Kapitel 62
Sicht Max Verstappen
Fuck. Das lief ja mal gar nicht so wie erwartet. Nur Fünfter. Was ein Scheiß. Und das alles nur wegen Oscar. Warum musste ich mich auch ausgerechnet in ihn verlieben? Wieso nicht jeder andere? Wobei einen anderen will ich nicht. Ich will nur Oscar. Schwer war es trotzdem und wie auch schon die ganze Woche, hatte ich wieder Tränen in den Augen, als ich aus dem Auto gestiegen bin. Das konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Wie sollte ich das denn irgendwem erklären? Nein das geht nicht und so war ich dann sehr froh, als ich in der Garage war. Kurz darauf war auch schon mein Teamchef, Christian Horner, neben mir. „Mach dir nichts draus Max", sagte er und ich drehte mich zu ihm. „Gott Max was ist los", sagte er, da er wahrscheinlich gesehen hat, dass ich am liebsten weinen würde. Ich konnte aber nichts sagen. Wie sollte ich ihm das auch erklären, außerdem bin ich Profisportler. Da darf ich nicht schwul sein. Wobei bin ich das überhaupt? Naja ist auch egal was ich bin. Fakt ist, in bin in Oscar verliebt und das darf genauso wenig sein. Nein ich konnte nichts sagen und genau das war das Problem. Ich musste es mit mir alleine ausmachen, aber das schaffe ich nicht. Nicht ohne dauernd in Tränen auszubrechen und lang würde es auch nicht mehr dauern. Zum Glück checkte Christian das und nahm mich direkt in den Arm. Ich versteckte mein Gesicht in seiner Schulter und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. „Lass es raus Max", sagte Christian und strich mir dabei sanft über den Rücken. Ich war froh, dass er einfach für mich da war und mich festhielt ohne groß irgendwelche Fragen zu stellen. Trotz allem dauerte es eine ganze Weile, bis ich mich beruhigt hatte, doch Christian war für mich da. Als ich mich dann doch wieder beruhigt hatte, löste ich mich leicht von Christian. „Sorry", nuschelte ich leise. „Mach dir kein Kopf. Es ist alles okay. Geht es dir besser", kommt es von Christian und ich nickte zaghaft mit dem Kopf. Doch gleich darauf schüttelte ich meinen Kopf. Nein mir geht es nicht besser und mir wird es nicht besser gehen, solange ich Oscar nicht vergessen habe. „Möchtest du mir sagen, was los ist", fragte Christian mich ruhig. Sollte ich es wirklich tun? Er war mein Boss, er könnte mich jeder Zeit feuern, aber er war auch wie ein Vater für mich, der immer zu mir steht. Es war eine Zwickmühle. „Ich bin für dich da. Ganz egal was ist, wir werden das gemeinsam schaffen", sprach Christian ruhig. Er hatte wohl gemerkt, dass ich mit mir selber gerungen habe, weil ich nicht weiß was ich tun soll und ich war mir immer noch nicht sicher, ob es das richtige war, doch ich nickte nur. Vielleicht tat es ja gut einmal darüber zu reden, auch wenn es meine ganze Karriere zerstören könnte. „Ich... Ähm... Oscar ist... Ähm... Ich weiß nicht...", stammelte ich. Ich wusste nicht wie ich das erklären soll, denn die Angst überwiegt. Ich wollte meine Karriere nicht an den Nagel hängen, aber ich weiß auch, dass ich das nicht alles nur in mich reinfressen kann. „Alles gut Max. Lass dir Zeit", kommt es von Christian und ich war froh, dass er so verständnisvoll war. Trotz allem schüttelte ich den Kopf. Ich konnte nicht. Ich konnte nicht darüber reden, dann wird alles nur noch realer als sowieso schon. „Du brauchst keine Angst haben Max. Darüber zu reden, ganz egal was es ist, tut einem gut", versuchte Christian mich aufzubauen, doch ich schüttelte erneut mit dem Kopf. Nein es steht einfach zu viel auf dem Kopf. „Kann ich irgendwas tun um dir deine Angst zu nehmen", fragte Christian, „du leidest, dass sehe ich dir an und ich will dir helfen." „Ich will meine Karriere nicht beenden müssen", sagte ich leise. „Max ganz egal was es ist, du musst deine Karriere nicht beenden. Es gibt nichts was du sagen kannst, was meine Meinung ändern wird, das verspreche ich dir", sagte Christian und ich wusste, dass er es genau so auch meint und trotz allem hatte ich Angst. „Doch danach änderst du deine Meinung bestimmt", kommt es von mir, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es anders sein wird. Und das nicht, weil ich Christian nicht glaube, sondern weil ich nicht glaube, dass das in Ordnung ist. „Hast du jemanden umgebracht", fragte Christian und ich schüttelte energisch den Kopf, nachdem ich ihn erst schockiert angeblickt hatte und mich wieder fangen musste. „Na also und alles andere kann nicht so schlimm sein", kommt es von Christian, welcher ein Lächeln auf den Lippen hatte und auch ich musste zaghaft lachen. „So gefällst du mir schon besser", kommt es von Christian und er Lächelt mir aufmunternd entgegen. Tief holte ich noch einmal Luft. Jetzt oder nie. „Ich bin verliebt", sagte ich und schaute auf den Boden. „Wow warte mal. Darum machst du so ein Geheimnis. Das ist doch was Schönes. Wer ist sie oder er", kommt es von Christian und ich blickte ihn geschockt an. Er hatte direkt schon offengelassen ob Mann oder Frau. Er hat tatsächlich gefragt wie ER heißt. „Schau nicht so Max. Mir ist das doch egal ob Mann oder Frau, Hauptsache ist doch, dass du glücklich bist", kommt es von Christian und ich fiel ihn um den Hals. Ich hatte ein riesen Glück mit meinem Teamchef und war ihm unheimlich dankbar. Das durfte er auch gerne wissen. „Also Mann. Wer ist es denn", fragte er und ich löste mich erneut und schaute ihn verwirrt an. Wie kommt er denn jetzt darauf? „Wenn es eine Frau wäre, dann hättest du mich vorhin nicht so verwirrt angeschaut und wärst mir jetzt nicht so freudig um meinen Hals gefallen nach meiner Erklärung", antwortet Christian lachend auf meine unausgesprochene Frage und ich konnte nur lachen. Er hatte kein Problem damit und es fühlt sich so gut an, dass nicht mehr alleine mit sich rum tragen zu müssen. „Also wer ist es", fragte Christian erneut. „Oscar", strahlte ich ihm entgegen. „Lando sein Teamkollege", fragte Christian verwirrt und ich war erneut kurz unsicher, als ich nickte. Hatte er was dagegen, wenn es ein anderer Fahrer ist? War es überhaupt erlaubt? Ich war so glücklich, dass er kein Problem damit hatte, dass ich mich in einen Mann verliebt hatte, dass ich gar nicht darüber nachgedacht habe, ob es in Ordnung ist, wenn es ein anderer Fahrer ist. Doch Christian seine Gesichtszüge entspannten sich. „Freut mich für dich. Hast du es ihm schon gesagt oder seid ihr sogar schon zusammen", fragte Christian mich und ich wurde wieder traurig. „Nein. Oscar liebt einen anderen", antwortete ich niedergeschlagen. „Wie kommst du da jetzt drauf", fragte Christian mich. „Ich habe ein Gespräch von ihm und Lando gehört", antwortete ich. „Und hast du einen Namen gehört oder nur, dass die Person, die Oscar sein Herz gestohlen hat, genauso wie bei dir männlich ist", fragte Christian mich und ich musste kurz überlegen. Hatte er einen Namen gesagt? Nein. Nicht das ich wüsste. „Kein Name", antwortete ich kurz. „Na also. Dann mal den Teufel nicht gleich an die Wand", kommt es grinsend von Christian und auch ich lachte leicht, doch trotz allem verwirrt. Was meint er denn nun damit? Will er andeuten, dass Oscar was für mich empfindet? Nein das konnte nicht sein oder doch? Schnell blickte ich zu dem jungen Fahrer von McLaren, okay dem jüngeren der beiden, und entdeckte, dass er mit Lando in einem Gespräch war. Vielleicht war Lando ja der Mann, der sein Herz geklaut hatte, das erscheint mir zumindest logischer. Wieso sollte Oscar denn was von mir wollen? Nein es muss Lando sein, alles andere würde nicht passen. Die beiden verbringen immerhin so viel Zeit miteinander, aber wieso sollte er dann mit Lando darüber reden, wie verliebt er in die Person ist? Das macht doch keinen Sinn. Immer aufpassen zu müssen, dass man von IHM beziehungsweise ER redet und nicht von DIR beziehungsweise DU, das geht in der Schwärmerei doch gar nicht. Nein Lando konnte es eigentlich nicht sein, oder hat Oscar so viel Selbstbeherrschung, dass er darauf achten kann? Ich könnte es jedenfalls nicht. Vielleicht ist es aber auch Logan Sargeant. Die beiden sind ja gut befreundet und kennen sich auch schon länger, da sie in den Jugendmannschaften meistens schon gegeneinander gefahren sind. Da können dann ja schon Gefühle auftauchen oder ist das unlogisch? Nein es wäre sinnvoll und zudem würden die beiden auch noch zueinander passen. Ja es musste so sein. Es musste der Fahrer von Williams sein, welcher genauso wie Oscar ein Rookie ist. Die beiden verbindet einfach so viel. Dagegen komme ich nun auch nicht wirklich an. Was soll ich da machen? Wenn er ihn liebt, dann muss ich damit klarkommen und ich sollte Oscar vergessen, was nicht leicht, wenn schon fast unmöglich erscheint. Versuchen muss ich es trotzdem, denn ich werde es mir nie verzeihen können, wenn ich mich nicht für Oscar sein Glück freuen kann, wegen irgendwelchen Gefühlen, die ich für den Jüngeren habe.
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