[17]
Jisung PoV
"Lee Minho, was denkst du, was du da machst?", fragte ich vorwurfsvoll.
Wir waren gerade wieder bei ihm zu Hause und Minho war gerade die ersten Stufen zum Keller runter gegangen und hatte sich bei meiner Frage umgedreht.
"Dir die Choreo zeigen, die ich-... Never mind."
Er bemerkte meinen bösen Blick und drehte auf dem Absatz wieder um.
"Mach so weiter und ich fessel dich echt noch ans Bett.", drohte ich scherzhaft, doch bekam von ihm nur einen anzüglichen Blick zu geworfen.
"Von dir lasse ich mich jederzeit ans Bett fesseln, Baby.", grinste er und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er mich in eine Umarmung zog.
"Perversling."
Ich vergrub mein Gesicht in seinem Shirt und zog seinen Geruch ein. Er roch nach Minho und kaltem Schweiß, doch trotzdem roch er gut. Ein wenig nach seinem Duschgel und seinem Deo.
"Der Perversling geht jetzt duschen.", lachte er und löste sich aus der Umarmung. Ich wollte mit, aber ich traute mich irgendwie nicht zu fragen. Als er also im Bad verschwand, folgte ich ihm nicht, sondern setzte mich in seinem Zimmer auf sein Bett.
"Willst du nicht mit?", fragte Minho verwundert und steckte seinen Kopf ins Zimmer.
"Doch, schon...", murmelte ich.
"Warum kommst du dann nicht einfach mit? Du musst ja nicht mit mir unter die Dusche, wenn du das nicht willst. Ich hätte einfach nur gerne deine Gesellschaft.", meinte er aufmunternd und mit einem kleinen Lächeln folgte ich ihm.
Er verschwand in der Dusche, wobei ich meinen Blick ein Mal kurz über seinen Körper wandern ließ. Minho war wirklich schön. Ich wusste nicht, wie ich da jemals mithalten sollte.
Müde legte ich mich auf den Teppich im Badezimmer. Er war bequemer, als er aussah.
"Warum bist du eigentlich so hübsch?", fragte ich mit einem Seufzen. "Das ist unfair."
"Wieso ist das unfair? Du bist doch mindestens genauso schön."
"Findest du?"
"Jisung, du bist die schönste Person, die ich kenne."
"Schönheit ist auch etwas Seltsames. Ebenso wie Hässlichkeit. Für mich bist du wunderschön, aber für jemand anderen bist du vielleicht komplett hässlich, weil ihn deine Nase stört oder so."
"Was hast du gegen meine Nase?"
"Nichts. Ich liebe deine Nase, aber für andere ist sie vielleicht hässlich. Was ich auch nicht raffe ist, wieso man Menschen wegen ihres Aussehen mobbt. Warum stört es die, dass ich hässlich bin? Das sollte mich stören, aber doch nicht die."
"Baby, sag noch einmal, dass du hässlich bist und ich schmeiß die Shampooflasche nach dir."
"Aber es geht um's Prinzip, Minho. Mobbing ist nicht nur scheiße, sondern noch dazu ergibt es einfach keinen Sinn. Menschen sind komisch. Aber nicht komisch lustig sondern komisch seltsam.", meinte ich und starrte die Decke an. Minho's Bad hatte eine interessante Decke. Sie war weiß tapeziert und hatte diese ganzen kleinen Hervorhebungen, die keinem festen Muster zu folgen scheinen, egal wie lange ich nach einem suchte.
"Bist du okay, Kleiner?", fragte er und steckte seinen Kopf aus der Dusche.
"Ich bin okay. Aber fragst du dich gerade auch, ob es so etwas bei anderen Tieren auch gibt? Vielleicht mögen manche Affen keine Bananen, aber essen sie trotzdem, weil die anderen Affen sie sonst mobben..."
"Um ehrlich zu sein, hab ich da noch nie wirklich drüber nachgedacht."
"Siehst du? Niemand denkt über so etwas nach, dabei ist es doch interessant, oder nicht?"
"Irgendwie schon, ja. Sag mal, Ji. Was machst du eigentlich in deiner Freizeit außer dich mit solchen Fragen zu beschäftigen?"
"Ich mache Musik. Nicht besonders bedeutend, aber es macht mir Spaß. Es ist gut, um die Gedanken zu sortieren."
"Was für Musik machst du?"
"Rap."
"Uhhh dann hast du doch bestimmt auch einen Stagename."
"Jap, hab ich. Darf ich mich vorstellen? J.One."
"You're my J.One and only.", meinte er und ich musste lachen.
"Der war so schlecht, Min.", lachte ich, auch als mein Freund ebenfalls lachend aus der Dusche kam und sich ein Handtuch um die Hüfte band.
"So wie du lachst, kann er gar nicht so schlecht gewesen sein."
"Doch."
Ich bekam mich vor Lachen kaum noch ein und Minho musste mich auf die Beine ziehen, da ich alleine vermutlich nicht mehr hoch gekommen wäre.
"My J.One and only...", lachte ich und folgte ihm ins Zimmer, wo er sich anzog.
"Minho, Jisung! Es gibt Essen!", rief uns Eunsang und wir gingen zum Abendessen, weshalb wir in die Küche gingen. Ich musste mir während des Essens die ganze Zeit mein Lachen unterdrücken, doch Minho bemerkte es natürlich.
"Was ist denn los, Ji?"
"My J.One and only...", lachte ich und Minho musste sofort mit lachen.
"Was ist mit J.One? Er ist mein Lieblingsrapper.", fragte Minji und sah uns sofort interessiert an.
"Dein Ernst? Du magst J.One?", fragte Minho überrascht.
"Ja? Problem damit? Er ist halt ein unglaublich toller Rapper. Ich wette er sieht fantastisch aus."
"Nein, gar nicht. Und er sieht richtig heiß aus.", meinte Minho und lachte nur noch mehr, während alle anderen um uns herum sichtlich verwirrt waren.
"Was ist denn so lustig?"
"Was würdest du sagen, wenn J.One schwul wäre?", fragte er.
"Ja, dann ist er halt schwul. Und?"
"Und was würdest du sagen, wenn dein Bruder mit J.One zusammen ist?", fragte er mit einem Grinsen.
"Das wird nie passieren. Außerdem hast du Jisung. Kümmere dich erstmal um ihn."
"Genau, Min. Gib deinem Freund Liebe und Aufmerksamkeit und kümmere dich nicht um irgendeinen Typen, der rappt, schwul ist und unfassbar gut aussieht."
"Woher wollt ihr das eigentlich alles wissen? Er zeigt sich nie und hat auch nie was zu seiner Sexualität gesagt."
"Vielleicht oder vielleicht auch nicht ist Jisung J.One."
"Verarsch mich nicht, Minho."
"Mach ich nicht. Jisung ist J.One."
"Echt jetzt?"
Ich nickte.
"Und ihr beiden seid zusammen?"
Wieder nickte ich.
"Jap, dieser hübsche, talentierte Junge gehört jetzt zu mir."
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