[22]
Jisung PoV
"Mama, ich weiß jetzt wo Babys herkommen.", erzählte Miran stolz beim Abendessen.
"Wirklich? Woher kommen die denn?", fragte Hyejin, die offensichtlich neugierig war, was ihre Tochter da an neuen Informationen bekommen hatte. Mich beschlich dabei ein ganz böses Gefühl.
"Also der Junge hat halt etwas in der Hose und das nimmt die andere Person und dann kommt da so Zeug raus und das muss die schlucken und dann wächst ein Baby im Bauch der Person, die das geschluckt hat. Aber wenn sie nicht schwanger werden will, kann sie es einfach ausspucken."
"Wo hast du das denn her?", fragte Eunsang und ich lief leicht rot an. Richtig, Minho. Das Schließen der Tür war nur der Durchzug. Auch Minho schien langsam zu realisieren, was sie da beschrieben und gesehen hatte.
"Minho und Jisung habenhdbdh...", begann sie, doch Minho stopfte ihr schnell etwas in den Mund, damit sie nicht weiter redete. Für ein paar Minuten hielt sie auch den Mund, doch dann konnte sie sich vermutlich nicht mehr zurück halten.
"Ist Jisung jetzt auch schwanger, weil du ihm gesagt hast, dass er das schlucken soll?", fragte sie, woraufhin Minji anfing zu lachen.
Ich verschluckte mich an meinem Essen und begann zu husten, weshalb Minho mir auf den Rücken schlug.
"Geht's?", fragte er besorgt und ich nickte. Mein Gesicht glühte vor Scham, aber zumindest konnte ich wieder atmen. Wie konnte Minho das nur so kalt lassen?
"Wie kann dir das nichtmal im Ansatz peinlich sein?", fragte ich ihn und war mir sicher, dass mein Gesicht knallrot sein musste.
"Minho hat nie wirklich Schamgefühle entwickelt.", antwortete Hyejin.
"Natürlich habe ich Schamgefühl. Nicht besonders oft, aber manchmal schäme ich mich auch! Nur weiß ich, dass mir das vor euch nicht peinlich sein muss. Jisung ist mein Freund und ihr könnt euch ja denken, dass wir das alles irgendwann machen. Könnt ihr euch bei Minji und Jiseok doch auch denken. Die werden dabei nur nie gesehen. Es muss dir also überhaupt nicht peinlich sein, Jisungie."
"Ist es aber...", nuschelte ich und stocherte in meinem Essen herum. "Können wir einfach das Thema wechseln, bitte?"
"Natürlich. Minho, wie läuft es eigentlich mit deinen Tanzvideos?", fragte Hyejin.
"Du machst Videos davon?"
"Ja, mache ich, aber die Streams sind beliebter. Es läuft ganz gut soweit. Nicht besser als sonst, aber auch nicht schlechter. Also wenn ich streamen dürfte."
"Daran hast du selbst Schuld. Du sollst dich nicht überanstrengen. Die Diskussion hatten wir schon viel zu oft.", meinte Eunsang.
"Jisung, du musst jetzt wohl oder übel auf ihn aufpassen. Auf uns hört er nicht mehr.", lachte Hyejin.
"Mach ich gerne."
"Ich kann auf mich selbst aufpassen..."
"Offensichtlich ja nicht. Sonst hättest du mir nicht so einen Schrecken eingejagt."
"Tut mir leid, mein Kleiner. Es kommt nicht wieder vor."
"Warum hast du dich überhaupt so überarbeitet?", fragte ich ihn, da ich wirklich nicht wollte, dass es nochmal vorkam.
"Ich... wollte dich beeindrucken? Die Choreo sieht halt ziemlich cool aus und ich dachte, dass sie dir gefallen würde..."
"Du bist so ein Idiot. Du brauchst mich doch nicht zu beeindrucken. Sein wir ehrlich: Selbst wenn du Schwanensee tanzen würdest, wäre ich beeindruckt."
Mit dem letzten Satz brachte ich alle zum Lachen außer Miran, die nicht wusste, was Schwanensee war. Wir redeten noch ein wenig weiter und aßen, ehe Minho und ich wieder gemeinsam in seinem Zimmer verschwanden.
"Ich weiß, dass es früh ist, aber können wir vielleicht trotzdem schon schlafen gehen?", fragte ich und warf mich auf Minho's Bett.
"Natürlich. Geh ruhig schon mal Zähne putzen und dich fertig machen."
Ich tat genau das und er machte genau das Gleiche, weshalb wir uns nur ein paar Minuten später in seinem Bett wieder fanden.
"Willst du überhaupt nicht kuscheln?", fragte Minho ein wenig enttäuscht, als ich versuchte, es mir irgendwie bequem zu machen.
"Ich dachte, es nervt dich vielleicht, wenn ich so anhänglich bin...", antwortete ich.
"Jisungie, du bist mir nicht zu anhänglich. Es ist süß, wenn du meine Nähe suchst."
"Wirklich? Ist das auf Dauer nicht eher abstoßend?"
"Ist es nicht. Und jetzt komm her, dein Freund braucht ein paar Kuscheleinheiten.", sagte er und ich kuschelte mich an ihn.
"Die kann er gerne haben. Schlaf schön, Minho."
"Du auch, Jisung.", erwiderte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ehe wir beide einschliefen.
Den nächsten Tag bestritt ich erstaunlich energiegeladen. Vermutlich bekam ich an Minho's Seite einfach viel erholsameren Schlaf. Dadurch, dass ich mich deutlich besser fühlte als sonst, standen wir heute auch vor Schulbeginn bei seinen Freunden und ich lernte sie kennen. Die meiste Zeit sagte ich eigentlich nichts, aber durchs Zuhören konnte man meiner Meinung nach sowieso am meisten über jemanden erfahren.
"Hey Minho, kann ich kurz mit dir reden?", fragte eine weibliche, süßliche Stimme, die offensichtlich zu einem der Mädchen in unserem Jahrgang gehörte.
"Klar, was gibt's?", erwiderte mein Freund. Mir gefiel überhaupt nicht, in welche Richtung das hier ging.
"Du hast doch eine Freundin, oder?", fragte sie und spielte mit ihrem Haar, was vermutlich süß aussehen sollte. Wenn ich könnte, würde ich es ihr einfach raus reißen. Niemand machte sich an meinen Freund ran! Okay, ich musste mich beruhigen.
"Wer erzählt denn den Schwachsinn? Ich hab keine Freundin."
"Weißt du, ich würde dich gerne jemandem vorstellen, wenn das okay für dich wäre. Sie ist wirklich nett und ich glaube, dass ihr gut zusammen passen würdet."
"Er hat gesagt, dass er keine FreundIN hat, aber das heißt nicht, dass er keinen Freund hat.", schnaubte ich wütend.
"Ach quatsch. Minho hat selbst gesagt, dass er nicht auf Jungen steht."
"Oops.", grinste Minho und zog mich an der Hüfte näher zu sich. "Ich hab wohl oder übel gelogen. Sorry, aber ich bin vergeben an den schönsten Jungen der Welt."
"Du bist süß.", meinte ich und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
"Und du erst."
_____________________________
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top