10
"Miss Blacks Betragen ist unzulänglich", beschwerte sich Professor Binns am Abend vor der ersten Kontrollstunde.
Desgleichen hatten sowohl Dippet als auch Dumbledore als auch Minerva McGonagall in den letzten Wochen viel zu oft gehört. Aber eines war den beiden zuletzt Genannten aufgefallen: Bellatrix verließ häufig ohne Erlaubnis den Unterricht, wenn es um ihre Eltern oder den Cruciatus ging. Dumbledore nahm das nicht allzu ernst, aber Minerva glaubte, dass es da eine Verbindung gab. Dies würde sie in der morgigen Kontrollstunde versuchen zu überprüfen.
***
"Guten Abend, Miss Black", begrüßte McGonagall das Mädchen.
"Guten Abend", erwiderte Bellatrix artig. Wenn sie sich so benahm, konnte man sich nicht vorstellen, dass sie jemals etwas Unhöfliches oder Fieses sagen oder tun könnte. Aber der Schein täuschte.
"Heute wollen wir versuchen, dass Sie Ihre wilde Magie beherrschen können, damit Sie sich und anderen keinen Schaden zufügen." Die Professorin nickte in Richtung von Bellas Händen, die inzwischen glücklicherweise gut verheilt waren. "Aber erzählen Sie erstmal über sich: Haben Sie Geschwister?"
Bella wollte gerade patzig antworten, was sie das denn bittesehr anginge, überlegte es sich dann jedoch anders: "Ich habe zwei Schwestern, Andromeda und Narzissa. Annie ist sieben und Zissa letztens sechs geworden..."
Sie erzähle noch ein wenig weiter, aber dann kam McGonagall zu einem unangenehmeren Thema: "Wie sind Ihre Eltern?"
Das Mädchen zuckte leicht zusammen. "Nett."
Minerva schnaubte ungläubig.
"Was?", fauchte Bellatrix.
"Erzählen Sie mir nichts, ich weiß von einer damaligen Freundin, wie Reinbluteltern häufig sind."
Bella hob eine Augenbraue, aber die Professorin ließ sich nicht beirren: "Wie sind Ihre Eltern? Ehrlich."
"Nett." Das Mädchen blieb stur, denn eine falsche Antwort würde sie sicher bitter bereuen.
"Ich wollte das eigentlich nicht tun, aber..." McGonagall zückte den Zauberstab. Zu ihrer Überraschung regte sich das Mädchen nicht, um es ihr gleichzutun. Es war wie bei einer Kämpferin, die wusste, wann eine Bewegung fatale Folgen haben konnte. McGonagall hatte das Gefühl, Bellatrix kannte solche Situationen.
"Legilimens", flüsterte die Professorin.
Bella war überrascht, dass kein Cruciatus oder ähnliches kam, dann spürte sie, wie ihre Verwandlungslehrerin in ihre Gedanken eindrang. das musste sie verhindern! Sie kam zu der Szene mit der sich am Boden windenden Andromeda. Furchtbare Schreie hallte durch Bellas Kopf.
Nicht wieder!
Bellatrix sah vor sich, wie sie die Kleider fallen ließ, kreideweiß wurde und sich beeilte, die Treppen herunterzulaufen. Zu ihrer Schwester. In dem Moment, wo die Vergangenheits-Bella um die Ecke bog, woher die Schreie kamen, blockte Bellatrix ab.
Sprachlos starrte McGonagall vor sich hin und musste erstmal verdauen, was sie a) gehört und gesehen hatte und b), dass eine Erstklässlerin Okklumentikansätze besaß.
Bellatrix stand ruckartig auf, sodass der Stuhl nach hinten überkippte und wollte den Raum verlassen, stellte aber mit Entsetzen fest, dass er magisch verriegelt war.
"Bleiben sie erst noch", murmelte McGonagall geistesabwesend.
Jetzt wurde Bella wütend und noch dazu schnürte ihr die Angst die Kehle zu. Kam jetzt doch der Cruciatus? Aber schließlich siegte die Wut und Bella richtete die Hand auf die Tür, welche in Flammen aufging. Das Mädchen wollten den raum verlassen, stieß jedoch gegen eine unsichtbare Wand.
"McGonagall seufzte: "Bitte bleiben Sie im Unterricht, bis er beendet ist. Wie ich sehe, haben wir noch viel Arbeit vor uns." Sie betrachtete die Tür.
Bella hatte sich inzwischen wieder abgeregt. "Tut mir leid", murmelte sie zerknirscht mit Blick auf die Tür. "Reparo!" Die Tür fügte sich wieder zusammen. "Verraten Sie NICHTS weiter, wenn Sie wollen, dass meine Schwestern und ich überleben."
Das war ein Argument.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top