Kapitel 16

Als das Wochenende immer näher rückte, kam auch die erste Nacht im neuen Haus näher.
Ich fühlte mich noch etwas fremd im neuen Haus.
,,Wir werden uns schon einleben",sagte mein Vater jedoch bloß.
Die meiste Zeit verbrachte ich in meinem neuen Zimmer, was ich größtenteils alleine genießen konnte, da Kai noch länger als sonst trainieren war.
,,Schatz, wo bleibst du denn?"fragte Meg Kai, da sie ihn vor Sorge angerufen hatte.,,Es ist schon dunkel, komm bitte bald nach Hause. Soll ich dich abholen? Mhm, ok...das Abendessen ist bald fertig, beeil dich und pass auf dich auf."
Gegen halb 10 Uhr Abends trödelte Kai zuhause ein.
,,Hey, Scha-oh gott, was ist mit deiner Lippe?!"fragte Meg empört.
,,Kleiner Unfall beim Training."
,,Lüg mich nicht an, das ist schon älter! Hast du dich geschlagen?!"
,,Mum, das ist nichts, ehrlich."
,,Kai!"
,,Mum, wirklich, mir geht es gut."
Nachdem er sie beschwichtigt hatte, ließ sie ihn wiederwillig gehen.
,,Hey",sagte er locker und legte seine Sportasche zur Seite.,,Schon eingelebt?"
,,Total",sagte ich sarkastisch.,,Wieso warst du solange trainieren?"
,,Hab die Zeit vergessen",antwortete er locker und zog sein Shirt aus.,,Ich muss echt duschen gehen..."
,,Ja, ich riech dich ja bis hier hin",antwortete ich lachend.
,,Sicher, dass du nicht selbst hier alles voll stinkst?"fragte er grinsend.
,,Ziemlich!"
Er warf sein dreckiges Shirt auf mich und fügte lachend hinzu:,,Damit du sicher gehen kannst, dass es wirklich mein Gestank ist und nicht deiner!"
,,Du bist widerlich, bah, stinkt das!"
,,Dacht ich auch, als ich hier rein kam. Schlimmer als in der Männerumkleide!"
,,Geh duschen du Stinktier!"
,,Nur wenn du versprichst mal zu lüften!"
,,Abgemacht!"
Er schüttelte lächelnd den Kopf über unsere kleine Diskussion und ging duschen.
Idiot.
Während er duschen war, schrieb ich mit Tristan.
Er war ja schon nett...
Er schien zu verstehen, dass ich Angst habe vor meinem "ersten Mal".
Aber er hätte schon Ideen, wie er mir helfen könnte.
Verwirrt sah ich auf mein Handy.
,,Was schaust du denn so blöd aus der Wäsche?"fragte Kai, der gerade das Zimmer betrat.
,,Ach nichts, es ist nur-" ich sah zu ihm und zog die Luft scharf ein.,,Besorg du dir erstmal Wäsche! Zieh dich an, verdammt!"
,,Chill, ich hab doch ein Handtuch um",sagte er locker.
,,D-Du frierst dich noch halbtot",stotterte ich und drehte mich weg.
Er ist noch ganz nass und das betont noch seine Muskeln...das macht er doch mit Absicht, oder?! Ja, genau!
Er will mich verführen, dieser Arsch!
Ohne richtig nachzudenken, drehte ich mich wieder zu ihm, um ihm eine Standpauke zu halten, doch stockte, da er schon angezogen war.
,,Was?"fragte er wieder.
,,Nichts",brachte ich bloß raus.
Er fing wieder an zu lachen.
,,Jetzt schaust du wieder so blöd aus der Wäsche!"
,,Fick dich doch."
,,Nee du lass mal. Sag mal, wer schreibt dir denn andauernd?"fragte er grinsend und zeigte auf mein vibrierendes Handy.
,,Tristan",sagte ich absichtlich provokant lächelnd.
,,Oh",brachte er bloß raus und sein lächeln verschwand.,,Na dann...Gute Nacht."
Er legte sich in sein Bett und wendete mir den Rücke zu.
,,Machst du das Licht aus?"fragte er mich.
Ernsthaft?
Ich saß einfach überrascht auf meinem Bett und machte keine Anstalten das Licht auszuschalten.
Er beschwerte sich aber auch nicht.
,,Normalerweise lässt du doch einen Spruch ab",sagte ich und unterbrach somit die Stille.,,Dann versuche ich zu kontern aber dein Konter ist besser."
Kai schaute verwundert über seine Schulter zu mir.
,,Bist du...mir böse?"
,,Was? Nein, Felix, ich-"
,,Vergiss es, das war dämlich. Gute Nacht"
Ich stand auf, schaltete das Licht aus und kuschelte mich zurück ins Bett.
Ich wendete ihm den Rücken zu und ging an mein Handy.
Tristan schrieb mir er hätte ein Geschenk für mich.
Man, er muss mir doch nichts schenken...
Ich hörte im Hintergrund Kais Bett knarren und seine schweren Schritte auf dem Boden.
Ich erschrack mich als er mir plötzlich mein Handy aus der Hand nahm, zur Seite legte und sich auf meine Bettkante setzte.
,,Wieso glaubst du ich bin dir böse?"fragte er mich vorsichtig.
,,Weil du...nichts gesagt hast. Kein blöder Spruch, der aber trotzdem irgendwie gut ist",gestand ich verlegen.
,,Ich...mir war nicht danach, ok? Es ist alles gut",meinte er, doch ich glaubte ihm nicht.
Bevor ich wusste was ich tat, strich ich ihm durch die nassen Haare.
,,Du wirst noch krank, du Idiot",schimpfte ich.
,,Machst du dir etwa Sorgen um mich?"
,,Kann sein",antwortete ich und entfernte meine Hand von seinen Haaren, doch er nahm meine Hand in seine und führte sie seine Wange entlang.
Ich spürte seinen kratzigen Bart, doch beschwerte mich nicht.
Im Gegenteil.
Ich...mochte das Gefühl von seinem kratzigen Bart, den ich bald darauf auch auf meinem Gesicht spürte, als sich unsere Lippen trafen.
Ich wich zurück.
,,Küss mich nicht",stammelte ich verlegen.
,,Hab ich nicht",sagte er zufrieden.
,,Was?"
,,Ich hab mich keinen Millimeter bewegt. Du hast mich geküsst."
Scheiße.
,,Felix?"sagte er vorsichtig.,,Weinst du?"
,,Scheiße, man, ich will niemanden verletzten. I-Ich mag Tristan doch",schluchzte ich auf einmal drauf los.,,Warum küss ich dich? Es tut mir Leid, ich will dir nicht weh tun. Das wird nicht wieder vorkommen. Das ist vorbei."
,,Felix, du wirst mich nicht grundlos geküsst haben!"rief er gereizt.,,Langsam reicht es mir echt! Erst hasst du mich, dann magst du mich, du hasst mich wieder aber bald darauf magst du mich wirklich sehr aber auch meinen Ex besten Freund Tristan. Zwischenzeitlich küssen wir uns wieder aber du sagst trotzdem du magst ihn. Entscheide dich mal!"
,,Ich weiß doch auch nicht was ich tun soll!"
,,Finds heraus! Bist du es nicht weißt, sind wir weder Freunde noch Brüder und auch nicht irgendeine Affäre oder was auch immer. Wir sind zwei Leute, die sich ein Zimmer teilen, mehr nicht."
,,Kai..."
,,Gute Nacht."

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melis_2404
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