[21]

Jisung PoV

"Und hier hast du gewohnt?", fragte Minho und ließ seinen Blick durch mein chaotisches Zimmer wandern. Ich hatte kaum Platz in meinen Schränken, deshalb stapelten sich in allen Ecken Bücher und alte Klamotten, bei denen ich einfach nicht wusste, wohin damit.

"Es ist ziemlich unordentlich, ich weiß. Wir wollten es eigentlich schon längst renoviert haben, damit ich mehr Platz habe. Aber dafür ist es jetzt wohl auch zu spät... Lass uns einfach meine Sachen packen und dann verschwinden. Ich fühle mich hier nicht wirklich wohl."

Er nickte und wir begannen alles zusammen zu suchen, was irgendwie wichtig für mich war, angefangen bei meinem Laptop und dem, was ich zum Musik machen brauchte. Dann meine Klamotten und meine anderen persönlichen Sachen.

"Willst du dich noch von deinen Brüdern verabschieden?", fragte Minho besorgt, doch ich schüttelte nur den Kopf. Zu meinen Brüdern hatte ich eigentlich kaum Kontakt, auch wenn wir im gleichen Haus aufgewachsen sind. An einigen Tagen, die ich zu Hause verbracht hatte, sah ich sie nicht einmal.

"Und du bist dir sicher, dass du alles hast?", fragte er wieder. Er wollte hier vermutlich genauso wenig wieder hin wie ich.

"Ja, ziemlich sicher. Es steht nur noch ein Paar Schuhe von mir im Flur, das ich mitnehmen will."

"Dann lass uns die noch holen und dann gehen."

"Zu gerne."

Als ich im Flur stand und nach den Schuhen griff, kam mein ältester Bruder rein.

"Was wird das denn, Jisung? Ziehst du aus?", scherzte er.

"So ähnlich, ja. Unsere Mutter wirft mich raus."

"Was?! Wieso das denn?"

"Weil ich meine Zukunft nicht da sehe, wo sie sie sieht.", antwortete ich. "Ich sehe mich nicht auf einer perfekten Hochzeit mit einer schönen Frau in einem weißen Kleid, so wie sie es erwartet. Ich sehe mich an der Seite von diesem hübschen Idioten hier. Und damit hat sie ein ziemlich großes Problem."

"Das tut mir leid, Jisung. Dann wünsche ich dir und deinem Freund nur das Beste. Ich nehme mal an, dass du zu ihm ziehst?"

"Ja, ich hatte kurz überlegt zu unserem Vater zu gehen, aber bei Minho fühle ich mich wohler. Du solltest ihn übrigens auch mal besuchen. Er hat eine Menge interessanter Dinge zu erzählen. Geh mal im Krankenhaus nach ihm fragen. Er lügt nicht. Versprochen."

"Ich überlege es mir."

"Versuchst du jetzt auch noch deinen Bruder zu manipulieren oder was wird das?", tauchte auf einmal die wütende Stimme meiner Mutter auf, die gerade aus der Küche kam.

"Ich will nur, dass er die Wahrheit kennt.", erwiderte ich. "Was er dann mit den Informationen macht, ist seine Sache."

"Lass es dir lieber von deinem Typen besorgen und stör' uns nicht weiter!"

"Liebend gerne. Komm mit, Minho. Wir gehen. Du hast für meinen Geschmack noch viel zu viel an."

"Uhhh~ Heiß.", grinste er und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er wusste, dass wir nicht miteinander schlafen würden, sondern ich das nur machte, um zu provozieren, aber trotzdem spielte er mit.

"Lass uns gehen, Baby. Mein Schwanz hat Sehnsucht nach deinem hübschen Arsch."

Ich musste mich wirklich zurück halten, um nicht jeden Moment laut los zu lachen. Alleine die Art, wie er es gesagt hatte, brachte mich dazu lachen zu wollen.

"Dann wollen wir dich mal nicht zu lange warten lassen.", meinte ich so verführerisch, wie ich konnte, und wir gingen. Ich warf noch den Schlüssel in den Briefkasten, da ich ihn von nun an ja nicht mehr brauchen würde.

Wir gingen stumm nebeneinander her, jeder mit einer Tasche in der einen Hand. Unsere anderen Hände waren miteinander verschränkt und von mir war immer wieder ein unterdrücktes Lachen zu hören.

"Bist du okay, Ji?", fragte Minho, als ich wieder ein Lachen unterdrücken musste.

"Bitte sag nie wieder 'mein Schwanz'", lachte ich.

"Ernsthaft? Deshalb versuchst du seit ganzen 5 Minuten, dir nicht den Arsch ab zu lachen?", fragte er entgeistert.

"Das klingt richtig räudig, wenn du das sagst. 'Mein Schwanz hat Sehnsucht nach deinem Arsch.'", imitierte ich ihn und nun konnte auch er sich ein Lachen nicht verkneifen.

"Okay, okay, du hast gewonnen. Das klingt echt räudig.", lachte er.

"Ich musste mich echt beherrschen, um nicht gleich laut los zu lachen."

"Halt die Klappe.", lachte er. "Ich hab auch nur geschauspielert."

"Da ist mein hübscher Arsch aber traurig.", schmollte ich, woraufhin Minho mir einen Kuss auf die Wange hauchte.

"Nicht schmollen, mein Kleiner."

"Küss mich nochmal und vielleicht höre ich dann auf.", sagte ich und wir blieben stehen.

"Du musst doch nicht schmollen, nur weil du einen Kuss willst. Küss mich einfach, wenn dir danach ist."

"Okay."

Keine zwei Sekunden später landeten meine Lippen auf seinen und ich küsste ihn zärtlich.

"Ich wusste, dass du das machen würdest.", meinte Minho, als wir uns kurz aus dem Kuss lösten.

"Lass uns einfach zu dir. Mein hübscher Arsch muss sich hinsetzen."

"Dann lass uns gehen. Bevor dein hübscher Arsch noch einschläft."

Wir bekamen noch ein paar merkwürdige Seitenblicke von einem Paar, das an uns vorbei lief, zu geworfen, als wir uns weiter auf den Weg zu Minho nach Hause machten.

Bei ihm angekommen, stellten wir die Taschen erst einmal neben den Schrank. Ich hatte gerade wirklich keine Lust sie auszupacken. Ich wollte lieber meine Zeit mit meinem Freund verbringen.

Minho legte sich aufs Bett und ich legte mich zu ihm. Erst kuschelte ich mich an ihn, doch dann bekam ich eine bessere Idee. Ich verkrochen mich mit meinem Kopf unter Minho's Hoodie und kuschelte mich an seinen bloßen Oberkörper.

"Was machst du da, Ji?", lachte Minho.

"Wärme und Aussicht genießen.", antwortete ich.

"Und was ist mit mir? Was darf ich genießen?", fragte er und ich konnte sein Grinsen förmlich raus hören.

"Wie wäre es hier mit?", fragte ich zurück und begann Küsse über seinen Oberkörper zu verteilen. An einigen Stellen hinterließ ich ein paar Knutschflecken, was ihm ein leises Keuchen entlockte.

Ich wollte mehr von ihm hören, also ließ ich langsam meine Hand an seinen Hosenbund wandern.

"Darf ich?"

"Natürlich, Baby."

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