Kapitel 76

Konnten wir bitte wieder zurück in die Luft? Mir gefällt der Blick nicht, den unsere Teamchefs uns zuwarfen, aber leider mussten wir da jetzt durch und es gibt kein Weg zurück. Wir sind in Austin. Da wo wir sein sollten und auch mussten, wenn wir ehrlich sind. Auch wenn ich mich freue, dass sich die Saison dem Ende zuneigt, so werde ich das ganze vermissen. Es wird seltsam sein nicht mehr dauernd von Rennen zu Rennen fliegen, aber ich freu mich meine Familie wieder zu sehen. Nur weiß ich noch nicht, wie das Ganze mit Max wird, aber das können wir in den verbleibenden Rennen noch klären. Zudem hatte ich nicht unbedingt viel Zeit um darüber nachzudenken, denn natürlich bleibt es nicht still. „Christian hat mir alles erzählt. Ich hätte es ja nie für möglich gehalten, dass es zwischen euch beiden funkt, aber ich wünsche euch alles gute", kommt es von meinem Teamchef und ich war glücklich. Nie hätte ich es ihnen jetzt schon erzählt und ich weiß auch nicht, ob ich es überhaupt jemals gekonnt hätte. Ich hätte aber auch nicht gewusst, wie ich Max das alles erklären hätte sollen. „Danke", antwortete ich strahlend und kuschelte mich eng an Max. „Ihr seid zusammen", hörte ich dann die Stimme von Max seinem Teamkollegen. „Ähm ja", antwortete Max. „Wieso hast du denn nichts gesagt", fragte Sergio. „Ähm naja. Ich kann die Entscheidung nicht alleine treffen, wem wir etwas sagen und Oscar hat geschlafen. Außerdem sind wir erst seit gestern zusammen", antwortete Max und meine Beine glichen einem Wackelpudding, weshalb ich sehr froh war, dass ich in seinen Armen lag, sonst hätte ich eine unschöne Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. „Du hättest es ihm ruhig sagen können", antwortete ich Max, welcher mir ein zärtliches Lächeln schenkte, was meine Knie nur noch weicher machte als sie sowieso schon waren. „Wow. Viel Glück euch beiden", kommt es von Sergio. „Danke", antwortete ich. „Können wir jetzt weiter", fragte Max. „Da ist wohl einer auf Entzug", kam es von Lando und wir lachten. „Lasst mich", kommt es spielerisch sauer von Max und ich drückte seine Hand ganz kurz, welche man nicht wirklich sah. „Wir gehen ja schon. Dann kannst du deinen Schatz wieder küssen", kommt es nun auch lachend von Sergio. „Ihr seid doch alle blöd", sagte Max und lachte nun selbst. Trotz allem machten wir uns dann auf den Weg und waren froh, als wir endlich im Hotel waren. Kaum war die Türe zu, lagen Max seine Lippen auf meinen und ich grinste. Das war schon ein wilder Tag. Immerhin mussten wir uns nun nicht vor den Teams verstecken, das war toll und die Tage bis wir dann wieder in unseren Autos saßen nutzten wir aus. Wir machten viel zu zweit oder auch mit Lando, Sergio und auch Logan. Immerhin wussten die von uns und der Rest hatte es sich, wenn nur zusammenreimen können. Wir konnten einfach wir sein, doch dann war die Zeit gekommen und wir saßen in unseren Autos und mussten uns auf die Strecke konzentrieren. Was mir nicht gerade leicht viel dank der neuen Situation. Ich wusste nicht wie ich mich verhalten soll und wie ich mit dem ganzen umgehen soll, weshalb ich mich schon darauf freute, wenn wir wieder etwas mehr Ruhe vor der Öffentlichkeit und dem Trubel haben.

Schon im Training zeigte sich, dass ich mich nicht wirklich konzentriert habe und auch nicht weiß, wie ich mit dem ganzen umgehen soll. Am Ende reicht es für mich nur für Platz 19 mit ungefähr zweieinhalb Sekunden Rückstand auf Max, welcher wie beflügelt ist. Fast 2 Zehntel hat er auf Charles auf Platz 2, was mich mächtig stolz macht. Dass es bei mir allerdings nicht so klappt wie erhofft, das trübt meine Laune dann doch etwas. Aber eben nur kurz, denn dann hatte ich wieder im Kopf, dass ich den besten und tollsten Mann an meiner Seite habe und dann war das Ergebnis zweitrangig. Es war ja auch nur das Training und zählt somit nicht wirklich. Die anderen vier Platzierungen waren mehr von Bedeutung, als das was im Training passiert. Immerhin muss ich auch erst einmal mit der Strecke warm werden und ich war mir sicher, dass sich das ganze bessern wird und ich sollte recht behalten. Zumindest etwas. In dem Qualifying für das Rennen am Sonntag wurde ich immerhin Zehnter mit etwas mehr als 7 Zehntel Rückstand auf Charles, welcher das Qualifying für sich entschieden hat. Max landete auf Rang 6, da er ungefähr 4 Zehntel schneller war als ich. Lando schaffte es sogar auf den zweiten Platz mit einem Rückstand von 0,130 Sekunden. Ich hätte ihm die Pole gegönnt, aber auch so kann er einiges erreichen. Max sehe ich trotz allem noch als Favorit auf den Sieg, ganz egal wie das Qualifying auch gelaufen ist. Was allerdings für mich drin ist, das weiß ich selber noch nicht. Ich bin mir wirklich nicht sicher wozu ich dieses Wochenende in der Lage bin, denn ich bin nun wirklich nicht konzentriert und weiß auch wirklich nicht, wo mir der Kopf steht. Ich habe immer Angst, dass ich irgendetwas tue, was die Beziehung verrät und das will ich nun wirklich nicht. Ich will die Zeit mit Max verbringen und nicht überall immer von der Presse gejagt werden. Das hat noch Zeit, wenn wir, oder vor allem ich, mit der ganzen Situation zurechtkommen und ich nicht dauernd Angst habe etwas falsch zu machen. Vielleicht sollte ich darüber mit Max reden. Ja auf jeden Fall, aber nicht jetzt, sondern erst nach dem Rennen, denn ich werde Max auf keinen Fall mit meiner Unsicherheit verunsichern. Das hat auch noch nach dem Rennen Zeit, falls ich ihn damit verunsichere, auch wenn ich mir das nun wirklich nicht vorstellen kann, so wie er sich verhält. Es scheint eher so, als beflügelt ihn die Beziehung nur noch mehr.

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