XV
*Sojin POV*
"Hör auf an Tinki Winki zu denken."
Ich schmunzelte.
"Du lernst schnell."
Ein ungezwungenes Lächeln zierte seine Lippen.
"Wohin fahren wir eigentlich?"
"Wirst du schon noch sehen.", sagte er streitlustig und gab etwas mehr gas.
Nachdem wir uns zuhaus nur schnell umgezogen hatten, haben wir uns auch gleich darauf schon zum Auto begeben.
"Ich wusste nicht das du einen Führerschein hast.", entkam es mir.
"Es gibt vieles das du nicht über mich weißt.", er grinste dreckig.
Ich warf ihm allerdings nur einen angewiderten Blick zu.
"Das hört sich ja an wie bei Shades of Grey.", sagte ich ironisch.
"Wer weiß..", er lachte.
Belustigung war deutlich in seinen Gesichtszügen zu erkennen.
Irgendwie machte es mich stolz ihn zum lachen gebracht zu haben, weswesgen ich die Musik laut aufdrehte und zu 'Um Oh Ah Yeah' von Mamamoo mitsang.
Jimin hatte nach einiger Zeit sogar angefangen mitzumachen und ihr dürft dreimal raten...
Singen kann der Kerl auch noch.
Er macht mich echt fertig..
[...]
Der Idyllische Ausblick der sich mir bot, raubte mir beinahe den Atem.
Wir standen vor einem riesigen Springbrunnen, welcher gänzlich aus Mamorstein umzäunt war. In der Mitte des Spring brunnens sprangen hohe, glizernde Wasserfontänen in den Himmel und wurden zusätzlich noch von kleinen Lampen beleuchtet, welche das Wasser noch stahlender wirken ließen.
Als ich stehen blieb um ein Foto zu schießen, setzte sich die Hamsterbacke ausgerechnet ins Bild, auf den Mamorzaun, welcher den wunderschönen Springbrunnen umgab.
"Yah, ChimChim!"
Er warf mir einen mörderischen Blick zu.
Ups...
"Mach endlich das Bild. Dannach kannst du eins ohne mich machen."
"Okay.."
Natürlich gab ich mich geschlagen..
Was hätte ich auch anders tun können?
Er hätte es ja irgendwann sowieso geschafft seinen Willen zu kriegen.
"Drei. Zwei. Eins. Cheese~"
[...]
"Hier ist es echt schön. Danke... Jimin. Wirklich.", meinte ich aufrichtig und blickte rüber zu Jimin, welcher wie ein kleines Kind sein Erdbeer Eis verschlang.
Ein Lächeln zierte meine Gesichtszüge, als ich dies beobachtete.
"Passt schon. Jetzt bist du mir was schuldig.", er schielte mit amüsierter Miene zu mir rüber und schob sich den letzten bissen Eis in den Mund.
"Bist du hier oft mit den Jungs?"
Mit einem Schlag wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernst und erwiderte meine Frage bloß mit erdrückendem schweigen.
Hatte ich vielleicht etwas falsches gesagt..?
"Nein.", gab er recht wortkarg von sich.
"Ich hab noch nie jemandem diesen Ort gezeigt."
Überrascht weiteten sich meine Augen.
"Das war der Lieblingsort meiner Mutter. Wir sind früher oft hier gewesen.."
Als ich den Blick in seinen Augen erkannt hatte, zog sich mein Herz kaum merklich zusammen.
Er schaute zu den Fontänen, atmete tief ein und presste anschließend seine Lippen zu einer schmalen Linie, ehe er mir endlich in die Augen schaute.
In seinen dunklen Augen spiegelte sich so viel Trauer und Leid wieder, dass ich beinahe selber angefangen hatte zu weinen, hätte ich mich nicht gefangen.
"Wieso denn jetzt nicht mehr?", stellte ich die entscheidenste aller Fragen.
Ich hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
Das wusste auch Jimin, weshalb er den Blick von mir abewandt hatte und erneut nach vorn sah. Ich tat es ihm gleich, damit er sich nicht von mir beobachtet fühlte.
"Sie ist vor zwei Jahren gestorben."
Ruckartig drehte ich meinen Kopf wieder in seine Richtung.
"W-was..."
Nun machte alles Sinn. Endlich verstand ich, wieso er sich so verhielt. Ich konnte es vollkommen nachvollziehen.
Es war also nicht wegen eines Mädchens..
Dies war mein eigentlicher Verdacht gewesen. Das ihm seine große Liebe das Herz gebrochen hatte. Aber nun, da ich den wahren Grund kannte, waren meine Spekulationen völlig lächerlich und totaler Schwachsinn im Gegensatz zu dem, was tatsächlich passiert war. Wie töricht von mir.
Also war der Tod seiner Mutter der Grund, weshalb er so geworden war.
"D-das tut mir l-leid..", krächtze ich und merkte wie meine Sicht, wegen der anstauenden Tränen verschwamm.
Noch immer hing sein Blick an den glizernden Fontänen.
Er sagte nichts mehr und als ich seinem Blick folgte, kam mir eine Idee.
Zwar wusste ich nicht, ob dies hier erlaubt war, allerdings konnte ich hier nur einige Touristen entdecken, welche das sicher nicht stören würde.
Als ich mich aufgerappelt hatte, setzte ich ein breites Lächeln auf und füllte meine Lungen mit neuem Sauerstoff um etwas ruhiger zu werden.
"Lass uns was verrücktes machen.", sagte ich plötzlich voller Enthusiasmus.
Im Blickwinkel konnte ich sehen wie er mich fragend und abwartend musterte.
Ohne ihn noch ein weiteres Mal anzusehen, sprang ich in blitzgeschwindigkeit über den nicht all zu hohen Zaun ins Wasser, welches einem bloß zu den Fußknöcheln reichte.
Schockiert gaffte mich Jimin an, wobei ich nur lachen konnte.
"Du hast nen Knall, Sojin. Komm da raus.", fordernd hielt er mir seine Hand entgegen, damit ich diese ergreifen konnte.
Doch ich schüttete bloß von mir selbst überzeugt meinen Kopf.
"Aniyo. Komm du."
Jimin beäugte mich verständnislos.
"Sag mal spinnst du!? Außerdem werden dann meinen guten Nike Schuhe nass!"
Mein Blick wurde ernst.
"Schuhe kannst du dir kaufen. Erinnerungen nicht."
In seinem Blick lag nun ein Schleier voll Unsicherheit.
Ich konnte erkennen das er zögerte.
Also tat ich was ich tun musste, nutze den Augenblick aus und packte mir seinen Arm und zerrte ihn mit in den Brunnen.
Vollig überrumpelt starrte er mich mit offenem Mund an.
"Das hast du nicht wirklich gemacht."
"Und ob.", frech grinsend streckte ich ihm meine Zuge raus.
"Wart's ab!"
So schlau wie ich war, haute ich natürlich auch sofort vor ihm ab.
Wer weiß was er mit mir anstellen wird, wenn er mich in die Finger bekommt..
Aish, fällt mir ja früh ein.
Er wird Hackfleisch aus mir machen.
Irgendwie musste ich trotzdem lachen und so kam ich auf den glorreichen Einfall, einfach zu den Fontänen zu flüchten, in der Hoffnung, er würde sich von ihnen fernhalten, damit er nicht nass wurde.
Doch zu meiner verwunderung, schien es ihn buchstäblich einen feuchten Dreck zu kümmern, dass er dann gänzlich durchnässt sein würde.
Und so schaffte es der Hamster, mich tatsächlich zu schnappen. Erschrocken wie ich war, quickte ich auf und fing dann aus reflex an zu lachen.
"Lass mich los du Spinner!", lachte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
"Vergiss es!", auch er klang nun ziemlich gut gelaunt.
Und ehe ich's mich versah, da landete ich plötzlich über seinen muskulösen Schultern und er fing an sich zu drehen, so dass mir das komplette Wasser ins Gesicht gespritzt wurde.
"Yah, Jimin!"
Ich klammerte mich fester an seinen Körper in der Angst gleich hinunter zu fallen und bemerkte dabei, dass er ziemlich gut gebaut war, denn an seinem Bauch konnte ich deutlich sein Sixpack spüren und musste dadurch nur noch mehr grinsen.
So ein Weiberheld. Das machte er doch extra.
Als Jimin mich endlich wieder runtergelassen hatte, wurde mir plötzlich ganz mulmig und ich spürte wie sich alles drehte. Meine Beine gaben nach und noch bevor ich fallen konnte, fing Jimin mich heldenhaft auf und stellte mich dann wieder vorsichtig auf.
"War wohl etwas zu wild für dich, was?"
Oho.. diese zweideutigkeit in seiner Stimme.
Etwas schwer von begriff lehnte ich meinen Kopf gegen seine Brust.
Mir war so schwindlig.
"Fick dich Park Jimin.", brummte ich, als ich meine Augenlider geschlossen hatte.
"Das macht allein aber keinen Spaß.", merkte dieser mit brennender Stimme, nahe meines Ohres an.
Ich hob meinen Kopf um den obszönen Jungen ansehen zu können und entdeckte dabei, wie er mich ansah.
Sofort bekam ich Atemnot.
Denn die Art, auf die er mich ansah, war verlockend und gefährlich zugleich. Eine ziemlich unanständige Mischung meiner Meinung nach.
Man sah das Verlangen in seinen Augen glühen.
"Ich werde mich nicht wehren, wenn du es tun willst.", entrang es mir, als ich mitbekam wie er meine Lippen anstarrte und auf seinen eigenen herumkaute.
"Du wirst es vielleicht bereuen."
"Vielleicht aber auch nicht.", erklärte ich ihm mit standhafter Stimme.
Ein schiefes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.
Langsam nahm mein Gesicht in seine Hände und strich meine Harre, welche mir im Gesicht klebten zur Seite und kam mir dabei ein kleines Stück näher, um mich zu betrachten.
Ich bestaunte die Wassertropfen, die sich über seine Lippen, hinunter zu seinem Kinn bahnten und musste zugeben, dass er echt schöne Lippen hatte.
Echt, echt schöne...
"Sojin, du-"
Weiter kam er nicht, denn ich hatte mich auf meine Zehenspitzen gestellt und meine Lippen auf seine gelegt.
Ich verzehrte mich im diesem Augenblick so sehr nach seinen Lippen, dass ich nicht mehr länger warten konnte.
Er umgriff meine Hüfte und begann den Kuss zu erwidern. Meine Hände wanderten zu seinem Haar, an welchem ich mich festkrallte und ihn stärker an mich drückte.
Mein Körper knisterte und meine Lippen fühlten sich an, als würden diese funken sprühen. So war es immer wenn er mich berührte. Ich fühlte mich in seinem Griff wie heißes Blei und spürte wie dieses berauschende Gefühl, meine Sinne benebelte.
Mir war in diesem Augenblick alles egal. Ich vergaß alles und jeden, um uns herum. Im Moment zählte für mich nur dieses atemberaubende Gefühl.
Er. Park Jimin.
Unsere Lippen passten sich einander perfekt an und hatten einen taktvollen Rhythmus gefunden, während unsere Zungen einen Kampf führten, den keiner vor uns beiden hätte gewinnen können.
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