XI

Die letzten vier Wochen, vergingen wie im Flug. Ich hatte in dieser Zeit, vorallem zu Jiae, Jungkook und Yoongi eine besondere Beziehung entwickelt.

Jiae und Kookie wurden für mich wie Schwester und Bruder. Was Yoongi angeht.. dieser war für mich wie eine Art 'Ersatz Vater'.
Natürlich liebte ich meinen eigenen, aber Yoongi war immer da. Ich meine, er war derjenige, der mich jeden Morgen zur Schule fuhr und mich dann zusammen mit den Jungs auch abholte. Er hatte immer ein offenes Ohr für mich und hörte mir immer bis zum Schluss zu, bevor er mir dann einen seiner guten Ratschläge gab. Ebenfalls hatte ich von Taehyung erfahren, dass wenn bei ihnen etwas kaputt ging, Yoongi stets zur Stelle war und es problemlos reparierte.

Jimin hatte mich wegen dem Vorfall von vor vier Wochen, noch immer nicht aufgeklärt. Und manchmal schien es mir so, als hätte er irgendetwas vor. Ich wusste natürlich, dass wenn er etwas planen sollte, ich davon betroffen war. Doch dies brachte mich nicht aus der Ruhe. Sollte er es nur versuchen. Ich war bereit.

[...]

Die letzte Stunde war nun fast vorbei und jeder starrte schon sehnsüchtig auf die Uhr, welche anzeigte das in fünf Minuten der Gong ertönen würde, der uns die Freiheit schenken würde.

Ich seufzte ungeduldig und sah zu meiner linken, wo Jisoo (ein Klassenkamerad, mit dem ich mich seit neustem recht gut verstand) schlafend auf seinem Schreibtisch verweilte.

Ich tippte ihm auf seine Schulter, um den Jungen zu wecken. Schlaftrunken erhob er sich und sah mich etwas verträumt an.

"Pack schonmal deine Sachen ein. In drei Minuten können wir gehen."

Er nickte verstehend und schenkte mir ein müdes, aber dennoch dankbares Lächeln.

Als dann auch endlich der Gong ertönte, verschwand ich mit Jungkook, welcher grade in ein Gespräch mit Baro verwickelt war, in Richtung Parkplatz.

Da ich sowieso nichts zu tun hatte, hörte ich ihnen stumm zu.

"Das wäre total hammer!", rief Baro erfreut.

"Ich frag dann noch Taehyung und Jimin.", gab Jungkook grinsend von sich.

"Ich war so lange nicht mehr Bowlen! Kann ich Sandeul und Jinyoung mitnehmen?"

Bei dem letzten Namen den Baro erwähnt hatte, drehte ich promt meinen Kopf in seine Richtung.

"Willst du mitkommen, Sojin?", fragte mich dieser nun, als er meinen Blick bemerkt hatte.

...jinyoung...

Jungkook sah mich erwartungsvoll an. Ich stockte, aber dann nickte ich stark.

"Ja, will ich."

Ich wusste zwar nicht, ob es mein Jinyoung war, dennoch verspürte ich den tiefen Drang, diesen Jinyoung zu treffen. Auch wenn es naiv und kindisch von mir ist zu denken, dass genau dieser Jinyoung, meiner sein könnte.

[...]

Zuhause zog ich erstmal bequeme Kleidung an und löste mein Haar, aus dem strengen Zopf, den ich mir heute morgen gemacht hatte.

Mein Vater war noch nicht da, weshalb ich mich dazu entschloss, mit dem Essen zu warten, damit wir gemeinsam essen konnten.

Mein Brust Bereich fing plötzlich leicht zu peicksen an und ging deshalb in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Als es dann auf einmal an der Tür klingelte, machte ich meiner Bewegungen halt und steuerte stattdessen, geradewegs Richtung Tür.

Etwas verwundert musterte ich die Person, welche vor mir stand.

"Hast du wieder getrunken?", frage ich ihn ironisch.

"Halt die Klappe. Ist dein Vater da?"

Ich zog meine Augenbrauen zusammen.

Wieso wollte er das wissen.

"Ani. Aber wie- uhwa!", noch bevor ich fragen konnte, hatte Jimin meinen Arm gepack und war (mal wieder) einfach eingetreten, ohne das ich ihm die Erlaubnis dazu gegeben hatte.

"Yah, lass mich los!", keifte ich in dem mühsamen Versuch, mich aus seinen Klauen zu befreien.

"Sei ruhig.", murrte mich dieser streng an und warf mir einen herrischen Blick zu.

Ich war nicht ruhig.

Dies war sicherlich auch der Grund dafür gewesen, weswegen er mich unsanft gegen die Wand hinter mir geschubst hatte und seine geballten Fäuste neben meinem Kopf aufknallen ließ. Ich zuckte natürlich wie aus Reflex zusammen und hielt dann auch eingeschüchtert meinen Mund.

Ich sah Jimin direkt in die Augen. Sein Blick war hart wie Stahl und dennoch... dennoch konnte ich tief verborgen in seinen Augen, eine gewisse Weichheit aufblitzen sehen. Wahrscheinlich, die Weichheit eines gutherzigen und verletzbaren Jungen. Einen Jungen, der sich vor sich selbst versteckte. Zum ersten mal. Zum ersten mal, konnte ich es in ihm sehen.

"Du bist echt nervig.", gab dieser monoton von sich.

Ich weiß nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund, fing ich an zu grinsen. Einfach so. Sein Blick verriet mir, dass er irritiert von meiner Reaktion war und ließ deswegen meinen Kopf leicht sinken.

"Ich muss etwas überprüfen, Sojin."

Verwundert hob ich meinen Kopf und spürte sofort Jimin's Finger auf meinen Lippen.

"Ha-ah..?"

"Psst.", ermahnte mich der Ältere mit dem Blick fest auf meine Lippen gerichtet.

Meine Augen nahmen sofort an Größe an, als ich merkte wie er sanft über meine Lippen strich.

In diesem Moment fühlte ich wie die Luft um uns herum zu knistern began und mir das atmen schwer fiel. Ich schluckte schwer. Er sah mich mit diesem Wilden Ausdruck an. Mit jenem, mit welchem er mich beim letzten mal überfallen hatte.

Seine Berührung ließ funken auf meinen Lippen sprühen. Langsam schloss ich meine Augenlider.

"Wenn ich dich jetzt küsse, bekomme ich dann eine Ohrfeige?", seine Stimme klang kratzig und gierig Zugleich.

Mein Herz setzte einen Schlag aus. Plötzlich wurde ich nervös.

Es war mir egal, ob er bloß spielte, oder nicht. Ich wollte es.

Ich nahm seinen schweren Atem an meinen Lippen wahr, was mich dazu verleitete meine Augen einen Spalt zu öffnen.

Er war mir so nah das sich unsere Nasenspitzen schon berührten.

"Versuch's doch.", hauchte ich ihm entgegen.

Er fing dreckig an zu grinsen, sah mir aber weiterhin in die Augen.

"Ich steh drauf wenn du dich rar machst.", brummte er mir plötzlich ans Ohr.

Ich schmunzelte.

"Keine Sorge, Sojin.", fing er mit brennender Stimme an.

"Ich werde dich zu meinem machen."

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