand auf Jacksons Schulter. „Ich weiss das. Was ich getan habe, ist unverzeihlich. Ich weiss, dass sie das niemals vergessen wird. Ich hoffe nur, dass sie mir das alles, was ich ihr angetan habe, verzeihen kann." antwortete Jackson und schaute traurig in meine Richtung, bevor er ging.

Jetzt sass da und vor meinen Augen spielten sich verschiedene Szenen ab. Ich spürte eine Panikattacke in mir aufsteigen und ich musste hier sofort raus. Ohne ein Wort stand ich auf und lief heraus. Ich lief in irgendeine Seitengasse und liess mich an der Wand heruntergleiten. Mein Atem war schnell, viel zu schnell.

Jemand nahm meine Hände in seine und sprach ruhig mit mir. „Atme ein und jetzt wieder aus.", sagte die Stimme immer und immer wieder. Es dauerte etwas, bis sich mein Atem beruhigt hatte und mein Herz wieder regelmässig schlug. Ich öffnete die Augen und traf zu meiner Überraschung nicht die Augen von Han, sondern die von Chan.

„Es tut mir leid.", flüsterte ich. Überraschenderweise zog Chan mich langsam in eine Umarmung und nun liess ich meinen Tränen freien lauf. „Alles wird gut, Jasmin. Wir sind für dich da.", sagte Chan leise und strich sanft über meinen Kopf, bis ich aufhörte zu weinen. Wir standen gemeinsam auf und zusammen gingen wir zur Dorm von SKZ.

„Du bleibst heute bei uns. Wir lassen dich nicht im Stich.", sagte Chan und schaute mich liebevoll an. „Ich möchte aber keine Last sein.", sagte ich leise und schaute zu Boden. Chan legte vorsichtig einen Finger unter mein Kinn und hob so meinen Kopf an, sodass er mir in die Augen schauen konnte.

„Du warst und du wirst niemals eine Last für mich oder SKZ sein. Hörst du?", sagte er sanft und küsste meine Stirn. Ich war so überrascht von dieser zärtlichen und liebevollen Geste, dass meine Augen sich wieder mit Tränen füllten. Chan sah das und zog mich in eine Umarmung.

„Werde ich jemals wieder lieben und vertrauen können?", fragte ich nach einiger Zeit und Chan schaute mich liebevoll an. „Bestimmt, du brauchst aber Zeit, um zu heilen. Komm, lass uns hineingehen.", sagte er und schloss die Tür auf.

Zusammen gingen wir rein und er setzte mich auf die Couch. Er ging in die Küche und kam mit 2 Gläsern, gefüllt mit Wasser wieder zurück. Ein Glas reichte er mich und seines trank er in einem Zug leer.

„Wo möchtest du heute schlafen? Bett oder Couch?", fragte Chan nach einiger Zeit. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne bei dir schlafen. Ich habe grosse Angst, dass wenn ich alleine schlafe, eine Dummheit zu begehen.", sagte ich und deutete auf meine Arme. Ich hatte wieder diese Gedanken und hatte grosse Angst, wieder rückfällig zu werden.

Chan verstand sofort, was ich meinte. Er nickte und dann schaute er mich sorgenvoll an. „Bist du dir sicher bei mir zu schlafen und nicht lieber bei Han?", fragte er unsicher. „Han schläft bei Lino. Alleine schlafen ist keine gute Idee und ausserdem fühle ich mich bei dir sicher. Du hast mich aus meiner Panikattacke herausgeholt, was sonst nur Han schafft.", antwortete ich leicht lächelnd. „Ok. Ich wollte nur sicher gehen, dass es für dich in Ordnung ist. Es freut mich wirklich sehr, dass du dich bei mir sicher fühlst.", sagte er und ging kurz in sein Zimmer.

Als er zurückkam, sah ich eine Hose und einen Hoodie in seiner Hand. Er gab mir die Sachen. „Ich hoffe, die Sachen werden dir einigermassen passen.", sagte Chan und ging ins Badezimmer. Ich stand auf und ging in sein Zimmer. Schnell zog ich mich um und setzte mich auf den Rand des Bettes. Als es klopfte, war ich verwundert und sagte leise „Herein."

Chan hielt sich die Augen zu und bei dem Anblick musste ich lachen. „Du kannst gucken, ich bin schon fertig umgezogen, aber danke für diese Aktion, Chan.", sagte ich und er lachte jetzt auch und nahm die Hände von seinen Augen. Chan trug ein T-Shirt und eine Shorts. Er sah wirklich gut aus in seinem Schlafoutfit. Er legte seinen Kopf schief, weil ich wohl etwas zu lange gestarrt hatte.

Verlegen schaute ich zur Seite. „Sorry, du siehst so anders aus als sonst.", sagte ich und er lachte. „Sei froh, dass ich nicht wie sonst schlafe, wenn ich alleine bin.", sagte er und ich schaute ihn verwirrt an. „Normalerweise schlafe ich nackt.", sagte er grinsend und lachte etwas, als mein Mund ein überraschtes „Oh" formte. „Lass uns schlafen, es ist schon spät.", sagte er und legte sich auf die rechte Seite des Bettes. Ich war etwas unsicher, aber legte mich auf die linke Seite.

„Danke Chris. Danke für alles.", sagte ich und lächelte. „Oh, jetzt heisse ich nicht mehr Chan?", fragte er breit lächelnd und fuhr fort. „Aber du darfst mich gerne Chris nennen. Ich mag es, wenn du mich so nennst. Und du musst dich nicht bedanken. Wir sind Freunde.", sagte er und ich sah einen leichten, rötlichen Schimmer auf seinen Wangen. „Dann gute Nacht, Chris.", sagte ich grinsend und er löschte das Licht. Ich schlief schnell ein.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top