Kapitel 77

Das Shootout für den Sprint am nächsten Tag lief noch einmal etwas besser. Mit weniger als 4 Zehntel Rückstand auf Max, welcher den Shootout gewonnen hatte, landete ich auch Platz 5. Lando auf Platz 4 hatte 0,101 Sekunden Rückstand auf Max. Die ersten vier waren also sehr nah beieinander, weshalb ich erst recht froh war, dass ich den Shootout auf Platz 5 beenden konnte. Wenn es nun kontinuierlich besser wird, dann wird das Wochenende doch nicht so schlimm wie ich es erwartet hätte. Doch schon der folgende Sprint bringt mich wieder zurück auf die Erde. Trotz meinem guten Startplatz landete ich am Ende nur auf Platz 10 und somit außerhalb der Punkte. Nun wirklich nicht das was ich mir erhofft habe nach dem Shootout, aber das ist jetzt Geschichte und wenn ich noch einmal auf Platz 10 lande bin ich auch glücklich. Max konnte, wie es zu erwarten war den Sprint tatsächlich gewinnen und Lando auf Platz 4 holte zumindest ein paar Punkte für das Team. Ich war stolz auf die beiden, auch wenn ich nicht glücklich mit meinem eigenen Ergebnis war. Immerhin gibt es noch das Rennen, bei welchem ich alles besser machen kann. Doch es wurde nur schlimmer. Ich musste das Rennen aufgeben. Es war also wirklich ein Wochenende zum Vergessen. Zumindest für mich. Lando sammelte auch dieses Mal wieder Punkte und stand am Ende auf dem Podium. Max, wie nicht anders zu erwarten, konnte sich tatsächlich durchsetzen und hatte das Rennen gewonnen. Immerhin kommen noch 4 Rennen, in denen ich wieder mehr erreichen kann und zeigen kann, was in mir steckt. Doch jetzt freute ich mich für Max und Lando und dann steht mir noch ein Gespräch mit Max vor, denn er wird merken, dass etwas nicht stimmt. Max merkt das immer, ganz egal wie lange er einen kennt und immerhin kennen wir uns schon eine Weile auch wenn wir erst eine Woche zusammen sind. Selbst wenn wir uns erst einen Tag kennen würden oder wenige Minuten, so würde er merken, dass etwas anders ist. Aber erst soll er seinen Sieg genießen, denn das hat er sich nach dem Rennen verdient.

Sicht Max Verstappen
Die Feier war toll, keine Frage und ich war auch froh, dass ich trotz dem Startplatz das Rennen gewinnen konnte. Die ganze Beziehung zu Oscar beflügelt mich richtig und ich bin nur noch motivierter. Ich will Oscar jeden Tag aufs Neue stolz machen und ich weiß auch, dass er das immer sein wird. Aber so ist es mir dann doch etwas lieber. Denn auch wenn er sowieso auf mich stolz ist, so ist er es noch mehr, wenn ich gewonnen habe. Doch heute hält sich meine Laune in Grenzen, denn Oscar musste das Rennen aufgeben und ich wollte wissen wie es ihm geht. Sein Wochenende lief nicht so gut wie meins und ich machte mir Sorgen um ihn. Ich wollte wissen was bei ihm los ist, denn er kann mir nicht erzählen, dass er nichts hat. Doch natürlich musste ich auf die ganzen Kameraleute aufpassen und alle anderen, welche Interviews von mir wollten. So brauchte ich dann doch länger als erhofft, bis ich bei Oscar angekommen war. Hauptsache war aber, dass ich angekommen war und immerhin war die ganze Presse mittlerweile weg. „Na Schatz was ist los? Und sag jetzt nicht, dass nichts ist. Du weißt, dass ich dir das nicht glaube, da es auch nicht die Wahrheit wäre", sagte ich und hatte erst jetzt registriert, dass ich zu Oscar Schatz gesagt habe. Es stimmt ja auch, aber ich wusste nicht, ob es für ihn überhaupt okay ist. Wir haben uns nur geküsst. Noch nicht einmal gesagt, dass wir uns lieben und jetzt nenne ich ihn Schatz. Gut das habe ich vor meinem Vater auch schon einmal gemacht, aber da war es etwas anderes. Immerhin habe ich ihn dieses Mal wirklich so angesprochen und ihn nicht nur so betitelt. Das war vielleicht nicht das beste, aber es kam mir einfach so über die Lippen. Doch Oscar grinste nur, was mir zeigte, dass ich vielleicht doch nicht so falsch gehandelt habe. „Kannst du das noch einmal sagen", fragte er mich süß und ich grinste. „Nur wenn du mir dann verrätst, was los ist", stellte ich meine Bedingung und Oscar nickte direkt. Wie ich ihn doch liebe. „Also bitte Schatz. Was ist los", fragte ich ihn erneut und wieder strahlt er über das ganze Gesicht. „Ich habe Angst etwas falsch zu machen", antwortete Oscar mir und verwirrte mich damit extrem. „Etwas falsch machen", fragte ich ihn. „Ja ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ich habe Angst, dass ich etwas Falsches mache und dann unsere Beziehung verrate", sagte Oscar. Ich wusste gar nicht, dass ihn das so mitnimmt. „Was hälts du davon, wenn wir zumindest allen Fahrern von uns erzählen", fragte ich ihn. Wo die Idee herkommt weiß ich selber nicht, aber ich will, dass Oscar sich wohlfühlt und wenn er Angst hat den anderen etwas von unserer Beziehung zu verraten, dann war es das leichteste, die Beziehung einfach zuzugeben. „Meinst du das ernst", fragte Oscar mich überrascht und ich nickte einfach nur. Ich wusste nicht ob ich nun etwas Falsches gesagt habe. „Ich liebe dich", sagte Oscar und dieses Mal blickte ich ihn unglaubwürdig an. Hatte ich das gerade richtig verstanden. „Sag das nochmal", sagte nun ich und zauberte Oscar damit ein Lachen ins Gesicht. Das war auch wirklich so eine lustige Situation. „Ich liebe dich Max", hörte ich es erneut. „Ich liebe dich auch Oscar", antwortete ich Oscar und verband unsere Lippen miteinander. Mir war es egal ob einer der Fahrer das sieht oder nicht, denn wir wollen es den anderen Fahrer sowieso mitteilen nur müssen wir uns eben noch überlegen wie und wann wir das machen. „Sehen wir uns nachher ich muss noch duschen und mich umziehen", sagte ich zu Oscar. „Klar doch. Ich warte im Zimmer auf dich", sagte Oscar und noch einmal küssten wir uns bevor wir uns dann trennen und ich Oscar noch nachschaute bevor ich selber mich auf den Weg machte.

Ich beeilte mich extra, damit ich schnell zu Oscar komme und das hatte soweit auch eigentlich gut geklappt, wenn ich nicht aufgehalten worden wäre, noch bevor ich das Gelände verlassen konnte und zu Oscar konnte. „Hey Max hast du mal eine Minute", hörte ich eine Stimme hinter mir und drehte mich dann um. Ich blickte direkt in das Gesicht von Charles, einem meiner besten Freunde. „Klar Charles. Was gibt es denn", fragte ich ihn auch wenn ich eigentlich nicht wirklich einen Nerv dafür hatte. Ich wollte einfach nur noch zu Oscar und die Zeit mit ihm verbringen. „Ich wollte einmal fragen was in Katar zwischen dir und deinem Vater los war. Nicht falsch verstehen. Ich habe nicht extra gelauscht oder so, aber ich zufällig da und habe es dann mitbekommen", erklärte mir Charles alles und ich konnte nur grinsen. Das war mal wieder so typisch Charles, dass er sich immer direkt erklärt. „Alles gut Charles. Du musst dich nicht rechtfertigen. Mein Vater und ich haben uns einfach mal wieder gestritten", antwortete ich Charles. „Und was ist mit Oscar. Er hat dich ja direkt beschützt", kommt es zögerlich von Charles, was ich schon lustig finde. Er hat immer Angst, dass er etwas Falsches sagt. „Oscar und ich sind nach Katar zusammengekommen und dann hat er mich verteidigt, weil mein Vater das mit der Beziehung mitbekommen hat", antwortete ich ihm ehrlich. „Oh wow. Damit hätte ich nicht gerechnet. Hätte eher gedacht, dass du mit Lando zusammenwärst, aber ich wünsche euch viel Glück", antwortet mir Charles und dieses Mal lachte ich. „Ja das mit Lando kann ich mir sehr gut vorstellen, aber letztendlich hat nun Oscar mein Herz erobert. Aber vielen Dank für deine Glückwünsche", antwortete ich ihm. Danach verabschiedeten wir uns voneinander und ich machte mich nun endlich auf den Weg zu meinem Freund mit welchem ich den ganzen restlichen Abend verbrachte. Es war immerhin auch noch unser letzter Abend hier in Austin bevor es für uns dann weiter nach Mexiko geht. Mal schauen ob wir wieder im gleichen Flugzeug fliegen oder nicht, aber nachdem unsere Teams davon wissen, kann ich es mir sehr gut vorstellen, dass es nun immer so sein wird und ich habe richtig gedacht. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Mexiko, wo Oscar und ich dann über unsere privaten Instagrammaccounts unsere Beziehung, dieses Mal für alle verständlich, öffentlich machten. Wir haben so viele Bilder von der Weltmeisterparty, wovon wir uns ein paar aussuchten, welche wir dann hochladen. Direkt gratulierten uns einige Fahrer und ich war einfach unglaublich glücklich, genauso wie Oscar auch.
Ende Sicht Max Verstappen

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