Kapitel 18

Zuhause angekommen ging ich blitzschnell in mein Zimmer und versteckte die Kiste unter meinem Bett.
Kaum war ich fertig, ging die Tür auf und Kai kam rein.
Er nickte mir zur Begrüßung zu und legte sich auf sein Bett.
Des weiteren beachtete er mich kaum, da er eins der Bücher anfing zu lesen, die noch größtenteils in Kisten waren.
,,Ich muss dir was erzählen",sagte ich leise.,,Ich hab mich entschieden. Du hast mich zum nachdenken gebracht. Dieses hin und her ist nicht fair dir gegenüber."
,,Und?"fragte er locker, doch auch mit einem funken Hoffnung.
,,Tristan und ich....sind jetzt offiziell zusammen",erzählte ich ihm.,,Das war's. Kein hin und her. Wir sind doch so was wie Brüder und als Freunde funktionieren wir doch ganz gut und du kannst dir jemanden suchen, der besser zu dir passt. In so angelegenheiten wie sex und...warte wohin gehst du? Hey, hör mir zu!"
,,Ich hab genug gehört!"rief er bloß.,,Ich versteh schon."
,,Wohin gehst du? Du bist doch grad erst gekommen!"
,,Zum Sport."
Mit einem lauten knallen der Tür verabschiedete er sich wieder.
Ich fragte mich wohin er wirklich geht, denn sein Sportzeug lag noch in einer Zimmerecke.
Ich wollte ihm etwas freiraum lassen aber, da es immer dunkler wurde , machte ich mir auch sorgen...
,,Ich geh etwas raus!"rief ich kurz bevor ich das Haus verließ.
Auf die Frage meines Vaters wohin ich so spät noch geh, antwortete ich bloß beiläufig mir sei noch eingefallen, dass ich noch was besorgen müsste.
Ich wusste nicht wo ich anfangen sollte zu suchen, also lief ich wahrlos in der Gegend rum und besorgte mir bei einem noch geöffneten Cafe eine heiße Schokolade to go.
Etwas frische Luft tat mir auch gut, um den Kopf frei zu kriegen.
Auf einmal rief mein Vater mich an.
,,Ja?"
,,Felix, wo bleibst du denn? Hast du Hunger?"
,,Nee, alles ok. Ich komm bald Heim."
,,Ok. Meg und ich wollen Essen gehen, sollen wir dich abholen? Willst du mit kommen?"
,,Nein, nein, guten Appetit. Ich mach mich auf den Heimweg."
Es war auch schon halb 11, es waren kaum noch Leute auf den Straßen.
Nur Shisha Bars und Clubs hatten noch auf neben vereinzelten Cafes.
Zuhause angekommen, schien niemand zuhause zu sein.
Seufzend zog ich meine Jacke und meine Schuhe aus und lief hoch in mein Zimmer.
Mein glauben alleine zu sein bestätigte sich als falsch, als ich die Tür aufmachte und sah wie Kai mit einem fremden Jungen auf seinem Bett rum machte.
,,Was geht den hier ab?!"brüllte ich wütend, wobei beide zusammen zuckten, da sie mich noch nicht bemerkt hatten.
,,Oh, shit, tut mir Leid",stammelte der Junge.,,Bist du sein Freund?!"
,,Nein, mein Bruder",antwortete Kai, wobei er das letzte Wort mehr spuckte als sagte.
,,O-Oh, hi, ich bin-",stammelte der Junge verlegen als er sich wieder sein Oberteil anzog, doch ich unterbrach ihn.
,,Ist mir scheiß egal, wer du bist! RAUS!!"
,,Ey, bleib doch noch!"rief Kai, als der Junge an mir vorbei rannte.
Kai schien hinter her zu wollen, wobei mir an seinem gang eindeutig auffiel, dass er getrunken hatte.
,,Sag mal bist du bescheuert?! Mitten in der Woche saufen?! Und wer war der Penner, hm?!"
,,Eifersüchtig?"fragte er grinsend.,,Du sagtest ich solle mir jemand anderen suchen. Du willst ja nicht. Wir hätten es grad fast getan, wenn du nicht...woher kammst du überhaupt?"
,,Ich hab dich Arschloch gesucht!"zischte ich ihn an.,,Willst du dir immer die hucke voll saufen, wenn du einen Korb kriegst?!"
,,Ja",antwortete er.
,,Boah, du stinkst widerlich!"sagte ich und schubste ihn weg von mir.
Er legte sich mit dem Rücken auf sein Bett und sah an die Decke.
,,Warum darf ich nicht glücklich sein?"fragte er.
,,Du bist doch immer so glücklich."
,,Aber dann traf ich dich. Wurde glücklicher und glücklicher und dann BAM unglücklicher und unglücklicher und unglücklicher und so weiter",antwortete er mir.
,,Das...tut mir Leid."
,,Was hat Tristan, was ich nicht hab? Eine nicht aufgeplatze Lippe und was noch?"
,,Kai..."
,,Sag schon!"
,,Geh schlafen. Du hast sowieso schon einen Ersatz für mich gefunden."
,,Und dann hast du ihn raus geschmissen. Man, er wollt mir grad einem blasen. Vielleicht war er meine neue Liebe? Der Eine?"
,,Wie hieß er denn?"
,,Keine Ahnung."
Wir mussten beide lachen.
Ich saß mich auf seine Bettkante und er richtete sich ebenfalls auf und saß sich neben mich.
,,Was kann ich tun, damit du weniger leidest?"fragte ich ihn und sah in seine Augen, die mich zu fixieren schienen. Es sah aus als wäre es schwerst arbeit in seinem betrunkenen Zustand.
,,Blas mir einen",antwortete er lachend.
,,Boah, Kai, ich meins ernst!"
,,Wer sagt, dass ich es nicht ernst meine?"er dachte kurz nach.,,Aber warte, dein Freund findet das sicher nicht so toll. Siehst du? Wären wir zusammen könntest du mir einen blasen ohne deinen Freund zu betrügen, weil ich dein Freund bin. Tada."
,,Du bist so ein Idiot",sagte ich lachend.,,Gute Nacht."
,,Gute Nacht Kuss?"
,,Spinnst du?"
,,Nur einen kleinen."
,,Ich hab einen Freund. Ich küss niemand anderen. Wenn du mich küsst, haut er dich wieder!"warnte ich ihn.
,,Einen Küsschen?"flehte er mich an.
,,Nope."
,,Manno...", er sah beleidigt auf seinen Schoss.,,Kein Sex, kein Blowjob, kein Kuss..."
,,Eine Umarmung?"schlug ich vor.
,,Anderer Vorschlag, schlaf bei mir",bot er als Kompromiss an.
,,Gute Nacht, Kai",sagte ich und verdrehte die Augen.
Ich stand auf, machte das Licht aus und legte mich in mein Bett.
Keine fünf Minuten später stand Kai auf, schwankte orientierungslos im Zimmer herum, warf verschiedene Dinge um aber fand den weg zu mir.
,,Felix?"flüsterte er.,,Schläfst du?"
,,Ja!"
,,Tust du gar nicht! Darf ich mich zu dir legen?"
Genervt gab ich nach.
Kaum hatte er sich hingelegt, fing er laut an zu schnarchen.
Keine Ahnung was er vor hatte aber heute Nacht wird tatsächlich nur geschlafen.
Morgen darf er sich dafür aber was anhören.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top